Um die politische und geschichtliche Bildung der deutschen Jugend scheint es sehr schlecht zu stehen. Einen Teil der Schuld an dieser Misere müssen sich sicher die Schulen in Deutschland eingestehen. Der Wi-Po und Geschichtsunterricht scheinen keine bleibenden Spuren bei den Schülern zu hinterlassen. Es ist somit dringend notwendig, nicht nur die Unterrichtsmethoden, sondern auch die Inhalte der antiquierten Richtlinien für den Geschichtsunterricht grundlegend zu überdenken. Es kann nicht mehr Sinn des Unterrichts sein, den Schülern Daten, Zahlen und Fakten einzuhämmern, wenn sie keine Zusammenhänge verstehen und keinen Bezug zur Gegenwart und ihrem eigenen Leben herstellen können. Geschichtsunterricht kann sehr spannend und fruchtbar sein, wenn er nur richtig gestaltet wird. Allerdings scheinen die Richtlinien, die für den Lehrer einen thematischen Rahmen abstecken, an den er sich zu halten hat, alternativen Modellen Steine in den Weg zu legen.
Ergibt der bisherige chronologische Durchgang durch die Geschichte von der Steinzeit bis zur Neuzeit Sinn oder steht sich dieses Konzept nur selbst im Weg? Welche Alternativen kann ein Lehrer schaffen? Darf er ganz bewusst mit zeitlichen Lücken arbeiten?
Weitere Aspekte, die diskutiert werden, sind Multiperspektivität und Projektunterricht. Welche Reformansätze sind letztendlich realistisch, und wie lassen sie sich in der Praxis um- und durchsetzen?
Dieser Aufsatz soll den Geschichtsunterricht nicht revolutionieren, sondern lediglich Gedanken anstoßen und Möglichkeiten zu Veränderungen aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ausgangspunkt: Gegenwärtige Richtlinien
- 2.1 Der Lehrplan in Schleswig-Holstein
- 2.2 Der Lehrplan in Nordrhein-Westfalen
- 3. Probleme bei der Entwicklung von Lehrplänen
- 4. Ansätze zur Reform der Richtlinien
- 4.1 Abschaffung des chronologischen Durchgangs
- 4.2 Interkulturelle Bildung
- 4.3 Multiperspektivischer Unterricht
- 4.4 Projektunterricht
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Reform des Geschichtsunterrichts in Deutschland. Sie analysiert die aktuellen Richtlinien in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen und beleuchtet deren Schwachstellen. Der Fokus liegt auf der Kritik des klassischen chronologischen Durchgangs und der Diskussion um alternative Ansätze, die den Geschichtsunterricht lebendiger und relevanter für die Schüler gestalten sollen. Ziel ist es, neue Perspektiven auf den Geschichtsunterricht zu eröffnen und konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Kritik am klassischen chronologischen Geschichtsunterricht
- Relevanz und Möglichkeiten der interkulturellen Bildung
- Multiperspektivischer Unterricht und seine Bedeutung
- Der Einsatz von Projektunterricht im Geschichtsunterricht
- Praktische Umsetzung der Reformansätze im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung skizziert das Problem der mangelnden Geschichtskenntnisse bei jungen Menschen und die Notwendigkeit einer Reform des Geschichtsunterrichts. Sie problematisiert den traditionellen Ansatz, der zu stark auf Faktenwissen fokussiert, und betont die Wichtigkeit von Zusammenhängen und der Relevanz für die Gegenwart.
2. Ausgangspunkt: Gegenwärtige Richtlinien
Dieses Kapitel beleuchtet die Richtlinien für den Geschichtsunterricht in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Es werden die Inhalte und Vorgaben der Lehrpläne dargestellt und mögliche Schwächen aufgezeigt.
3. Probleme bei der Entwicklung von Lehrplänen
Hier werden die Herausforderungen bei der Erstellung von Lehrplänen in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft diskutiert. Es geht um die Frage, wie die Richtlinien zeitgemäß bleiben und auf die Anforderungen der Zukunft reagieren können.
4. Ansätze zur Reform der Richtlinien
Das vierte Kapitel behandelt verschiedene Ansätze zur Reform des Geschichtsunterrichts. Es werden verschiedene Alternativen zum chronologischen Durchgang beleuchtet, wie z.B. interkulturelle Bildung, multiperspektivischer Unterricht und Projektunterricht. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Ansätze werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Geschichtsunterricht, Lehrplanreform, chronologischer Durchgang, interkulturelle Bildung, Multiperspektivität, Projektunterricht, zeitgemäßer Unterricht, Relevanz, Praxisbezug, Schülermotivation.
- Quote paper
- Stephan Holm (Author), 2002, Richtlinien im Fach Geschichte und Möglichkeiten zu ihrer Reform, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7423