1. Einleitung
Was nach dem Ende der Apartheid kommen würde, konnte Anfang der 90er Jahre kein Südafrikaner mit Sicherheit prophezeien. Würde ein Blutbad ausbrechen oder der Über-gang von einem tyrannischen Regime zu einer Demokratie friedlich verlaufen? Würde jahrelang eine Stimmung von Missgunst und Rachsucht über das Land herrschen oder würden sich Schwarze und Weiße von einem Tag zum anderen in die Arme fallen? Trotz viel Unsicherheit konnte man zumindest auf geographischer Ebene schon ahnen, was fol-gen würde. Wie erwartet zogen nach der Abschaffung des Group Areas Act unzählige Schwarze aus den ehemaligen homelands in die städtischen Ballungsräume und viele schon ansässige Gastarbeiter zogen aus den Townships in andere Stadtteile, die zuvor aus-schließlich von Weißen bewohnt waren. Die Großstädte Johannesburg, Kapstadt und Dur-ban erlebten also gleichzeitig sowohl eine demographische Umstrukturierung also auch eine Massenzuwanderung aus umliegenden und weiter entfernten ländlichen Räumen.
Während die ehemaligen homelands (v.a. Transkei, Kwazulu und Lebowa) durch den Exo-dus v.a. viele junge Schwarze verloren, wuchs der Bedarf an Wohnmöglichkeiten in den Städten rasant an. Die abgelegenen Townships und innerstädtischen Gebiete konnten (und können bis jetzt) nicht alle Zugezogenen und deren Nachwuchs beherbergen, sodass an den Peripherien der Städte so genannte informal settlements (auch shanty towns oder squatter camps, größtenteils Marginalsiedlungen) entstanden, in denen die Lebensbedingungen v.a. aufgrund mangelnder Infrastruktur, Armut und Kriminalität erschwert sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Stadtgeographie Johannesburgs vor 1994
- 2.1 Die Gründungsjahre
- 2.2 Die Stadtentwicklung von 1910 bis 1948
- 2.3 Johannesburg nach 1948 bis zum Ende der Apartheid
- 3. Die stadtgeographische Entwicklung Johannesburgs seit Ende der Apartheid
- 3.1 Grundlegende Post-Apartheid Veränderungen
- 3.2 Änderungen im Stadtbild Johannesburgs
- 3.2.1 Niedergang der Johannesburger City
- 3.2.2 Gentrifizierung
- 3.2.3 Kriminalität, gated communities und Zersiedlung
- 4. Aussichten
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Ursachen und stadtgeographischen Erscheinungsformen von Segregation in Johannesburg nach 1994. Der Fokus liegt auf der Analyse der räumlichen Strukturveränderungen und der Prozesse, die die Stadtentwicklung seit dem Ende der Apartheid prägen.
- Die Auswirkungen des Group Areas Act auf die Stadtstruktur
- Die Entstehung von informellen Siedlungen und gated communities
- Der Einfluss von Kriminalität und Zersiedlung auf die Stadtentwicklung
- Soziale Segregation und die Herausforderungen der Post-Apartheid-Ära
- Die städtebaulichen Prozesse von Gentrifizierung und Suburbanisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Einleitung dar und erläutert die Ausgangssituation in Johannesburg nach dem Ende der Apartheid. Es werden die wichtigsten Veränderungen in der Stadtstruktur und die Herausforderungen der Post-Apartheid-Ära beleuchtet. Kapitel 2 analysiert die Stadtgeographie Johannesburgs vor 1994. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung der Stadt, den Folgen der Apartheid-Politik auf die räumliche Struktur, und den verschiedenen sozioökonomischen Gruppen, die die Stadt prägten. Die Gründungsjahre der Stadt, die Entwicklung von 1910 bis 1948, sowie die Jahre nach 1948 bis zum Ende der Apartheid werden detailliert beschrieben. Kapitel 3 widmet sich der stadtgeographischen Entwicklung Johannesburgs nach dem Ende der Apartheid. Die wichtigsten Veränderungen im Stadtbild, wie der Niedergang der Innenstadt, Gentrifizierung und die Entstehung von gated communities und informellen Siedlungen, werden analysiert. Außerdem werden die Auswirkungen von Kriminalität und Zersiedlung auf die Stadtentwicklung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen und Phänomenen der Stadtgeographie, insbesondere in Bezug auf die räumliche Segregation und Zersiedlung. Wesentliche Themenbereiche sind die Post-Apartheid-Entwicklung, die Herausforderungen der Stadtstruktur, die Rolle von Kriminalität und Armut, die Entstehung von informellen Siedlungen und gated communities, sowie die Prozesse von Gentrifizierung und Suburbanisierung.
- Citation du texte
- Andreas Mittag (Auteur), 2007, Ursachen und stadtgeographische Erscheinungsformen von Segregation in Johannesburg nach 1994, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74486