Analyse des E-Learning-Einsatzes in der betrieblichen Weiterbildung, dargestellt am Beispiel einer Großbank


Internship Report, 2007

41 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung
1.3. Aufbau der Arbeit

2. Theoretische Grundlagen
2.1. Definition des E-Learning
2.2. Einsatzfelder des E-Learning in der Praxis
2.3. Varianten des E-Learnings
2.3.1. Web- und Computerbasierte Trainingsanwendungen
2.3.2. Videokonferenz und Telelernen
2.3.3. Blended Learning
2.3.4. Community Learning
2.3.5. Goal Based Scenario
2.3.6. Tele Learning
2.4. Anforderung an die Wissensvermittlung durch E-Learning
2.4.1. Lernen
2.4.2. Funktionsweise von Lernprozessen
2.4.3. Der optimale Lernprozess
2.4.4. Die Rolle des Tutors beim E-Learning
2.5. Vor- und Nachteile des E-Learning
2.5.1. Vorteile des E-Learning
2.5.2. Nachteile des E-Learning

3. Ist Analyse
3.1. Vorgehensweise
3.2. Durchführung der Mitarbeiterbefragung
3.2.1. Darstellung der Befragungsergebnisse
3.2.2. Interpretation und Bewertung der Befragungsergebnisse
3.2.3. Vorschläge zur Weiterentwicklung des E-Learning Einsatzes

4. Zusammenfassung und Fazit

5. Anhang

6. Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Entscheidende Faktoren von "echtem" E-Learning

Abbildung 2: Teilsysteme des E-Learning

Abbildung 3: Ziele von Online-Learning-Communities

Abbildung 4:Funktionsweise von Lernprozessen

Abbildung 5: E-Learning Kompetenzen

Abbildung 6: Anforderungen der Mitarbeiter an ein E-Learning-System

Abbildung 7: Wahrnehmung der Mitarbeiter des angebotenen E-Learning-Systems

Abbildung 8: Soll- / Ist- Vergleich

1. Einleitung

In einer Zeit, in der die Nutzung von PC und Internet ständig zunimmt und aus der Arbeits- und Geschäftswelt, aber auch aus dem Privatleben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es ständig neue Begriffe aus diesem Bereich, so auch eine Palette von „E-Wörtern“, wie beispielsweise E-Commerce, E-Business, E- Kooperation, E-Bay und natürlich E-Learning.

Nach anfänglicher Euphorie, in der E-Learning als die neue Zukunft des Lernens galt, folgte schnell die Ernüchterung. E-Learning war längst nicht so erfolgreich wie ursprünglich angenommen. Es würde an Akzeptanz des Mediums bei den Lernern fehlen, der Lernerfolg sei anzuzweifeln ebenso wie der finanzielle Vorteil.1 Das Lernen mit neuen Medien ist jedoch noch immer Thema in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Dies ist auch daran zu erkennen, dass E-Learning Lösungen noch immer nachgefragt und angeboten werden.

1.1. Problemstellung

Der Markt mit E-Learning Angeboten ist höchst untransparent und kaum zu überbli- cken.2 Ständig drängen neue Angebote auf den Bildungsmarkt. Für den einzelnen Konsumenten, aber auch für Unternehmen, wird es nicht leichter, Entscheidungen zu treffen hinsichtlich der Wahl der Produkte und ob E-Learning überhaupt eingesetzt werden sollte. Selbst wenn letzteres mit „Ja“ beantwortet wird, vielleicht um mit dem Fortschritt zu gehen, bleibt die Frage bestehen, woran ist ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erkennen und vielleicht noch wichtiger, entspricht dieses Produkt den Bedürfnissen der Mitarbeiter und können damit die angestrebten Ziele und die ge- wünschten Effekte erreicht werden.

1.2. Zielsetzung

Deshalb befasst sich dieser Projektbericht mit der Untersuchung des E-Learning Einsatzes einer Großbank, wobei der Schwerpunkt auf den Anforderungen und Wahrnehmungen der Nutzer / Mitarbeiter liegt. Nach einer theoretischen Aufbereitung des Themas E-Learning soll analysiert werden, ob durch die Ausgestaltung des E- Learning-Systems der Großbank die theoretischen Vorteile des E-Learnings realisiert werden. Aus dem Ergebnis der Analyse werden, mit dem Ziel der Realisierung von weiteren Vorteilen bzw. der Vermeidung von Nachteilen, Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des E-Learning-Systems abgeleitet.

