Das Thema Kommunikation stellt in allen Lebensbereichen einen wichtigen Bestandteil dar. Egal, ob wir Brötchen einkaufen gehen, mit unserem Chef über eine Gehaltserhöhung verhandeln oder die Reklamation eines Kunden entgegen nehmen. In jeder Alltagssituation wird ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit abverlangt. Für zukünftige GründerInnen ist es wichtig über grundlegende Kommunikationstechniken und -modelle informiert zu sein.
Inhaltsverzeichnis
1. Grobplanung
1.1. Rahmeneinflüsse
1.2. Lerninhalte
1.3. Lernvoraussetzungen
1.4. Leitvorstellungen für das didaktische Handeln
1.5. Lernziele
1.6. Lernmethoden
1.7. Experimentalbereich
2. Feinplanung
2.1. Inhalte und Ziele im Detail
2.2. Unterrichtsverlauf
2.3. Antizipation kritischer Ereignisse
3. Überprüfung der Verlaufsplanung
3.1 Reflexion der Leitvorstellungen
3.2. Reflexion des Zusammenhangs zwischen Ziel, Methoden und Lernvoraussetzungen
3.3. Reflexion der Rahmeneinflüsse
3.4 Überprüfung der Experimentaleinflüsse
4. Umsetzungsarbeiten
4.1. Formulierung von Fragen- Aufgaben-, und Problemstellungen
4.2. Zusammenstellung und Vorbereitung von Materialien/Medien
4.3. Leitvorstellungen für die Gestaltung der Kommunikation auf der Beziehungsebene
4.4. Detaillierte Ausarbeitung kritischer Phasen/Ereignisse
5. Literatur
1. Grobplanung
1.1. Rahmeneinflüsse
Die Universität Wuppertal bietet in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik, Gründungspädagogik und- didaktik seit dem Sommersemester 2006 Veranstaltungen für die Entwicklung von Management Kompetenzen an. Die Veranstaltungen sind auf Studierende mit Gründungsvorhaben ausgerichtet.
Hintergrund ist die Annahme, dass das Studieren wissenschaftlicher Fächer zu einer Vernachlässigung der ganzheitlichen Ausbildung der beruflich relevanten Handlungskompetenzen führt.
Zu den beruflichen Handlungskompetenzen zählen in diesem Rahmen die Fachkompetenz, die Personalkompetenz und die Sozialkompetenz.[1] Grob gefasst ist das Ziel der universitären Veranstaltungen, neben der Fachkompetenz (oder Sachkompetenz nach Euler/ Hahn[2] ), welche durch das Studium ausgebaut wird, auch die Sozial- und/oder Personalkompetenz (oder Selbstkompetenz nach Euler/Hahn[3] ) zu fördern und zu entwickeln, um beim Abschluss des Studiums in vielfältiger Weise auf den Berufsalltag vorbereitet zu sein.
Die Studierende sollen sich im Anschluss an die Veranstaltungen sicherer in Bezug auf ihre Sozial- und/oder Personalkompetenzen fühlen als auch in der Lage sein Methoden konkret anwenden zu können. In diesem Zusammenhang finden verschiedene Veranstaltungen statt, unter anderem die hier zu Grunde liegende Veranstaltung mit dem Titel:
„Neue Geschäftspartner gewinnen und binden“:
Wir verstehen uns (nicht?!):
Wie sichere und verbessere ich meine Kommunikationsfähigkeit?
Wie sichere und verbessere ich die Kommunikationsfähigkeit meiner Mitarbeiter?
Der Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik, Gründungspädagogik und- Didaktik beauftragt Lehramtsstudierende mit der Durchführung der Veranstaltungen. Vorgaben gibt es nur in Bezug auf das Ziel der Veranstaltungsreihe, nämlich die Förderung der oben genannten Kompetenzen, und der Thematik, welche sich in dem Titel der Veranstaltung wieder findet.
Die Veranstaltung findet semesterbegleitend, jeden zweiten Donnerstag von 12:00 bis 16:00 Uhr in M.16.13 statt. Insgesamt sind acht Sitzungen geplant.
