Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ im Unterricht - Ein Unterrichtsentwurf


Lesson Plan, 2004

17 Pages, Grade: 1,8


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Zum offenen Unterricht
2.1 Offener Unterricht
2.1.1 Begründung zur Unterrichtsform
2.1.2 Begriffe

3. Praktischer Teil
3.1 Planung der Unterrichtseinheit
3.1.1 Didaktische Reduktion
3.1.2 Bedingungsanalyse
3.1.3 Methodische Strukturierung
3.1.4 Ziele der Unterrichtseinheit
3.1.5 Bewertung der Unterrichtseinheit
3.2 Durchführung der Unterrichtseinheit
3.2.1 Unterrichtssequenz 1: Einstieg

4 Zusammenfassung

5. Literatur- und Medienverzeichnis

Arbeitsblatt 1: Verstehen des Romans

1 Einleitung

In der vorliegenden Hausarbeit soll eine Unterrichtsplanung für den Literaturunterricht in der Sekundarstufe II entworfen werden. Nach der Einleitung wird begründet eine Unterrichtsform gewählt, um das im Lehrplan[1] geforderte Thema „Lebensentwürfe“ anhand von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ zu bearbeiten. Der dritte Abschnitt behandelt den praktischen Teil der Unterrichtseinheit in seiner Planung und Durchführung. Es schließt sich als Fazit die Zusammenfassung an, gefolgt vom Literaturverzeichnis. Der Anhang enthält ein Beispiel für mögliche Arbeitsaufträge.

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Ausarbeitung einer kompletten Unterrichtseinheit aufgrund der Kürze der Darstellung nicht erfolgen kann. Daher habe ich mich exemplarisch auf eine Unterrichtsstunden beschränkt, die den Aufbau und den Ablauf des Unterrichts charakterisieren sollen.

2 Zum offenen Unterricht

2.1 Offener Unterricht

Mit dem folgenden Zitat soll eine Definition der Ziele des offenen Unterrichts gegeben werden, die in der Hausarbeit an verschiedenen Stellen aufgegriffen wird:

Der offene Unterricht möchte den Schülern keine fertig verpackten Informationen liefern, sondern will sie dazu auffordern, ihre Lernumwelt selbst nach ihren Interessen zu gestalten. [...] Wichtig ist dem offenen Unterricht die Weckung und Stärkung selbststeuernder und kreativer Kräfte im Kind. Dabei stehen affektive und soziale Lehrziele, wie sie in der Möglichkeit der Zusammenarbeit zum Ausdruck kommen, im Vordergrund.[2]

2.1.1 Begründung zur Unterrichtsform

Der offene Unterricht[3] soll im Sinne der Reformpädagogik stattfinden. Da die Schüler[4] ihre Schwerpunkte gemäß ihrer Interessen setzen können, erhoffe ich mir von dieser Unterrichtsform eine Verselbständigung der Schüler und somit Eigeninitiative für ihr Lernen. Die Produktion von eigenen Gedanken und deren Präsentation für den Kurs soll den Schülern Raum bieten, sich individuell zu entfalten und trotzdem auch fremdverantwortlich zu agieren.

Eine vorgegebene Struktur gibt es nur insofern, als dass die Lernziele mittels Arbeitsaufträgen erreicht werden sollen. Die Schüler arbeiten in Gruppen an ihren Ergebnissen. Dem Lehrer kommt bei dieser Unterrichtsform beratende Tätigkeit zu. Die Schüler sind dem Lehrer und Ihren Mitschülern gegenüber rechenschaftspflichtig. Wichtig bei dieser Form des Unterrichts ist somit die Ergebnissicherung, damit zum einen die Überprüfbarkeit und Validität der Arbeitsergebnisse gegeben ist, zum anderen damit alle Schüler von den Gruppenleistungen profitieren. Weiterhin ermöglicht die Ergebnissicherung den Schülern ihre Fähig- und Fertigkeiten beim Präsentieren zu schulen.

Der offene Unterricht erfordert eine sehr gute Vorbereitung der Unterrichtseinheit seitens des Lehrers. Andererseits ermöglicht er ihm, eine Lehrerrolle während des Unterrichts einzunehmen, die ihn aus der Verantwortung für den Inhalt nimmt und ihm die Möglichkeit gibt, den Schülern als Lernberater[5] zur Verfügung zu stehen.

2.1.2 Begriffe

Im folgenden soll der offene Unterricht anhand differenzierter Kriterien erklärt werden. Wichtig hierbei ist, dass nicht nur der Unterricht in der Schule von seiner Öffnung betroffen ist, sondern auch außerschulisch gearbeitet werden soll.

2.1.2.1 Ausmaße des offenen Unterrichts

Der offene Unterricht soll gewährleisten, dass das gewählte Thema nicht nur schulische Legitimierung erfährt, sondern darüber hinaus auch Relevanz für Interaktionen außerhalb der Schule gewinnt. Die Anlehnung an die Inhalte des Lehrplans soll den formalen Stellen Rechnung tragen, die Verantwortung der Schüler für ihre eigene Themenwahl öffnet den Unterricht für neue, dem Lehrer und dem Lehrplan fremden Aspekten. Selbiges gilt für den Einsatz und den Gebrauch von Medien. Der außerschulische Teil des Unterrichts bezieht sich auf die Orte des Lernens, so müssen die Schüler beispielsweise selbstständig recherchieren und werden so zu Experten in ihrem selbstgewählten Thema.

