Digitale Transformation im Asset Management. Wie Banken auf den Markteintritt von FinTechs reagieren sollten


Livre Spécialisé, 2021

121 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Abgrenzung der Arbeit
1.3 Methodik und Struktur der Arbeit

2 Begriffliche Grundlagen
2.1 Digitalisierung
2.2 FinTech
2.3 Robo-Advisor
2.4 Asset Management und Wealth Management

3 Aktuelle Marktsituation
3.1 Wandel im Kundenverhalten
3.2 Marktetablierung FinTechs (Robo-Advisors)
3.3 Status Quo Asset Management und Wealth Management
3.4 Benchmark-, Performance- und Kostenvergleich beider Untersuchungsgruppen
3.5 Zwischenfazit

4 Kurzfristige Lösungsansätze
4.1 Inhouse-Entwicklung
4.2 Übernahme
4.3 Kooperation
4.4 Ergebnis der Lösungsansätze

5 Mittelfristige Lösungsansätze
5.1 Strukturveränderungen innerhalb der Banken
5.2 Zukunftsorientierte IT-Infrastruktur
5.3 Veränderung im Wealth Management
5.4 Resultat der Lösungsansätze

6 Fazit und Ausblick

Quellenverzeichnis

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Impressum:

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Ein Imprint der GRIN Publishing GmbH, München

Druck und Bindung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, Germany

Coverbild: GRIN Publishing GmbH

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: FinTech-Segmente

Abbildung 2: Prozesszyklus eines Robo-Advisor-Portfolios

Abbildung 3: Gartner Hype Cycle for Cloud Computing, 2019

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Benchmark- und Performancevergleich der Robo-Advisors in den Jahren 2018 und 2019

Tabelle 2: Kostenstruktur der Robo-Advisors im Asset Management

Tabelle 3: Benchmark- und Performancevergleich der Banken im Asset Management in den Jahren 2018 und 2019

Tabelle 4: Kostenstruktur der Banken im Asset Management

Tabelle 5: Kostenstruktur beider Untersuchungsgruppen im Vergleich

Tabelle 6: Benchmark- und Performancevergleich beider Untersuchungsgruppen

Abkürzungsverzeichnis

FinTech Finanztechnologieunternehmen

EZB Europäische Zentralbank

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

AG Aktiengesellschaft

Mrd. Milliarde

US United States

CAGR Compound Annual Growth Rate

Mio. Million

EY Ernst & Young Global Limited

KI Künstliche Intelligenz

RPA Robotic Process Automation

API Application Programming Interface

Scalable Capital Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH

DJE Kapital Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG

OHG Offene Handelsgesellschaft

Sutor Bank Max Heinr. Sutor OHG

Comdirect Comdirect Bank AG

DB Deutsche Bank AG

CoBa Commerzbank AG

DiBa ING-DiBa AG

Unicredit Unicredit Bank AG

IT Informationstechnologie

B2C Business-to-Consumer

BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

BMF Bundesministerium der Finanzen

COVID-19 Corona Virus Disease 2019

Inc. Corporation

App Application software

FSB Financial Stability Board

PFM Personal Financial Management

USA United States of America

ESMA European Securities and Markets Authority

i. d. R. In der Regel

ETF Exchange Traded Fund

B2B Business-to-Business

KWG Kreditwesengesetz

WpHG Wertpapierhandelsgesetz

BGB Bürgerliches Gesetzbuch

AuM Asset under Management

p. a. Per annum

VermAnlG Vermögensanlagengesetz

KAGB Kapitalanlagegesetzbuch

DAX Deutscher Aktienindex

ESG Environment, Social, Governance

ROPO Research Online - Purchase Offline

GFK Gesellschaft für Konsumforschung

LLC Limited Liability Company

SE Societas Europaea

e. V. Eingetragener Verein

DFA Dimensional Fund Advisor

PWC PricewaterhouseCoopers GmbH

MiFID Markets in Financial Instruments Directive

SAA Strategische Asset Allocation

Bio. Billion

EU Europäische Union

MSCI Morgan Stanley Capital International

MVP Minimum Viable Product

SaaS Software-as-a-Service-Variante

BaaP Banking as a Platform

PaaS Platform as a Service

IaaS Infrastructure as a Service

PSD2 Payment-Services-Directive-II-Richtlinie

IoT Internet of Things

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Finanzbranche ist im Umbruch, neue Technologien zwingen die Banken zu Veränderungen. Die Banken befinden sich deshalb seit einigen Jahren in einem anhaltenden Transformationsprozess. Das lässt sich daran erkennen, dass die Konsolidierung der Finanzinstitute seit 1990 weiter zum Teil stark voranschreitet. So gibt es Anfang der neunziger Jahre noch mehr als 4.700 Kreditinstitute gegenüber 1.783 im Jahre 2018 innerhalb Deutschlands.1 Dies ist ein Rückgang von 2.917 Banken oder 62 % im Zeitraum von 28 Jahren. Laut dem Bankenreport 2030 von der Strategieberatung Oliver Wyman wird es in 10 bis 15 Jahren nur noch 150 bis 300 Banken in Deutschland geben.2 Begründet wird dies damit, dass zu der existierenden Drei-Säulen-Struktur, bestehen aus privaten Geschäftsbanken, öffentlich-rechtlichen Banken und Genossenschaftsbanken, eine vierte Säule sich in Deutschland etablieren wird.3 Diese beinhaltet ausländische Banken, Finanztechnologieunternehmen (FinTechs), Marktinfrastrukturanbieter und Technologiekonzerne, die im traditionellen Bankensektor durch die Digitalisierung und veränderten Erwartungshaltungen der Kunden zu einer Disruption führen wird.4 Es wird in diesem Zusammenhang auch von einem Paradigmenwechsel im Markt gesprochen.5

Der Prozess der Konsolidierung der Banken ist durch zahlreiche Einflussfaktoren zu erklären. Neben der oftmals erwähnten Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 und den damit zunehmenden regulatorischen Anforderungen mit denen sich die Finanzinstitute täglich auseinandersetzen müssen, dem weiterhin vorhandenen Ertragsrückgang im Kerngeschäftsfeld Zins- und Provisionsüberschuss, maßgeblich beeinflusst durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der wachsenden Internationalisierung und somit steigendem Wettbewerb von ausländischen Banken, sowie dem Markteintritt von Marktinfrastrukturanbietern und globalen Technologieunternehmen, ist ein sich stark veränderndes Kunden­verhalten dafür verantwortlich. Hiervon ist auch das Asset Management und in diesem Geschäftsbereich das Segment Wealth Management betroffen. Der Transformationsprozess im Asset Management ist im hohen Maße durch die Digitalisierung begründet, die als Megatrend zu einem gravierenden technologischen Wandel im Bankensektor führt.

Bei den Banken sind diese digitalen Systeme bisher primär nur in einzelnen Bereichen vorhanden wie z. B. im digitalen Zahlungsverkehr und Online-Banking. Die Banken konzentrieren sich damit in erster Linie auf vorhandene Finanzinstrumente und nutzen diese mit den Möglichkeiten des Internets als Interaktion zu ihren Kunden. In den letzten Jahren ist aber zu beobachten, dass auch im Asset Management der Digitalisierungsprozess vorangetrieben wird. Dieses ist begründet durch die intensive Beratungstätigkeit und den damit verbundenen hohen Kosten bei zunehmend rückläufigen Renditen. Hier sind FinTechs mit ihren Robo-Advisors sehr aktiv und eine zunehmende Bedrohung für die Privatbanken. Diese können Produkt- und Dienstleistungsangebote effizienter und kostengünstiger offerieren.

In dem Kundensegment Wealth Management verzeichnen die Banken einen Gewinnrückgang von bis zu 40 % in den Jahren 2000 bis 2015 bei einer gleichzeitig wachsenden Marktentwicklung im Wealth Management um 60 %.6 Den Banken gelingt es immer weniger mit ihren Kerngeschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten die sich zunehmend verändernden Kundenbedürfnisse durch technologische Entwicklungen zu befriedigen. „Banker verstehen Banking, aber sie haben keine Ahnung von Technik“7 so die Aussage von Skinner auf der 22. Handelsblatt Jahrestagung (2017) in Frankfurt am Main. Aus diesem Grund versuchen sie nur die Kosten im Wealth Management mittels Digitalisierung und Standardisierung von Anwendungen weiterhin zu reduzieren ohne wirklich Innovationen zu etablieren.

Den Innovationsansatz hingegen verfolgen die FinTechs, welche in Deutschland immer mehr an Bedeutung und Präsenz gewinnen und damit in Wettbewerb zu den etablierten Geschäftsmodellen der Finanzinstitute stehen. Im Jahr 2015 weist der deutsche Markt 346 aktive FinTech-Unternehmen auf.8 Per September 2019 sind bereits 898 Finanz-Startups am deutschen Markt aktiv tätig.9 Dies entspricht einer Steigerung von über 100 % innerhalb von knapp vier Jahren und im Asset Management hat sich die Anzahl der FinTechs auf 96 Unternehmen (10 %) erhöht.10 Ihr Ziel ist es einen Mehrwert für die Kunden mithilfe von schnellen digitalen Lösungen zu erzielen. Die FinTech-Unternehmen richten ihre Aktivitäten auf einzelne Stufen der vorhandenen Wertschöpfungsketten der etablierten Banken aus und versuchen z. B. unter Bezugnahme auf eine Algorithmus basierten Anlageberatung (Robo-Advisor) diese innovativer anzubieten.11 Sie konzentrieren sich somit auf einzelne Geschäftsbereiche der Banken. Dabei nutzen sie die innovativen informations- und kommunikationstechnologischen Entwicklungen, um den Kunden intelligente, einfache und individuelle Finanzlösungen kostengünstig zur Verfügung zu stellen. Laut dem FinTech Report 2019 wird sich das Anlagevolumen mittels Robo-Advisor in Deutschland von dem Jahr 2018 bis zum Jahr 2023 von 4,5 Milliarden (Mrd.) US-Dollar auf 34,3 Mrd. US-Dollar erhöhen, das entspricht 50,1 % Compound Annual Growth Rate (CAGR).12 Gleichzeitig wird eine Zunahme der Nutzeranzahl im gleichen Zeitraum von 0,2 Millionen (Mio.) auf 0,7 Mio. prognostiziert.13 Als Haupteinflussfaktoren für dieses Wachstum werden in einer Ernst & Young Studie (EY) aus dem Jahr 2019 geringere Gebühren und eine bessere Preistransparenz, speziell bei den Wealth Management Kunden, aufgeführt.14 Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den jährlich veröffentlichen digitalen Zukunftstrends (Emerging Technologies Hype Cycle) nach Gartner wider.15 Künstliche Intelligenz (KI), Robotic Process Automation (RPA), Big Data Advanced Analytics, Cloud Computing und Application Programming Interface (API) sind unter anderem digitale Trends, die bei FinTechs heute schon zum Teil Anwendung finden. Diese neuen Technologien bieten disruptive Potenziale, die eine große Herausforderung für die etablierten Banken darstellen.

