Der Begriff "Controlling" weckt bei vielen Unternehmensverantwortlichen immer noch die Erwartung, „man könne durchaus auch den Ertrag der Weiterbildung auf Heller und Pfennig nachweisen“ (Münch). Dennoch setzt sich demgegenüber inzwischen mehr und mehr ein umfassenderes Verständnis von Controlling als eines integrativen Führungsinstruments durch, das den Nutzen der Weiterbildung in ein Verhältnis zu Zielen und eingesetzten Ressourcen stellen soll. Münch weist darauf hin, daß eine betriebswirtschaftlich verkürzte Sichtweise nicht nur die psychologisch-pädagogische Seite der Weiterbildung vernach-lässigt, sondern auch am eigentlichen Wesen jedes Controlling vorbeigeht. Denn: „Controlling ist nicht Kontrolle. Während Kontrolle nur kontrolliert, umfaßt Controlling die Planung, Steuerung und Bewertung von Bildungsmaßnahmen. Das Kosten-Nutzen-Kalkül ist also nicht einziges Ziel und Ergebnis des Bil-dungscontrollings, sondern nur eines von drei Zielen". In der vorliegenden Arbeit wird vor diesem Hintergrund geklärt, was das Konzept des Bildungscontrollings genau beinhaltet und in welcher Hinsicht es sinnvoll und praktikabel, vielleicht sogar „Königsweg“ ist, und in welcher Hinsicht, in welchen seiner Aspekte es nur begrenzt sinnvoll bzw. praktikabel ist, gar in eine „Sackgasse“ mündet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept des Bildungscontrollings
- Verfahren des Bildungscontrollings
- Quantitative Verfahren
- Ökonomisches Bildungscontrolling
- Kennzahlen
- AWS (Aus- und Weiterbildungssteuerungs- und Controlling-Programm)
- Qualitative (pädagogische) Verfahren
- Durchführungscontrolling
- Ergebniscontrolling
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das Konzept des Bildungscontrollings in der betrieblichen Weiterbildung. Dabei wird die Entwicklung vom ökonomischen Verständnis hin zu einem integrativen Führungsinstrument untersucht, das den Nutzen der Weiterbildung im Verhältnis zu Zielen und eingesetzten Ressourcen stellt.
- Ökonomisierung der Bildung
- Entwicklung des Bildungscontrollings
- Quantitative und qualitative Verfahren des Bildungscontrollings
- Kritik an rein ökonomischen Erfolgskontrollen
- Bedeutung von strategischer Planung und Steuerung in der Weiterbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den ökonomischen Druck auf die Erwachsenenbildung dar, der seit Mitte des 20. Jahrhunderts zunimmt. Der Fokus liegt auf der betrieblichen Weiterbildung und der Gefahr, dass ökonomische Kriterien die pädagogischen Aspekte überwiegen.
- Das Konzept des Bildungscontrollings: Dieses Kapitel definiert Bildungscontrolling als umfassendes Instrument zur Planung, Steuerung und Bewertung von Bildungsprozessen. Es werden die Ziele von Transparenz, Effektivität und Effizienz sowie verschiedene Begrifflichkeiten, wie Evaluation, Erfolgskontrolle und Bildungscontrolling, diskutiert.
- Verfahren des Bildungscontrollings: Hier werden die quantitativen und qualitativen Verfahren des Bildungscontrollings vorgestellt. Im Bereich der quantitativen Verfahren werden das ökonomische Bildungscontrolling, Kennzahlen und das AWS-Programm beschrieben. Die qualitativen Verfahren umfassen das Durchführungscontrolling und das Ergebniscontrolling.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Bildungscontrolling in der betrieblichen Weiterbildung. Im Mittelpunkt stehen die ökonomischen und pädagogischen Aspekte des Controllings sowie die verschiedenen Verfahren, die zur Planung, Steuerung und Bewertung von Bildungsprozessen eingesetzt werden. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Betriebliche Weiterbildung, Ökonomisierung, Bildungscontrolling, Evaluation, Erfolgskontrolle, Quantitative Verfahren, Qualitative Verfahren, Durchführungscontrolling, Ergebniscontrolling.
- Quote paper
- M.A. Frank Schulze (Author), 2002, Bildungscontrolling - Königsweg oder Sackgasse?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76911