Videoanwendungen für Mobile Endgeräte - Technische Grundlagen und Gestalterische Konzept


Mémoire (de fin d'études), 2007

145 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Übertragung.
2.1 Verteilungsmechanismen..
2.2 Übertragung auf die Endgeräte
2.2.1 Download.
2.2.2 Streaming.
2.2.3 MBMS..
2.2.4 Videoübertragung per Videocall
2.2.5 DMB.
2.2.6 DVB-H.
2.2.7 Internationale Broadcast-Techniken.
2.2.7.1 MediaFLO (USA)...
2.2.7.2 ISDB-T (Japan)..
2.2.7.3 T-MMB, StiMi, DMB-T/H (China).
2.2.8 Die Mobile-TV-Standards in Deutschland

3. Videodatenreduktion...
3.1 Notwendigkeit der Datenreduktion
3.2 Encoding und Containerformate
3.3 Arten der Videodatenreduktion...
3.4 Der MPEG-1-Codec..
3.5 Dateiformate für geringe Bandbreiten...
3.5.1 H.263...
3.5.2 MPEG-4..
3.5.3 H.264...
3.5.4 Vergleich der mobilen Codecs H.263 und MPEG-4...

4. Akzeptanzfaktoren für Mobile-TV..
4.1 Technische Einschränkungen der mobilen Endgeräte.
4.1.1 Bilddarstellung...
4.1.2 Tonqualität.
4.1.3 Systemreaktionszeiten Videoanwendungen für mobile Endgeräte
4.1.4 Endgeräte-Interface..
4.1.5 Akkulaufzeit...
4.1.6 Dateigröße und Speicherkapazität der Endgeräte..
4.2 Nutzungskontext...
4.3 Die Zielgruppe...
4.4 Nutzungszeitpunkt und -dauer...
4.5 Kosten.
4.6 Bevorzugte Genres...
4.7 Verfügbares Mobile-TV- Angebot...
4.7.1 Inhaltliche Aufbereitung..
4.7.2 Aktuelle Nutzerzahlen..
4.8 Ausblick und Tendenzen

5. Flash Lite...
5.1 Die Entwicklung von Flash zu Flash Lite.
5.2 Verbreitung des Flash Lite Players
5.3 Der Funktionsumfang von Flash Lite...
5.4 Die Entwicklungsumgebung für Flash Lite bei Adobe Flash 8
5.4.1 Die Veröffentlichungseinstellungen.
5.4.2 Die Geräteeinstellungen..
5.4.3 Der Geräteemulator...
5.5 Entwicklung eines Mobile-TV-Viewers.
5.5.1 Vorgaben und Screenshots
5.5.2 Vorgehensweise...
5.5.3 Das Backend..
5.5.4 Das Frontend.
5.5.5 Das Containerformat XML...
5.5.6 Der erste Prototyp..
5.5.7 Der zweite Prototyp...
5.5.8 Probleme und Einschränkungen von Flash Lite 2.0.
5.5.9 Mögliche technische Verbesserungen des Prototypen.
5.5.10 Bewertung des Projekts...
5.6 Der Mobile-TV-Client von T-Mobile Videoanwendungen für mobile Endgeräte

6. Schlusswort

7. Glossar der wichtigsten Begriffe und Abkürzungen...

8. Abbildungsverzeichnis.

9. Quellenverzeichnis...

10. Anhang..
10.1 Technologischer Vergleich der Mobile-TV-Standards...
10.2 Das Mobile-TV-Angebot der Operator...
10.3 Interesse an verschiedenen Filmbeiträgen.
10.4 Die Player im Mobile-TV-Business
10.5 Die Flash Product Timeline
10.6 Geräte mit Flash Lite Unterstützung..

Zentrale Begriffe werden im Glossar erklärt (S. 110 - 115). Bei ihrem ersten Auftreten sind die Begriffe kursiv dargestellt und mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.

Im Anhang werden für den Leser weitere Informationen bereitgehalten. In der Arbeit wird immer dann auf den Anhang verwiesen, wenn sich dort relevante Informationen befinden.

Unter dem Begriff „mobile Endgeräte“ werden in der vorliegenden Diplomarbeit Handys,PDAs*undSmartphones*verstanden.

1. Einleitung

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gab es nur einen Absatzkanal fürbewegte Bilder - nämlich das Kino. Seit 1935 wurde in Deutschland das ersteregelmäßige TV-Programm der Welt ausgestrahlt. Neben der Entwicklung vonBandformaten zur Speicherung und Vervielfältigung kam seit Mitte der 90er Jahre das Internet als Übertragungskanal für audiovisuelle Inhalte hinzu. Anfangs war die Übertragung nur mit sehr geringen Datenraten möglich, was sich erheblich auf die Qualität der Dienste auswirkte. Auflösung und Bildfrequenz mussten stark heruntergesetzt werden, um eine Übertragung über das schmalbandige Netz zuermöglichen. Heutzutage gewinnt das Video durch die Entwicklung von effektiveren Komprimierungsmethoden und steigenderÜbertragungsbandbreite immer mehr an Bedeutung - selbst qualitativ hochwertige Videodienste, z. B. Video-on-Demand (VoD*) etc. stellen kein Problem mehr dar.

Eine ähnliche Entwicklung - zahlreiche zusätzliche Mehrwertdienste durch steigende Bandbreite - zeichnet sich auch in der Mobilfunktechnik ab. Waren es am Anfang mitGSM*nur 9,6 KBit/s, die übertragen werden konnten, steigt die Übertragungsrate beiHSDPA*, der Erweiterung vonUMTS*, auf bis zu 14,4 MBit/s. Im Vergleich dazu erlaubt der ‘normale’ DSL-Hausanschluß im Downstream meist nur 5 MBit/s.

Neben der enormen Steigerung der Übertragungskapazität ist auch die technische Entwicklung der mobilen Geräte wie Handys und PDAs* in den letzten Jahren merklich voran geschritten. Die Prozessorleistung und die Kapazität des internen Speichers steigen laufend. Dies bedingt unter anderem die Bereitstellung neuer Funktionen, wie zum Beispiel Fotografie oder die Nutzung des mobilen Internets. Dazu kommt die Möglichkeit der Nutzung von Videodiensten durch vorinstallierte Player und Recorder auf den Geräten. So wurde ein neuer Absatzmarkt für das bewegte Bild eröffnet, was natürlich im Interesse der Content Provider* ist.

Mit dem Ausbau der UMTS-Netze seit dem Jahr 2000 steigen Qualität und Anzahl der angebotenen audiovisuellen Dienste. Heutzutage kann man bequem über die WAP-Portale* der Netzbetreiber nach Sparten sortiert auf Videoinhalte zugreifen.