1.2 Zielsetzung und Abgrenzung der Arbeit

Die vorliegende Arbeit untersucht wie Banken kurz- und mittelfristig sich mit dem Transformationsprozess im Asset Management befassen, dadurch das FinTech-Unternehmen als neue Marktteilnehmer auftreten. Dabei kommen den Robo-Advisors als digitale Vermögensverwaltungen eine besondere Bedeutung zu im Vergleich zu Anlageberatungen im Wealth Management der Banken. In dieser Arbeit werden zwei Untersuchungsgruppen miteinander und untereinander analysiert. Die erste Untersuchungsgruppe setzt sich aus den zwei FinTechs Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH (Scalable Capital) und Solidvest, von der Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG (DJE Kapital), mit ihren jeweiligen Robo-Advisor-Systemen und den speziell entwickelten Robo-Advisors von der Max Heinr. Sutor OHG (Sutor Bank), Cominvest, von der Comdirect Bank AG (Comdirect) und ROBIN von der Deutschen Bank AG (DB) zusammen. Die zweite Untersuchungsgruppe beinhaltet die fünf Banken Commerzbank AG (CoBa), DB, ING-DiBa AG (DiBa), Unicredit Bank AG (Unicredit) und Sutor Bank. In der Arbeit soll als erstes Ziel herausgearbeitet werden, wie der Bankensektor auf den Markteintritt von FinTechs mit Robo-Advisors kurzfristig reagieren soll. Dabei soll folgende gerichtete Hypothese überprüft werden, wodurch eine höhere Präzision gegeben ist:

H1: Wenn Banken keine FinTech-Konzepte implementieren, dann verlieren sie Marktanteile im Asset Management.

Grundsätzlich stehen hierfür die Möglichkeiten der Inhouse-Entwicklung, der Übernahme von FinTechs mit ihren digitalen Robo-Advisor-Systemen durch Banken und die Kooperation mit FinTechs zur Verfügung. Es soll erarbeitet werden, welche dieser drei Alternativen als kurzfristiger Lösungsansatz von den Banken genutzt wird und welche Vorteile ausschlaggebend sind für eine dieser Varianten.

Darüber hinaus werden in einem weiteren Ziel mittelfristige Lösungsansätze erarbeitet, die sich durch Strukturveränderungen und innovative Informationstechnologie-Modelle (IT) erzielen lassen und auch im Kundensegment Wealth Management Berücksichtigung finden können. Hierbei wird folgende zweite gerichtete Hypothese untersucht:

H2: Je mehr Banken innovative IT-Technologien installieren, desto wettbewerbsfähiger ist das Wealth Management zukünftig am Markt.

Die vorliegende Arbeit betrachtet ausschließlich den Finanzmarkt Deutschland, in der eine Konzentration auf das Asset Management innerhalb der vier Hauptsegmente im Bankensektor nach Dorfleitner stattfindet.16 Die Vermögensverwaltungen, die das Vermögen von institutionellen Anlegern verwalten, wie z. B. Versicherungsgesellschaften, Pensionskassen oder Stiftungen, um nur einige zu nennen, finden keine Berücksichtigung. Grundsätzlich wird im Asset Management in die beiden Bereiche institutionelle Investoren und private Anleger differenziert, wobei in dieser Arbeit ausschließlich der Marktbereich Business-to-Consumer (B2C) betrachtet wird und Vermögensverwaltungen, die keinen Banken angehören, nicht berücksichtigt werden.17 Die Umsetzung von regulatorischen und gesetzlichen Vorgaben mit denen sich die Banken und FinTechs aktuell und auch zukünftig befassen müssen, finden ebenfalls in dieser Arbeit keine gesonderte Berücksichtigung. Der Bereich Asset Management wird sowohl bei Banken als auch bei FinTech-Unternehmen untersucht, die Robo-Advisors nutzen und bei Banken, die Robo-Advisor als Inhouse-Lösung anbieten. Diese Arbeit konzentriert sich ausschließlich auf die aktiv gemanagten Robo-Advisors sowie die individuellen Vermögensverwaltungen der Banken, um eine direkte Vergleichbarkeit zu schaffen. Neben dem Kostenvergleich beschränkt sich der durchzuführende Benchmark- und Performancevergleich ausschließlich auf die Wertentwicklung (Netto-Rendite) und auf den Vergleich mit zwei Benchmarks. Andere mögliche Untersuchungsparameter wie bspw. Risikosteuerung, Anzahl von Rebalancing und Umschichtungen, sowie eine detaillierte Analyse der Portfoliostruktur finden keine Berücksichtigung, da diese Daten nicht für beide Untersuchungsgruppen zur Verfügung stehen und somit kein valides Ergebnis im Vergleich erzielt werden kann. Weitere Annahmen die notwendig sind, um Vergleiche in den beiden Untersuchungsgruppen durchführen zu können, werden in Punkt 3.4 aufgeführt. Aufgrund der Tatsache, dass in dieser Arbeit innerhalb der Untersuchungsgruppe Banken der Schwerpunkt auf dem Teilsegment Asset Management mit dem Kundensegment Wealth Management liegt, wird eine allgemeingültige Definition der Banken nicht vorgenommen.

Im Asset Management gibt es die vier unterschiedlichen Differenzierungskriterien (Anlegerkreis, Mitwirkung des Anlegers, Anlageziel und Ort der Dienstleistung), wobei in dieser Untersuchung nur die Beratung innerhalb Deutschlands analysiert wird und somit die Differenzierungsmöglichkeit, der Ort der Dienstleistung, nicht thematisiert wird. Nähere Ausführungen dazu werden im Punkt 2.4 aufgeführt. Da die Zielgruppe der Privatanleger im Asset Management bei den zu untersuchenden Banken unterschiedlich klassifiziert wird bezüglich der Mindestanlagesumme, konzentriert sich die Analyse in der Arbeit auf das Kundensegment Wealth Management mit seiner persönlichen und individuellen Beratung. Die Kundensegmente Retail Banking und Private Banking finden in der Arbeit keine gesonderte Berücksichtigung.

Aufgrund der Marktdynamik und der Tatsache, dass die FinTech-Branche relativ jung ist, sind auch die statistischen Daten der FinTech-Unternehmen unterschiedlich. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) schätzt die Anzahl der FinTech – je nach Begriffsverständnis – auf 300 bis 900 Unternehmen in Deutschland ein.18 Die in dieser Arbeit verwendeten statistischen Daten bzgl. der Anzahl der FinTech-Unternehmen stützen sich primär auf Quellen aus dem Bundesministerium der Finanzen (BMF), der Deutschen Bundesbank und der BaFin.

Eine weitere Abgrenzung wird bei den verschiedenen Geschäftsfeldern der FinTechs vorgenommen. Da in der Literatur unterschiedliche Anzahlen von Geschäftsfeldern, teils in weiteren Untergruppen unterteilt, aufgeführt werden, erfolgt in dieser Arbeit die Kategorisierung in Anlehnung an Dorfleitner.19 Obwohl FinTech-Geschäftsmodelle auch im Bereich Versicherungen anzutreffen sind liegt der Fokus in dieser Arbeit aber ausschließlich auf dem Gebiet der Banken und hier speziell im Teilbereich Asset Management. Bei dem zu untersuchenden Strukturwandel der Banken wird eine Einschränkung in der Weise vorgenommen, dass nur kurz- und mittelfristige Lösungsansätze aufgezeigt werden. Alle zu erarbeitenden Vorschläge werden aus der Perspektive der Banken vorgenommen. Langfristige Lösungen (> 5 Jahre) finden in der Arbeit keine Berücksichtigung, da der Bankensektor durch Digitalisierung, die stetig zunehmende Regulatorik und etablierten FinTechs als Wettbewerber einer Dynamik unterliegt, die eine objektive und fundierte Betrachtungsweise über einen längeren Zeitraum nicht ermöglicht. Die durch COVID-19 entstehende Pandemie mit ihren gravierenden wirtschaftlichen Folgen, die gegenwärtig noch nicht zu quantifizieren sind, finden in dieser Arbeit keine Berücksichtigung. So basieren die gesamten prognostizierten Statistiken auf der Annahme einer zunehmend prosperierenden Zukunft im Finanz- und Wirtschaftssektor.

1.3 Methodik und Struktur der Arbeit

Die Auswahl der Untersuchungsgruppen findet aufgrund verschiedener Paramater statt. Bei den Banken werden drei nationale (CoBa, DB und Sutor Bank), eine internationale (Unicredit) und eine Direktbank (DiBa) ausgewählt, um das Untersuchungsergebnis auf eine breite Basis zu stellen. Bei den Robo-Advisor-Systemen werden drei Inhouse-Lösungen der Banken (CoBa, DB und Sutor Bank) und zwei unabhängige FinTechs (Scalable Capital und Solidvest) selektiert, wobei eine Kooperation zwischen Scalable Capital und der DiBa existiert. Bei der Arbeit handelt es sich primär um eine qualitative Forschungsuntersuchung, die das zu recherchierende Datenmaterial interpretiert und sich einer holistischen Vorgehensweise bedient. Im Performancevergleich der beiden Untersuchungsgruppen erfolgt eine quantitative Vorgehensweise auf Basis von vorhandenen Marktanalysen. Zur Erreichung der Ziele und Überprüfung der aufgestellten Hypothesen wird eine umfangreiche Literaturrecherche und ein induktives Vorgehen gewählt, um kurz- und mittelfristige Lösungsansätze zu erarbeiten. Darüber hinaus dienen Studien, die auch Marktstatistiken enthalten, Fachjournals, die sich dieser Thematik widmen, als Datenbasis für die Verifizierung der Hypothesen. Die erarbeiteten Ergebnisse bei den kurz- und mittelfristigen Lösungsansätzen werden erzielt durch Vergleichsanalysen verschiedener Szenarien, Analyse der Relevanz aus zukunftsorientierter Perspektive und Berücksichtigung der Marktentwicklungen bei den Banken und im Kundenverhalten.

