Das Wachstum der Finanzmärkte sowie die Globalisierung des Wettbewerbs in den letzen 20 Jahren führte dazu, dass Volatilitäten (Schwankungen) von Zinsniveaus, Aktien- sowie Devisenkursen stark anstiegen. Die Öffnung der Märkte verlangt danach, internationale Geschäftsvorfälle einheitlich abzubilden und somit eine internationale Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Dies wurde durch die International Accounting Standards (IAS) geschaffen.
Trotz der zusammenwachsenden Weltwirtschaft haben sich bis heute spezifische Normen der nationalen Rechnungslegung entwickelt, woraus sich sowohl Verständnisschwierigkeiten und Probleme beim Vergleich von Jahresabschlüssen auf internationaler Ebene, als auch bei der Erstellungen von Weltabschlüssen ergeben. Die Forderung nach einer internationalen Harmonisierung der Rechnungslegung war daher unüberhörbar gewesen.
Da es bis heute außer den International Accounting Standards (IAS) kein weiteres mit internationaler Beteiligung entwickeltes Regelwerk zur Rechnungslegung gibt, werden die IAS von internationalen Institutionen, nationalen Standardsettern, bilanzierenden Unternehmen und Wissenschaftlern in den Rang eines Weltstandards gehoben.
Einer der mehr als 400 Standards ist IAS 39. Der erste Entwurf des Standards IAS 39 zum Ansatz und zur Bewertung von Finanzinstrumenten wurde 1998 veröffentlicht und stellt bis heute eine der am meisten kritisierten und diskutierten Regelungen des International Financial Reporting Standards (IFRS) dar.
Diese Arbeit wird sich mit dem Standard IAS 39 (Ansatz und Bewertung von Finanzinstrumenten) auseinandersetzen. Da dieser Standard insbesondere für Banken ein Thema ist, was daraus resultiert, dass der überwiegende Teil einer Bankbilanz Finanzinstrumente im Sinne von IAS 39 sind, werden sich die nachfolgenden Ausführungen auf den Bereich der Banken konzentrieren.
Einführend wird erläutert, welche Notwendigkeiten sich durch IAS 39 ergeben und welches die umfangreichen Grundvoraussetzungen zur Anwendung von Hedge Accounting sind. Die Beachtung und Durchführung dieser Grundvoraussetzungen sind notwendig, da ohne dies eine Anwendung von Hedge Accounting nicht möglich ist.
Im darauffolgenden dritten Kapitel werden die Finanzinstrumente nach IAS 39 aufgeführt und näher erläutert. Besondere Beachtung findet dabei der Swap, da dieses Sicherungsinstrument in Banken das meist angewendete Sicherungsinstrument darstellt...
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Hedge Accounting nach IAS 39
- 2.1 Definition und Zielsetzung
- 2.2 Grundvoraussetzungen
- 2.2.1 Dokumentationsanforderungen
- 2.2.2 Abzusichernde Grundgeschäfte
- 2.2.3 Zulässige Sicherungsinstrumente
- 2.2.4 Umfang der Absicherung
- 2.3 Zusammenfassung
- 3 Finanzinstrumente
- 3.1 Definition Finanzinstrumente
- 3.1.1 Kategorien finanzieller Vermögenswerte
- 3.1.1.1 Held to Maturity
- 3.1.1.2 Held for Trading
- 3.1.1.3 Loans and Receivables
- 3.1.1.4 Available-for-sale
- 3.1.2 Kategorien finanzieller Verbindlichkeiten
- 3.1.3 Eigenkapitalinstrumente
- 3.2 Derivate
- 3.2.1 Futures
- 3.2.2 Forwards
- 3.2.3 Optionen
- 3.2.4 Swaps
- 4 Sicherungsbeziehungen
- 4.1 Definition
- 4.1.1 Fair Value Hedge
- 4.1.2 Cash Flow Hedge
- 4.1.3 Hedge of a Net Investment in a Foreign Operation
- 4.2 Zusammenfassung
- 5 Effektivitätstest
- 5.1 Testmethoden
- 5.1.1 Prospektiver Effektivitätstest
- 5.1.2 Retrospektiver Effektivitätstest
- 5.2 Statistische Verfahren zur Effektivitätsmessung
- 5.2.1 Dollar-Offset-Methode
- 5.2.2 Modifizierte Dollar-Offset-Methode
- 5.2.3 Regressionsanalyse
- 5.2.4 Varianz-Reduktions-Methode
- 5.3 Zusammenfassung
- 6 Abschließende Betrachtung und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Hedge Accounting nach IAS 39 und untersucht die Anwendung statistischer Verfahren zur Effektivitätsmessung. Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis des Hedge Accounting unter Berücksichtigung der aktuellen internationalen Rechnungslegungsstandards zu vermitteln und die Effizienz verschiedener statistischer Methoden im Kontext der Effektivitätsmessung zu analysieren.
- Definition und Zielsetzung des Hedge Accounting nach IAS 39
- Grundvoraussetzungen für die Anwendung des Hedge Accounting
- Statistische Verfahren zur Effektivitätsmessung
- Analyse der verschiedenen Kategorien von Finanzinstrumenten
- Kritisches Würdigung des Hedge Accounting und der Effektivitätsmessung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik des Hedge Accounting und erläutert die Relevanz der Arbeit. Kapitel zwei fokussiert auf die Definition und Zielsetzung des Hedge Accounting nach IAS 39 sowie auf die Grundvoraussetzungen für dessen Anwendung. Dabei werden die Dokumentationsanforderungen, die abzusichernden Grundgeschäfte, die zulässigen Sicherungsinstrumente und der Umfang der Absicherung näher betrachtet. Kapitel drei widmet sich dem Thema der Finanzinstrumente und analysiert verschiedene Kategorien von Finanzinstrumenten, einschließlich Derivaten. Kapitel vier behandelt das Konzept der Sicherungsbeziehungen und die verschiedenen Typen von Sicherungsgeschäften, wie Fair Value Hedge und Cash Flow Hedge. Kapitel fünf widmet sich dem Thema der Effektivitätsmessung und betrachtet verschiedene statistische Verfahren, die zur Beurteilung der Effizienz von Sicherungsgeschäften eingesetzt werden können. Die Arbeit schließt mit einer abschließenden Betrachtung und kritischen Würdigung des Hedge Accounting und der Effektivitätsmessung.
Schlüsselwörter
Hedge Accounting, IAS 39, Finanzinstrumente, Derivate, Effektivitätsmessung, statistische Verfahren, Dollar-Offset-Methode, Regressionsanalyse, Varianz-Reduktions-Methode, Sicherungsbeziehungen.
- Citation du texte
- Gabriela Murczynski (Auteur), 2006, Hedge Accounting nach IAS 39 unter Berücksichtigung statistischer Verfahren zur Effektivitätsmessung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73562