Hier werden, aus komparatistischer und ethnopoetischer Sicht (also letztlich vom Standpunkt der „Interkulturalität“) und in der Form von Thesen mit Erläuterungen, die meisten Annahmen der konventionellen Literaturwissenschaft hinsichtlich des Zusammenhangs von ästhetischen Maßstäben und Kanonformation in Frage gestellt.
(IVG-Vortrag, Universität Wien, 14.9.2000; In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache. Intercultural Studies Bd. 27, München: iudicium 2001, 71-103; und in modifizierter Form in: Acta Humanistica, Foreign Languages and lit. S. No. 28, March 2001, 77-119)
Inhaltsverzeichnis
- KANON UND WERT (10 THESEN MIT KOMMENTAREN)
- Vorbemerkung
- Der Problemkomplex der Kanonformation
- Eine relativ neue, von zwei Japanern geschriebene Analyse des japanischen Schönheitsbegriffs
- Es braucht kaum besonders betont zu werden, daß wir hier, in Jörg Schönerts Worten, vom „transhistorischen Musterkanon“ sprechen
- Renate von Heydebrand scheint an die Existenz absoluter, nicht kultur-relativer ästhetischer Werte zu glauben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Werte, die unserem Literaturkanon zugrunde liegen, universal sind. Dazu werden die meisten Annahmen der konventionellen Literaturwissenschaft hinsichtlich des Zusammenhangs von ästhetischen Maßstäben und Kanonformation in Frage gestellt.
- Der Zusammenhang zwischen ästhetischen Werten und Kanonformation
- Die Rolle des Schönheitsbegriffs in der Kanonbildung
- Die Bedeutung von Kulturrelativität für die Bewertung ästhetischer Werte
- Die Unterscheidung zwischen "Poetik" als wertfreier Disziplin und "Poetik" als wertsystemumfassender Disziplin
- Der Einfluss von "transhistorischen" und "historischen" Kanonen auf die Literaturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Grundannahmen der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung von komparatistischer und ethnopoetischer Perspektive für die Untersuchung von Kanonbildung.
- Im zweiten Kapitel wird der Problemkomplex der Kanonformation aus der Sicht der "komparativen Poetik" und "Ethnopoetik" beleuchtet, wobei der Zusammenhang zwischen Werten und dem Schönheitsbegriff im Mittelpunkt steht.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Frage, ob es universale ästhetische Werte gibt und wie der Einfluss verschiedener Kulturen auf die Wertprojektionen wirkt.
- Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der "Ethnopoetik" als einer Disziplin, die verschiedene Poetiken innerhalb verschiedener Kulturen untersucht.
- Das fünfte Kapitel diskutiert den "transhistorischen Musterkanon" und den "historischen Kanon" und zeigt deren Einfluss auf die Literaturgeschichte auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kanon, Wert, Ästhetik, Komparatistik, Ethnopoetik, Kulturrelativität, Schönheitsbegriff, "transhistorischer Musterkanon", "historischer Kanon".
- Quote paper
- Dr. Wolfgang Ruttkowski (Author), 2001, Kanon und Wert (10 Thesen mit Kommentaren), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7730