Die Arbeit ist in sechs Hauptgliederungspunkte aufgeteilt. Zunächst werden im zweiten Kapitel die für diese Arbeit notwendigen begrifflichen Grundlagen für die beiden Untersuchungsgruppen FinTechs mit ihren Robo-Advisors und die ausgewählten Banken, wobei bei diesen ausschließlich auf das Asset Management im Kundensegment Wealth Management eingegangen wird, definiert und die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen aufgeführt. Dabei erfolgt unter der Bezeichnung FinTech im Kapitel 2.2 eine Konzentration auf vier Hauptsegmente im Bankensektor.20 Im Abschnitt 2.3 werden vier Stufen vom Robo-Advisor vorgestellt, die zu einem Paradigmenwechsel im Asset Management führen.21 Im Kapitel 2.4 werden detaillierte Begriffserklärungen für Asset Management und Wealth Management vorgenommen, die für das Verständnis der Arbeit eine signifikante Bedeutung haben.

Im 3. Kapitel wird zuerst auf den Wandel im Kundenverhalten, aufgrund der Digitalisierung bei Finanzgeschäften eingegangen, der ausschlaggebend ist für die Markteintritte von FinTechs mit Robo-Advisor-Systemen und Banken mit entsprechenden Robo-Advisor-Lösungen. Es folgen in den nächsten Abschnitten neben den Vor- und Nachteilen der Algorithmus basierten Vermögensanlage (Robo-Advisor) auf der einen Seite und der persönlichen Beratung im Asset Management auf der anderen Seite eine aktuelle Marktanalyse beider Untersuchungsgruppen und daran anschließend im Kapitel 3.4 ein Benchmark-, Performance- und Kostenvergleich von Robo-Advisor-Systemen untereinander sowie von Banken im Asset Management und anschließend zwischen den beiden Untersuchungsgruppen. In der Untersuchung erfolgt eine Konzentration auf die individuellen Vermögensverwaltungen der Banken und den digitalen Vermögensverwaltungen der Robo-Advisors. Der Vergleich der Algorithmus basierten Verwaltung der Robo-Advisors mit dem individuellen Portfoliomanagement der Banken basiert auf der Annahme, dass alle Robo-Advisor-Portfolios individuell mithilfe der Algorithmen gemanagt werden. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Würdigung der erarbeiteten Ergebnisse ab, die als Basis für kurz- und mittelfristige Lösungsansätze der Banken dienen sollen.

Im 4. Kapitel werden die drei Robo-Advisor-Szenarien (Inhouse-Entwicklung, Übernahme, Kooperation) einer näheren Analyse unterzogen, dessen Ergebnis unter bestimmten Prämissen als kurzfristiger Lösungsansatz für die Banken gelten soll. Mit diesem Ergebnis wird die erste Zielsetzung der Arbeit beantwortet. Den Schwerpunkt im 5. Kapitel bildet die mittelfristige Zukunftsperspektive der digitalen Transformation im Asset Management. Hierbei wird neben den notwendigen Strukturveränderungen der Banken unter anderem auch auf Veränderungsprozesse innerhalb des Wealth Managements eingegangen. Neue innovative IT-Infrastrukturen wie z. B. Cloud-Services oder Computing, API-Schnittstellen und Big Data Analytics werden in diesem Kapitel als fester Bestandteil eines mittelfristigen Lösungsansatzes gesehen und näher untersucht. Es folgt in Kapitel 5.4 ein Ergebnis aus den gewonnenen Erkenntnissen als mittelfristiger Lösungsansatz.

Im letzten Abschnitt der Arbeit werden die erarbeiteten Erkenntnisse mit der Problemstellung reflektiert und die Hypothesen verifiziert. Daraus ableitend erfolgt ein Fazit für die Banken auf Basis der gewonnen Ergebnisse, wie sie kurz- und mittelfristig ihr Asset Management in Bezug auf die Digitalisierung und die neuen Marktteilnehmer ausrichten sollten.

2 Begriffliche Grundlagen

Die Digitalisierung und das Internet haben im letzten Jahrzehnt viele Wirtschaftsbereiche maßgebend beeinflusst und revolutioniert, wie z. B. Amazon.com, Inc. den Handelsbereich. Der Bankensektor wird von diesen dynamischen Veränderungen nicht verschont.22 FinTech-Unternehmen mit ihren digitalen Finanzprodukten und Dienstleistungen setzen die Banken unter Druck und gewinnen am Finanzmarkt immer mehr an Bedeutung.

In den folgenden Abschnitten werden die notwendigen begrifflichen Grundlagen näher untersucht und definiert.

2.1 Digitalisierung

Da eine große Anzahl von Definitionen zur Digitalisierung in der Literatur existiert, erfolgt in der Arbeit eine Betrachtung auf Banken, ohne dabei einen Anspruch auf eine allgemeingültige Definition zu erlangen. Der Begriff der Digitalisierung wird sehr häufig aus seinem Ursprung im engeren Sinn abgeleitet.23 Unter Digitalisierung wird deshalb im allgemeinem die Umwandlung von analogen Daten in digitale Werte verstanden bzw. die Verarbeitung oder Speicherung in einem digitalen System.24 Im Vordergrund stehen dabei entsprechende Ableitungen und Anordnungen für Finanzprodukte, die mittels Algorithmen gewonnen werden können.

Im Bankenbereich wird der Begriff Digitalisierung in erster Linie im Zusammenhang mit IT-Prozessen und IT-Systemen gesehen, die die Kundenkanäle unterstützen und zu automatisierten Prozessen führen sollen.25 Dieses betrifft sowohl das Front Office als auch das Back Office. Es ist nicht ausreichend das digitale Banking auf Mobile-Banking zu beschränken, wobei unter Mobile-Banking die Durchführung von Finanzgeschäften auf Smartphone oder Tablet mittels entsprechender Application software (App) verstanden wird, die von Banken zur Verfügung gestellt werden.26 Entscheidend ist eine intelligente Vernetzung der einzelnen digitalisierten Prozesse herzustellen.27 Die Banken haben diesbezüglich einen akuten Handlungsbedarf, da zunehmend immer mehr FinTechs auf dem Markt erscheinen mit digitalen Kundennutzen und Finanzdienstleistungen, die im direkten Wettbewerb zu Banken stehen.

2.2 FinTech

Der Begriff FinTech ist ein Schachtelwort, welches aus den zwei morphologisch überlappenden Wörtern „Finanzen“ und „Technologie“ besteht. Eine rechtsgültige Definition ist nicht bekannt, da FinTech oft als Sammelbegriff für unterschiedliche Geschäftsmodelle und somit zwangsläufig stark voneinander abweichenden Dienstleistungen und Produkten steht. Jede Definition verfolgt einen anderen spezifischen Ansatz, abhängig von der Branche oder dem Geschäftsfeld. Oft zitiert und verwendet wird die Definition des Financial Stability Board (FSB), der darunter technologische Innovationen bei Finanzdienstleistungen versteht, die zu neuen Geschäftsmodellen, Anwendungen, Prozessen oder Produkten führen, die entsprechende Wirkungen zeigen auf den Finanzmärkten und bei den Banken.28 Generell lässt sich jedoch feststellen, dass viele Definitionen sich in der Grundaussage nicht unterscheiden. Eine zutreffende Definition ist bei Wiebke Danker von der BaFin zu finden. Sie definiert FinTechs als „junge Unternehmen, die mithilfe technologiebasierter Systeme (…) Finanzdienstleistungen anbieten“.29 FinTechs können demnach insoweit näher beschrieben werden, dass sie Finanztechnologieunternehmen sind, die Finanzdienstleistungen mit innovativen Technologien und Angeboten internetbasiert anbieten und somit einen Vorteil in der Automatisierung und Bedienbarkeit für den Endverbraucher gegenüber anderen Marktteilnehmern (z. B. Banken) haben. Darüber hinaus werden diese Unternehmen mit einer hohen Transparenz und niedrigen Kosten in Verbindung gebracht, da nahezu alle Arbeitsabläufe standardisiert und über Algorithmen abgewickelt werden, die zu einer Prozessoptimierung führen. Die grundsätzlichen Ziele, die FinTechs verfolgen, sind Produkte aus dem Finanzsektor transparenter, schneller, einfacher und automatisierend in digitaler Form darzustellen und den Kunden anzubieten. Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen zeichnen sich durch eine höhere Kundenorientierung gegenüber den Banken aus, bedingt durch eine leicht verständliche Aufbereitung und Darstellung der Themenvielfalt.

Aufgrund der Tatsache, dass keine eindeutig rechtliche Definition für FinTechs existiert, werden, je nach Detailgrad, in der Literatur bis zu 16 Unterkategorien definiert. Dorfleitner unterteilt die FinTech-Geschäftsfelder in vier Hauptkategorien (Finanzierung, Vermögensmanagement, Zahlungsverkehr und sonstige FinTechs).30 Die Trendstudie „FinTechs mit Fokus Geldanlage“ spricht von den sechs Selektionsstufen Banking, Payment, Trading, Insurance, Investment und Crowdfunding.31 Leichsenring unternimmt dagegen die detaillierteste Aufteilung in 16 Kategorien (z. B. Konsumentenkredite, Zahlungen (Point of Sale) und Geld- und Vermögensanlage-Retail).32 In dieser Arbeit wird in Anlehnung an Dorfleitner nach den vier Hauptanwendungsfeldern im Bankensektor kategorisiert.33

Das erste Segment (Finanzierung) bildet alle FinTech-Unternehmen ab, die Finanzierungen an Unternehmen und Privatpersonen vergeben. Hierunter ist auch das Crowdfunding zu sehen, welches auch als Untersegment angesehen werden kann, in dem eine hohe Anzahl an Unterstützern, sogenannte Backer, finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um ein gemeinsames Projektziel anhand von Mikro-Finanzierungshilfen zu erreichen.34 Dabei geht es um eine Finanzierungsmethode, die durch eine Vielzahl von Personen über das Internet gewonnen wird.35 Sollten diese finanziellen Mittel von den Backern nicht auf freiwilligen Spenden basieren, kann die Gegenleistung auch von einer monetären Leistung über Vorkaufsrechte eines neuen Produktes gehen. Beim Crowdfunding dient keine klassische Bank als Plattform um die Gelder zu beschaffen, sondern ein sogenanntes Crowdfunding Portal wird für dieses Ziel als Intermediär eingesetzt. Crowdfunding-Plattformen bedienen dabei sowohl den privaten als auch institutionellen Bereich. Crowdfunding ist somit eine Alternative, um für zumeist junge Unternehmen (Startup), neben der traditionellen Finanzierung durch Banken, Kapital zu erlangen.

