Die USA gehören zu den Ländern, die keine explizite und umfangreiche Familienpolitik haben. Sie sind kein Sonderfall, denn Länder wie Israel, Kanada und Großbritannien gehören auch zu dieser Gruppe. Sie gelten im Klassifizierungsmodell von Esping-Andersen als liberale Wohlfahrtstaaten; der Staat hält sich dort auch familienpolitisch zurück. Zwar wäre es falsch zu behaupten, dass er sich überhaupt nicht um die Familien kümmere, aber eine Familienpolitik im eigentlichen Sinne kennen die USA jedenfalls nicht.
In vielerlei Hinsicht spielt das amerikanische Wohlfahrtsregime eine bedeutende Rolle für die Familienpolitik. Der Staat sorgt lediglich für eine niedrige Grundsicherung, abgesehen von familiären Beihilfen und einer nationalen Gesundheitsversicherung. Generell werden ältere Leute und Behinderte gut geschützt, während im Vergleich dazu, Kinder und Familien mit Kindern kein Recht auf eine universelle Sozialversicherung, kein nationales Minimaleinkommen, und keine universelle gesundheitliche Versorgung haben.
Trotz dieser scheinbaren Vernachlässigung der Familie ist die Geburtsrate in den USA mit rund 2,07 Kindern pro Frau trotzdem höher als in jedem europäischen Land , mit der Ausnahme von Frankreich in den letzten Jahren. Innerhalb der OECD werden die USA nur von Mexiko und der Türkei übertroffen.
In dieser Arbeit wird versucht zu zeigen, wie diese etwas widersprüchliche Tatsache sich erklären lässt. Dafür werde ich zuerst auf den bestimmten Kontext der Familienpolitik in den USA eingehen, und werde einige familienpolitische Maßnahmen vorstellen. Anschließend werde ich im zweiten Teil der Arbeit zeigen, wie die Familien die fehlende staatliche Unterstützung mit privaten Lösungen kompensieren, und welche Probleme damit verbunden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung.
- I/ Eine implizite Familienpolitik, die vor dem Hintergrund einer bestimmten politischen Kultur zu verstehen ist...
- A/ Der sozio-politischer Hintergrund in den USA..
- B/Eine unexplizite Familienpolitik.
- C/ Familienpolitische Maßnahmen, die sich in erster Linie auf einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen richten.
- II/ Die Antwort der Familien: private Lösungen..
- A/Eine Kinderbetreuung, die vorwiegend dem Markt überlassen wird.......
- B/ Trotzdem eine kinderfreundliche Gesellschaft?.
- C/ Die Probleme, die mit der mangelnden staatlichen Unterstützung verbunden sind...........
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Besonderheit der Familienpolitik in den USA, die sich durch ein Fehlen einer expliziten und umfangreichen Familienpolitik auszeichnet. Ziel ist es, die Gründe für diese Situation zu beleuchten und die Auswirkungen auf Familien und Kinder zu analysieren.
- Die Bedeutung des individuellen Freiheitsverständnisses in der amerikanischen Kultur und dessen Auswirkungen auf die Familienpolitik
- Der Einfluss der amerikanischen Geschichte auf die Entwicklung der Sozialpolitik und die Zurückhaltung gegenüber staatlichen Eingriffen in das Familienleben
- Die Rolle des Föderalismus und die daraus resultierende heterogene Familienpolitik in den einzelnen Bundesstaaten
- Die Bewältigungsstrategien von Familien in den USA angesichts der fehlenden staatlichen Unterstützung
- Die Herausforderungen und Probleme, die mit der mangelnden staatlichen Unterstützung für Familien verbunden sind
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Arbeit stellt die Besonderheit der Familienpolitik in den USA dar, die sich durch ein Fehlen einer expliziten und umfangreichen Familienpolitik auszeichnet. Im Vergleich zu anderen Industrieländern, wie beispielsweise den europäischen Ländern, ist die staatliche Unterstützung für Familien in den USA deutlich geringer. Trotzdem ist die Geburtenrate in den USA höher als in den meisten europäischen Ländern. Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe für diese Diskrepanz zu beleuchten.
I/ Eine implizite Familienpolitik, die vor dem Hintergrund einer bestimmten politischen Kultur zu verstehen ist
A/ Der sozio-politischer Hintergrund in den USA
Der Abschnitt beleuchtet den sozio-politischen Hintergrund der Familienpolitik in den USA. Das amerikanische Freiheitsverständnis, das eng mit individueller Selbstverantwortung verbunden ist, prägt die politische Kultur und führt zu einer Skepsis gegenüber staatlichen Eingriffen in das Familienleben. Die Familie wird als Privatsphäre angesehen, in die der Staat nur minimal eingreifen sollte.
B/Eine unexplizite Familienpolitik
Der Abschnitt beschreibt die fehlende explizite Familienpolitik in den USA und untersucht die Gründe dafür. Die amerikanische Geschichte, die Prägung durch den Laissez-faire-Kapitalismus und die Bedeutung der individuellen Selbstverantwortung tragen zu dieser Situation bei.
C/ Familienpolitische Maßnahmen, die sich in erster Linie auf einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen richten
Der Abschnitt beleuchtet die wenigen, existierenden familienpolitischen Maßnahmen in den USA, die sich vor allem auf einkommensschwache Bevölkerungsgruppen konzentrieren. Die staatliche Unterstützung für Familien ist in den USA im Vergleich zu anderen Industrieländern deutlich begrenzt.
II/ Die Antwort der Familien: private Lösungen..
A/Eine Kinderbetreuung, die vorwiegend dem Markt überlassen wird.......
Dieser Abschnitt beschreibt die starke Abhängigkeit der amerikanischen Familien von privaten Lösungen für die Kinderbetreuung, da die staatliche Unterstützung in diesem Bereich nur begrenzt vorhanden ist.
B/ Trotzdem eine kinderfreundliche Gesellschaft?.
Der Abschnitt diskutiert die Frage, ob die USA trotz der fehlenden staatlichen Unterstützung für Familien als kinderfreundliche Gesellschaft angesehen werden kann.
C/ Die Probleme, die mit der mangelnden staatlichen Unterstützung verbunden sind...........
Dieser Abschnitt analysiert die Probleme, die mit der fehlenden staatlichen Unterstützung für Familien in den USA verbunden sind. Die Familien müssen die fehlende Unterstützung durch private Lösungen kompensieren, was zu einer Reihe von Herausforderungen und Ungleichheiten führen kann.
Schlüsselwörter
Familienpolitik, USA, individuelle Freiheit, Selbstverantwortung, staatliche Unterstützung, Familienleben, private Lösungen, Kinderbetreuung, Sozialpolitik, Föderalismus, Geburtenrate, Wohlfahrtsstaat.
- Quote paper
- Adeline Defer (Author), 2007, Die Familienpolitik der USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78170