Seit jüngster Zeit wird in Deutschland Mobile-TV via Broadcast übertragen. Der Anbieter Debitel ist mit der TechnikDMB*am Markt und bietet vier Programme an, die mit empfangsfähigen Handys angeschaut werden können. In Korea wird diese Technik schon erfolgreich eingesetzt - fast zwei Stunden konsumiert der durchschnittliche Nutzer dort Handy-TV2.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Geschätzte Mobile-TV Nutzung bis zum Jahr 20101

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hat der Netzbetreiber T-Mobile ausgewählte Spiele live per Streaming* auf die Endgeräte übertragen. Geplant war bereits die Übertragung der Spiele per Broadcast* über DVB-H*. Aufgrund technischer und regulatorischer Probleme musste die Einführung dieses Standards auf unbegrenzte Zeit verschoben werden und läuft derzeit nur im Testbetrieb.

Laut dem Marktforschungsinstitut ABI Research soll die Zahl der Nutzer vom heutigen Stand von unter einer Millionen weltweit auf 250 Millionen im Jahr 2011 steigen3 (siehe Abbildung 1). Das würde einen enormen Markt für Videoinhalte und Zusatzdienste bedeuten.

Ziel dieser Diplomarbeit ist es, dem Leser eine Einführung in die Thematik des mobilen Fernsehens zu verschaffen. Dazu zählen die zum einen Techniken, die der Übertragung dienen, wie auch die Nutzungsgewohnheiten, die aus Pilotversuchen oder Befragungen ermittelt wurden. Beantwortet werden soll unter anderem die Frage, ob sich der Erfolg, den Mobile-TV im asiatischen Raum hat, auf Deutschland übertragen lässt bzw. unter welchen Voraussetzungen die Möglichkeit für eine ähnliche Verbreitung gegeben ist.

Die vorliegende Arbeit stellt im ersten Abschnitt die Standards in diesem Bereich vor und verschafft dem Leser einen Überblick über den derzeitigen Stand der Technik. Stärken und Schwächen der verschiedenen Übertragungsarten werden soweit bekannt - beleuchtet (Kapitel 2).

Der nächste Teil beschäftigt sich mit dem Thema Videokompression. Warum ist sie nötig, und welche Formate werden in diesem Bereich eingesetzt? Im vierten Kapitel “Akzeptanzfaktoren für Mobile-TV” werden die Punkte beleuchtet, die maßgeblich für eine erfolgreiche Einführung des mobilen Fernsehens sind. Im anschließenden praktischen Teil wird der Funktionsumfang der Software Flash Lite beschrieben (Kapitel 5). Aufbauend auf dem Mobile-TV-Angebot, welches die Firma Cellular GmbH für T-Mobile bereitstellt, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit ein “Mobile-TV-Client” mit der Software Adobe Flash 8 programmiert. Dieser basiert auf der Streaming-Technologie. Einige Telekommunikations unternehmen sind momentan an einer solchen Anwendung interessiert oder sie befindet sich im Entwicklungsstadium. In diesem Abschnitt der Arbeit sollen die Möglichkeiten und Grenzen von Flash Lite in Bezug auf die Realisierbarkeit eines solchen Projekts aufgezeigt werden. Ob eine Flash-Anwendung den Anforderungen, die beispielsweise in Bezug auf Zuverlässigkeit gestellt werden, gerecht werden kann, soll am Ende beantwortet werden.

Abschließend werden die Schlussfolgerungen der vorangegangenen Kapitel ausgewertet und die zentrale Frage wird beantwortet, in welche Richtung sich Mobile-TV entwickeln wird und entwickeln muss, um erfolgreich zu werden.

2. Die Übertragung

Der folgende Abschnitt dient der grundsätzlichen Erläuterung von Mechanismen, mit denen Daten und Medieninhalte über ein Netzwerk verbreitet werden können.

2.1 Verteilungsmechanismen

Eine Möglichkeit zur Verteilung von Medienprodukten ist das so genannte Broadcasting (englisch: Ausstrahlung), wie man es von Rundfunk und Fernsehen kennt. Mit dieser Technik werden Audio- und Videodaten an viele Teilnehmer gesendet. Unabhängig davon, wann sich ein Teilnehmer dazu schaltet, empfängt er etwa zeitgleich dieselben Informationen wie die anderen Teilnehmer. Der Bandbreitenbedarf bleibt bei dieser Technik konstant, unabhängig davon, wie viele Nutzer die Daten empfangen. Die Abbildung 2 veranschaulicht das Aussenden von Daten im Broadcast-Verfahren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Broadcasting

Beim Unicast hingegen wird jeweils eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung (Einzelverbindung) mit jedem Nutzer aufgebaut. Dies hat den Nachteil, dass die Bandbreite der Übertragungskanäle nicht optimal genutzt wird, weil jeder Client die gleiche Bandbreite pro Verbindung verbraucht. Der Bandbreitenbedarf ist proportional zur Nutzerzahl. Da die Kapazität der Übertragungskanäle begrenzt ist, schränkt das die maximale Anzahl von Teilnehmern bei einer Übertragung ein. Für die Verbreitung von Videoinhalten über die Mobilfunkkanäle in Deutschland wird derzeit - abgesehen von DMB - nur Unicast verwendet. Die folgende Darstellung (Abbildung 3) veranschaulicht die Punkt-zu-Punkt-Verbindung beim Unicast.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Unicast

Beim Multicast (siehe Abbildung 4) werden Daten von einem Punkt zu einer Gruppe übertragen. So bleibt der Bandbreitenbedarf auch bei steigender Nutzerzahl konstant. Nach der Darstellung der grundsätzlichen Methoden zur Datenübertragung in Netzwerken folgen nun die konkreten Anwendungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Multicasting

2.2 Übertragung auf die Endgeräte

Dieser Abschnitt widmet sich den grundsätzlichen Möglichkeiten der Übertragung von Videoinhalten auf mobile Endgeräte. Dem Leser wird ein Überblick verschafft, welche Techniken in diesem Bereich national, wie auch international Anwendung finden. Abschließend werden diese Techniken bewertet und der Leser erhält einen Ausblick über national zu erwartende Tendenzen. Der Videocall spielt für die Übertragung von Mobile-TV-Inhalten bisher eine untergeordnete Rolle und soll nur der Vollständigkeit an dieser Stelle mit aufgeführt werden.

2.2.1 Download

Der Download funktioniert ähnlich, wie man ihn durch die Nutzung des Internets kennt - der Unterschied ist, dass die Daten per Funk übertragen werden. Es wird bei dieser Technik eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung (Unicast) zwischen Server und Client hergestellt. Der User lädt die Daten auf den internen Speicher seines Geräts und kann die Datei mit einem entsprechenden Player wiedergeben. Das Abspielen beginnt erst, wenn das File komplett heruntergeladen ist. Ein Nachteil dieser Technik ist, dass je nach Bandbreite der Verbindung und Größe der Datei lange Wartezeiten für den Download entstehen. Zudem ist die Übertragung von Daten über die Mobilfunknetze immer noch sehr teuer (vgl. Kapitel 4.5). Der Vorteil ist, dass die Inhalte auf dem Speicher verbleiben und bei Bedarf wiederholt aufgerufen werden können. Die Übertragung erfolgt über das Hypertext Transfer Protocol (HTTP*), basierend auf dem verbindungsorientierten Transfer Control Protocol (TCP*). Der Download von Videoinhalten ist derzeit bei allen Mobilfunkanbietern und mit allen handelsüblichen Handys möglich. Abgespielt werden können die vom Gerät unterstützen Formate - hauptsächlich H.263 und MPEG-4* vgl. Kapitel 3.4 (“Dateiformate für geringe Bandbreiten”).