2.1.2.2 Qualität

Die Qualität des Unterrichts[6] soll durch Einhaltung der im folgenden genannten Kriterien gewährleistet bleiben:

- Durch Methodenvielfalt[7] soll der Unterricht abwechslungsreich bleiben und jeden Schüler ansprechen.
- Die Arbeit in Gruppen soll soziales Lernen fördern, insofern ist es wichtig, dass sich jeder Schüler in seinen Leistungen und in seiner Person ernst genommen fühlt. Der Lehrer soll hier in Gesprächen konfliktlösend wirken.
- Das Thema und die Arbeitsaufträge werden breit genug angelegt, um jedem Schüler eine aktive Gestaltung des Unterrichts zu ermöglichen. Die

Ergebnissicherung anhand von Plakaten, die Impulsreferate und die Rollenspiele ermöglichen die Kontrolle des sprachlichen und des fachlichen Niveaus.

- Weiterhin ist es für den Lehrer unabdingbar, die Akzeptanz seines Unterrichts bei den Schülern zu hinterfragen.
- Der Lehrer soll genügend Materialien zur Verfügung haben, um die Schüler damit zu versorgen. Auch das Vorhalten einer „didaktischen Reserve“[8] erachte ich für notwendig, um Leerlauf zu vermeiden.

2.1.2.3 Ziele

Die Schüler sollen erkennen, welche Lernperspektiven ihnen die Wahlfreiheit innerhalb ihres Themas öffnet. Weiterhin sollen sie sowohl die fachlichen[9] als auch die sozialen[10] Fertigkeiten erweitern und als Folge daraus in ihrem Selbstvertrauen und ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. Die Schüler sollen ihre eigenen Fragen an das Thema entwickeln.

2.1.2.4 Methoden

Im folgenden sollen die Methoden erläutert werden, die innerhalb der Unterrichtseinheit zum tragen kommen:

- Die Gruppenarbeit lässt die Schüler zum Träger des Lernprozesses werden. Somit werden sie von der Lehrerzentrierung befreit und gestalten aktiv ihren Lernprozess. Die soziale Dimension des Unterrichts nimmt zu, da die Schüler untereinander in soziale Interaktionen und Prozesse treten müssen und der Lehrer, da er nicht den Unterricht trägt, selber mit einer größeren Zahl an Schülern sozial interagieren kann. Die Schüler haben die Möglichkeit, innerhalb des vorgegebenen Rahmens kreativ tätig zu sein. Sie müssen weiterhin die Zusammenarbeit mit ihren Mitschülern selber koordinieren. Die Gruppenarbeit bringt aufgrund ihrer Struktur bessere Ergebnisse mit sich, da sich jeder Schüler im Idealfall einbringt, was beispielsweise bei einem Frontalunterricht nicht möglich ist. Die Schüler üben in der Ergebnissicherung das Präsentieren ihrer Arbeitsergebnisse.

[...]


[1] Nach:http://lernarchiv.bildung.hessen.de/archiv/lehrplaene/gymnasium/deutsch/1059379583/index_html.

[2] Nach: Schülerduden. Die Pädagogik, Mannheim 1989, S.288.

[3] Im folgenden soll die Definition nach Wulf Wallrabenstein (Wallrabenstein, W.: Offene Schule- Offener Unterricht. Ratgeber für Lehrer und Eltern. Reinbek bei Hamburg 1991, S. 54) benutzt werden: „Sammelbegriff für unterschiedliche Reformansätze in vielfältigen Formen inhaltlicher, methodischer und organisatorischer Öffnung mit dem Ziel eines veränderten Umgangs mit dem Kind auf der Grundlage eines veränderten Lernbegriffs.“

[4] Mit Schüler sind hier und im folgenden stets Schülerinnen und Schüler gemeint.

[5] Der Lernberater wird hier nach Struck, P.; Würtl, I.: Vom Pauker zum Coach. München 1999, S. 87 f. verstanden: „[...], daß sich die Schule von einer Belehrungsanstalt in eine Lernwerkstatt verwandeln muß und daß die Lehrer vom Stundengeber zum Lernberater, zum „Coach“ ihrer Schüler, [...], gewandelt werden müssen.“

[6] Nach Wallrabenstein, S. 168 ff.

[7] Gedacht ist hier an Impulsreferate, schriftliche Leistungen, Rollenspiele, eigeninitiatives Recherchieren, Gruppendiskussionen etc.

[8] Die didaktische Reserve kann beispielsweise einen Text beinhalten, der gelesen und anschließend besprochen wird. Sie kommt zum Tragen, wenn der Unterricht in seiner ursprünglich geplanten Form nicht erfolgreich verläuft.

[9] Beispielsweise Lesekompetenz, Wissen über die Epoche des Sturm und Drang und die Fähigkeit, darüber mit anderen zu sprechen.

[10] Sozial-, Arbeits- und Leistungsverhalten.

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Details

Title
Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ im Unterricht - Ein Unterrichtsentwurf
College
University of Frankfurt (Main)  (Neuere Philologien - Didaktik der deutschen Sprache und Literatur)
Course
Sturm und Drang - eine Epoche im Literaturunterricht der Jahrgangsstufe 11
Grade
1,8
Author
Year
2004
Pages
17
Catalog Number
V75258
ISBN (eBook)
9783638737944
File size
446 KB
Language
German
Keywords
Johann, Wolfgang, Goethes, Leiden, Werther“, Unterricht, Unterrichtsentwurf, Sturm, Drang, Epoche, Literaturunterricht, Jahrgangsstufe
Quote paper
Anders Adebahr (Author), 2004, Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ im Unterricht - Ein Unterrichtsentwurf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75258

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