Mission und Obrigkeit in Tranquebar im frühen 18. Jahrhundert unter Berücksichtigung einzelner Briefe Ziegenbalgs


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

26 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Forschungsstand, Forschungsfrage und Textauswahl

2. Begriffsdefinitionen, beteiligte Institutionen und Vorgeschichte
2.1. Begriffsdefinitionen für Mission und Obrigkeit
2.2. Die Vorgeschichte der Mission in Tranquebar
2.3. Die Rolle des Königs(hauses)

3. Die Anfänge der Mission bis zu ihrer Etablierung
3.1. Beginn der Mission: der Ausbruch des Konflikts
3.2. Der offene Konflikt: die Rolle des Stadtkommandanten
3.3. Korrespondenz mit dem Königshaus
3.4. Ziegenbalgs Europareise: die Lösung des Konflikts

4. Zusammenfassung und Bedeutung

5. Literaturverzeichnis
5.1. Quellen
5.2. Sekundärliteratur

1. Forschungsstand, Forschungsfrage und Textauswahl

Die Dänen waren bereits seit 1620 in Asien und Indien aktiv. Ihr Ziel war es, einen gewinnbringenden Handel nach Vorbild der niederländischen VOC zu installieren. Dazu wurde auf Anregung Königs Christian IV. 1616 dieOstindisk Kompagnigegründet. Das nichtstaatliche Unternehmen war ausschließlich wirtschaftlich motiviert. Daran änderte sich auch nichts, als dieOstindisk Kompagni1650 aufgelöst werden mußte und ihr gleichnamiger Nachfolger 1670 ins Leben gerufen wurde. Das gesamte 17. Jahrhundert wurde der dänische Stützpunkt Tranquebar allein als Handelsort genutzt. Erst mit dem Jahr 1706 änderte sich dies. Als erstes evangelisches Land betrieb Dänemark nun Mission. Die Geschichte der evangelischen Mission in Tranquebar wurde bereits von verschiedenen Forschern aufgearbeitet, allerdings sind die meisten Arbeiten dazu recht alt und einseitig auf den Fakt fokussiert, daß es sich um die erste evangelische Mission überhaupt handelt. Fast ausschließlich befaßten sich evangelische Theologen mit dem Thema[1]. Das Verhältnis zwischen den Missionaren und der lokalen Verwaltung wurde in ihnen stets promissionarisch betrachtet.[2]Andere Arbeiten, die sich mit den dänischen Aktivitäten in Indien auseinandersetzen, lassen die Missionsgeschichte wegfallen und widmen sich ganz der Wirtschaftsgeschichte.[3]Trotz der zahlreichen Quellen und Literatur zu dem großen Themenkomplex der dänischen Überseebesitzungen wurde in der Forschung kaum über die Wechselwirkungen zwischen der königlich-dänischen Mission und der privat-dänischen Handelskolonie gearbeitet. Erst das für diese Hausarbeit zentrale WerkMission und Obrigkeitdes Dänen Anders Nørgaard bemüht sich ernsthaft um eine objektive Betrachtung des Verhältnisses zwischen den beiden Parteien. Vereinfacht gesagt kommt er zum Schluß, daß die konträren Ziele von Mission und Handel der Schlüssel für das Verhältnis zueinander waren. „Die grundsätzlichen Gegensätse [sic!] waren unvereinbar.“[4]Das Verhältnis besserte sich erst, als beide Seiten von einigen ihrer ursprünglichen Prinzipien abwichen und etwas Verständnis für die jeweils anderen Interessen entwickelten bzw. diese tolerierten. Nørgaard betont, daß die Missionare nach anfänglichen Mißverständnissen schnell einen Realitätssinn entwickelten, der bedeutend dazu beitrug, daß Mission und Handelsobrigkeit miteinander auskamen und sogar zusammenarbeiteten. Als deutliches Indiz sieht er die Abkehr der Missionare von einer radikalen pietistischen Haltung hin zur lutherischen Zwei-Reiche-Lehre. Die Missionare erkannten die lokale Obrigkeit an und hörten auf, diese zu verteufeln. Dieser Sinneswandel wurde zum Vorbild und zum Lösungsmodell für zukünftige protestantische Missionsunternehmungen.

