Ein zentrales Thema in derzeitigen soziologischen, pädagogischen und psychologischen Diskussionen und auch Forschungsarbeiten ist das der Genderproblematik: es geht häufig um die Benachteiligung und Belastung der Frauen, was deren Erwerbsarbeit, Karrieren und Alltagsgestaltung betrifft. Diese strukturellen Nachteile bestehen nach wie vor, obwohl in Untersuchungen zur Wechselwirkung von Beruf und Persönlichkeit keine nennenswerten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt wurden und auch das Bildungsniveau der Frauen gleichwertig dem der Männer ist.
Der folgende Text beschreibt zunächst die Studien von Melvin Kohn zur reziproken Wirkung von Beruf und Persönlichkeit sowie darauffolgend die Auswirkungen der Bildungsexpansion. In beiden Themenbereichen wird zu Beginn ein allgemeiner Überblick gegeben, abschließend wird der Fokus auf Differenzen beziehungsweise Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern gelegt. Im weiteren Verlauf meines Aufsatzes werden die drei Felder der zweifachen Benachteiligung und Belastung der Frauen erläutert – zum Teil lassen sich deren schlechte Bildungsrenditen daraus erklären. Trotz erheblicher Nachteile und Belastungen ist es für Frauen wichtig, am Erwerbsarbeitsleben teilzunehmen, dies wird in Kapitel V. deutlich, dort geht es um den Beruf als das Medium der gesellschaftlichen Teilhabe. Abschließend wird ein Ausblick auf Veränderungstendenzen im Geschlechterverhältnis gegeben und ein Resumée gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Melvin Kohn: Studien zu Arbeit und Persönlichkeit
- Allgemeiner Überblick
- Geschlechtsspezifische Befunde
- Die Bildungsexpansion und ihre Folgen
- Allgemeiner Überblick
- Geschlechtsspezifische Befunde
- Drei Felder der Doppelbenachteiligung und -belastung von Frauen
- Doppelcharakter der Vergesellschaftung
- Zweifache Sozialisation der Frauen
- Doppelte 'Verberuflichung'
- Konsequenz: Vielfache Belastung und Benachteiligung
- Der Beruf als Medium gesellschaftlicher Teilhabe
- Veränderungstendenzen im Geschlechterverhältnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Auswirkungen von Sozialisationsprozessen und Bildungsexpansion auf das Geschlechterverhältnis im Erwerbsleben. Er beleuchtet die Studien von Melvin Kohn zur Wechselwirkung von Beruf und Persönlichkeit und untersucht, wie sich die Bildungsexpansion auf die früher bestehenden geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bildungsniveau auswirkt. Der Fokus liegt dabei auf der Doppelbenachteiligung und -belastung von Frauen im Arbeitsleben.
- Die reziproke Wirkung von Beruf und Persönlichkeit
- Die Auswirkungen der Bildungsexpansion auf das Geschlechterverhältnis
- Die Doppelbenachteiligung und -belastung von Frauen im Arbeitsleben
- Der Beruf als Medium der gesellschaftlichen Teilhabe
- Veränderungstendenzen im Geschlechterverhältnis
Zusammenfassung der Kapitel
Melvin Kohn: Studien zu Arbeit und Persönlichkeit
Dieses Kapitel stellt die Studien von Melvin Kohn vor, die die wechselseitige Beziehung zwischen Beruf und Persönlichkeit untersuchen. Es wird erläutert, wie die beruflichen Anforderungen Einfluss auf das Denken und Verhalten von Menschen haben und wie die geistige Beweglichkeit wiederum die berufliche Entwicklung beeinflusst.
Die Bildungsexpansion und ihre Folgen
Dieses Kapitel beleuchtet die Bildungsexpansion und ihre Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse im Erwerbsleben. Es wird ein Überblick über die allgemeine Entwicklung der Bildungsexpansion gegeben und die spezifischen Folgen für Frauen analysiert.
Drei Felder der Doppelbenachteiligung und -belastung von Frauen
Dieses Kapitel fokussiert auf die besonderen Herausforderungen, denen Frauen im Arbeitsleben begegnen. Es werden drei Felder der Doppelbenachteiligung und -belastung - der Doppelcharakter der Vergesellschaftung, die zweifache Sozialisation und die doppelte 'Verberuflichung' - analysiert und deren Folgen für die Bildungsrenditen und die Arbeitsbedingungen von Frauen dargestellt.
Der Beruf als Medium gesellschaftlicher Teilhabe
Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des Berufs als Medium der gesellschaftlichen Teilhabe. Es wird argumentiert, dass die Erwerbstätigkeit für Frauen trotz der genannten Nachteile eine wichtige Rolle für die gesellschaftliche Integration spielt.
Schlüsselwörter
Dieser Text behandelt Themen wie die Genderproblematik, Sozialisationsprozesse, Bildungsexpansion, Beruf und Persönlichkeit, Doppelbenachteiligung, gesellschaftliche Teilhabe und Veränderungstendenzen im Geschlechterverhältnis.
- Quote paper
- Dipl.-Soziologin Andrea Wagner (Author), 2003, Frauen im Erwerbsleben - Ein Überblick über die Wirkung von Sozialisationsprozessen und Bildungsexpansion auf das Geschlechterverhältnis im Erwerbsleben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78772