1.3. Aufbau der Arbeit

Zur Erreichung dieses Ziels werden im zweiten Kapitel die zu betrachtenden Begriff- lichkeiten definiert, die Möglichkeiten des E-Learning Einsatzes erläutert, wobei die Anforderungen an die Wissensvermittlung durch E-Learning sowie die theoretischen Vor- und Nachteile des E-Learning Einsatzes im Fokus der Betrachtung stehen. Im dritten Kapitel erfolgt die Analyse des E-Learning-Systems der Großbank. Dazu wird im Rahmen einer Befragung von Mitarbeitern / Nutzern die Wichtigkeit von den in Kapitel zwei herausgearbeiteten vorteilhaften Eigenschaften von E-Learning- Systemen erfragt. Anschließend werden die Wahrnehmungen der Mitarbeiter / Nut- zer bezüglich des aktuellen E-Learning-Systems der Großbank in der Befragung er- fasst. Im Ergebnis können durch einen Soll- / Ist- Vergleich Empfehlungen für die Weiterentwicklung herausgearbeitet werden.

In Kapitel vier werden dann die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit zusammenge- fasst.

2. Theoretische Grundlagen

2.1. Definition des E-Learning

Genau wie die Schreibweise von E-Learning nicht einheitlich festgelegt ist, so gibt es auch unterschiedliche Definitionen für diesen Begriff.

Bei den Definitionen von E-Learning zeichnen sich insgesamt zwei unterschiedliche Richtungen ab. Die Autorengruppe E-Writing.de versteht unter dem Begriff ganz allgemein: “…Lernen, das mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und im Besonderen mit Lerntechnologien unterstützt bzw. ermöglicht wird“3. Weiterhin schreiben sie, dass sich E-Learning als Oberbegriff für alle Formen und Funktionen des technologiegestützten Lernens etabliert.4 Ähnlich ist die Definition im Fachlexikon e-learning: „E-Learning findet statt, wenn Lernprozesse in Szenarien ablaufen, in denen gezielt multimediale und (tele)kommunikative Technologien integriert sind.“5 SCHÜPACH et al. erweitern diese allgemeinen Definitionen und verstehen unter E-Learning alle computerunterstützten, internetbasierten Lehr- und Lernformen und außerdem die dazugehörigen Verwaltungsumgebungen (Administration, Prüfungswesen) sowie Kommunikationsmittel.6

Auf der anderen Seite stehen Autoren die den Begriff unter bestimmten Qualitätsaspekten stärker eingrenzen. Stellvertretend sei an dieser Stelle die Definition von Bauer/Philippi genannt: „E-Learning ist mehr, als den Computer irgendwie in den Lernprozess einzubeziehen.“7 Weiter benennen sie vier entscheidende Faktoren von „echtem E-Learning“, welche in Abbildung 1 dargestellt sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Entscheidende Faktoren von "echtem" E-Learning8

1. Multimedia-Technologie:

Beim Einbeziehen des Computers in den Lernprozess ist der Einsatz möglichst hochwertiger Multimedia-Technologie entscheidend, da sie gegenüber herkömm- lichen Vermittlungsformen wie Präsenslernen, Büchern, Texten und statischen Bildern über neue Möglichkeiten der Wissens- und Informationsvermittlung ver- fügt. In gelungenen E-Learning Programmen verbindet Multimedia-Technologie Bilder, Texte, Ton, Sprache, Soundeffekte, bewegte Bilder, Animationen, Videos und vieles mehr. Diese Möglichkeiten werden in den Dienst des Inhalts und des Lernziels gestellt und sind keineswegs Selbstzweck. Multimedia erlaubt das gleichzeitige Ansprechen mehrerer menschlicher Sinne mit einem einzigen Lern- instrument.9

2. Autonomes und interaktives Lernen:

Autonomie bedeutet hier die Freiheit des Lernenden, den Ablauf seines Lernpro- zesses selbst zu bestimmen, d.h. er entscheidet selbst darüber, wie schnell er vo- rangehen möchte, welche Inhalte er überspringen will und welche er wiederholen möchte. Dies ist grundsätzlich auch bei herkömmlichen Methoden, z.B. bei Bü- chern und Videos möglich. Die elektronischen Medien bieten jedoch durch Hy- perlinks die Möglichkeit, empfohlene und damit sinnvolle Sprünge durchzufüh- ren.10