An Nørgaards Forschungsleistung, die 1988 veröffentlicht wurden, möchte sich die Hausarbeit anlehnen. In ihr wird versucht, einen genauen Blick auf das Verhältnis zwischen Mission und Handelsobrigkeit, aber auch auf den Konflikt innerhalb der Mission in der Pionierzeit der Mission in Tranquebar (bis 1706 – 1719) zu werfen. Das Ziel der Arbeit ist zum einen, mit Hilfe der für dieses Gebiet anerkannten Literatur eine übersichtliche und präzise Darstellung der Konflikte in der Anfangsphase zu geben, und zum anderen die Thesen aus Nørgaards zentralem Werk zu überprüfen. Zudem wird der Begriff der Obrigkeit weiter als nur als Handelsobrigkeit verstanden, so daß ebenso die missionsinternen Konflikte und Probleme berücksichtigt werden. Eine „eigene“ Forschungsleistung hingegen ist aufgrund des begrenzten Umfangs der Hausarbeit, der Zeit und der Fülle von Quellen nicht zu bewerkstelligen.

Wegen der besonderen historischen Situation, die später in den Vorbetrachtungen (Punkt 2) näher beschrieben wird, ist das Verhältnis zwischen Mission und Obrigkeit äußerst dynamisch. Außerdem müssen die beiden Begriffe, die nicht ausschließlich stellvertretend für die beiden Parteien stehen, definiert werden. Für Nørgaard beinhalten die beiden Begriffe die Missionare vor Ort mit der Missionsleitung in Europa und die Handelskompanie mit ihren Vertretern in Tranquebar. Sein Verständnis der beiden Begriffe soll durch eine differenziertere Sicht auf die Obrigkeit erweitert werden. Außerdem soll zunächst ein theoretischer Blick auf das Verhältnis geworfen werden. Die Grundproblematik, die mit den Begriffen Mission und Obrigkeit ausgedrückt wird, und die besondere Rolle des dänischen Königshauses werden hier geklärt. Der quellenrelevante Teil der Arbeit umfaßt Beispiele für das Verhältnis zwischen Mission und Obrigkeit und deren grundlegenden Konflikt. Er stellt die Anfänge der Mission in einer thematisch und zeitlich gegliederten Weise dar. Hierzu werden einzelne Briefe des Missionars Ziegenbalg zur Verdeutlichung herangezogen. Die Briefe befinden sich alle in Lehmanns QuellensammlungAlte Briefe aus Indien(künftig AB), die bis dato nicht im Druck vorlagen und folglich auch nicht – anders als bei den Halleschen Berichten – für eine Publikation bestimmt waren. Dank eines Sachregisters kann auf der Vorarbeit von Lehmann aufgebaut werden. Alle 62 beachteten Briefe aus der Sammlung[5]kann man unter dem StichwortObrigkeit und Missionfinden. So ergibt sich zugleich auch der zeitliche Schwerpunkt der Arbeit, denn alle Briefe stammen aus der Zeit zwischen 1706 und 1719, dem Todesjahr Ziegenbalgs. Das reiche Corpus kann leider nicht intensiv bearbeitet werden. So werden einzig die Aussagen, die auf das Verhältnis zwischen Mission und Obrigkeit schließen lassen, beachtet. Eine ausführliche Quellenkritik jedes Briefes wird nicht vorgenommen. Andere Briefe oder Dokumente, wie zum Beispiel von der Handelskompanie, dem Stadtkommandanten, dem Missionskolleg oder dem Königshaus, wurden aufgrund des begrenzten Umfangs der Hausarbeit nicht beachtet. Für die Darstellung ihrer Sichtweise wird auf die zuvor erwähnte Forschungsliteratur zurückgegriffen. Die bekanntenHalleschen Berichte, die die Missionare nach Europa schickten und die schon im 18. Jahrhundert in Halle herausgegeben wurden, blieben bewußt unbeachtet, da ihr Quellenwert in bezug auf die Fragestellung der Arbeit nicht sonderlich hoch einzuschätzen ist. Vor ihrer Veröffentlichung wurden diese nämlich redaktionell bearbeitet. Zu dieser Praxis sagte G. A. Fran name="_ftnref6" title="">[6] Jeyaraj hielt in seiner Darstellung der Forschungsgeschichte einen Exkurs über die Redaktion derHalleschen Berichtefür nötig[7], um zu zeigen, warum bestimmte Texte damals nicht veröffentlicht wurden. Es ist also nicht zu erwarten, daß man in den Berichten etwas über die Spannungen mit der lokalen Obrigkeit erfährt.[8]Im Schlußteil wird die Arbeit zusammengefaßt und ihre Ergebnisse werden vorgestellt. Desweiteren wird die Leistung der Missionare abseits ihrer eigentlichen Tätigkeit für unsere heutige Zeit beurteilt.