Zurzeit haben sich 20 Personen für die Teilnahme angemeldet. Dabei handelt es sich um Studierende nicht- wirtschaftswissenschaftlicher Fächer als angehende GründerInnen. Bei den vertretenen Studienrichtungen handelt es sich um Drucktechnik (4 Teilnehmer), Sichherheitstechnik (7 Teilnehmer), Maschinenbau (5 Teilnehmer) und Architektur (4 Teilnehmer). Der Frauen- Männeranteil ist relativ ausgeglichen und das Durchschnittsalter beträgt ca. 28 Jahre. Da alle Lerner studieren ist die Mindestvorbildung die Allgemeine Hochschulreife. Vereinzelt handelt es sich bei dem aktuellen Studium um ein Zweitstudium.
Anzumerken ist außerdem, dass die Teilnehmer diese Veranstaltung freiwillig und unendgeldlich besuchen.
Da die meisten Teilnehmer bereits vor dieser Veranstaltung ein Seminar und/oder Vorlesung besuchen, kann mit gewissen Ermüdungserscheinungen gerechnet werden. Auch im Anschluss an diese Veranstaltung finden für die meisten Teilnehmer weitere Seminare und/oder Vorlesungen statt, was für die Unterrichtsplanung nicht unwichtig sein könnte.
Der zur Verfügung stehende Raum hat den Vorteil, dass er mit viel Technik ausgestattet ist, so dass in Bezug auf Medien eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung steht. Ferner sind die Tische und Stühle kreisförmig angeordnet, was für Diskussionen förderlich ist. Allerdings ist der Raum für die Anzahl der Teilnehmer eigentlich zu klein. Die Teilnehmer werden relativ gedrängt sitzen, und es gibt auch keine große Möglichkeit sich zu bewegen, was für den Vortragenden unpraktisch ist, sowie für eventuell anstehende Gruppenarbeiten.
Aufgrund der Dauer der Veranstaltung sollte für genügend Pausen gesorgt werden als auch für eine möglichst hohe Aktivierung der Teilnehmer.
Da für diesen Unterrichtsentwurf aller Voraussicht nach nicht allzu viele Medien benötigt werden, werde ich mich um eine Verlegung der Veranstaltung in einen größeren Raum bemühen, um Gruppenarbeit besser umsetzten zu können, und zudem die Vortragsphasen etwas dynamischer gestalten zu können.
1.2. Lerninhalte
Das Thema Kommunikation stellt in allen Lebensbereichen einen wichtigen Bestandteil dar. Egal, ob wir Brötchen einkaufen gehen, mit unserem Chef über eine Gehaltserhöhung verhandeln oder die Reklamation eines Kunden entgegen nehmen. In jeder Alltagssituation wird ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit abverlangt.
Für zukünftige GründerInnen ist es wichtig über grundlegende Kommunikationstechniken und -modelle informiert zu sein, um die Kommunikation im Betrieb selbst, aber auch insbesondere mit den Kunden positiv beeinflussen zu können.
Das Verinnerlichen von Kommunikationstechniken und -methoden führt dazu, dass man sicherer auftritt und der Umgang mit Menschen erleichtert wird. Je sicherer ich ein Gespräch führen kann, desto besser kann ich auch an neue Kunden herantreten und somit Kunden für mich gewinnen. Eine gute Kommunikation trägt schließlich auch dazu bei, dass sich Kunden (aber auch Mitarbeiter) gut aufgehoben und wohl fühlen.
Die Kommunikationspolitik ist somit ein Werkzeug für die Kundenbindung.
Dabei sollte auch auf die Gefahr der Manipulation durch Kommunikation hingewiesen werden. Dieser Grenzbereich der Kommunikationsmethoden sollte aus diesem Grund nicht vernachlässigt werden.
Im Anschluss daran befasst sich das Seminar mit der Vermittlung des Gelernten. Um Kommunikation als Vorgesetzter nicht nur intuitiv beeinflussen zu können, sollte dieser auch ein Grundwissen über die professionelle Vermittlung der Veranstaltungsinhalte erlangen.