Das zweite Segment (Zahlungsverkehr) bedient den kompletten nationalen sowie internationalen Zahlungsverkehr. Hierunter zählt neben den Kryptowährungen wie bspw. Bitcoin, welche die höchste Marktkapitalisierung mit knapp 129 Milliarden US-Dollar aufweist und Ethereum auch das komplette Mobile Payment Segment.36 Mobile Payment definiert sich durch verschiedene Funktionalitäten, die mittels App über ein Mobiltelefon abgewickelt werden.37 Im Vordergrund steht dabei eine schnelle und benutzerfreundliche Anwendung zum Austausch von Zahlungsinformationen. Alle diese Bezahlsysteme oder Währungen werden mittels der Blockchain Technologie abgebildet, weshalb diese auch unter das Segment Zahlungsverkehr der FinTechs einzuordnen ist.

Das dritte Segment (Asset Management) beschreibt FinTechs, welche sich ausschließlich auf die Verwaltung von Vermögen bzw. deren Anlage und Beratung konzentrieren. Dieses Segment zeichnet sich dadurch aus, dass die Verwaltung der Assets mittels innovativer Software-Lösungen wie z. B. dem Robo-Advisory angeboten werden.38 Die Geldanlage durch Robo-Advisor erfolgt anhand Algorithmen basierten Anlageempfehlungen, die sich auf die zuvor abgefragte jeweilige Risikopräferenz sowie deren Anlageziele/Anlagehorizont der Anleger bezieht.39 Der Fragebogen ist im hohen Maße standardisiert, um alle notwendigen Informationen vom Anleger für die Anlageentscheidung durch den Robo-Advisor zu erhalten. Die Vermögensanlage/-beratung anhand von Robo-Advisor kann zudem laut der BaFin in zwei grundlegende Modelle unterschieden werden, der einmaligen Beratung zu Anfang der Investition, auch „automatisierte Anlageberatung“ genannt und der wiederkehrenden Anlageberatung „automatisierten Finanzportfolioverwaltung“, bei der neben der Erstanlage weitere Empfehlungen im Laufe der Vermögensverwaltung ausgesprochen werden.40 Darüber hinaus unterteilt Dorfleitner das Segment „Vermögensmanagement“ neben Robo-Advisor noch in die drei Teilsegmente Social Trading, Personal Financial Management (PFM) und Anlage und Banking.41 Unter Social Trading werden transparente Marktplätze verstanden, in denen professionelle Anleger ihre Anlagestrategien hinterlegen, die von privaten Anlegern automatisiert durch FinTechs nachgebildet werden können. Im Teilsegment PFM bieten FinTechs App- oder softwarebasierte Lösungen an, mit deren Hilfe die Abbildung und Verwaltung von Vermögenswerten und Finanzströmen dargestellt werden sollen.42 Hierunter fällt auch die Verwaltung mehrerer Konten von unterschiedlichen Finanzinstituten über ein zentrales Portal, wodurch eine anwenderfreundliche Möglichkeit angeboten wird. Unter das Teilsegment Anlage und Banking fallen unter anderem FinTechs, die eine Vermittlung von Geldanlagen im Ausland in Form von Festgeld- und/oder Tagesgeldkonten vornehmen.

Das vierte und letzte Segment lautet (sonstige FinTechs). Unter diesem Anwendungsfeld werden alle FinTech-Unternehmen aufgelistet, welche nicht eindeutig den drei zuvor genannten Segmenten des Bankensektors zugeordnet werden können. Hierunter zählen Such- und Vergleichsportale wie die Check24 GmbH, die sich z. B. auf das Vergleichen von unterschiedlichen Finanzdienstleistungen spezialisiert hat oder die Vermittlung von Versicherungen.

Neben diesen genannten Haupt- und Untersegmenten der vier Kategorien existieren noch weitere Teilsegmente in den jeweiligen Geschäftsfeldern, auf die jedoch, um eine Komplexitätsreduzierung und eine Konzentration auf das Hauptthema der Arbeit zu gewährleisten, nicht eingegangen wird. Zur Vervollständigung und Übersicht aller nicht erwähnten weiteren Teilsegmente dient die folgende Grafik.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: FinTech-Segmente

Quelle: In Anlehnung an Dorfleitner, G. et al., FinTech-Markt in Deutschland, 2016, S. 11.

Darüber hinaus wird der Begriff FinTech auch oft in Verbindung mit dem Wort Startup genannt. Damit wird suggeriert, dass FinTech-Unternehmen noch sehr neu am Finanzmarkt sind und somit als Unternehmensgründungen gelten. Unter Startup-Unternehmen werden im allgemeinen junge Unternehmen verstanden, die mit einer innovativen Geschäftsidee gegründet werden. In Bezug auf FinTechs sind damit Unternehmen aus der Finanztechnologiebranche zu verstehen.

Das FinTech-Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnen ist auch daran zu sehen, dass das Bundesministerium für Finanzen im März 2017 einen FinTech-Rat etabliert hat, dem 20 Personen bei der Gründung und gegenwärtig 29 Mitglieder angehören.43

Dieser Rat, der sich aus Expertinnen und Experten zusammensetzt, die sich mit Digitalisierungsfragen beschäftigen, hat die Aufgabe zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft einen erfolgreichen Dialog einzurichten, um Chancen in Deutschland bezüglich der Digitalisierung zu nutzen und damit auch in Europa wettbewerbsfähig zu sein.44

2.3 Robo-Advisor

Neben der traditionellen Anlageberatung oder Vermögensverwaltung gewinnt die digitale Form eine zunehmend größere Bedeutung am Markt und wird neben Robo-Advisor auch „Automated Investment Platform“ oder als „Digital Wealth Manager“ bezeichnet.45 Der Begriff Robo-Advisor (wörtlich Beratung durch Roboter) zählt in der Finanzindustrie zu den Investitions- oder Geldanlageangeboten von FinTechs.46 Wird der Begriff jedoch wörtlich verstanden, ist schnell erkennbar, dass es sich um ein Kunstwort handelt. Das Wort „Robo“ bedeutet Roboter bzw. Maschine mit einer menschlichen Gestalt.47 „Advice“ heißt übersetzt Beratung. Robo-Advisors sind nicht einheitlich definiert und somit kein gesetzlich festgelegter Terminus.48 Der Begriff stammt aus den United States of America (USA), dort wird der Robo-Advisor erfunden und revolutioniert die amerikanische professionelle Vermögensverwaltung. Die ersten Robo-Advisors am Markt in den USA sind Wealthfront Inc. und Betterment Inc., die jeweils im Jahr 2008 gegründet werden.49 Explizit definiert wird der Begriff Robo-Advisor in den Leitlinien der European Securities and Markets Authority (ESMA) als „provision of investment advice or portfolio management services … through an automated or semi-automated system used as a client-facing tool.“50 Generell wird unter Robo-Advisor ein digitaler, größtenteils automatisierter Prozess verstanden, welcher auf Basis von Algorithmen Anlageentscheidungen bzw. Empfehlungen für Anleger trifft.51 Robo-Advisors umfassen eine digitale Dienstleistung für eine Geldanlageberatung und die automati­sierte Vermögensverwaltung.52 Menschliche Eingriffe in diesen Prozess entfallen nahezu vollständig.53 Somit verfolgen Robo-Advisor das Ziel die Aufgaben eines Finanzberaters durch Digitalisierung zu ersetzen. Die Anlageempfehlung ist in der Regel (i. d. R.) neutral, rational und wird durch keinen Interessenskonflikt beeinflusst, der bei einer persönlichen Beratung zumindest im Bereich des Möglichen liegt. Durch den hohen Grad an Automatisierung, gepaart mit Anlageentscheidungen, zumeist mithilfe von kostengünstigen passiven Investments (z. B. Exchange Traded Funds (ETFs)/Indexfonds), kann diese neue Anlageform für den privaten sowie institutionellen Anleger eine günstigere Alternative gegenüber den klassischen Anlageformen der Banken sein. Darüber hinaus sind aufgrund der Entwicklung und Implementierung der Robo-Advisor-Plattform Skalierungseffekte erzielbar. Ein zusätzlich nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Nutzung von Robo-Advisors ist, dass sie 24 Stunden/ 7 Tage genutzt werden können.

Grundsätzlich lassen sich Robo-Advisor-Anbieter in drei unterschiedliche Marktbereiche unterteilen. Erstens der Fokus auf Business-to-Business (B2B), zweitens der Fokus auf B2C und drittens auf beide Marktbereiche B2B und B2C.54 Wie in der Abgrenzung der Arbeit bereits erwähnt wird, beschränkt sich die Untersuchung und Analyse der FinTech Robo-Advisors auf den Marktbereich B2C. Neben den Marktbereichen gibt es auch vier unterschiedliche Stufen von Robo-Advisors.55 Diese vier Stufen sind nach ihren Services und Angeboten untergegliedert.