2. Begriffsdefinitionen, beteiligte Institutionen und Vorgeschichte

2.1. Begriffsdefinitionen für Mission und Obrigkeit

Die Definition der Begriffe erscheint auf den ersten Blick unnötig, doch dem kann der Verfasser der Arbeit nicht ganz zustimmen. Einige der Institutionen oder Personen, die die Missionsgeschichte in Tranquebar mitgeschrieben haben, besaßen eine dynamische oder unkonkrete Position innerhalb der theoretischen Zuordnung von Mission oder Obrigkeit. Dies hat mehrere Gründe, doch vor allem liegt es an dem ungenauen und weiten Begriff der Obrigkeit.[9]Das Paar Mission und Obrigkeit läßt auf einen Gegensatz und eine klare „Grenze“ schließen, aber das ist falsch. Innerhalb der beiden Parteien, die sicherlich auch Mission und Handel genannt werden können, existiert eine Hierarchie, die wiederum eine neue Ebene der Obrigkeit in sich trägt.[10]Es existieren also Mission und Obrigkeit vor Ort in Tranquebar, als auch in den Zentralen der beiden in Kopenhagen bzw. in Halle. Die Missionare und die lokale Obrigkeit von Tranquebar haben somit eine eigene Obrigkeitsebene in Europa. Erschwerend für die Betrachtung von Mission und Obrigkeit sind die unkonkreten Verhältnisse der europäischen Obrigkeit zur Mission. Zu nennen sind drei Institutionen: die geistliche Leitung in Halle, der dänische König und das Missionskolleg in Kopenhagen. Das klare Verhältnis der Strukturen innerhalb derOstindisk Kompagniespiegelt sich nicht auf der Seite der Mission wider. Wie bereits erwähnt, benutzte Nørgaard die Begriffe ohne sie vorab zu erklären. Er schreibt zwar von „Konfliktmöglichkeiten zwischen der Mission und der Handelsobrigkeit“[11]und bezeichnet die Mission als königliche Mission[12], doch diese Unterscheidungen beschreiben nur einen Teilaspekt der Pionierzeit der Mission in Tranquebar.

In dieser Arbeit werden zwei verschiedene Arten der Obrigkeit untersucht. Erst beide zusammen geben einen umfassenden Einblick, wie die Arbeit der Missionare in Tranquebar beeinflußt bzw. behindert wurde. So gibt es 1) das Verhältnis zwischen den Missionaren und der Handelskompanie mit ihrer lokalen Verwaltung (vor allem dem Stadtkommandanten) in Tranquebar – ganz wie es Nørgaard in seiner Arbeit verwendet hat – und eingeschränkter 2) das Verhältnis zwischen den Missionaren und der „Missionsleitung“ in Europa. Ein interessanter Konflikt zeigte sich auch zwischen den Vertretern der christlichen Kirchen. So stehen die katholischen Priester und die dänischen Prediger, die den Status quo erhalten wollen, auf der einen Seite und die neuen evangelischen Missionare auf der anderen. Dieser Konflikt wird im weitesten Sinne als eine Ebene des Verhältnisses zwischen der lokalen Obrigkeit und den Missionaren verstanden, da die dänischen Prediger im Auftrag der Handelskompanie wirkten und die Katholiken sich mit der Kompanie arrangiert hatten.

2.2. Die Vorgeschichte der Mission in Tranquebar

Die großen Entdeckungen am Ende des 15. und im 16. Jahrhundert änderten das Leben der Europäer in vielerlei Hinsicht. Nicht umsonst zieht man hier gerne die Grenze zwischen dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Die europäischen Mächte expandierten wirtschaftlich und politisch überall auf der Welt. Im Fahrwasser der Kolonien und des „Welthandels“ breiteten sich auch das Christentum und die Forschung aus. Daß die dänisch-hallesche Mission diesem Muster folgte, wird im folgenden kurz beschrieben.