Eine Besonderheit stellen die neuesten Geräte von Sony Ericsson dar. Diese unterstützen den progressiven Download. Bei dieser Technik wird kein Streaming- Server, sondern ein normaler Webserver eingesetzt. Die Videodaten werden abgerufen und das Abspielen beginnt, sobald genügend Daten an den Player übertragen wurden (vgl. Kapitel 2.2.1.3).

Eine mit dem Download verknüfte Möglichkeit zur Übertragung von Videoinhalten stellt die MMS dar. Unter dem "Multimedia Messaging Service" (MMS*) versteht man den Versand von Nachrichten mit multimedialen Inhalten, z. B. Videos. Der Adressat bekommt die Information, dass er eine MMS erhalten hat, deren Inhalt er mit seinem Handy herunterladen und anschließend betrachten kann. Die maximale Nachrichtengröße inklusive der Anhänge beträgt bei allen Netzbetreibern 300 KByte4. Wie beim Download können nur die vom Gerät unterstützten Videoformate abgespielt werden.

2.2.2 Streaming

Unter „Streaming“ (englisch: Fließen) versteht man die kontinuierliche Übertragung von Daten.

Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die Datei nicht - wie beim Download - komplett an den Nutzer übertragen werden muss, sondern die Wiedergabe noch während der Übertragung beginnt.

Im Prinzip wird beim Streaming die zu übertragende Datei in kleinere Datenpakete aufgeteilt und über das Netz transferiert. Um die Synchronität von Sender und Empfänger sicherzustellen, sind die Files mit so genannten „hint tracks“ versehen. In diesen „Hinweisspuren“ ist genau festgelegt, wie die Dateien für die Übertragung über das Netz „gepackt“ werden müssen. Jede Streaming-Datei kann für mehrere unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten angelegt sein.

Zur Übertragung der Daten-Pakete dient das Realtime Transport Protocol(RTP*), das auf dem verbindungslosen „User Datagramm Protocol (UDP*) basiert. Bei der Übertragung wird in Kauf genommen, dass Pakete verloren gehen können. Die Übertragung ist dadurch schneller und entlastet das Netz. Der Empfänger setzt die empfangenen Daten anhand von Zeitstempeln, welche die Reihenfolge der Pakete bestimmen, wieder zusammen und übernimmt die Fehlerkorrektur, falls Datenpakete verloren gehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Schematischer Aufbau eines Streaming-Systems5

Abbildung 5 veranschaulicht die Verteilung von Multimedia-Daten mit Hilfe der Streaming-Technologie. Die Inhalte werden hier von der Quelle an einen Streaming-Server übertragen, der das Signal an zwei weitere Server verteilt. Diese beliefern dann bei Abruf die einzelnen Nutzer. Pro Abruf muss eine Verbindung aufrecht erhalten werden (Unicast).

Es lassen sich drei verschiedene Arten des Streaming unterscheiden. Zum einen gibt es das „On Demand“-Streaming. Wie der Name schon sagt, werden die Daten hier auf Anfrage wiedergegeben. Eine Erweiterung des RTP, dasRealtime Streaming Protocol" (RTSP*), ermöglicht das Steuern des Streams. Der Stream kann beispielsweise bei Bedarf gestoppt und wieder gestartet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Encoding und Streaming-Server6

„Live Streaming“ bezeichnet ein in Echtzeit bereitgestelltes Angebot. Ein Encoder wandelt beispielsweise das Signal einer Videoquelle in einen Video-Stream um,
damit dieser dann über ein Netz übertragen werden kann (siehe Abbildung 6).

Beim „Live Streaming“ unterscheidet man zwei grundsätzliche Modelle:

1. „Peer-to-Peer“-Lösung: Ein zentraler Server vermittelt die Verbindung zwischen zwei Teilnehmern. Die Teilnehmer tauschen die Daten unabhängig vom zentralen Server aus und belasten ihn damit nicht. Diese Technik findet aber (noch) keine Verwendung bei der mobilen Übertragung von Videoinhalten.

2. Serverbasierte Lösung: Ein Encoder-Rechner erzeugt einen Stream und schickt ihn an einen Streaming-Server weiter, der die Verteilung übernimmt. Je nach Lösung kann der Stream an Tausende von Zuschauern gleichzeitig übertragen werden. Diese Technik gewährleistet die optimale Kontrolle über die Qualität der Auslieferung. Den Aufbau eines solchen Systems verdeutlicht die Abbildung 6, wobei der Helix Server dem Streaming-Server gleichzusetzen ist.

Eine weitere Art des Streaming ist das „Simulated Live Streaming“. Hier wird eine Playlist erstellt und die Clips nacheinander übertragen. Nachdem alle Inhalteabgespielt wurden, beginnt die Übertragung erneut am Anfang der Liste. Für den Nutzer bedeutet das: Je nachdem, wann er die Playlist einschaltet, bekommt er die gleichen Inhalte zu sehen wie alle anderen Nutzer, die zeitgleich zugreifen.

Beispiele für Streaming-Software-Komponenten sind der „Quicktime Broadcaster“ (Encoder) von Apple und der „Apple Streaming Server“. Für den mobilen Bereich gibt es unter anderem den „Helix Mobile Producer“ (Encoder) und den „Helix Server“.

Zur Wiedergabe auf den Handys werden vorinstallierte Player verwendet. Diese sind - neben einer Vielzahl Java-basierter Player - der Realplayer auf den meisten Nokia Geräten, Oplayo und Paketvideo. Als kleinster gemeinsamer Nenner hat sich das3GPP*-Format etabliert, das von allen gängigen Geräten wiedergegeben werden kann (vgl. Kapitel 3.4).

Voraussetzung für den Empfang von Videoinhalten ist in den meisten Fällen UMTS. Vodafone ist das einzige Mobilfunkunternehmen, das Streaming auch über eineGPRS*-Verbindung erlaubt.