Die erste Servicestufe (Self-Service-Robos) bietet dabei nur ein Robo-Advisor Auswahl-Tool, in dem den Anlegern nach Beantwortung von Fragen zu ihrem Anlageverhalten und ihrer Risikopräferenz eine Auswahl an zutreffenden Wertpapieren aufgezeigt wird. Dies erfolgt alles online. Es wird jedoch keine Kauftransaktion oder Verwahrung vorgenommen. Die BaFin spricht hier von einer automatisierten Anlageberatung.56 Um dieses erweiterte Serviceangebot wahrzunehmen ist die zweite Servicestufe (Half-Service-Robos) der Robo-Advisors notwendig. In dieser Servicestufe wird dem Investor neben der Wertpapierauswahl auch die Eröffnung des Depots, die Kauftransaktionen, sowie die Verwahrung angeboten. Eine Verwaltung im Sinne von Anpassungen (Kauf- und Verkaufstransaktionen) im Portfolio, aufgrund sich verändernder Marktgegebenheiten, erfolgt in diesem Servicelevel nicht. Hintergrund ist, das kurzfristig am Markt vorhandene FinTech-Unternehmen zumeist hierfür keine notwendige Asset Management Lizenz vorweisen können. Diese beiden ersten Servicestufen werden von der BaFin als „Robo-Advisor-Plattformen“ bezeichnet, wobei letztendlich in jedem Level auf eine webbasierte Plattform zurückgegriffen wird.57 In der dritten Servicestufe (Full-Service-Robos), in der sich aktuell die meisten Robo-Advisor-Anbieter befinden, ist diese Vermögensverwaltungslizenz vorhanden. FinTechs können ohne gesonderte Einwilligung ihrer Anleger innerhalb des Portfolios Umschichtungen vornehmen. Es handelt sich hierbei um einen automatisierten Prozess für regelmäßige Portfolioanpassungen. Die FinTechs bieten ihren Kunden eine professionelle Verwaltung bei geringen Kosten an.58 Diese Form der Geldanlage wird unter dem Begriff der „automatisierten Finanzportfolioverwaltung“ verstanden.59 Zu dieser Verwaltungsform bedarf es nach § 32 Absatz 1 Kreditwesengesetz (KWG) einer Erlaubnis seitens der BaFin.60 Die vierte und letzte Servicestufe ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch durch unterschiedliche Verfahren und Methoden der Anbieter geprägt. Dieses Servicelevel setzt auf lernende Algorithmen, Portfolioanpassungen auf Echtzeitmarktdaten, dynamische Risikomodelle und ein erweitertes Produktportfolio.

Grundsätzlich ist bei den verschiedenen Robo-Advisor-Plattformen zu prüfen, ob sie einer Erlaubnispflicht nach § 32 KWG unterliegen. Hierbei ist zwischen den Anlageformen Anlageberatung, Anlagevermittlung und Abschlussvermittlung zu unterscheiden. Oft hängt die erbrachte Robo-Advisor Leistung aber vom Einzelfall ab, ob die Dienstleistung erlaubnisfrei ist oder nicht. Wenn erlaubnispflichtige Anlageformen vorliegen, müssen auch die Verhaltenspflichten des entsprechenden Wertpapierhandelsgesetzt (WpHG) erfüllt werden.61

Der erste Robo-Advisor tritt im Jahr 2012 am deutschen Markt auf, welcher seither stetig wächst.62 Anfang des Jahres 2019 sind auf dem deutschen Finanzmarkt mehr als 30 verschiedene Robo-Advisor-Anbieter tätig.63 Dabei ist das Spektrum der Robo-Advisors von der reinen Wertpapierauswahl, bei der dem Anleger keinerlei Entscheidung zur finalen Anlageentscheidung abgenommen wird, über die vollkommene Verwaltung des Portfolios und eventuellen Portfolioumschichtung breit gefächert.

Grundsätzlich wird bei der automatisierten Vermögensverwaltung zwischen einem aktiv und passiv gemanagten Portfolio unterschieden. Bei einem aktiven Management werden vermehrt unterjährig Umschichtungen, aufgrund von Veränderungen am Finanzmarkt, durchgeführt, um eine bessere Performance zu erzielen. Beim passiven Management erfolgt keine Umschichtung. Oftmals erfolgt nur ein kontinuierliches passives (Risiko-) Management bei einzelnen Robo-Advisor Anbietern in der Form, dass ein Rebalancing des Portfolios, zum Teil automatisiert aufgrund festgelegter Trigger-Parameter, zu eigens definierten Zeitpunkten stattfindet.64 Dies ist erforderlich, damit die Portfoliostruktur auch in einer späteren Phase noch mit der vom Kunden zuvor ausgewählten Risikokategorie übereinstimmt und keine Über- oder Untergewichtung einzelner Werte, durch vorhandene Marktbewegungen, im Portfolio entstehen. Die Kosten können zwar durch diesen Prozess auf der einen Seite für den Anleger steigen, aber auf der anderen Seite ist dieses Rebalancing ein wichtiges Instrument für die Robo-Advisors. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Orientierung an den Risiko- und Anlagepräferenzen der Anleger mit den Portfoliomodellen übereinstimmt. Die Anzahl der Portfoliostrukturen, in die jeder Kunde anhand seiner Risikopräferenz und Anlageziele zu Anfang eingeordnet wird, schwankt dabei je nach Anbieter von 3–30 Kategorien.65

Insgesamt lässt sich feststellen, dass alle aktuell am Markt agierenden Robo-Advisors verschiedene Attribute in der Form der Geldanlage aufweisen. Die Vielzahl unterschiedlicher Portfolio-Optimierungsmodelle, um ein gutes Rendite-Risiko-Verhältnis zu erwirtschaften, spiegelt sich in den verschiedenen Geschäftsmodellen der FinTech-Unternehmen wider.66 Als Basis hierfür dient bei vielen Robo-Advisors die Portfoliotheorie von Harry M. Markowitz, welcher bereits in den 50er Jahren den Grundstein für das Asset Management bzw. die Asset Allocation in seiner Portfoliotheorie legt. Ziel dieser Theorie ist es, die zu erwartende Rendite bei gegebenem Risiko zu maximieren oder das Risiko gegenüber der zu erwarteten Rendite zu minimieren.67 Neben den aufgezählten Unterschieden in den Geschäftsmodellen, den Portfoliozusammensetzungen und dem Rebalancing-Vorgehen, sind sich die Robo-Advisor-Anbieter in den Parametern geringe Kosten, passive Investmentlösungen und einem geringen notwendigen Startkapital sehr ähnlich.

Der aktuell größte Robo-Advisor Anbieter in Deutschland ist Scalable Capital (Stand 04/ 2020) mit einem Asset under Management (AuM) von über zwei Mrd. € und über 60.000 Kunden.68

Bezüglich der Zielgruppe, die die Dienstleistung von Robo-Advisor-Anbietern in Anspruch nimmt, gibt es bisher nur sehr wenig sozioökonomische Informationen. Generell wird die Generation Y (Digital Natives Geburtsjahr 1984 bis 1994) diesbezüglich angeführt. Eine statistische Erhebung von KPMG belegt aber, dass die Nutzung des Robo-Advisor-Services unabhängig von der Altersstruktur gesehen werden kann.69

Laut einer Untersuchung der DB ist der Kunde jedoch durchschnittlich 48 Jahre alt, männlich mit einem Median Einkommen von 54.000 € p. a. Seine jährliche Investition in ein Robo-Advisor-System beträgt 1.000 € bis 1.500 €.70

2.4 Asset Management und Wealth Management

Durch die voranschreitende Digitalisierung gewinnt der englischsprachige Sammelbegriff Asset Management auch in Deutschland innerhalb der Finanzbrache immer mehr für alle Formen der Kapitalanlage an Bedeutung. Dies lässt sich damit erklären, dass in der Vergangenheit das Asset Management nur von institutionellen Anlegern und von Privatpersonen mit hohem Vermögen in Anspruch genommen wird. Mit Hilfe der Digitalisierung werden jetzt kostengünstigere Alternativen (Robo-Advisors) am Markt von FinTechs und Banken angeboten, die bereits ab einem Anlagekapital von durchschnittlich 5.000 € genutzt werden können und somit viele zusätzliche Zielgruppen ansprechen. Das Asset Management ist dadurch einem wachsenden größeren Wettbewerb ausgesetzt in einer zunehmend komplexeren und vernetzten Welt.

Der Sammelbegriff Asset Management besteht aus den beiden Wörtern „Asset“ und „Management“. Das Wort „Asset“ heißt unter anderem wörtlich übersetzt Vermögen, Kapital, Finanzvermögen oder Anlage. „Management“ wird mit Führung, Leitung, Steuerung oder auch Verwaltung übersetzt. Eine sinnvolle deutsche Übersetzung ist demnach z. B. die Verwaltung des Vermögens. Bankaufsichtsrechtlich lautet die korrekte Bezeichnung „Finanzportfolioverwaltung“, da nicht nur Musterallokationen und Anlageratschläge aufgezeigt werden, sondern auch nach Eröffnung des Depots und Beratung unterjährig Kauf- und Verkaufstransaktionen vom Vermögensverwalter getroffen werden, ohne bei jeder Transaktion eine erneute Zustimmung vom Anleger zu benötigen.71

Im KWG wird die Finanzportfolioverwaltung bzw. Vermögensverwaltung näher spezifiziert. Unter Bezugnahme von § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 3 KWG werden hierbei die folgenden vier Tatbestände ersichtlich:72

1. Verwaltung einzelner Vermögen
2. Anlage in Finanzinstrumente
3. Anlage für andere Personen
4. Eigener Entscheidungsspielraum

Bei der Verwaltung einzelner Vermögen ist bereits die einmalige Verwaltungstätigkeit ausreichend um den oben aufgeführten Tatbestand KWG zu erfüllen. Dies ist gegeben, wenn der Anleger dem Verwalter die Entscheidungsgewalt innerhalb seines Depots gibt, Transaktionen eigenverantwortlich durchzuführen. I. d. R. handelt es sich nicht nur um eine Transaktion, sondern um regelmäßige Entscheidungen. Es wird deshalb von einer Dauerhaftigkeit ausgegangen.

Unter dem Begriff Finanzinstrumente sind nach § 1 Abs. 11 KWG vor allem Aktien und auch Vermögensanlagen nach dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) § 1 Abs. 2 und § 1 Abs. des Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) zu verstehen.73 Unabhängig von der Anzahl der Finanzinstrumente im verwalteten Depot reicht ein Finanzinstrument bereits aus, um den Tatbestand „Anlage in Finanzinstrumente“ zu erfüllen.

Sobald eine Verwaltungstätigkeit für eine andere Person, also nicht im eigenen Namen durchgeführt wird, wie es bei einer klassischen Vermögensverwaltung der Fall ist, ist auch der dritte Tatbestand erfüllt.

Der Letzte und zugleich wichtigste Tatbestand ist nach § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1a KWG, dass der Verwalter eigenmächtig Anlageentscheidungen (z. B. Kauf- und Verkaufstransaktionen) treffen und durchführen darf. Sein Entscheidungsspielraum ist demnach nicht an eine spezielle Tätigkeit weisungsgebunden.

Generell lässt sich das Asset Management, wie in der Abgrenzung der Arbeit bereits erwähnt, in folgende Differenzierungskriterien unterteilen:

Erstens den Anlegerkreis, welcher auf private, zumeist stark vermögende, Kunden ausgelegt ist (Vermögensmillionäre), wobei je nach Banken und nach dessen Definitionen diese Privatanleger in die Kundensegmente Private Banking und Wealth Management unterschieden werden.