Im 16. Jahrhundert dominierten die Portugiesen mit ihrer Stützpunktkolonisation den asiatischen Handel. Über Ostindien partizipierten die Portugiesen am asiatischen Handel, durch den sie im Austausch von südamerikanischem Silber gegen Gewürze wie Pfeffer und Nelken gigantische Gewinne erwirtschafteten. Um die Silberausgaben gering zu halten nahmen die Portugiesen bald am intra-asiatischen Handel teil. Andere europäische Mächte wurden aufmerksam und wollten ebenso direkt am asiatischen Handel profitieren. Im 17. Jahrhundert drangen Niederländer, Engländer, Franzosen und auch Dänen mit ihren Handelsinteressen nach Asien vor. Schon 1602 wurde die niederländische VOC (Verenigde Oost-Indische Compagnie) gegründet. Nach ihrem Vorbild und auf Initiative des dänischen Königs Christian IV. entstand 1616 dieOstindisk Kompagni.[13]Über diese Handelskompanien sollte der Handel mit Asien abgewickelt werden. Anders als bei den Portugiesen waren die Kompanien privatrechtlich und unterstanden nicht direkt dem Staat bzw. König. Auch wenn die Dänen nicht immer wirtschaftlichen Erfolg hatten, so etablierte sich doch ihr Haupthandelsstützpunkt Tranquebar. Selbst die Auflösung der Kompanie 1650 und deren Neugründung 1670 konnte nichts an den Besitzverhältnissen an der indischen Ostküste ändern. 90 Jahre nach der Gründung der dänischen Handelskompanie folgte, abermals auf Initiative des dänischen Königs, jetzt Friedrichs IV., die Mission nach Tranquebar. Die Bedeutung der Mission in Tranquebar ist innerhalb des Protestantismus kaum überzubewerten. Überhaupt wollten die einzelnen Strömungen im Protestantismus erst im 18. Jahrhundert das Christentum durch die Mission aktiv zu verbreiten.[14]

Das Missionsprojekt war schon in seinen Anfängen problematisch, so daß die Gründung der Mission in Tranquebar fast alle späteren Konflikte in sich trug. Denn auch wenn der dänische König 1704 die Mission aus unbekannten Gründen[15]angeregt hatte, so beteiligte sich die dänische Kirche nicht daran. Die Mission wurde von Privatpersonen begründet. Neben dem König war es dessen Hofprediger Lütkens, der die Mission vorantrieb. Durch seine Kontakte wurden in Berlin Missionare angeworben: Heinrich Plütschau und Bartholomäus Ziegenbalg.[16]Die beiden Missionare wurden zwar mit Hindernissen vom dänischen Bischof Dr. Bornemann am 11. 11. 1705 ordiniert[17], jedoch war ihre Stellung zur dänischen Kirche ungeklärt. Die Mission hatte den Charakter einer Privatsache des dänischen Königshauses. Die schnelle und vielleicht überhastete Gründung der Mission[18]trug im hohen Grade zum schwierigen Verhältnis in der Anfangszeit bei.

2.3. Die Rolle des Königs(hauses)

Das Königshaus war Initiator und Finanzier der Mission in Tranquebar. Wie bereits angedeutet war die Mission königlich privilegiert, wogegen die Handelskompanie unabhängig vom Königshaus stand, obwohl der König selbst ein Kompanieteilhaber war und an ihren Gewinnen beteiligt wurde. Hieraus erwuchs das Grundproblem zwischen der Mission und der Kompanie. Jeyaraj beschrieb die Grundproblematik wie folgt:

„Die Kolonie Tranquebar stand unter der alleinigen Herrschaft des Kommandanten. Die Handelsgesellschaft befand sich 1670-1729 in einer Existenz bedrohenden Krise. Weil die jeweiligen Kommandanten keine große Handelserfolge erzielen konnten, wechselten sie häufig. Als Ziegenbalg und Plütschau in Tranquebar landeten, war Johann Sigismund Hassius (1704-1716) der Vize-Kommandant, der das Amt für eine Übergangsperiode bekleidet. Was Wirtschaft und Politik anbetraf, stand Hassius vor großen Problemen. Daher stand er der Mission kritisch gegenüber.

[...]


[1]Zu nennen sind die auch noch heute relevanten Arbeiten von Arno Lehmann, Es begann in Tranquebar, Berlin 1955, W. Germann, Ziegenbalg und Plütschau. Die Gründungsjahre der Trankebarschen Mission, Erlangen 1868 sowie verschiedene Beiträge von Ernst Beyreuther und Hans-Werner Gensichen. Die meisten und jüngsten Werke sind aus den 1950ern. Ein aktuelleres Werk istInkulturation in Tranquebarvon Daniel Jeyaraj, der jedoch einen anderen Schwerpunkt für seine Arbeit setzte.