Mit Ausnahme von T-Mobile ist es bei den Mobilfunkanbietern nicht möglich, audiovisuelle Inhalte abzurufen, die außerhalb der Portalsgrenzen angeboten werden. Das heißt, der jeweilige Anbieter hält ein Angebot bereit, das dem Nutzer zu Verfügung steht. Videoangebote außerhalb der Betreiberportale - sogenannte Off-Portal*-Dienste - können nicht genutzt werden. Zuzuschreiben ist dies dem so genannten „Wallet Garden“ - das ist der Bereich, in dem der Operator seine Dienste den Nutzern kostenlos zur Verfügung stellt. Dadurch hat der Mobilfunkanbieter die absolute Kontrolle über den Preis und die Inhalte der Videodienste. Technisch kann diese Einschränkung umgesetzt werden, indem bestimmte Ports, die dem Streaming von Videoinhalten dienen, durch die Firewall des Operators geblockt werden.

Derzeit bauen die Mobilfunkunternehmen ihre Portale stark ab, und es scheint absehbar und wünschenswert, dass es über die Grenzen der Betreiberportale hinaus möglich wird, Video- oder Audioinhalte abzurufen.

Ein großer Nachteil des Streaming gegenüber Broadcast-Techniken ist, dass pro Zuschauer eine Verbindung zum Streaming-Server bestehen muss. „Mehrere Nutzer teilen sich eine Funkzelle, und schränken die Bandbreiten gegenseitig eine ein Umstand, der durch steigende Nutzerzahlen zunehmend schlechtere Verbindungen zur Folge hat […]“.7 Auch der Streaming-Server stößt an seine Grenzen: bei geringen Nutzerzahlen ergeben sich keine Probleme - steigt die Zahl der Zuschauer aber über 100.0008, können nicht mehr alle Nutzer bedient werden. Abhilfe für die Einschränkungen soll hier eine Erweiterung des UnicastStreaming schaffen: MBMS.

2.2.3 MBMS

Der „Multimedia Broadcast and Multicast Service“ (MBMS) ist ein vom 3GPP spezifiziertes Multicast-System zur Audio- und Videoübertragung in UMTS- Netzen. Wie im vorherigen Kapitel erläutert, eignet sich UMTS nur eingeschränkt für Broadcast-Anwendungen. Es gibt Schätzungen, denen zufolge nur rund ein Dutzend Zuschauer in einer Zelle einen Stream abrufen könnten, bis das Netz überlastet wäre9.

Abbildung 7: Schematischer Aufbau einer MBMS Streaming-Systems10

Durch die MBMS-Erweiterung wird ein Stream nicht mehr nur einem Nutzer zugeordnet, sondern es wird ein zusätzlicher MBMS-Funkkanal ausgestrahlt, durch den die Videoangebote bereitgestellt werden. Vergleicht man Abbildung 5 mit Abbildung 7, wird der Unterschied zwischen beiden Systemen deutlich.

Derzeit können mit diesem Verfahren 16 Kanäle mit jeweils 64 KBit/s übertragen werden. Eine Erhöhung der Datenrate auf 256 KBit/s in Verbindung mit der Einführung von HSDPA ist geplant. Eine Markteinführung vor 2008 ist aber unwahrscheinlich11 - die ersten Endgeräte für diese Technologie sollen Ende 2007 erhältlich sein. MBMS ermöglicht eine flexible Anpassung an die Zuschauerzahl, während die Rundfunklösungen, wie DMB oder DVB-H „immer gleich viel Kapazitäten benötigen, unabhängig davon wie viele Menschen zuschauen […]“.12 D.h. bei geringer Nutzungszahl werden die Kanäle über per
Streaming übertragen. Sind die Abrufzahlen eines Kanals hoch, wird er per MBMS übertragen.

2.2.4 Videoübertragung per Videocall

Eine neue Technik ist der Abruf von Videosequenzen per Videocall. Eine detaillierte Darstellung dieser Technik wäre an dieser Stelle zu umfangreich, daher wird nur das grundlegende Konzept vorgestellt.

Neuere UMTS-Handys unterstützen die Funktion des Videocall. Diese Funktion ist gedacht, um zwei Gesprächspartnern, sofern sie beide über Videocall-fähigeHandsets*verfügen, Bildtelefonie zu ermöglichen. Die Audio- und Videodaten werden an Stelle der sonst üblichen Sprachdaten übertragen.

Der Datentransfer ist “Circuit Switched” (englisch: im Kreis geschaltet). D.h. es wird eine feste Verbindung zwischen zwei Partnern eingerichtet und die Daten kontinuierlich im Kreis getauscht. Der Videocall erlaubt Datenraten zwischen 128 KBit/s und theoretisch maximal 384 KBit/s (UMTS). Das bedeutet für die “im Kreis geschaltete” Datenverbindung, dass Sender und Empfänger sich die Bandbreite einer Verbindung teilen. Bei den heute üblichen 128 KBit/s bleiben effektiv für das Video nur 64 KBit/s pro Richtung über. Im Gegensatz dazu werden die Daten bei Streaming oder Download in kleine Pakete zerlegt und über ein Netzwerk übertragen. So kann die ganze Bandbreite nicht nur für eine, sondern für mehrere Verbindungen genutzt werden kann.

Mit dieser Technik ist es möglich, einen Server aufzusetzen, der bei einem Videocall-Anruf automatisiert antwortet (siehe Abbildung 8). Es können Anwendungen, Audio- und Videodaten übermittelt werden. Die folgenden Video Formate werden vom Videocall unterstützt: H.261, H.263 und H.264 (vgl. Kapitel 3.4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Möglicher Aufbau eines Videocall-Systems13

Das eröffnet ein völlig neues Spektrum an Videodiensten, zum Beispiel:

- Video-on-Demand
- Mobile-TV
- Viral Video Sharing/ Video Blogging
- Interaktive Sprach- und Videoantworten
- Video-Callcenter
- Video-Chat
- Video-Messaging

Ein Vorteil dieser Technik besteht darin, dass nur die Kosten für den jeweiligen Anruf und keine weiteren Kosten für den Datentransfer anfallen. Zudem ist es möglich, Videodaten ohne Portalangebot in die Netze der Operator zu übertragen, was beispielsweise durch die Streaming-Technologie bei den meisten Mobilfunkunternehmen nicht möglich ist (vgl. Kapitel 2.2.2). Die Nutzungs gebühren für einen Videocall können variabel gesetzt werden. Gegenüber dem üblichen Revenue-Share-Modell, bei dem die Einnahmen prozentual an den Netzbetreiber abgegeben werden müssen, kommen hier sämtliche Gebühren dem Anbieter des Dienstes zugute.

2.2.5 DMB

Die Broadcast-Technik „Digital Multimedia Broadcasting“ (DMB) erweitert den digitalen Audio-Hörfunkstandard DAB* um audiovisuelle Inhalte. Diese können von mobilen Geräten empfangen und verarbeitet werden. Generell wird unterschieden zwischen S- und T-DMB. S-DMB wird per Satellit und T-DMB (wie auch DVB-T*),
terrestrisch übertragen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Verbreitung von T-DMB14

Die Empfangsgebiete von T-DMB in der Bundesrepublik sind auf der Karte (siehe Abbildung 9) mit einem Antennensymbol gekennzeichnet.