Zweitens die Mitwirkung des Anlegers, in der auf die Bedürfnisse des Kunden bzgl. der Anlageform eingegangen wird.

Drittens das Anlageziel, indem gemeinsam mit dem Kunden dieses definiert und festgelegt wird.74 Das Anlageziel variiert von Kunde zu Kunde und lässt sich in zwei Untergruppen „Altersvorsorge“ und „sonstige Ziele“ unterteilen.

Im Asset Management wird zwischen einer individuellen und einer standardisierten Vermögensverwaltung unterschieden. Eine standardisierte Vermögensverwaltung ist gegeben, wenn der Anleger aus einem Pool von Anlagestrategien wählt und Strukturanpassungen dieser gewählten Strategie für alle Anleger gleichermaßen umgesetzt werden. Bei der individuellen Vermögensverwaltung hingegen wird das Portfolio grundsätzlich nach den persönlichen Anforderungen und einer individuellen Strategie des Kunden gemanagt. Als Anlageinstrumente für beide Kapitalanlagen fokussiert sich das Asset Management hauptsächlich auf die Geldanlage in Finanzanlagen, Sachanlagen, Fonds und Derivate.75 Auf eine weitere Unterteilung wie z. B. bei Finanzanlagen in Stammaktien, Vorzugsaktien oder Namensaktien, die in der Literatur und Praxis häufig vorkommt, wird nicht näher eingegangen, da sie auf die Untersuchung der Arbeit keinen Einfluss hat.

Neben einer Vielzahl von Synonymen für den Sammelbegriff Asset Management, wie z. B. Investment Management oder Anlagemanagement, wird von den Privatbanken oftmals der Begriff Wealth Management in Verbindung mit Asset Management und Private Banking genannt. Die englische Bezeichnung Wealth Management ist in der Literatur nicht eindeutig definiert und auch in den einzelnen untersuchten Banken werden dem Begriff unterschiedliche Merkmale zugeordnet. Laut Nigsch sind wesentliche Merkmale des Wealth Management unter anderem vermögende Kunden, individuelle Beratung und persönliche auf die Lebenssituation bezogene Finanzdienstleistungsangebote.76 Neben diesen Merkmalen wird bei engerer Auslegung dieser Begriff allerdings nur als ein Kundensegment bzw. eine Betreuungsform gesehen, währenddessen Asset Management als Bereich für Vermögensverwaltung bezeichnet werden kann.

Seit einigen Jahren gehen Kreditinstitute dazu über den Privatkundenmarkt in primär drei unterschiedliche Kundensegmente aufzuteilen. Neben dem klassischen Retail Banking Segment (Massengeschäft), in dem anhand der Digitalisierung versucht wird die zumeist identischen und unkomplizierten Kundenbedürfnisse mithilfe von standardisierten Produkten abzubilden, dem Private Banking (Affluent-Kunden), in dem bereits eine höhere Produkt- und Beratungsvielfalt angeboten wird, ist das Kundensegment Wealth Management von einem hohen Grad an Individualisierung gepaart mit einer Kundenbetreuung, oftmals einzelner Spezialisten für Teilbereiche, geprägt. Hintergrund der Differenzierung der Kundensegmente ist der Versuch zur Implementierung einer zielgerichteten und effizienten Angebots- und Kostenstruktur. Die dezidierte Unterteilung der Kundensegmente wird in der Literatur auch als Marktsegmentierung bezeichnet.77 Diese Aufteilung der Kunden in unterschiedliche Marktsegmente kann aufgrund vielseitiger Merkmale unter anderem in psychografische Kriterien (z. B. Risikoneigung und Lebensstil), Charakteristika des Kundenverhaltens (Bedürfnisse des Kunden) und sozio-ökonomische Kriterien (liquides Vermögen und Einkommen) erfolgen.78 Letzteres wird in der Praxis i. d. R. aufgrund einer Komplexitätsreduzierung von den Banken für die Einteilung ihrer Kunden in das jeweils passende Segment angewendet, da hierbei eine Ableitung vom Vermögen und Einkommen auf die individuellen Kundenbedürfnisse und die damit verbundene notwendige Produktvielfalt sowie die Komplexität des Beratungsbedarfs erfolgt.79 In der Literatur ist keine einheitliche Definition bzgl. der Kundensegmente Private Banking und Wealth Management zu finden. Zudem findet in der Praxis die sozio-ökonomische Abgrenzung bankenspezifisch statt, welches eine eindeutige Zuordnung dieser einzelnen Kundensegmente zusätzlich verkompliziert.

3 Aktuelle Marktsituation

In Deutschland ist ein gravierender Umbruch im Bankensektor feststellbar. Dies ist begründet in dem sich zunehmend verändernden Kundenverhalten und den technologischen Innovationen am Markt.80 Der digitale Transformationsprozess im Finanzsektor ist durch die stetige Zunahme von FinTech-Unternehmen unverkennbar. Viele dieser FinTechs mit ihren digitalen Produkten und Dienstleistungen werden von den Banken übernommen oder kooperieren mit diesen. Es lässt sich aber auch feststellen, dass FinTechs sich am Markt mit ihren Strategien etablieren und konsolidieren. Die immer größer werdende Anzahl von FinTech-Gründungen mit innovativen digitalen Finanzlösungen generiert ein veränderndes Kundenverhalten in der Bankenbranche und stellt die traditionellen Banken vor große Herausforderungen, da der Markt einem hohen Innovationsgrad unterworfen ist.

In den nächsten Abschnitten werden Veränderungen im Kundenverhalten, die aktuellen Ist-Situationen am FinTech-Markt und im Asset Management durch die Digitalisierung vorgestellt, sowie der Einfluss auf das Kundensegment Wealth Management. Dabei wird die Digitalisierung als ein integrierter Bestandteil des Produkt- und Dienstleistungsangebotes angesehen, dem sich das Asset Management nicht widersetzen kann. Es soll verdeutlicht werden, dass fortschreitende Digitalisierungsprozesse als Chance gesehen werden können, um zusätzliche Kundengruppen im Asset Management durch Robo-Advisor zu gewinnen. Im Weiteren erfolgt ein Benchmark-, Performance-, und Kostenvergleich der beiden Untersuchungsgruppen bzgl. der Vermögensverwaltung sowie ein daraus sich ableitendes Zwischenfazit.

3.1 Wandel im Kundenverhalten

Der Wandel im Kundenverhalten kann nicht nur an dem Punkt der Digitalisierung festgemacht werden, obwohl in der Öffentlichkeit immer wieder angeführt. Vielmehr sind es einerseits Megatrends, die in Form der immer größer werdenden Anzahl von FinTechs zu beobachten sind, die einzelne Wertschöpfungsketten der etablierten Banken angreifen und die Marktgegebenheiten, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise entstanden sind, welche Auswirkungen haben, dass Kunden andere Anforderungen an ihre Bank stellen bzw. eine höhere Transparenz bei ihren Bankgeschäften erwarten. Zum anderen existiert immer noch seit der Finanzkriese in den Jahren 2008/2009 ein vorherrschendes globales Misstrauen gegenüber den Geldhäusern, welches nur sehr langsam abgebaut werden kann. Im jährlichen Trust Barometer der Kommunikationsagentur Edelman GmbH, welche in 28 Ländern jeweils 1150 Personen aus der Bevölkerung und 200 weitere Meinungsführer nach dem Vertrauen in unterschiedliche Institutionen befragt, zeigt der 5-Jahresvergleich (2015–2019) bei den Financial Services, worunter auch Banken zählen, zwar einen kontinuierlichen Trend seit dem Jahr 2015 nach oben mit +8 Punkten von 49 auf 57 Punkte. Allerdings ist diese Industriegruppe im Vergleich zu sieben anderen mit Abstand die schlechteste und befindet sich laut der Definition in dieser Umfrage als einzige Industriegruppe nur im „neutralen Vertrauensbereich“.81 Bei spezifischer Betrachtung, ausschließlich auf das Ergebnis des Vertrauensbarometers der Banken im Marktbereich Deutschland, wird deutlich, dass ein Anstieg von 39 auf 49 Punkten zu verzeichnen ist, allerdings sich der Bankensektor damit immer noch im distrust Bereich befindet.82 Auch jüngste Ereignisse zeigen, dass Banken weiterhin bereit sind das Vertrauen ihrer Kunden aufs Spiel zu setzen oder sogar diese Basis vollkommen zu zerstören. So haben einige Banken im vierten Quartal 2019 langfristig hoch dotierte Sparverträge mit ihren Kunden gekündigt, da ihnen diese Verträge aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik der EZB zu teuer werden.83 Durch solche Maßnahmen, gepaart mit immer wieder höheren Gebühren z. B. im Zahlungsverkehr, müssen die etablierten Banken aufpassen, dass sie nicht eine langjährige Kundenbasis und das damit teilweise noch vereinzelt vorhandene blinde Vertrauen zum Bankberater verlieren, da dies oftmals einer der wenigen Punkte ist, weshalb Kunden noch nicht zu anderen Banken oder anderen Dienstleistern gewechselt sind. Das Asset Management bleibt von diesem Wandel im Kundenverhalten nicht verschont.

