„Bild, Bams, Glotze – mehr braucht man nicht.“ Dieses – zugegeben sehr platt formulierte Zitat – ist nie offiziell bestätigt worden, soll aber so von Gerhard Schröder in kleiner Runde geäußert worden sein. Es zeigt aber in überspitzter Form, wohin der Weg bei der Vermittlung politischer Botschaften in den letzten Jahren gegangen ist, denn es immer schwerer geworden, den Konsumenten (Wähler) zu erreichen.
Zum einen hat sich in Deutschland in den letzten Jahren die Wählerstruktur stark verändert. Sie ist heute gekennzeichnet durch2
• Ein Aufbrechen der Milieus
• Abnahme der Stammwähler
• Zunahme der Wechselwähler
• Anwachsen einer Gruppe von politisch Unzufriedenen
Zum anderen ist es in der medialen Welt von heute in Konkurrenz zu „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ immer weniger möglich, politische Inhalte unterzubringen, da die ständige Reizüberflutung und die große Menge an Informationen zu einer kognitiven Überlastung der Menschen geführt haben.
Auf der Suche nach einer Lösung für diese Probleme haben Parteien in den letzten Jahren angefangen, sich zu orientieren, welche Möglichkeiten es gibt, die Anzahl ihrer Wählerstimmen zu maximieren. Im Rahmen dieser Analyse wird seitdem diskutiert, ob es möglich ist klassische Marketing-Konzepte, vor allem die der Marke und deren
Vorteile, zu adaptieren.
Ziel dieser Seminararbeit soll es deshalb sein zu klären, ob es möglich ist und ob ohne weiteres klassische Instrumente zur Markenführung aus der Wirtschaft 1:1 auf Parteien und deren Inhalte transferiert werden können. Zum Ziel der Abgrenzung werden in Kapitel 2 die Begriffe Marketing (2.1), Politikmarketing (2.2) sowie Marken (2.3) genauer definiert. In Kapitel 3.1 soll gezeigt werden wie eine Marke in der Wirtschaft aufgebaut wird und wie die Anwendung von Markenstrategien auf Parteien funktionieren kann (3.2). Untermauert werden die Ausführungen durch die Kapitel 3.2.1
(Personalisierung) und 3.2.2 (Kommunikation), in denen wichtige Aspekte des Markenaufbaus und der Markenführung näher erläutert werden, sowie durch ein Praxisbeispiel in Kapitel 3.3. In Kapitel 4 soll abschließend ein zusammenfassendes Fazit gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Marketing
- Politikmarketing
- Marken
- Markenstrategie
- Markenaufbau Wirtschaft
- Parteien als Marke
- Personalisierung als Mittel der Markenbildung
- Kommunikation
- Praxisbeispiel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern klassische Marketing-Konzepte, insbesondere die der Marke, auf Parteien und deren Inhalte übertragen werden können. Es soll geklärt werden, ob es möglich ist, Instrumente der Markenführung aus der Wirtschaft 1:1 auf politische Akteure anzuwenden.
- Definitionen von Marketing, Politikmarketing und Marken
- Analyse des Markenaufbaus in der Wirtschaft
- Übertragung von Markenstrategien auf Parteien
- Personalisierung als Mittel der Markenbildung
- Kommunikationsstrategien für Parteien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen, die sich Parteien in der heutigen medialen Landschaft stellen. Der zunehmende Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Wähler und die veränderte Wählerstruktur, die durch ein Aufbrechen der Milieus, Abnahme der Stammwähler, Zunahme der Wechselwähler und das Anwachsen einer Gruppe von politisch Unzufriedenen geprägt ist, machen es für Parteien immer schwieriger, ihre Botschaften zu kommunizieren.
Definitionen
2.1 Marketing
In diesem Kapitel wird Marketing als ein Denken vom Markt her verstanden, das die Bedürfnisse des Kunden in den Mittelpunkt stellt. Das Marketingkonzept basiert auf vier Säulen: Markt, Kundenwünsche, Ganzheitliches Marketing und Gewinn durch Kundenzufriedenheit. Marketing wird in reaktives und kreatives Marketing unterteilt. Reaktives Marketing reagiert auf bestehende Kundenwünsche, während kreatives Marketing neue und bessere Alternativen anbietet.
2.2 Politikmarketing
Politikmarketing wird als ein strategischer Prozess verstanden, der die Imagebildung von Parteien beeinflusst. In der europäischen Politikwissenschaft wird der Begriff Politikmarketing erst seit einiger Zeit verwendet, und es haben sich verschiedene Definitionen herausgebildet.
Markenstrategie
3.1 Markenaufbau Wirtschaft
Dieses Kapitel widmet sich dem Aufbau von Marken in der Wirtschaft. Es werden die Strategien und Methoden vorgestellt, die Unternehmen einsetzen, um eine starke Markenidentität zu schaffen und langfristig erfolgreich zu sein.
3.2 Parteien als Marke
In diesem Kapitel werden die Möglichkeiten und Herausforderungen der Anwendung von Markenstrategien auf Parteien analysiert. Die Personalisierung von Politikern als Mittel der Markenbildung und die Bedeutung der Kommunikation werden beleuchtet.
3.2.1 Personalisierung als Mittel der Markenbildung
Hier wird untersucht, wie die Personifizierung von Politikern die Markenbildung beeinflussen kann. Es werden die Vor- und Nachteile dieser Strategie diskutiert.
3.2.2 Kommunikation
Dieses Kapitel behandelt die Kommunikationsstrategien, die Parteien einsetzen können, um ihre Marke zu stärken und ihre Botschaften effektiv zu verbreiten.
3.3 Praxisbeispiel
Das Kapitel beleuchtet ein Praxisbeispiel, das die Anwendung von Markenstrategien auf Parteien verdeutlicht. Es wird gezeigt, wie eine Partei ihre Marke in der Praxis aufgebaut und kommuniziert hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: Marketing, Politikmarketing, Marken, Markenstrategie, Personalisierung, Kommunikation, Parteien, Wähler, Politik, Medien.
- Quote paper
- Burkhard Lange (Author), 2006, Parteien als Marke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77933