Zur Übertragung verwendet man in Deutschland ein ungenutztes DABFrequenzband: Das „L-Band“ bei 1,5 GHz.

Der verfügbare Frequenzbereich, der für die Übertragung des Signals dient, ist begrenzt. Das „L-Band“ bietet für alle Programme nur eine Übertragungskapazität von 1,2 MBit/s15. Pro Kanal stehen zur Zeit ungefähr 200 KBit/s an Daten zur
Verfügung.

In Deutschland ist der Empfang innerhalb von Gebäuden aufgrund der geringen Sendeleistung von 1 KW nur eingeschränkt möglich. Eine Erhöhung der Sendeleistung ist wünschenswert, wird aber nicht durchgesetzt, da eine Einstrahlung in benachbarte Frequenzbänder befürchtet wird.

Zur Videokodierung verwendet das T-DMB System MPEG-4* (H.264). Die Audiocodierung geschieht mittelsAdvanced Audio Coding(AAC*). Zur Dekodierung der Hörfunkprogramme wird MPEG-1 Layer 2 verwendet, um eine Abwärtskompatibilität zu DAB zu garantieren (vgl. Kapitel 3.4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Aufbau eines DMB-Übertragungssystems16

Die bestehende Infrastruktur des DAB-Netzes ist ein klarer Vorteil für diese Technologie, da nicht extra neue Sendemasten aufgestellt und betrieben werden müssen. Das Nachrüsten des DAB-Sendernetzes auf die neue Technik beschränkt sich im Wesentlichen auf ein Software-Update des Transportstrom Multiplexers und die Hardware-Installation eines MPEG-4 Hardware Encoders.17 Der Regelbetrieb wurde in Deutschland am 01. Juni 2006 in fünf deutschen Städten aufgenommen - mittlerweile sind es ungefähr 30. Bis 2008 soll bundesweit eine Abdeckung von 75% erreicht sein. Der Betreiber ist die Firma
Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD)*, die ihre Produkte über die Mobilfunk-
Service-Betreiber Debitel, Mobilcom und Simply vermarktet. Derzeit lassen sich vier Programme empfangen (MTV, ProSiebenSat1 Comedy, N24 und ZDF). Im Laufe des Jahres 2007 soll das Programm auf acht Sender ausgeweitet werden. Ein „Publikumsrenner“ ist das Angebot aber bislang nicht.18

In Korea wurde die Übertragung über kostenfreies T- und kostenpflichtiges S-DMB bereits 2005 gestartet. Fast zwei Stunden konsumiert der durchschnittliche Nutzer dort Handy-TV19. Ausgestrahlt werden mittlerweile sieben TV- und dreizehn Audio Kanäle. Fünf Programme sind ein Abbild der terrestrisch übertragenen TV-Sender. Zwei Kanäle, die sich eher an die jüngeren Zuschauer richten, zeigen Formate mit 10- bis 20-minütigen Sendungen, die nur für die mobile Nutzung ausgelegt sind. Im Gegensatz zu DVB-H (vgl. Kapitel 2.2.6) steht bei DMB aufgrund der fehlenden Adressierung durch das Internet Protocol (IP*) kein direkter Rückkanal zur Verfügung. Das bedeutet interaktive Dienste per Rundfunknetz sind nur über Umwege zu realisieren. Hierzu muss eine kostenpflichtige Verbindung über Mobilfunk genutzt werden.

In Korea wurde die Übertragung über kostenfreies T- und kostenpflichtiges S-DMB bereits 2005 gestartet. Fast zwei Stunden konsumiert der durchschnittliche Nutzer dort Handy-TV19. Ausgestrahlt werden mittlerweile sieben TV- und dreizehn Audio Kanäle. Fünf Programme sind ein Abbild der terrestrisch übertragenen TV-Sender. Zwei Kanäle, die sich eher an die jüngeren Zuschauer richten, zeigen Formate mit 10- bis 20-minütigen Sendungen, die nur für die mobile Nutzung ausgelegt sind. Im Gegensatz zu DVB-H (vgl. Kapitel 2.2.6) steht bei DMB aufgrund der fehlenden Adressierung durch das Internet Protocol (IP*) kein direkter Rückkanal zur Verfügung. Das bedeutet interaktive Dienste per Rundfunknetz sind nur über Umwege zu realisieren. Hierzu muss eine kostenpflichtige Verbindung über Mobilfunk genutzt werden.

Über das „Binary Format for Scenes“ (BIFS) bietet das bei DMB verwendete MPEG-4 die Möglichkeit, zusätzliche Inhalte mit zu übertragen. BIFS beschreibt die örtlich-zeitliche Anordnung von Objekten in einer Szene und erlaubt dem Anwender mit einzelnen Objekten zu interagieren. So können beispielsweise einfache Menüstrukturen mit Zusatzinformationen bereitgestellt werden. Bisher konnte sich BIFS jedoch nicht am Markt etablieren20.

Eine weitere Möglichkeit interaktive Elemente mit DMB abzubilden bietet das „Multimedia Object Transfer Protocol“ (MOT). Aber auch hier funktioniert die Übergabe von Daten zum Client nur unidirektional. Die Daten werden innerhalb des MPEG-2-Datenstroms, der dem Transport der audiovisuellen Inhalte dient, mit übertragen. Dem Empfänger können durch diese Technik ganze HTML-Bäume mit Startseite und interaktiven Elementen zur Verfügung gestellt werden.

2.2.6 DVB-H

„Digital Video Broadcasting Handheld“ (DVB-H) ist eine 2004 standardisierte Weiterentwicklung des terrestrischen DVB-T für Empfangsgeräte mit kleinen Display.Diese Broadcast-Technik steht in Deutschland noch nicht zur Verfügung und läuft momentan nur im Testbetrieb.

Als Videocodec kommt MPEG-4 und als Audiocodec AAC zum Einsatz (vgl. Kapitel 3.5). Bei entsprechend höherer Bandbreite kann ein Multiplex aus DVB-T und DVB-H Kanälen gemeinsam übertragen werden. Abbildung 11 zeigt die Zusammensetzung eines DVB-Transportstroms, der aus dem DVB-T und dem DVB-H Signal besteht.

Abbildung 11: Multiplex aus DVB-H und DVB-T Kanälen21

Die Datenrate und die Auflösung wird an die Kapazität des Sendenetzes und die Anforderungen der Endgeräte angepasst. In den meisten Fällen wird eine Auflösung von 320 x 240 Pixel bei etwa 300 KBit/s eingesetzt.

