In der heutigen Zeit ist jeder mehr oder minder in der Lage, sich durch die
vorhandene Vielzahl von Medien über aktuelle Begebenheiten, nötige Daten aller
Art und vieles mehr zu informieren. Dieser alltägliche Vorgang scheint auf den
ersten Blick wenig interpretationswürdig, gehört er doch zu den immer wieder
praktizierten Verhaltensweisen im Leben eines jeden Menschen. Warum jedoch die
Interessen im Hinblick auf diese Nutzung so sehr variieren und die Themenvielfalt,
die in den Medien herrscht, tatsächlich auch genutzt wird, ist ein sehr wohl zu
hinterfragendes Phänomen.
Hauptthema dieser Arbeit wird sein, die Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon
Festinger darzustellen, die diese Fragen eventuell klären und Ansatzpunkte dafür
liefern kann, warum nun Mediennutzer selektieren und nach welchen
Gesetzmäßigkeiten dies geschehen könnte.
Zu Beginn ist es jedoch notwendig den Begriff des Mediums zu definieren, auf den
sich Festingers Thesen anwenden lassen. Desweiteren werde ich kurz erläutern, in
welchen zeitlichen Kontext sich die Formulierung der Theorie einordnen läßt und
welche Entwicklungen und Ansichten in der Sozialpsychologie während dieser
Periode stattgefunden haben bzw. prägend waren.
Die Theorie selbst nimmt den umfangreichsten Teil dieser Hausarbeit ein. Was nach
Festinger Grundannahmen darstellen, wie diese auf die kognitiven Fähigkeiten des
Menschen anwendbar sind und zu welchen Schlüssen er hinsichtlich des Grundes
von selektivem Verhalten kommt, wird später erläutert werden.
Aufgrund der Tatsache, daß diese Theorie nicht allein auf die Medienrezeption
ausgelegt ist, sondern alle grundlegenden Sinneseinflüsse, aufgrund derer unser
Verhalten und Einstellung modifiziert wird, miteinbezogen werden, ist der
Zusammenhang von Medium und Nutzer darzustellen, der auf der Basis der
Feststellungen Festingers erläutert werden wird.
Im letzten Kapitel werde ich die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen, um
mittels eines kurzen Rückschau die elementarsten Punkte dem Leser auf einen Blick
zugänglich zu machen. Zudem werde ich noch kurz auf Probleme aufmerksam
machen, die eine Interpretation der Theorie aufwerfen und auch häufig Anlass zur
Kritik waren und noch sind. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was sind Medien?
- 3. Phasen der Medienwirkungsforschung
- 4. Theorie der kognitiven Dissonanz:
- 4.1. Kognitionen?
- 4.2. Relevante und irrelevante Beziehungen von Kognitionen
- 4.3. Relevante Beziehungen: Konsonanz und Dissonanz
- 4.4. Entstehung von Dissonanz
- 4.5. Dissonanzstärke und Änderungsresistenz
- 4.5.1. Dissonanzstärke
- 4.5.2. Änderungsresistenz
- 4.6. Gründe und Möglichkeiten Dissonanz zu reduzieren
- 5. Kognitive Dissonanz und Medien
- 6. Zur Kritik der Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon Festinger und deren Relevanz für die Medienwirkungsforschung. Sie soll die zentralen Thesen der Theorie erläutern und deren Anwendung auf die Medienrezeption aufzeigen.
- Definition des Begriffs „Medium“
- Entwicklung der Medienwirkungsforschung in drei Phasen
- Die Theorie der kognitiven Dissonanz nach Festinger
- Anwendung der Theorie auf die Medienrezeption
- Kritik an der Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Medienwirkungsforschung und die Theorie der kognitiven Dissonanz ein. Sie stellt die Relevanz des Themas im Kontext des alltäglichen Mediengebrauchs heraus und gibt einen Überblick über die Inhalte der Arbeit.
- Kapitel 2: Was sind Medien?: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff des Mediums aus verschiedenen Perspektiven und zeigt die Vielschichtigkeit des Begriffs auf. Neben der gängigen Vorstellung von Medien als technischen Geräten werden auch kulturphilosophische und pädagogisch-didaktische Ansätze vorgestellt.
- Kapitel 3: Phasen der Medienwirkungsforschung: Dieses Kapitel zeichnet die Entwicklung der Medienwirkungsforschung in drei Phasen nach und zeigt auf, wie sich das Verständnis von Medien und deren Wirkung im Laufe der Zeit verändert hat. Dabei werden die jeweils dominierenden Menschenbilder und Gesellschaftskonzeptionen berücksichtigt.
- Kapitel 4: Theorie der kognitiven Dissonanz: Dieses Kapitel stellt die Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon Festinger vor. Es erläutert die Grundannahmen der Theorie, die Entstehung von Dissonanz und die Möglichkeiten, diese zu reduzieren.
- Kapitel 5: Kognitive Dissonanz und Medien: Dieses Kapitel untersucht die Anwendung der Theorie der kognitiven Dissonanz auf die Medienrezeption. Es zeigt auf, wie Dissonanz bei der Auseinandersetzung mit Medieninhalten entstehen kann und wie Menschen versuchen, diese zu reduzieren.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Medienwirkungsforschung, Theorie der kognitiven Dissonanz, Leon Festinger, Medienrezeption, Dissonanz, Konsonanz, selektives Verhalten, Massenmedien.
- Quote paper
- Marcus Reiß (Author), 2000, Medienwirkungsforschung - die Theorie der kognitiven Dissonanz von Leon Festinger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6842