Interaktivität übertragen auf E-Learning bedeutet, dass in der Kooperation von Mensch und Maschine der Mensch Handlungsoptionen hat, die das weitere Ablaufen des Lernprozesses steuern. Das bedeutet, dass der Computer nicht einfach ein Programm abspult, sondern vielmehr kann man sich ein hochwertiges E- Learning Produkt vorstellen, bei dem es vom einzelnen Benutzer abhängt, welche dieser Möglichkeiten konkret realisiert werden. Der Grad der Interaktivität hängt dabei nicht zuletzt von den zu vermittelnden Inhalten ab.11

3. Angebot von Betreuung durch kompetente und reale Personen:

E-Learning stellt den einzelnen Lerner in einen virtuellen Lernverbund, der sich aus anderen Lernenden sowie aus Personen, die als Betreuer bereitstehen, zu- sammensetzt. CD-ROMs und Online-Kurse, die ohne Tutor auskommen, könnten eher unter dem Begriff E-Studying angeboten werden. Für E-Learning bedarf es aber nach Meinung von BAUER/PHILIPPI eines Angebots, laufend in persönli- chem Kontakt mit einem Betreuer, Tutor, Instruktor etc. zu stehen. Einerseits um etwaige technische Probleme mit dem E-Learning Produkt schnell zu beheben und andererseits, noch wichtiger, um inhaltliche Fragen zu klären und Feedback nicht nur vom System zu erhalten, sondern durch die Interpretation eines geschulten und erfahrenen Ansprechpartners, der Inhalt, Technik und Didaktik des Programms bestens kennt.12

4. Datennetze werden für Kommunikation und Aktualisierung genutzt:

Datennetze ermöglichen rasche, verlässliche und billige Kommunikation. Weiter können sie Wissen speichern und es dadurch strukturiert zugänglich machen. Außerdem ermöglichen Datennetze die laufende Aktualisierung bestehender In- halte.13

Auf die Darstellung der Merkmale von E-Learning Szenarien soll an dieser Stelle verzichtet werden. Diese werden aber im Anhang 1auf S. II dargestellt. Die vorgehende Erörterung des Begriffs E-Learning umreißt grob, was gemeint ist, wenn von E-Learning die Rede ist. Diese definitorische Bestimmung des Begriffs kann aber nicht darstellen wo und wie E-Learning in der Gesellschaft praktiziert wird. Ein tiefer und weiter gehendes Verständnis der vielfältigen Inhalte, Formen und Folgen von E-Learning gewinnt man, wenn man dieses Phänomen unter den folgenden zwei Aspekten analysiert.

1. E-Learning ist eine neue Kultur des Lernens und des Lehrens, die durch das Zu- sammenspiel der in Abbildung 2 dargestellten Teilsysteme zustande kommt. Das Zusammenwirken dieser Teilsysteme ist in verschiedenen gesellschaftlichen Be- reichen verankert, in denen Lernen institutionell abgewickelt wird. Solche Lern- orte, an denen heute E-Learning schon aktiv oder zumindest ansatzweise prakti- ziert wird, sind insbesondere die Bildungsbereiche Business (berufliche Aus- und Fortbildung), Hochschule und Schule.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Teilsysteme des E-Learning14

2. E-Learning wird von Anbietern und Nutzern praktiziert. Wer die gesellschaft- liche Realität von E-Learning begreifen will, muss deshalb analysieren, welche Akteure, mit welchen Motiven, welche E-Learning Aktivitäten auf der Anbieter- und auf der Nutzerseite realisieren.

2.2. Einsatzfelder des E-Learning in der Praxis

Nicht nur der Einzelne, sondern auch Untenehmen, Weiterbildungsinstitutionen und Hochschulen sind Einsatzfelder für E-Learning.

„Einzelperson

Vielfältige Lernprozesse können durch computergestützte Lehrformen unterstützt werden. Wissenstransfer für die tägliche Praxis, Anpassung an eigene Lernfähigkei- ten (z.B. Lernniveau, Lerngeschwindigkeit, Zeit- und Ortsunabhängigkeit) ermögli- chen eigenverantwortliches Lernen. Durch das selbstständige Arbeiten in solch einer Online- Lernumgebung und das in diesem Zusammenhang - sich mit den Dingen intensiv zu beschäftigen - wird individuelles Wissen konstruiert. Diese Form des Lernens schließt auch benachteiligte Gruppen und Personen ein. Beispielsweise kön- nen Menschen mit körperlichen Behinderungen Zugang zu Bildungsangeboten be- kommen, die sie sonst durch mangelnde Mobilität nicht in Anspruch nehmen kön- nen.15