Grundsätzlich lassen sich daher (stark verallgemeinert) aus dem Seminarthema drei Unterthemen ableiten:
- Sichern, Verbessern und bewusstes Einsetzten von Kommunikation und Kommunikationsmethoden
- Kommunikationskonflikte erkennen und lösen können
- Kommunikationsmodelle und -methoden vermitteln können
Alle Unterthemen sind jedoch stark miteinander vernetzt. Grundlage aller Themen ist Kommunikation. Deshalb werde ich auf das Kommunikations-modell „Die Anatomie einer Nachricht“[4] von Schulz von Thun zurückgreifen. Anhand dieses Modells können in der Praxis Konflikte und Kommunikationsschwierigkeiten erkannt, erläutert und mit den richtigen Strategien vermieden werden. Hinzukommt, dass bausteinartig die einzelnen Kommunikationsmethoden für sich gelernt werden können.
Da das Ziel dieser Veranstaltung jedoch die anwachsende Sicherheit bezüglich der eigenen kommunikativen Fähigkeiten ist, sollten die einzelnen Bausteine später auch zu einem Ganzen zusammengesetzt werden (können). Diese Sicherheit soll schließlich stetig durch Übungen verfestigt werden, um schließlich in der sozial-kommunikativen Dimension der Lerntaxonomien einen aufsteigenden Koordinationsgrad zu erlangen.
1.3. Lernvoraussetzungen
Da es sich um keine Pflichtveranstaltung handelt kann man von einer hohen Lern- und Leistungsbereitschaft ausgehen. Die Lerner sind sich über die Bedeutung des Themas für ihre Zukunft bewusst und handeln dementsprechend motiviert, engagiert und interessiert.
Bezüglich der Lern- und Leistungsfähigkeit können zurzeit nur Mutmaßungen angestellt werden, da bisher nur ein kurzes Informationsgespräch stattgefunden hat. Geht man allerdings davon aus, dass die Studierenden gewohnt sind regelmäßig an Vorlesungen und Seminaren teilzunehmen, so kann man annehmen, dass sie in der Lage sind über einen längeren Zeitraum konzentriert mit zu arbeiten. Ferner steht die hohe Vorbildung zusätzlich für eine hohe Lern- und Leistungsfähigkeit.
Trotzdem wird die Lernfähigkeit, wie in den meisten Lehr-Lernsituationen, variieren. Dies kommt unter der Berücksichtigung der einzelnen Lerntypen zum Tragen.
Bei der Veranstaltung handelt sich um ein Aufbauseminar. Dies bedeutet, dass die Universität im Vorfeld bereits mehrere Veranstaltungen zu ähnlichen Themen angeboten hat. Der Besuch der Veranstaltung „Kommunikation- was ist das?“ ist Voraussetzung gewesen, um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können.
Demzufolge können grundsätzliche Vorkenntnisse bezüglich Kommunikationsmodelle und Kommunikation im Allgemeinen vorausgesetzt werden. Ferner sind die Teilnehmer auch mit dem handlungsorientierten Aufbau der Veranstaltungen vertraut.
Aufgrund der oben erläuterten Bedingungen kann man davon ausgehen, dass ein intensives Arbeiten in der Gruppe möglich sein wird. Der hohe Bildungsgrad lässt auch viele Möglichkeiten für den handlungsorientierten Unterricht offen. Die Teilnehmer sind in der Lage unter Hilfestellung selbständig zu arbeiten wodurch die Funktion der Lehrkraft eher zum Lernbegleiter tendiert.
[...]
[1] KMK: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz (KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Bonn, 2000, S.8 f
[2] Euler, Dieter/ Hahn, Angela: Wirtschaftsdidaktik, Bern, 2004, S.78
[3] ebenda
[4] Schulz von Thun, Friedmann: Miteinander reden, Reinbeck bei Hamburg, 1981, S. 30
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