Der Begriff Globalisierung ist in der heutigen Zeit zu einem immer wichtigeren Schlagwort geworden. Vor allem werden mit ihm eine stets fortschreitende Ausbreitung des Flusses von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Technologien sowie eine steigende Mobilität von Personen beschrieben. Durch die Globalisierung soll der Wohlstand weltweit gesteigert werden, gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr negativer Auswirkungen. Um diesen Gefahren entgegenzutreten, muss durch internationale Regeln die Globalisierung in geordnete Bahnen gelenkt werden und auch die Spielregeln auf globaler Ebene festgelegt werden.
Die WTO bildet hierbei das Herzstück des internationalen Systems zur Regelung des Welthandels. Sie wurde am 16. April 1994 in Marrakesch gegründet und trat am 1. Januar 1995 in Kraft. Derzeit hat sie 150 Mitglieder, darunter auch Vietnam als letztes beigetretenes Mitglied am 11. Januar 2007. Mit Blick auf die Globalisierung ist sie das am besten geeignete Forum um Handelshemmnisse zu beseitigen, global gültige Regeln aufzustellen und durchzusetzen und diese mit den Regeln anderer multilateraler Organisationen in Einklang zu bringen. Die Masse des
WTO-Rechts bilden das im Wesentlichen organisationsrechtliche
WTO-Übereinkommen und die in seinen Anhängen 1-4 niedergelegten Übereinkünfte und Vereinbarungen, zu denen u.a. das GATT 1994, das GATS, das TRIPS sowie die Vereinbarung über Regeln und Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten gehören.
Dem gegenüber, und nicht selten im Konflikt, steht die weltweit größte multilaterale Organisation und Handelsmacht, die Europäische Union (EU).
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Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. KONFLIKTE INNERHALB DES INTERNATIONALEN ÖFFENTLICHEN RECHTS
- III. DAS SPANNUNGSFELD EU – WTO
- 1. Einschlägige WTO-Bestimmungen
- 2. Anwendbarkeit des WTO-Rechts auf das EU-Recht
- 3. Schadensersatzansprüche gegen die EG basierend auf Verstöße der EU gegen das Welthandelsrecht
- Beispiel Hormonstreit
- 4. Konfliktvermeidung durch Anwendbarkeit des WTO-Rechts
- a) Das Nakajima-Prinzip
- b) Das Fediol-Urteil
- 5. Auswirkungen der Nichtanwendung am Beispiel der Bananenmarktordnung
- IV. BEWERTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Spannungsverhältnis zwischen den Rechtsordnungen der Welthandelsorganisation (WTO) und der Europäischen Union (EU). Sie beleuchtet die Herausforderungen und Konflikte, die aus der Koexistenz dieser beiden internationalen Rechtsordnungen entstehen.
- Anwendbarkeit von WTO-Recht auf EU-Recht
- Schadensersatzansprüche gegen die EU aufgrund von WTO-Verstößen
- Konfliktvermeidung durch Anwendung des WTO-Rechts
- Auswirkungen der Nichtanwendung des WTO-Rechts
- Bewertung der Rechtsprechung im Kontext des Spannungsverhältnisses EU-WTO
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert die Forschungsfrage. Sie erläutert die Relevanz des Themas und die aktuelle Diskussion im Kontext des internationalen Wirtschaftsrechts.
- II. Konflikte innerhalb des internationalen öffentlichen Rechts: Dieses Kapitel behandelt grundlegende Prinzipien des internationalen öffentlichen Rechts und zeigt die Herausforderungen auf, die aus der Koexistenz verschiedener Rechtsordnungen entstehen. Insbesondere wird das Verhältnis von Völkerrecht und innerstaatlichem Recht beleuchtet.
- III. Das Spannungsfeld EU – WTO: Dieses Kapitel fokussiert auf die konkrete Situation zwischen der EU und der WTO. Es analysiert relevante Bestimmungen des WTO-Rechts und diskutiert die Frage der Anwendbarkeit auf EU-Recht. Darüber hinaus werden Schadensersatzansprüche gegen die EU aufgrund von WTO-Verstößen und Möglichkeiten zur Konfliktvermeidung durch Anwendung des WTO-Rechts beleuchtet. Das Kapitel beleuchtet auch die Auswirkungen der Nichtanwendung des WTO-Rechts am Beispiel der Bananenmarktordnung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie internationalem Wirtschaftsrecht, WTO-Recht, EU-Recht, Spannungsverhältnis, Konfliktlösung, Anwendbarkeit, Schadensersatzansprüche, Hormonstreit, Nakajima-Prinzip, Fediol-Urteil, Bananenmarktordnung.
- Citar trabajo
- Maik Klasen (Autor), 2007, Das Spannungsverhältnis zwischen WTO - und Europarecht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77127