Neben der auch in den kommenden Jahren anhaltenden stärkeren Volatilität auf den Finanzmärkten, begründet durch die Änderungen in der Real- und Notenbankpolitik, ist auch der demografische Wandel ein immanenter Einflussfaktor, wenn es um das sich ändernde Kundenverhalten geht und wie sich die Banken in Zukunft darauf einstellen müssen. Die Grundgesamtheit der deutschen Bevölkerung wird dabei durch die drei demografischen Parameter Geburtenraten, Sterbefälle und Wanderungssaldo (Differenz zwischen Zuzügen nach und Fortzügen aus Deutschland) beeinflusst.84 Die aktuelle Ausgangslage, dass die Altersstruktur schon lange keiner Pyramidenform entspricht, da die „Babyboom-Generation“ in das höhere Alter hineinwächst, verstärkt den demografischen Wandel dahingehend, dass Deutschland eine zunehmend ältere Altersstruktur, speziell ab den Jahren 67+, aufweist.85 Die Bevölkerungsschicht ab 67 Jahren wird bis Jahr 2040 um 78 % höher liegen als noch im Jahr 2013 (2013: 15,1 Mio. 2040: 27 Mio.).86 Die 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung unter Berücksichtigung 30 verschiedener Varianten und Modellrechnungen des statistischen Bundesamtes bestätigt dies.87 Zudem sinkt die Bevölkerungsschicht im erwerbsfähigen Alter von 20–66 Jahren bis zum Jahr 2035 voraussichtlich um 4–6 Mio. auf ca. 46–48 Mio.88 Es ist nicht davon auszugehen, dass dieser Trend durch eine hohe Zuwanderung nach Deutschland beeinflusst wird. Durch diesen anhaltenden demografischen Wandel ändern sich die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden an die Finanzwelt. Wenn die Annahme zutreffen ist, dass die Zielgruppe, die dem Asset Management entspricht, im hohen Maße Personen sind ab ca. 50 Jahre aufwärts, wird dieses Klientel immer stärker in den nächsten Jahren internetaffin sein und die Digitalisierung als eine Grundvoraussetzung für ihre Bankgeschäfte ansehen. Eine entsprechende Anpassung der Banken an ihre Produkte im Asset Management werden somit heute bereits erwartet und müssen permanent angepasst werden an die digitale Entwicklung im Finanzsektor.

Auch das Thema Nachhaltigkeit, unter welchem u. a. ethische Kriterien, Klimawandel und ein sich grundsätzlich verändertes Konsumverhalten der Verbraucher gezählt werden kann, ist ein Grund für ein sich veränderndes Kundenverhalten bei Finanzgeschäften. Die Geldanlage unter den Aspekten sozial und ökologisch ist heute noch nicht sehr verbreitet, jedoch gewinnen die Begrifflichkeiten ethisch und nachhaltig langsam an Bedeutung.89 Ethische Geldanlagen sind vor allem davon geprägt, dass dem Anleger die konkreten Auswirkungen der Geldanlage bewusst sind. Aus ökonomischer Sichtweise sind dies z. B. Gewinne, welche auf Basis langfristiger Produktions- und Investitionsstrategien statt auf kurzfristiger Gewinnmaximierung beruhen, deren Gewinnerzielung im Einklang mit Investitionen mit erneuerbaren Ressourcen zu sehen ist.90 Die BaFin definiert den Begriff der nachhaltigen Geldanlage, neben den klassischen ökonomischen Kriterien wie Liquidität, Risiko und Rentabilität, mit zusätzlichen Parametern wie Umwelt, Soziales und guter Unternehmensführung.91 Der Aspekt Klimaschutz wird am meisten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit genannt, so eine Umfrage der BaFin, gefolgt von „Menschenrechte einhalten“, „Umweltschutz fördern“ und „Armut und Hunger bekämpfen“.92 Rund 87 % der 398 befragten Anleger, welche in den nächsten sechs Monaten mindestens 1.000 € anlegen möchten, sind bereit in nachhaltige Geldanlagen mit den soeben genannten Motiven zu investieren.93 Für die kommenden Jahre wird sich das Bewusstsein für diese Geldanlageformen und stärkeren Ausrichtung auf Nachhaltigkeit weiter erhöhen. Dies betrifft sowohl die Aufnahme von z. B. Nachhaltigkeitsfonds als auch den neu etablierten Deutschen Aktienindex (DAX) 50 Environment, Social, Governance (ESG), dem 50 Unternehmen angehören.94 In diesem Zusammenhang gewinnt die Bezeichnung „grüne Geldanlage“ an Popularität.

Der sicherlich größte Einflussfaktor und oft zitierte zentrale Megatrend ist die Digitalisierung in Bezug auf den Finanzsektor. Die Möglichkeit überall und zu jeder Zeit 24 Stunden/7 Tage mithilfe von Smartphones und Wearables vernetzt zu sein, ermöglicht es allen Marktteilnehmern Informationen zu sammeln und zu generieren, wodurch eine immer stärkere Transparenz und somit Vergleichbarkeit auch unter den Finanzdienstleistern entsteht.95 Bereits heute nutzen mehr als 43 % der deutschen Bevölkerung die mobile Verfügbarkeit des Internets durch mobile Endgeräte.96 Dies hat im Kundenverhalten die Auswirkung, dass jederzeit Gebühren, Angebote und Provisionen verglichen werden können, wodurch eine Berechnung von zusätzlichen Gebühren kaum noch möglich ist. In der heutigen Gesellschaft werden Erfahrungen, die vor allem von der Generation Y mit Finanzdienstleistern gewonnen werden, als Kundenfeedback auf Social Media Plattformen hochgeladen und mit Freunden und der allgemeinen Öffentlichkeit geteilt, was zunehmend gravierende Auswirkungen auf die Banken, aber auch FinTechs hat, sowohl im positiven wie auch negativen.97 Darüber hinaus hat sich das Abschluss- oder Kaufverhalten der Kunden zunehmend durch die Digitalisierung verändert. Unterschiedliche Kanäle werden im Kaufprozess genutzt und gegebenenfalls gewechselt. So tritt der Research Online Purchase Offline-Effekt (ROPO-Effekt) seit der Finanzkrise immer häufiger auf. Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) im Auftrag der Postbank und Google LLC ergibt, dass 49 % aller Käufer von Bankprodukten sich vorab über diese informieren.98 Dies stellt zwar nicht sofort ein Problem für die Bank oder den Bankberater dar, doch der sich daraus entwickelnde Trend, dass immer mehr Kunden nicht nur online sich informieren, sondern dann auch dieses Produkt online abschließen, kann vor allem für das Asset Management zu einem Problem werden, wenn diese Entwicklung nicht als Chance wahrgenommen wird. Diese Erkenntnisse spiegeln sich auch in einer Studie der Firma Facit Digital GmbH und hmmh multimediahaus AG im Jahr 2019 wider, in der knapp 300 Personen aus unterschiedlichen Branchen über ihr Online-Kaufverhalten befragt werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass 52 % aller Befragten online nach Bankprodukten recherchieren und auch online diese Produkte abschließen.99 Die Gründe, weshalb so viele Bankkunden sich lieber online über Bankprodukte informieren und diese dort abschließen, sind in der „Theory of planned behavior“ (Theorie des geplanten Verhaltens) nach Ajzen begründet.100

Zusammenfassend sagt Ajzen, dass Soziale Normen, beeinflusst durch das Verhalten von Familie und Freunden, eine erwartete Einfachheit, dass z. B. der Onlinekauf von Bankprodukten jederzeit und einfacher durchgeführt werden kann und ein erwarteter Nutzen, in Form von Geldersparnissen, Zeitersparnissen und eine bessere Auswahl an Produkten, als Motive für eine Entscheidung und damit ein geplantes Verhalten, ausreichend sind.

Laut der Studie von Facit Digital GmbH und hmmh multimediahaus AG ist der erwartete Nutzen (Geld- und Zeitersparnis) der ausschlaggebende Faktor im Onlinekaufverhalten bei Bankprodukten und bietet eine bessere Auswahl gegenüber einem Gespräch mit dem Bankberater.101 Die durch die Digitalisierung neu entstehenden Instrumente, um Finanzprodukte darzustellen und zu nutzen, ermöglichen es innovativen Finanzdienstleistern (FinTechs), mit ihrer starken Konzentration auf die Digitalisierung, sich leichter im Markt zu platzieren. Neben den FinTechs stellen auch führende Technologiefirmen, sogenannte BigTechs (Apple Inc., Amazon.com, Inc., Google LLC und Facebook Inc.) zukünftig eine große Herausforderung für die Banken dar. Aufgrund ihrer enormen finanziellen Ressourcen und ihrem Technologie-Know-how haben sie die Voraussetzungen individuellere Finanzdienstleistungen im Asset Management am Markt anbieten zu können. Gegenwärtig sind diese BigTechs bereits schon mit innovativen Zahlungsverkehrslösungen am Markt etabliert, und weitere Aktivitäten z. B. in der Vermögensverwaltung sind zu beobachten. Laut dem World Wealth Report 2017 sind 56,2 % der vermögenden Kunden offen gegenüber Asset Management Angeboten der BigTechs, da sie mit ihnen Effizienz, Transparenz, Innovation und exzellente Online-Funktionen verbinden.102

Abschließend lässt sich festhalten, dass der heutige Kunde durch frei vorhandene und vor allem schnell zugängliche Informationen oftmals ein Kunde auf gleicher Augenhöhe mit dem Bankberater ist. Der Bankberater sitzt somit einem immer besser informierten Kunden gegenüber, wenn dieser das Produkt nicht bereits online abgeschlossen hat. Der Nutzen oder Vorteil eines Bankberaters im Asset Management wird für Banken immer schwieriger objektiv darzustellen. Für die Banken bedeutet dieses sich stark geänderte und noch weiter verändernde Kundenverhalten ein Hinterfragen ihrer aktuellen Vertriebsstrategien in allen Kundensegmenten und somit auch im Wealth Management. Der Auf- und Ausbau von digitalen Schnittstellen, kombiniert mit einer hohen Adaptionsgeschwindigkeit für die nächsten Jahre, wird ein unumgänglicher Transformationsprozess sein.

[...]


1 Vgl. Bankenforen Leipzig GmbH, Aktuelle Zahlen und Fakten zum Bankenmarkt Deutschland Kreditinstitute & Wettbewerber, ohne Datumsangabe, S. 16; Deutsche Bundesbank, Bankstellenbericht2018, 2019, S. 12.