„Unternehmen

Die ersten Entwicklungen des E-Learning kommen aus den Aus- und Weiterbil- dungsbereichen der Unternehmen. Im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung und der weltweiten Vernetzung von Unternehmen, kam es zu Spezialisierung innerhalb der verschiedenen Arbeitsbereiche. Dies hatte zur Folge, dass die Unternehmen indi- vidualisierte Fortbildungsmaßnahmen schaffen mussten. Durch entsprechend an die Anforderungen geschulte Mitarbeiter, können Geschwindigkeits- und Flexibilitäts- vorteile in der Produktion erreicht werden. Weiterhin können durch solche Maßnah- men räumliche Distanzen überwunden und auf zentrale Lernangebote einfach zuge- griffen werden. E-Learning nutzt somit die Weiterbildungsangebote flexibel und bedarfsgerecht in den Unternehmen aus.16

„Weiterbildung

Durch den Bedarf nach lebenslangem Lernen hat besonders die Volkshochschule auf die Entwicklungspotenziale von E-Learning reagiert. Durch ihre jahrelange Erfah- rung im Bereich der Weiterbildung können sie in der Produktion von “contents“ neue Ressourcen erschließen und sich der neuen Herausforderung des Bildungsmarktes stellen. Durch ihre Erfahrung und das Nutzen der neuen Medien gewinnt die VHS auch an Image und kann somit einen neuen Teilnehmermarkt erschließen.17

„Hochschulen

Gerade in einer Zeit, wo über Eliteuniversitäten diskutiert wird und die internationale Konkurrenz groß ist, profiliert sich E-Learning in diesem Bereich. Die Erwartungen der Wissensgesellschaft liegen in der Steigerung der Qualität von Lehre und For- schung. Durch die Digitalisierung der Gesellschaft und im Besonderen der Hoch- schulen, erhofft man sich einen Mehrwert bei den Studenten. Unabhängig von Öff- nungszeiten und Präsenzveranstaltungen soll der Lernstoff, insbesondere das Grund- lagenwissen, die Studenten erreichen. Die dadurch vermutete effektivere Kapazitäts- auslastung soll für ein größeres Zeitbudget für Forschung und Betreuung der Studenten zur Verfügung stehen.18

2.3. Varianten des E-Learnings

2.3.1. Web- und Computerbasierte Trainingsanwendungen

Der Ausdruck CBT (Computer Based Training) bezeichnet Lernprogramme, die vom Lernenden zeitlich und räumlich flexibel genutzt werden können und bei dem die Lernenden nicht in direktem Kontakt mit dem Lehrenden und anderen Lernenden stehen. Diese Programme beinhalten multimedialen Lerninhalt und werden meist auf CD-ROM vertrieben. Beim CBT handelt es sich um eine in erster Linie nichttutorielle Form des E-Learning, bei dem das Selbststudium im Vordergrund steht und die Kommunikation, wenn überhaupt, auf asynchrone Weise erfolgt.19

Den grundlegenden Baustein netzbasierter Lernangebote legt das so genannte WBT (Web Based Training) - eine Weiterentwicklung des CBT. Hierbei werden Lernein- heiten nicht auf einem Datenträger verbreitet, sondern von einem Webserver online mittels des Internets oder eines Intranets abgerufen. Die Einbettung ins Netz bietet vielfältige weiterführende Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion des Lernenden mit dem Dozenten/Tutor bzw. seinen Mitlernern. So können Mail, News, Chats20 und Diskussionsforen mit dem WBT verknüpft und Audio- und Videosignale live gestreamt werden. Weiterhin ermöglicht es, Änderungen am Lerninhalt “on the fly“ durchzuführen.21

2.3.2. Videokonferenz und Telelernen

Die Videokonferenz schafft virtuelle Hörsäle, indem sie räumlich verteilte Lernende und Vortragende miteinander kommunizieren lässt. Diese als Teleteaching bezeich- nete Variante des E-Learnings ist in erster Linie durch die Übertragung von Bild und Ton gekennzeichnet. Sie ermöglicht eine der Präsenzlehre ähnliche Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden, die auf verbale Äußerungen ebenso zurückgreifen kann wie auf Gestik und Mimik. Eingeschränkt wird das Teleteaching durch die relativ hohen technischen Anforderungen.22

