Seit den 80’er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickeln sich die westlichen Volkswirtschaften von Industriegesellschaften zu Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften. Hiermit einhergehend steigt die Bedeutung von Intangible Assets. Wertschöpfungsprozesse der Unternehmen basieren zunehmend auf weichen, immateriellen Faktoren. Für kapitalmarktorientierte Konzerne stellt sich derweil die Herausforderung, der zunehmenden Bedeutung der Intangible Assets und der steigenden Relevanz wertorientierter Informantionen bei gleichzeitig erhöhten Informationsansprüchen der Investoren innerhalb ihrer Kapitalmarktberichterstattung gerecht zu werden. Sie sind gezwungen, ihre externe Berichterstattung um zusätzliche Angaben über Intangible Assets und wertorientierte Informationen zu ergänzen. In diesem Buch werden zunächst die aus der gestiegenen Bedeutung der Intangible Assets resultierenden, Herausforderungen für das Shareholder Value-Management und die Rechnungslegung kapitalmarktorientierter Konzerne dargestellt. Auf Basis der dadurch gewonnen Erkenntnisse wird ein Ansatz zur wertadäquaten Abbildung der Intangible Assets im Rahmen der Berichterstattung entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2. Vorgehensweise
- 2. Shareholder Value-Management
- 2.1. Begriff und Grundlagen des Shareholder Value-Management
- 2.2. Entstehungsursachen des Shareholder Value-Management
- 2.2.1. Merger & Acquisitions
- 2.2.2. Dysfunktionalität traditioneller Kennzahlen
- 2.2.3. Informationsasymmetrien zwischen Management und Eigentümer
- 2.2.4. Institutionelle und ausländische Investoren
- 2.3. Shareholder- versus Stakeholder-Orientierung
- 2.4. Shareholder Value-Netzwerk
- 3. Intangible Assets
- 3.1. Begriff und Kategorisierung der Intangible Assets
- 3.1.1. Begriff
- 3.1.2. Kategorisierung
- 3.1.3. Abgrenzung vom Goodwill
- 3.2. Intangible Assets und der Shareholder Value
- 3.2.1. Betriebswirtschaftliche Besonderheiten der Intangible Assets
- 3.2.1.1. Nicht-Rivalität
- 3.2.1.2. Zunehmende Grenzerträge
- 3.2.1.3. Netzwerkeffekte
- 3.2.1.4. Partielle Exkludierbarkeit
- 3.2.1.5. Inhärentes Risiko
- 3.2.1.6. Eingeschränkte Handelbarkeit
- 3.2.2. Entwicklung zum dominanten Wertschöpfungsfaktor
- 3.2.3. Evidenz der zunehmenden ökonomischen Relevanz
- 3.2.3.1. Investitionen in Intangible Assets und Markenwerte
- 3.2.3.2. Divergenz von Buchwert und Marktkapitalisierung
- 3.2.4. Wertentstehung durch Intangible Assets
- 3.2.4.1. Allgemeine Darstellung
- 3.2.4.2. Exemplarische Darstellung
- 3.2.5. Evidenz der Wertrelevanz einzelner Intangible Assets
- 3.3. Notwendigkeit der adäquaten Abbildung in der Rechnungslegung
- 4. Intangible Assets in der Rechnungslegung
- 4.1. Abbildung der Intangible Assets nach IFRS
- 4.1.1. Bilanzansatz
- 4.1.1.1. Abstrakte Aktivierungsfähigkeit
- 4.1.1.2. Konkrete Aktivierungsfähigkeit
- 4.1.2. Bilanzbewertung
- 4.1.2.1. Zugangsbewertung
- 4.1.2.2. Folgebewertung
- 4.1.3. Angaben im Anhang
- 4.2. Kritische Beurteilung der Abbildung der Intangible Assets nach IFRS
- 4.2.1. Defizite der Rechnungslegung nach IFRS
- 4.2.1.1. Bilanzansatz
- 4.2.1.2. Bilanzbewertung
- 4.2.2. Konsequenzen der Defizite der Rechnungslegung nach IFRS
- 4.3. Ansätze zur wertadäquaten Abbildung der Intangible Assets
- 4.3.1. Modifikation der traditionellen Rechnungslegung
- 4.3.2. Notwendigkeit einer ergänzenden Berichterstattung
- 5. Intangible Assets im Value Reporting
- 5.1. Grundlagen des Value Reporting
- 5.1.1. Begriff und inhaltliche Abgrenzung
- 5.1.2. Ziele und Funktionen
- 5.1.3. Anforderungen und Grundsätze
- 5.2. Ergänzende Berichterstattung über Intangible Assets
- 5.2.1. Integration in das Value Reporting
- 5.2.2. Klassifizierung der Ansätze
- 5.2.3. Ausgewählte Ansätze
- 5.2.3.1. Value Chain Scoreboard
- 5.2.3.1.1. Konzeption