Für den Empfang mit mobilen Geräten ausgelegt, wird bei DVB-H das so genannte „time-slicing“-Verfahren (siehe Abbildung 12) eingesetzt, mit dem sich eine Energieersparnis von bis zu 90% erzielen lässt. Hierbei werden mehrere gesendet Das Handy geht nur bei dem zu einem Dienst zugehörigen Zeitschlitz auf Empfang. Fünf Sekunden Videomaterial werden auf 200 Millisekunden komprimiert. Das bedeutet, dass der Empfänger 4,8 Sekunden abschalten und erst dann wieder auf Empfang schalten kann, um Energie zu sparen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: "time-slicing" bei DVB-H22

Im Gegensatz zu DVB-T benötigt DVB-H ein dichteres Sendenetz. Für einen qualitativ guten DVB-H Empfang wird eine höhere Sendeleistung bei gleichem Empfangsradius benötigt. D. h. das bestehende DVB-T Sendenetz muss weiter ausgebaut werden. Geschehen kann das durch „Repeater“, die für ausreichende Sendeleistung sorgen. DVB-H verfügt im Gegensatz zu DMB über einen besseren Empfang in Gebäuden. Zudem können auf dem Frequenzband zwischen 8 und 11 MHz bis zu 25 Kanäle ausgestrahlt werden.

Ein Vorteil von DVB-H ist, dass hier das „Internet Protokoll“ (IP) die Grundlage bildet. Der Empfänger ist adressierbar und dadurch wird eine biderektionale Kommunikation möglich. Unter dem Begriff „IP-Datacast“ (IPDC), der innerhalb des DVB-Projekts entwickelt wurde, werden Protokolle zusammengefasst, die zur Übertragung von neuen Multimediainhalten über Rundfunknetze eingesetzt werden. Mehrwertdienste können auf dieser gemeinsamen Kommunikations schnittstelle (IP) aufsetzen. Die klassischen Rundfunksysteme (Radio und Fernsehen) verzichten auf allgemeine Protokolle, daher können interaktive Dienste nur sehr schwer entwickelt werden. IP-Datacast wurde als offener Standard mit bestehenden Protokollen konzipiert, um Einzellösungen wie MOT oder BIFS bei DMB zu vermeiden.

Die Kombination des DVB-H-Übertragungssystems mit dem Mobilfunknetz schafft ein hybrides Kommunikationsnetz (siehe Abbildung 13). Es können interaktive Rundfunkdienste eingeführt werden, die wir heute nur als manuelle Kombination von Fernsehen und Radio mit Telefonanrufen kennen. Das können beispielsweise Votings, Shopping oder Gewinnspiele sein. Diese interaktiven Dienste werden als zentraler Mehrwert bei Mobile-TV gesehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: Konvergenz von Mobilfunk und Mobile-TV23

Die Abbildung 14 stellt mögliche interaktive Elemente dar, die bei einer FußballÜbertragung Einsatz finden könnten. Die Übertragung des Spielsgeschieht über DVB-H, während der Rückkanal für Zusatzangebote, wie Statistiken, OnlineWetten oder Chat über Mobilfunk bereitgestellt wird.

Grundsätzlich stehen Frequenzen dort für DVB-H zur Verfügung, wo das analoge Antennenfernsehen durch DVB-T abgelöst wurde. Bundesweit soll dies bis 2010 der Fall sein. Dann stünden übergreifend Frequenzen für den neuen DVB-H- Dienst bereit. Bis es soweit ist, kann es in einigen Gebieten zu Frequenzmangel kommen. Im schlimmsten Fall entstehen Sendeinseln, wenn keine einheitlichen Frequenzen für ein Programm zur Verfügung stehen. „Die Frequenzen für DVB-H sind […] besonders in den südlichen Bundesländern beschränkt.“25

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 14: Interaktive Zusatzdienste am Beispiel Fußball24

Mangels Bandbreite konnte noch keine bundesweite Ausschreibung für die DVB-H Sendefrequenzen erfolgen. Im Juni 2006 wurde auf der europäischen Wellenkonferenz in Genf ein deutschlandweites Frequenzfenster für DVB-H festgelegt, deren Vergabe die Bundesnetzagentur in Deutschland regelt. Die Landesmedienanstalten haben wiederum die Rundfunkhoheit und erteilen die Rundfunklizenzen. Sie können bestimmen, welche Programme ausgestrahlt werden. Im Dezember 2006 haben sich Länder, Rundfunkanstalten, Aufsichtbehörden und Mobilfunkbetreiber auf verbindliche Regeln geeinigt, wie die

15 Landesmedienanstalten das Ausschreibungsverfahren für die Rundfunklizenzen gestalten wollen26.

Abbildung 15: DVB-H Geschäftsmodell der Mobilfunkunternehmen27

Die Rundfunkunternehmen O2, T-Mobile und Vodafone haben ein Konsortium gebildet und wollen eine TV-Plattform über DVB-H gemeinsam betreiben. Abbildung 15 stellt dar, wie sich das Betreiberkonsortium den Betrieb des Mobile TV-Angebots vorstellt. Es steht aber noch eine Entscheidung des Bundeskartellamts aus, ob der Betrieb in dieser Form aufgenommen werden darf. Der Mangel an Bandbreite spräche dafür. Die Unternehmen hoffen den Sendebetrieb über DVB-H vor dem Weihnachtsgeschäft 2007 aufnehmen zu können.

Neben den Mobilfunkunternehmen wollen sich auch unabhängige Unternehmen wie MFD und Medienkonzerne wie die RTL-Group um Sendelizenzen bei den Landesmedienanstalten bewerben.

Im Anhang befindet sich eine kurze Beschreibung der ’Player’ im Mobile-TV- Geschäft (Kapitel 10.4). Dort wird ihre jeweilige Funktion und ihr Interesse am mobilen Fernsehen dargelegt.

2.2.7 Internationale Broadcast-Techniken

Nach den erläuterten Techniken, die in Deutschland aber auch international genutzt werden (z.B.: T-DMB in Korea), folgt nun eine Aufstellung von weiteren internationalen Standards für Broadcast-Übertragung auf mobile Geräte.
Einen tabellarischer Vergleich der internationalen Mobile-TV-Standards befindet sich im Anhang in Kapitel 11.1.

2.2.7.1 MediaFLO (USA)

MediaFlo (FLO = „Forward Link Only“) ist eine von dem US-Technologieanbieter Quallcomm entwickelte Technik. Sie dient zur unidirektionalen Verbreitung von Videoinhalten über Mobilfunknetze. Die Nutzung der Telefonfunktion und des Internetzugangs sind hiervon unabhängig. Als Rückkanal für Mehrwertdienste verwendet man auch hier das herkömmliche Mobilfunknetz.

Diese Broadcast-Technik sendet in den USA auf Kanal 55 bei 700 MHz. Dadurch werden hohe Reichweiten erzielt. Wegen der teilweise weiten Ausdehnung der Städte in den USA kommen zudem hohe Sendeleistungen zwischen 5 KW und 10 KW zum Einsatz.

Der Netzaufbau für diese Technik soll 2007 fertiggestellt werden. Neben zwanzig Videokanälen mit einer Auflösung von 320 x 480 Pixel bei einer Bildfrequenz von 30 fps finden zehn Audiokanäle Unterstützung. Bereits im November 2004 ging der erste Testsender in San Diego erfolgreich in Betrieb. MediaFlo bietet wie auch DMB einen Rückkanal für sein nicht IP-basiertes System.