[2]Lehmann beschreibt das Verhältnis zwischen den ersten Missionaren und der lokalen Verwaltung nur auf wenigen Seiten, siehe Lehmann, S. 109-129 und S. 135f. Sein Hauptinteresse liegt auf den missionarischen Errungenschaften.

[3]Zwei jüngere Monographien befassen sich im Rahmen der Wirtschaftsgeschichte mit dem Handel der Dänen im asiatischen Raum: Diller, Stephan: Die Dänen in Indien, Südostasien und China 1620-1845 (South China and Maritime Asia, hrsg. von Roderich Ptak, Bd. 8), Wiesbaden 1999 und Krieger, Martin: Kaufleute, Seeräuber und Diplomaten. Der dänische Handel auf dem Indischen Ozean 1620-1868 (Wirtschafts- und Sozialhistorische Studien, hrsg. von Stuart Jenks, Michael North & Rolf Walter, Bd. 8), Köln 1998.

[4]Nørgaard, Mission und Obrigkeit, S. 243.

[5]Der Verfasser der Arbeit folgt den Seitenangaben Lehmanns und beachtet somit nicht 62 komplette Briefe, sondern nur 62 Textstellen.

[6]Lehmann, S. 99.

[7]Vgl. Jeyaraj, S. 13-25, vgl. auch Lehmann, S. 144f.

[8]Siehe hierzu auch den Brief Ziegenbalgs an Plütschau vom 23.09.1712 in AB, S. 265: „Aus Deutschland haben wir vernommen, daß nichts von denjenigem, was wir von dem hiesigen Widerstande geschrieben, in Druck sei gekommen, welches uns zu vernehmen, gar lieb gewesen ist.“

[9]Nicht zu vergessen ist, daß es neben der dänischen Obrigkeit auch eine einheimische gab. Sie wird allerdings in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Informationen hierzu finden sich bei Jeyaraj, S. 190-196. Überhaupt ist das Verhältnis zwischen den Tamilen und Europäern wenig beachtet und untersucht.

[10]Der Begriff der Obrigkeit wird künftig nur noch als europäische Obrigkeit verstanden. Er beinhaltet die Handelskompanie mit ihren Vertretern in Tranquebar und die Missionsleitung in Europa. Der Stadtkommandant Tranquebars ist somit die Exekutive der Handelsobrigkeit in Kopenhagen.

[11]Nørgaard, S. 12.

[12]Vgl. Nørgaard, S. 12, „Die Mission war ‚königlich’, aber die Obrigkeit unterstand der Handelskompanie.“

[13]Für einen knappen Überblick zur dänischen Kompaniegeschichte in Indien siehe Krieger, S. 9-16.

[14]Vgl. hierzu den Abschnitt bei Gensichen, S., T16-T23.

[15]In der neueren Literatur, wie z. Bsp. von Jeyaraj, wird hierzu keine Position vertreten oder auch nur Vermutungen angestellt. Beyreuther und Lehmann hingegen spekulieren über eine persönliche und religiöse Motivation bei Friedrich IV.

[16]Über die beiden Missionare, die in Halle studierten bzw. studieren wollten und A. H. Francke persönlich kannte, entstand auch schnell der Kontakt zu Halle und den pietistischen Ideen.

[17]Vgl. Lehmann, S. 12f. und Jeyaraj, S. 42-44.

[18]Zunächst dachten die Missionare, daß sie in Afrika wirken sollte. Erst als sie bereits an Bord eines Schiffes waren, wurden sie über ihren Zielort informiert. Die Handelskompanie wurden ebenso spät informiert und vor vollendete Tatsachen gestellt

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Mission und Obrigkeit in Tranquebar im frühen 18. Jahrhundert unter Berücksichtigung einzelner Briefe Ziegenbalgs
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Institut für Geschichtswissenschaft)
Veranstaltung
Geschichte Indiens
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
26
Katalognummer
V70777
ISBN (eBook)
9783638617123
ISBN (Buch)
9783638674638
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mission, Obrigkeit, Tranquebar, Briefe, Indien, Pietismus, Ziegenbalg, 18. Jahrhundert, Frühe Neuzeit, Asien, Dänemark
Arbeit zitieren
Fabian Schwabe (Autor:in), 2006, Mission und Obrigkeit in Tranquebar im frühen 18. Jahrhundert unter Berücksichtigung einzelner Briefe Ziegenbalgs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70777

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