2 Vgl. Wyman, O., Bankenreport Deutschland 2030, 2018, S. 5.

3 Vgl. Deutscher Bundestag, Bankensystem und Bankenaufsicht in Deutschland, 2009, S. 4.

4 Vgl. Wyman, O., Bankenreport Deutschland 2030, 2018, S. 4.

5 Vgl. Friedrich, H., Schiefelbein, M., Finanzwelt im Umbruch, 2013, S.51.

6 Vgl. Schlotmann, J. et al., Innovationen im Private Banking & Wealth Management, 2017, S. 4.

7 Skinner, C., Banken im Umbruch: Technologie trifft Mensch, 2017, o. S.

8 Vgl. Dorfleitner, G. et al., FinTech-Markt in Deutschland, 2016, S. 106.

9 Vgl. Comdirect Bank AG, Fintech-Wachstum nimmt wieder Fahrt auf, 2019, o. S.

10 Vgl. Comdirect Bank AG, Fintech-Wachstum nimmt wieder Fahrt auf, 2019, o. S.

11 Vgl. Wangler, K. et al., Robo-Advisory Wertpapierberatung digital gestalten, 2018, S. 5.

12 Vgl. Striapunina, K., Statista Digital Market Outlook – Market Report, 2019, S. 39.

13 Vgl. Striapunina, K., Statista Digital Market Outlook – Market Report, 2019, S. 41.

14 Vgl. Ernst & Young Global Limited, German Wealth Management Research Report, 2019, S. 40.

15 Vgl. Newton, A., Hype Cycle for Digital Banking Transformation, 2019, o. S.

16 Vgl. Dorfleitner, G., Hornuf, L., FinTech und Datenschutz, 2019, S. 4 ff.

17 Vgl. Jacob, M., Asset Management, 2012, S. 14.

18 Vgl. Leonhardt, F., Evolutionärer Einfluss von Fintechs auf die Finanzbranche, 2019, o. S.

19 Vgl. Dorfleitner, G., Hornuf, L., FinTech und Datenschutz, 2019, S. 4 ff.

20 Vgl. Leichsenring, H. J., FinTech-Startups weltweit im Überblick, 2015, o. S.

21 Vgl. Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, The expansion of Robo-Advisory in Wealth Management, 2016, S. 2 f.

22 Vgl. Swoboda, U. C., Retail-Banking und Private Banking, 2004, S. 13.

23 Vgl. Kümpel, T. et al., Controlling & Innovation 2019, 2019, S. 201.

24 Vgl. Luber, S., Was ist Digitalisierung?, 2019, o. S.

25 Vgl. Zillmann, M., Banken - Den digitalen Wandel gestalten, 2015, S. 5.

26 Vgl. Leichsenring, H. J., Mobile-Banking findet vor allem über Apps statt, 2019, o. S.

27 Vgl. Zillmann, M., Banken - Den digitalen Wandel gestalten, 2015, S. 5.

28 Vgl. Financial Stability Board, Monitoring of FinTech, 2017, o. S.

29 Danker, W., FinTechs, 2016, o. S.

30 Vgl. Dorfleitner, G., et al., FinTech-Markt in Deutschland, 2016, S. 5–10.; Dorfleitner, G., Hornuf, L., FinTech und Datenschutz, 2019, S. 4 ff.

31 Vgl. Syracom AG, Trendstudie Banken 2016, 2016, S. 40.

32 Vgl. Leichsenring, H. J., FinTech-Startups weltweit im Überblick, 2015, o. S.

33 Vgl. Dorfleitner, G., Hornuf, L., FinTech und Datenschutz, 2019, S. 4 ff.

34 Vgl. Klöhn, L., Hornuf, L., Crowdinvesting in Deutschland, 2012, S. 239.

35 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Crowdfunding und der graue Kapitalmarkt, 2019, o. S.

36 Vgl. CoinMarketCap, Cryptocurrency Market Capitalizations, 2020, o. S.

37 Vgl. Merritt, C., Mobile Money Transfer Services, 2010, S. 4 ff.

38 Vgl. Dorfleitner, G., et al., FinTech-Markt in Deutschland, 2016, S. 7.

39 Vgl. Fein, M. L., Robo-Advisors, 2015, S. 2 ff.

40 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Robo-Advice und Auto-Trading, 2016, o. S.

41 Vgl. Dorfleitner, G., Hornuf, L., FinTech und Datenschutz, 2019, S. 4.

42 Vgl. Dorfleitner, G., Hornuf, L., FinTech und Datenschutz, 2019, S. 5.

43 Vgl. Bundesministerium der Finanzen, Zwei Jahre FinTechRat, 2019, o. S.

44 Vgl. ebd.

45 Vgl. Bloch, T., Vins, O., Robo Advice - die Zukunft der Geldanlage, 2016, S. 175.

46 Vgl. Fischer, M., Robo Advisory und automatisierte Vermögensverwaltung, 2017, S. 184.

47 Vgl. Cocca, T. D., Was Robo Advisors noch nicht können, 2017, o. S.

48 Vgl. Altmann, M., Becker, T., BaFinTech 2016 Workshop 3, 2016, S. 4.

49 Vgl. Niederkorn, A., Wealthfront Betterment Deutschland, 2019, o. S.

50 European Securities and Markets Authority, Guidelines MiFID II, 2018, S. 33.

51 Vgl. Day, M.-Y., et al., AI Robo-Advisor with Big Data Analytics for Financial Services, 2018, S. 1028.

52 Vgl. Fischer, M., Robo Advisory und automatisierte Vermögensverwaltung, 2017, S. 184.

53 Vgl. Nickel, H., Anlageberatung am Finanzplatz Deutschland, 2018, S. 196.

54 Vgl. Wangler, K., et al., Robo-Advisory Wertpapierberatung digital gestalten, 2018, S. 10.

55 Vgl. Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, The expansion of Robo-Advisory in Wealth Management, 2016, S. 2 f.

56 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Automatisierte Finanzportfolioverwaltung, 2016, o. S.

57 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Robo-Advice und Auto-Trading, 2016, o. S.

58 Vgl. Moulliet, D., Völker, T., Marktüberblick, 2018, o. S.

59 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Automatisierte Finanzportfolioverwaltung, 2016, o. S.

60 Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. September 1998 (BGBl. I S. 2776), letzte Änderung des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2637).

61 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Robo-Advice und Auto-Trading, 2016, o. S.

62 Vgl. Madel, T. B., Robo Advice, 2019, S. 33.

63 Vgl. Zinnecker, S., Digitale Anlagehilfe gegen Aufpreis, 2019, o. S.

64 Vgl. Gulden, J., Automatisierte Geldanlage, 2019. S. 62.

65 Vgl. ebd.

66 Vgl. Die Bank, Robo Advisors im Vergleich, 2017, S. 58.

67 Vgl. Fabozzi, F. J., Markowitz, H., The theory and practice of investment management, 2011, S. 46 ff.

68 Vgl. Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH, Digitale Vermögensverwaltung Scalable Capital, 2020, o. S.

69 Vgl. KPMG AG, Ten2Digital - Robo Advisory, 2018, S. 12.

70 Vgl. Kaya, O., Deutsche Robo-Advisors, 2019, S. 3.

71 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Finanzportfolioverwaltung, 2018, o. S.

72 Vgl. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Finanzportfolioverwaltung, 2018, o. S.; Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. September 1998 (BGBl. I S. 2776), letzte Änderung des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2637).

73 Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. September 1998 (BGBl. I S. 2776), letzte Änderung des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2637); Vermögensanlagengesetz vom 6. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2481), letzte Änderung des Gesetzes vom 8. Juli 2019 (BGBl. I S.1002); Kapitalanlagegesetzbuch vom 4. Juli 2013 (BGBl. I S. 1981), letzte Änderung des Gesetzes vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2637).

74 Vgl. Jacob, M., Asset Management, 2012, S. 14 f.

75 Vgl. Jacob, M., Asset Management, 2012, S. 21.

76 Vgl. Nigsch, M., Das Wealth-Management-Team in der Kundenbetreuung, 2010, S. 14.

77 Vgl. Faust, M., Private Banking und Wealth Management, 2019, S. 5.

78 Vgl. Swoboda, U. C., Retail-Banking und Private Banking, 2004, S. 142.

79 Vgl. Brost, H., et al., Private Banking und Wealth Management, 2019, S. 5.

80 Vgl. Friedrich, H., Schiefelbein, M., Finanzwelt im Umbruch, 2013, S. 51.

81 Vgl. Edelman GmbH, Trust Barometer Financial Services, 2019, S. 8.

82 Vgl. Edelman GmbH, Trust Barometer Financial Services, 2019, S. 35.

83 Vgl. Freiberger, H., Banken verspielen das Vertrauen ihrer Kunden, 2019, o. S.

84 Vgl. Statistisches Bundesamt, Demografische Aspekte, 2019, o. S.

85 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Immer mehr ältere Menschen in Deutschland, 2019, o. S.

86 Vgl. Statistisches Bundesamt, Alterung der Bevölkerung, 2016, o. S.

87 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Bevölkerungszahl nimmt noch zu, 2019, o. S.

88 Vgl. Statistisches Bundesamt, Bevölkerung im Erwerbsalter sinkt, 2019, o. S.

89 Vgl. Gabriel, K., Ethik in der Geldanlage: Grundlagen, Kriterien und Herausforderungen, 2014, S. 23.

90 Vgl. Gabriel, K., Ethik in der Geldanlage: Grundlagen, Kriterien und Herausforderungen, 2014, S. 31.

91 Vgl. Röstel, D., Wie sicher ist nachhaltig? 2019, S. 26.

92 Vgl. Röstel, D., Wie sicher ist nachhaltig? 2019, S. 27.

93 Vgl. ebd.

94 Vgl. Henk, A., Holthaus, J.-U., Zukunftsorientierte Neuausrichtung des Vertriebs, 2015, S. 63.

95 Vgl. Henk, A., Holthaus, J.-U., Zukunftsorientierte Neuausrichtung des Vertriebs, 2015, S. 62.

96 Vgl. StatCounter, Desktop vs Mobile vs Tablet, 2020, o. S.

97 Vgl. Dietrich, A., Social Media und Banking, 2018, o. S.

98 Vgl. Gesellschaft für Konsumforschung, Research Online Purchase Offline, 2015, S. 11.

99 Vgl. Wörmann, M., Die Psychologie des digitalen Wandels, 2019, S. 6.

100 Vgl. Ajzen, I., The theory of planned behavior, 1991, S. 179–211.

101 Vgl. Wörmann, M., Die Psychologie des digitalen Wandels, 2019, S. 20.

102 Vgl. Capgemini SE, World Wealth Report, 2017, S. 5.

Fin de l'extrait de 121 pages

Résumé des informations

Titre
Digitale Transformation im Asset Management. Wie Banken auf den Markteintritt von FinTechs reagieren sollten
Auteur
Année
2021
Pages
121
N° de catalogue
V704324
ISBN (ebook)
9783963561214
ISBN (Livre)
9783963561221
Langue
allemand
Mots clés
Robo-Advisor, FinTech, Bankensektor, Cloud Computing, Cloud-Services, Big Data, Online-Banking, Wealth Management, Asset Management, Robotic Process Automation, Application Programming Interface
Citation du texte
Kai Möllers (Auteur), 2021, Digitale Transformation im Asset Management. Wie Banken auf den Markteintritt von FinTechs reagieren sollten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704324

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