2.3.3. Blended Learning

Blended Learning („hybrides23 Lernen; engl. “multi-method learning”) ist die Kom- bination von verschiedenartigen Lernmethoden und -maßnahmen, wobei stets E- Learning- Ansätze mit einbezogen werden. Kombiniert werden etwa die Pole virtu- ell/ nicht virtuell, Stationär/ mobil, lokal/verteilt, statisch/ dynamisch, synchron24 / asynchron25 und individuell / kollaborativ. In den Mittelpunkt des Lernens rücken die Lernbedürfnisse des Lernenden. Entsprechend seinen Lerninteressen und - bedarf kann ein individuelles Lernprogramm erstellt werden. Als weiteren Vorteil kann im Blended Learning gesehen werden, dass der Lernende zwischen Teamlernen und Selbstlernen wechseln kann. Diese Form entspricht am ehesten dem selbstgesteuer- ten, selbstorganisierten und lebensweltorientierten Lernen.26

2.3.4. Community Learning

Der Begriff „Community Learning“ oder das Synonym „Virtual Community“ hat sich mittlerweile auch im Bildungsbereich als neues Wort etabliert. Im Kontext der Aus- und Weiterbildung hat das Konzept der Online Community an Bedeutung zu- genommen, um die Qualität von Online-Kursen sowie die Attraktivität internetba- sierter Lernumgebungen zu erhöhen und der Gefahr der Vereinsamung des einzelnen Lernenden entgegenzuwirken. Mitglieder einer Lerngemeinschaft können Studieren- de, Dozierende, Tutoren, Forscher, Praktiker und sonstige Experten darstellen, die ein gemeinsames Interesse an bestimmtem Wissen und Lerninhalten haben. Tutoren- konzepte, Lernpartnerschaften und teambasierte Lernmethoden im Curriculumdesign können beispielsweise dazu beitragen, die Learning-Community im Netz zu fördern. Die Ziele von Online-Learning-Communities sind in Abbildung 3 dargestellt.27

Ziele von Online - Learning - Communities

„Anreicherung von Ideen, informelle Diskurse und Wissensaustausch unter den Community- Mitgliedern, tieferes Verständnis über die Lerninhalte, „Lernprozesse durch Praxis und Erfahrung, Lernen als Erfahrung in einem sozialen Kontext zu verstehen, Erfahrungen durch Gruppenlernen stellen mehr dar als die individuelle Lernerfahrung aufgrund der interaktiven Natur der konstruktiven Wis- sensgenerierung in einer Gruppe, „höhere Studierendenmotivation und höheres Verantwortungsbewusstsein für den Lernerfolg „Unterstützung von Sozialisierungsprozessen unter den Mitgliedern in Form von Gruppenlernen und Gemeinschaftsaktivitäten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Ziele von Online-Learning-Communities28

2.3.5. Goal Based Scenario

Unter Goal Based Scenario versteht man das computerunterstützte fallbasierte Ler- nen, was auf situierten hypermedialen Lernumgebungen basiert. In dieser Form des E- Learning wird der Lernende aktiv in ein simuliertes Geschehen einbezogen. Durch die Zielvorgabe durch den Lehrenden wird der Lernende mit dem Inhalt kon- frontiert. Da die Aufgabe in einem bestimmten situativen Kontext steht, ist ein kon- kretes produktives Lernziel gegeben. Das Ziel kann durch unterschiedliche Fähigkei- ten (Grundwissen, Lerntempo etc.) seitens der Lernenden erreicht werden.29

[...]


1 Vgl. Dehnbostel, P./Dippl, Z./Elster, F./Vogel, T.: Einleitung - Perspektiven moderner Berufsbildung, In: Dehnbostel, P./Dippl, Z./Elster, F./Vogel, T. (Hrsg.): Perspektiven moderner Berufsbildung: E-Learning - Didaktische Innovationen - Modellhafte Entwick-lungen, Bielefeld, 2003, S. 7.

2 Vgl. Bromberger, N.: Anforderungen an Kriterienkataloge zur Beurteilung von Lernsoftware aus theoretischer und praktischer Sicht, In: ESSER, F.H./TWARDY, M./WILBERS, K. (Hrsg.): e-Learning in der Berufsbildung - Telekommunikationsunterstützte Aus- und Weiterbildung im Handwerk, Köln, 2002, S. 435.

3 Autorengruppe E-Writing.de: E-Learning und E-Kooperation in der Praxis. Neuwied, Kriftel, 2002, S. VI.

4 Vgl. ebenda, S. VI f.

5 Seufert, S./Mayr, P.: Fachlexikon e-learning: Wegweiser durch das EVokabular, Bonn, 2002, S. 45.

6 Vgl. Schüpach, E./Guggenbühl, U./Krehl, C./Siegenthaler, H./Kaufmann-Hayor, R.: Didaktischer Leitfaden für E-Learning, 1.Auflage, Bern, 2003, S. 10.