2.2.7.2 ISDB-T (Japan)

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch das „Integrated Services Digital Broadcasting“ von der Firma NHK genannt. Dieser Dienst wird nur in Japan und Brasilien verwendet und basiert auf MPEG-2.

Der Standard wurde 1999 in Tokio eingeführt und sieht die Verbreitung vonHDTV*(„High Definition Television“), SDTV („Standard Definition Television“), Audio und Text vor. Die Modulationsverfahren werden den jeweiligen Inhalten angepasst. Für den mobilen Empfang ist die Informationen so in einem Bitmuster untergebracht, dass mobile Geräte die gesendeten Daten in schlechterer Qualität und mit geringerer Bandbreite empfangen als stationäre Geräte. Die stationären Geräte empfangen zusätzliche Bildinformationen innerhalb des Datenstroms, welche die Qualität der Übertragung verbessern.

2.2.7.3 T-MMB, StiMi, DMB-T/H (China)

In China wird in Kürze ein eigener Standard eingeführt werden. Derzeit stehen mehrere Verfahren in der Auswahl. Zum einen gibt es die bekannten Verfahren T DMB und DVB-H. Des weiteren sind T-MMB ("Terrestial-Mobile Multimedia Broadcasting“), STiMi ("Satellite and Terrestial Interaction Multimedia") und DMB T/H („Digital Multimedia Broadcast-Terrestrial/Handheld“) im Gespräch. Es handelt sich mehrheitlich um Ableger des DMB-Standards, die weiterentwickelt und angepasst wurden. Für welche Technologie sich die chinesische Regierung entscheiden wird, bleibt abzuwarten.

2.2.8 Die Mobile-TV-Standards in Deutschland

In Deutschland stehen momentan das Streaming-Verfahren und die Broadcast Technik T-DMB zur Verfügung. Die Mehrheit der Mobilfunkunternehmen glaubt an den Erfolg von DVB-H. Allerdings ist immer noch offen, wann der Sendebetrieb per DVB-H aufgenommen werden kann. Die Landesmedienanstalten geben die Frequenzen, die durch die Umstellung vom analogen auf das digitale Antennenfernsehen nicht mehr belegt sind, bisher nicht frei. Zudem steht noch die Entscheidung des Bundeskartellamts bezüglich der Zulässigkeit des Betreiberkonsortiums der Mobilfunkunternehmen für die DVB-H TV-Plattform aus.
Der Anbieter E-Plus ist daher überraschend aus dem Netzbetreiber-Konsortium ausgestiegen, dass eine zügige Einführung von DVB-H erwirken wollte. Die anderen Netzbetreiber hoffen weiterhin, dass der Start Ende des Jahres 2007 erfolgen kann. Die Gerätehersteller hingegen rechnen nicht mit einer Einführung vor 200828.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 16: Aufteilung der Mobile-TV-Gesamteinnahmen
2010 nach technischen Standards
29

Nachdem in Deutschland lange Uneinigkeit darüber herrschte, welcher Standard favorisierte würde, soll laut dem Online Magazin „inside-digital.de“ de Übertragungsstandard für Mobile-TV feststehen: „Nach Berichten der Financial Times Deutschland (FTD) hat die Hamburger Wirtschaftsbehörde bestätigt, dass sich Länder, Rundfunkanstalten, Aufsichtsbehörden und Mobilfunkbetreiber bei der Frequenzvergabe für Mobile-TV geeinigt haben. Das ’Tauziehen’ um einen einheitlichen Standard ist demnach vorbei: Politik und Wirtschaft hätten sich auf ein bundesweit einheitliches Programmangebot auf Basis des Übertragungsstandards DVB-H geeinigt.“30

Die Übertragungsmethode des Streaming wird auch in Zukunft Bedeutung haben, da sie sich sehr gut für den „On-Demand“-Abruf eignet. Der Zuschauer muss sich nicht anschauen, was derzeit läuft, sondern wählt gezielt nur die Inhalte aus, die ihn interessieren. Außerdem können Inhalte wiederholt abgerufen werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Streaming-Technologie in Bezug auf Frequenzen keine Einschränkungen aufweist. Streaming ist zwar nicht für ein Millionenpublikum geeignet, kleine Zielgruppen können aber ohne großen Aufwand bedient werden. Eine Vielzahl verschiedener Inhalte kann für unterschiedliche Zielgruppen bereitgehalten werden. Gerade durch die Erweiterung zu MBMS und der Möglichkeit größere Zuschauerzahlen zu bedienen, wird Streaming weiterhin von Bedeutung sein.

DMB wird es nach der Einführung von DVB-H wegen der begrenzten Programmauswahl schwer haben. Auf der anderen Seite hat das DMB-System aufgrund des bestehenden DAB-Sendenetzes eine weite Ausdehnung und kann ohne großen Kostenaufwand auch gut ländliche Gebiete versorgen. In den Ballungszentren werden neben dem Streaming-Angebot vermutlich beide Broadcasting-Technologien verfügbar sein.

Möglich wäre auch eine Verschmelzung der Standards. Es gibt in Deutschland Bestrebungen, DMB IP-fähig zu machen. „DXB ist ein neuartiges Konzept [des Bundesministeriums für Bildung und Forschung; Anm. d. Verfassers] zur Verknüpfung von DVB-H, T-DAB und UMTS mit dem Ziel der einheitlichen Verbreitung von Rundfunk, Medien- und Telediensten über Rundfunk- und Mobilfunknetze. DXB ermöglicht technikneutral die mobile Verbreitung vonMultimedia-Inhalten durch eine gemeinsame IP-(Internet-Protocol) Schicht.“31 DXB

soll dem Nutzer einen von der jeweiligen Empfangsmöglichkeit unabhängigen Rundfunkdienst bieten können. DVB-H, Streaming und MBMS sind IP-fähig. Unter dem Namen „extended DAB“ (eDAB), soll DMB in das IP-basierte System integriert werden. „Dem Kunden würde dann ein Multifunktionsgerät zur Verfügung stehen, bei dem Handy-TV in ländlichen Gebieten über DMB (große Abdeckung), in Ballungszentren über DVB-H (hohe Bandbreite) und für Streaming-Dienste wie Video-on-Demand über UMTS verbreitet werden könnte. Die Nutzer würden den
Wechsel zwischen den verschiedenen Technikstandards kaum bemerken.“32 Der Nachteil ist, dass dann mit großem Kostenaufwand neue Geräte speziell für den deutschen Markt produziert werden müssten. Prototypen sind in der Entwicklung, es wird aber nicht mit einer Fertigstellung vor Ende 2007 gerechnet.

Generell wird der potentielle Nutzer ohnehin nach Verfügbarkeit, Preis und Qualität das für ihn interessanteste Angebot auswählen.

