1 Thematische Eingrenzung
Den Zypernkonflikt kennzeichnet heutzutage die Problematik zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe auf der Insel Zypern. Ursprünglich handelte es sich beim Zypernkonflikt um die Auseinandersetzung zwischen den griechischen Zyprioten und den britischen Kolonialherren. Diese wurde 1960 formell beendet, als die britische Kolonialmacht die Insel in die Unabhängigkeit entließ. Des Weiteren unterscheidet man bei diesem Konflikt zum einen zwischen den Auseinandersetzungen hinsichtlich der griechischen und türkischen Zyprioten als kommunale Antagonisten und zum anderen die Rivalität zwischen Griechenland und der Türkei, in deren schwierigen Beziehungen der Zypernkonflikt nur ein Bruchstück darstellt. Kurzum, der Begriff des Zypernkonfliktes beinhaltet zum einen den Konflikt um die Insel und zum Zweiten den Konflikt auf der Insel Zypern.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Ansätzen Hans J. Morgenthaus Realismus und dem Neorealismus von Kenneth N. Waltz. Dabei sollen die wichtigsten Kernaussagen kurz dargestellt werden. In diesem Zusammenhang wird versucht auch auf Fragen wie z. Bsp.: „Inwieweit können zwischenstaatliche Konflikte friedlich gelöst werden?“ „Kommt es zwangsläufig zu einer kriegerischen Auseinandersetzung wenn Machtverlustsängste mit im Spiel sind?“ einzugehen. Des Weiteren sollen die theoretischen Erkenntnisse im empirischen Teil auf ihre Aussagekraft hin überprüft werden.
Den zentralen Aspekt dieser Arbeit bilden die Hintergründe des Zypernkonfliktes. So wird zu Beginn des dritten Kapitels ein historischer Überblick gegeben, der die Genese des Konfliktes und die Ereignisse, welche zur Teilung der Insel führten, kurz skizziert. Dabei wird darauf verzichtet die gesamte Historie wiederzugeben, vielmehr ist beabsichtigt, die historischen Zusammenhänge in ihren für die Gegenwart relevanten Wirkungsweisen darzustellen. Im darauf folgenden Punkt geht es um die Analyse der Konfliktdeterminanten und Interessenkonstellationen der griechisch-zypriotischen und türkisch-zypriotischen Volksgruppen sowie ihrer Mutterländer Griechenland und Türkei.
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1 Vgl. Gromes, Thorsten & Timon Gremmels, A brief analysis of the Cyprus conflict, in: Ein Modell zur Vermittlung konfliktärer Interessen. Die griechisch-türkischen Beziehungen und der Zypernkonflikt, Ralf Zoll (Hrsg.), Münster 2000, S. 148.
Inhaltsverzeichnis
- Thematische Eingrenzung
- Theoretische Ansätze
- Die Theorie des Realismus
- Der Weg zum Neorealismus
- Der Zypernkonflikt und seine Hintergründe
- Die Historie des Konfliktes
- Die Positionen der Konfliktparteien
- Griechische Zyprioten vs. türkische Zyprioten
- Griechenland vs. Türkei
- Konflikttheoretische Analyse
- Das Konfliktlösungspotenzial der EU
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Zypernkonflikt im Kontext der internationalen Beziehungen. Sie befasst sich mit den historischen Hintergründen des Konflikts, den Positionen der Konfliktparteien und dem Konfliktlösungspotenzial der EU. Die Arbeit greift zudem auf die theoretischen Ansätze des Realismus und Neorealismus zurück, um die Dynamiken des Konflikts zu erklären.
- Historische Hintergründe des Zypernkonflikts
- Positionen der Konfliktparteien (griechische und türkische Zyprioten, Griechenland, Türkei)
- Relevanz des Realismus und Neorealismus für die Analyse des Konflikts
- Rolle der EU im Zypernkonflikt
- Konfliktlösungspotenzial der EU
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der thematischen Eingrenzung des Zypernkonflikts und erläutert die unterschiedlichen Konfliktdimensionen. Das zweite Kapitel stellt die theoretischen Ansätze des Realismus und Neorealismus dar, die als interpretative Folien für die Analyse internationaler Konflikte dienen.
Das dritte Kapitel widmet sich den Hintergründen des Zypernkonflikts. Es beinhaltet eine historische Übersicht über die Entstehung des Konflikts und die Ereignisse, die zur Teilung der Insel führten. Im Weiteren werden die Interessenkonstellationen und Konfliktdeterminanten der Konfliktparteien analysiert. Der Abschnitt 3.3 beleuchtet den EU-Beitritt Zyperns und analysiert die Gründe für diesen Schritt sowie die zu erwartenden Folgen.
Schlüsselwörter
Zypernkonflikt, Realismus, Neorealismus, internationale Beziehungen, Konfliktlösung, EU-Beitritt, griechische Zyprioten, türkische Zyprioten, Griechenland, Türkei.
- Arbeit zitieren
- Diplom Politikwissenschaftlerin Nicole Haak (Autor:in), 2005, Zypern: Ein Konflikt zwischen Stagnation und europäischer Lösungsperspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70186