7 Bauer, Robert / Tillmann, Philippi: Einstieg ins E-Learning - Die Zukunftschance für beruflichen und privaten Erfolg, BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, Nürnberg, 2001, S. 97.

8 In Anlehnung an: ebenda, S. 16 f.

9 Vgl. Bauer, Robert / Tillmann, Philippi: Einstieg ins E-Learning - Die Zukunftschance für beruflichen und privaten Erfolg, BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, Nürnberg, 2001, S. 97 f.

10 Vgl. ebenda, S. 98 f.

11 Vgl. ebenda, S. 99 ff.

12 Vgl. Bauer, Robert / Tillmann, Philippi: Einstieg ins E-Learning - Die Zukunftschance für beruflichen und privaten Erfolg, BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH, Nürnberg, 2001, S. 102.

13 Vgl. ebenda, S. 103 ff.

14 Eigener Entwurf.

15 Vgl. Röll, Franz Josef: Pädagogik der Navigation - Selbstgesteuertes Lernen durch Neue Medien, Verlag kopaed, München, 2003, S. 318.

16 Vgl. ebenda, S 318 f.

17 Vgl. ebenda, S. 319.

18 Vgl. Röll, Franz Josef: Pädagogik der Navigation - Selbstgesteuertes Lernen durch Neue Medien, Verlag kopaed, München, 2003, S. 319.

19 Vgl. ebenda, S. 299.

20 Chat ist die synchrone Kommunikation über ein Computernetz. In textbasierten Chats kommunizieren die Teilnehmer, indem sie kurze Nachrichten eintippen und den Dialog zwischen allen Teilnehmern in einem Bildschirmfenster verfolgen.

21 Vgl. Röll, Franz Josef: Pädagogik der Navigation - Selbstgesteuertes Lernen durch Neue Medien, Verlag kopaed, München, 2003, S. 300.

22 Vgl. Zimmer, G.: E-Learning führt zu einer anderen Kultur des Lehrens und Lernens: Folgen für die didakti- sche Gestaltung, In: Zimmer, G. (Hrsg.): E-Learning: High-Tech or High-Teach?: Lernen in Netzen zwischen Aktualität und Potentialität, Bielefeld, 2002, S. 306.

23 Hybride Systeme vereinen zwei Welten. Im Umfeld neuer Lernmedien bezeichnet man häufig eine Lösung hybrid, wenn die Lernsoftware nicht nur von einem Server im Netzwerk heruntergeladen wird, sondern auch von einer lokalen CD-Rom.

24 Synchron: Im Zusammenhang mit Kommunikationsplattformen bedeutet synchrone Kommunikation, dass ein Beitrag auf einen anderen unmittelbar folgt oder aber zeitgleich mit diesem auftritt. Chats und Videokonferenzen sind synchrone Medien.

25 Asynchron: Im Zusammenhang mit Kommunikationsplattformen meint der Begriff, dass ein Beitrag auf einen anderen zu beliebiger Zeit folgen kann. Diskussionsforen (z.B. Newsgroups), elektronische Schwarze Bretter und elektronische Gästebücher sind asynchrone Medien.

26 Vgl. Röll, Franz Josef: Pädagogik der Navigation - Selbstgesteuertes Lernen durch Neue Medien, Verlag kopaed, München, 2003, S. 329 ff.

27 Vgl. Röll, Franz Josef: Pädagogik der Navigation - Selbstgesteuertes Lernen durch Neue Medien, Verlag kopaed, München, 2003, S. 330 ff.

28 In Anlehnung an: ebenda, S. 330 ff.

29 Vgl. ebenda, S. 333 ff.

Excerpt out of 41 pages

Details

Title
Analyse des E-Learning-Einsatzes in der betrieblichen Weiterbildung, dargestellt am Beispiel einer Großbank
College
AKAD Höhere Fachschule Banking und Finance AG
Grade
1,3
Author
Year
2007
Pages
41
Catalog Number
V78098
ISBN (eBook)
9783638827683
File size
569 KB
Language
German
Keywords
Analyse, E-Learning-Einsatzes, Weiterbildung, Beispiel, Großbank
Quote paper
Daniela Lange (Author), 2007, Analyse des E-Learning-Einsatzes in der betrieblichen Weiterbildung, dargestellt am Beispiel einer Großbank, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78098

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