Zum Abschluss fasst Abbildung 17 Vor- und Nachteile der national angestrebten Techniken zusammen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 17: Vergleich der in Deutschland angestrebten Mobile-TV-Techniken33

3. Videodatenreduktion

Das vorliegende Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, warum eine Reduktion des Videosignals unbedingt erforderlich ist. Nach einer Klärung der Grundbegriffe werden am Beispiel des MPEG-Codecs die wichtigsten Kompressionsalgorithmen erläutert, die auch den mobilen Videoformaten zugrunde liegen. Im Anschluss folgt eine Beschreibung der für den mobilen Bereich wichtigsten Videoformate.

3.1 Notwendigkeit der Datenreduktion

Das Aufzeichnen eines digitalen Videosignals erfordert eine erhebliche Menge an Speicherplatz. Beispielhaft soll hier die Berechnung für eine Sekunde Bildmaterial in der Größe 720 x 576 Pixel bei einer Farbtiefe von 24 Bit (RGB: 8 Bit pro Farbe) erfolgen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Berechnung der Dateigröße bei PAL-Auflösung und 8 Bit pro Farbe

Anhand dieser Datenrate für nur eine Sekunde Videomaterial wird bereits deutlich, dass eine Reduktion der Datenmenge zwingend erforderlich ist - einerseits, um die Daten ökonomisch zu speichern und andererseits um auch über gegebene Kanäle übertragen zu können. Tabelle 2 zeigt die Datenraten der wichtigsten Übertragungskanäle. Natürlich würde man kein PAL-Signal mit dieser Auflösung an ein mobiles Gerät mit kleinem Display senden, aber auch ein in der Auflösung
reduziertes Signal würde die Kapazität der meisten Kanäle - besonders die der Funk-Kanäle - übersteigen.

Die einfachsten Formen der Videodatenreduktion sind die Verringerung der Auflösung und die Reduktion der Bildwechselfrequenz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Die Datenraten der wichtigstenÜbertragungskanäle34

3.2 Encoding und Containerformate

Unter „Encoding“ (engl. Verschlüsselung, Codierung) im Sinne der
Nachrichtentechnik versteht man die Umwandlung von Daten in ein für die

[...]


1 aWaves Academy (2006): DVB-H course.

2 Vgl. Jodeleit, Bernhard (2005): Das weiße Rauschen. In connect 11/2005: S. 17

3 Vgl. o.V. (2006): ABI Research: More Than Half a Billion Mobile-TV Subscribers by 2011.

4 Vgl. o.V. (o.J): Multimedia Messaging Service.

5 Horn, Uwe (o.J.): Mobile Broadband - Trends und Technologien ab 2005. S. 11

6 RealNetworks, Inc. (2002): Helix Producer User's Guide. Streaming Media Basics.

7 Graf, Gerhard (2006): Mobisodes & Co. - ein Praxistest

8 Vgl. Fallenböck, Markus (2006): Mobile-TV in Österreich. S. 49

9 Vgl. Röbke-Doerr, Peter (2005): Digitale Spaltung. In c’t Heft 21/2005: S. 100

10 Horn, Uwe (o.J.): Mobile Broadband Trends und Technologien ab 2005. S. 12

11 Vgl. Fallenböck, Markus (2006): Mobile-TV in Österreich. S. 51

12 Ericsson GmbH (2006): Ericsson ermöglicht erstmals Broadcast über Mobilfunknetze.

13 Kozin, Dan (2006): Interactive Video Applications using VoiceXML. S. 9

14 Debitel (o.J.): Mobile-TV Locator.

15 Vgl. Röbke-Doerr, Peter (2005): Digitale Spaltung. In c’t Heft 21/2005: S. 99

16 ICA (2006): All About DMB.

17 Vgl. Sietmann, Richard (2005): Mobiles Fernsehen. In c’t 23/2005: S. 24

18 Vgl. o.V. (2007): Trendsscout 2007. In connect 01/2007: S. 16

19 Vgl. Jodeleit, Bernhard (2005): Das weiße Rauschen. In connect 11/2005: S. 17

20 Vgl. Deutsche TV-Plattform e.V.: Märkte für mobiles Fernsehen. S. 7

21 Kornfeld, Michael (2006): DVB-H: Mobile Datenkommunikation über ein digitales Rundfunknetz. S. 3

22 Kornfeld, Michael (2006): DVB-H: Mobile Datenkommunikation über ein digitales Rundfunknetz. S. 4

23 Pesari, Pekka (2005): About the Mobile-TV Development. S. 7

24 Richartz, Martin (2006): The Future of Interactive Mobile Broadcast. S. 10

25 Graf, Gerhard (2006): Mobisodes & Co. - ein Praxistest. In tendenz 1/2006: S. 26

26 Vgl. Müller, Volker (2006): Start von Handy beschlossen.
Vgl. Albert, Andreas (2006): Kampf ums Handy TV.

27 Hogrefe, Dieter (2006): Mobile Dienste - Teil II: Mobile-TV. S. 50

28 Vgl. o.V. (2007): Trendsscout 2007. In connect 01/2007: S.16

29 Fallenböck, Markus (2006): Mobile-TV in Österreich. S. 52

30 Müller, Volker (2006): Start von Handy-TV beschlossen.

31 Breuning, Christian (2006): Mobile Medien im Digitalen Zeitalter. In Media Perspektiven 1/2006

32 Breuning, Christian (2006): Mobile Medien im Digitalen Zeitalter. In Media Perspektiven 1/2006

33 Breuning, Christian (2006): Mobiles Fernsehen in Deutschland - Angebote und Nutzung. In Media Perspektiven 11/2006: S. 551

34o.V. (o.J.): Datenübertragungsrate.

Fin de l'extrait de 145 pages

Résumé des informations

Titre
Videoanwendungen für Mobile Endgeräte - Technische Grundlagen und Gestalterische Konzept
Université
Hamburg University of Applied Sciences  (Fachbereich Medientechnik )
Note
1,0
Auteur
Année
2007
Pages
145
N° de catalogue
V69577
ISBN (ebook)
9783638607391
Taille d'un fichier
28070 KB
Langue
allemand
Annotations
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der sich mit den Grundlagen der Übertragung und Kodierung von Videomaterial für mobile Endgeräte befasst. Im nachfolgenden Abschnitt geht es um Usability - die technischen Restriktionen der Geräte und Nutzerverhalten. Im praktischen Teil geht es um die neue Technologie Flash Lite: Verbreitung, Funktionsumfang, Einschränkungen sind hier einige Themenbereiche. Im Zusammenhand mit dieser Arbeit wurde ein "Mobile-TV-Client" programmiert.
Mots clés
Videoanwendungen, Mobile, Endgeräte, Technische, Grundlagen, Gestalterische, Konzept
Citation du texte
Andy Herzberg (Auteur), 2007, Videoanwendungen für Mobile Endgeräte - Technische Grundlagen und Gestalterische Konzept, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69577

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