- 5.2.3.1.2. Kritische Beurteilung
- 5.2.3.2. Intellectual Capital Statement
- 5.2.3.2.1. Konzeption
- 5.2.3.2.2. Kritische Beurteilung
- 5.2.4. Eigener Ansatz: Intangible Asset Scorecard
- 5.2.4.1. Entwicklung der Konzeption
- 5.2.4.1.1. Komponenten
- 5.2.4.1.2. Gesamtsystem
- 5.2.4.2. Entwicklung der Indikatoren
- 5.2.4.2.1. Anforderungen an die Indikatoren
- 5.2.4.2.2. Indikatoren des Human Capital
- 5.2.4.2.3. Indikatoren des Customer Capital
- 5.2.4.2.4. Indikatoren des Structural Capital
- 5.2.4.2.5. Indikatoren des Innovation Capital
- 5.2.4.2.6. Gesamtsystem
- 5.2.4.3. Kritische Beurteilung
- 5.3. Ort der Publikation des Value Reporting
- 5.3.1. Konzern-Lagebericht
- 5.3.2. Nicht prüfungspflichtiger Teil des Konzern-Geschäftsberichts
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
- Der Einfluss von Intangible Assets auf den Shareholder Value
- Die Herausforderungen bei der Bewertung und Bilanzierung von Intangible Assets
- Alternative Ansätze zur Berichterstattung über Intangible Assets, insbesondere im Value Reporting
- Die Entwicklung eines eigenen Ansatzes zur Messung und Darstellung von Intangible Assets
- Die Relevanz von Intangible Assets für die strategische Entscheidungsfindung in Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung von immateriellen Vermögenswerten (Intangible Assets) für den Shareholder Value und die Rechnungslegung kapitalmarktorientierter Konzerne. Dabei liegt der Fokus auf der adäquaten Abbildung von Intangible Assets in der Finanzberichterstattung.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Es wird die Relevanz von Intangible Assets für den Shareholder Value hervorgehoben und die Notwendigkeit einer adäquaten Abbildung in der Rechnungslegung begründet.
Kapitel 2 beleuchtet das Shareholder Value-Management. Hier werden der Begriff und die Grundlagen des Shareholder Value-Management definiert, sowie die Entstehungsursachen und die Bedeutung für die Unternehmensführung diskutiert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit Intangible Assets. Es werden die verschiedenen Arten von Intangible Assets erläutert, ihre Bedeutung für den Shareholder Value beleuchtet und die Herausforderungen bei der Bewertung und Bilanzierung dieser Vermögenswerte aufgezeigt.
Kapitel 4 analysiert die Abbildung von Intangible Assets in der Rechnungslegung nach IFRS. Es werden die Stärken und Schwächen der aktuellen Bilanzierungsrichtlinien diskutiert und die Konsequenzen für die Informationsqualität der Finanzberichterstattung bewertet.
Kapitel 5 behandelt das Value Reporting als ein alternatives Konzept zur Darstellung von Intangible Assets. Es werden verschiedene Ansätze des Value Reporting vorgestellt und kritisch beleuchtet. Darüber hinaus wird ein eigener Ansatz zur Messung und Darstellung von Intangible Assets – die Intangible Asset Scorecard – entwickelt.
Kapitel 6 fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsbedarfe im Bereich der Intangible Assets.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Intangible Assets, Shareholder Value, Rechnungslegung, IFRS, Value Reporting, Intellectual Capital, Intangible Asset Scorecard, Human Capital, Customer Capital, Structural Capital, Innovation Capital. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von immateriellen Vermögenswerten für den Shareholder Value und die Herausforderungen bei der Bewertung und Bilanzierung dieser Vermögenswerte. Sie beleuchtet verschiedene Ansätze zur Berichterstattung über Intangible Assets und entwickelt einen eigenen Ansatz zur Messung und Darstellung von Intangible Assets.
- Quote paper
- Jan Janssen (Author), 2006, Intangible Assets - Konsequenzen für den Shareholder Value und die Rechnungslegung kapitalmarktorientierter Konzerne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70978