Die arterielle Hypertonie ist eine der am meist verbreiteten Erkrankungen in der gesamten westlichen Welt. Dies hat potentiell weitreichende Konsequenzen für die Betroffenen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, im Verlauf ihres Lebens schwerwiegende Herz- Kreislaufkrankheiten zu entwickeln, wenn der Bluthochdruck nicht adäquat behandelt wird. Zudem erfordert die Behandlung der Arteriellen Hypertonie die Bereitstellung enormer monetärer Mittel, die das Gesundheitssystem jedes Jahr aufwenden muss. Diese Kosten belaufen sich in Deutschland auf ca. acht Milliarden Euro jährlich (Presseportal, 2006). Obwohl mittlerweile eine Reihe medikamentöser und nichtmedikamentöser Behandlungsansätze existieren, ist der Bluthochdruck bei vielen Patienten aus den verschiedensten Gründen nicht ausreichend kontrolliert. Deshalb stellt die Suche nach neuen Behandlungsmethoden bzw. die Optimierung bereits vorhandener Ansätze eine fortlaufende Aufgabe für Forschung und Praxis dar.
Auch verschiedene Formen von Biofeedback fanden in der Therapie des Bluthochdrucks wiederholt Anwendung in der Vergangenheit.
In der vorliegenden Arbeit wurden die 3-Monatseffekte eines Atembiofeedbacktrainings zur Steigerung der Herzratenvariabilität (HRV) bei Patienten mit Grenzwert- bzw. milder Hypertonie im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die ein Entspannungstraining erhielt, untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einführung
- Die Arterielle Hypertonie
- Definition und Klassifikation
- Epidemiologie
- Risikofaktoren
- Alter
- Geschlecht
- Familiäre Belastung
- Übergewicht
- Erhöhter Kochsalzkonsum
- Mangelnde sportliche Betätigung
- Modifikation der Lebensgewohnheiten
- Entspannungsverfahren und Biofeedback
- Atembiofeedback
- Zusammenfassung
- Pathogenese der essentiellen Hypertonie
- Die strukturelle Autoregulationstheorie nach Folkow
- Therapie der Arteriellen Hypertonie
- Medikamentöse Therapie
- Nicht-medikamentöse Behandlungsansätze
- Das Autonome Nervensystem (ANS)
- Struktur und Funktion von Sympathikus und Parasympathikus
- Neuronaler Erregungsverlauf am Herzen
- Sympathische und parasympathische Verschaltung am Herzen
- Die Blutdruckregulation
- Modell der Kurzzeitblutdruckregulation
- Das Barorezeptorensystem
- Die Rolle des ANS bei der Arteriellen Hypertonie
- Autonome Dysregulation bei Grenzwert- und milder Hypertonie - Überaktivität des sympathischen Nervensystems
- Abweichungen im Barorezeptorensystem
- ,,Resetting" des Baroreflexes
- Verminderte Barorezeptorensensitivität (BRS)
- Zusammenfassung
- Die Herzratenvariabilität
- Definitionen der Herzratenvariabilität
- Die Herzratenvariabilität - Ein Funktionsparameter autonomer kardiovaskulärer Regulation
- Modifikation der Baroreflexsensitivität mittels Steigerung der Herzratenvariabilität
- Zusammenfassung
- Fragestellung
- Standortbestimmung der Untersuchung
- Forschungshypothesen
- Methode
- Ablauf der Untersuchung
- Stichprobe
- Ein- und Ausschlusskriterien
- Beschreibung der Stichprobe
- Versuchsdurchführung
- Informationsgespräch (Pre-Baseline)
- Biofeedbacksitzungen (t1-t11)
- HRV-Biofeedback (Experimentalgruppe)
- EEG-Biofeedback
- Erfassung der physiologischen Parameter
- Erfassung des systolischen und diastolischen Blutdruckes
- Erfassung der Herzratenvariabilität
- Erfassung der Barorezeptorensensitivität
- Erfassung der psychologischen Parameter
- Erfassung der psychischen Beschwerden
- Erfassung der Entspannung
- Operationalisierung der Konstrukte/Operationale Hypothesen
- Operationalisierung der Forschungshypothese 1
- Operationalisierung der Forschungshypothese 2
- Operationalisierung der Forschungshypothese 3
- Operationalisierung der Forschungshypothese 4
- Operationalisierung der Forschungshypothese 5
- Operationalisierung der Forschungshypothese 6
- Operationalisierung der Hypothese 7
- Operationalisierung der Hypothese 8
- Operationalisierung der Hypothese 9
- Statistische Hypothesen
- Statistische Datenanalyse
- Poweranalysen
- Poweranalyse Hypothese 1
- Poweranalyse Hypothese 2
- Poweranalyse Hypothese 3
- Poweranalyse Hypothese 4
- Poweranalyse Hypothese 5
- Poweranalyse Hypothese 6
- Ergebnisse
- Ergebnisse Hypothese 1 (langfristige Veränderung der Blutdruckwerte)
- Ergebnisse Hypothese 2 (kurzfristige Veränderung der Blutdruckwerte)
- Ergebnisse Hypothese 3 (Veränderung der Gesamtherzratenvariabilität)
- Ergebnisse Hypothese 4 (Verschiebung der sympathovagalen Balance)
- Ergebnisse Hypothese 5 (langfristige Veränderung der Baroreflexsensitivität)
- Ergebnisse Hypothese 6 (kurzfristige Veränderung der Baroreflexsensitivität)
- Ergebnisse Hypothese 7 (Zusammenhang Blutdruck und Baroreflexsensitivität)
- Ergebnisse Hypothese 8 (Zusammenhang psychische Beschwerden mit HRV und BRS)
- Ergebnisse Hypothese 9 (kurz- und langfristige Entspannungseffekte)
- Diskussion
- Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
- Grenzen der Studie
- Statistische Validität
- Interne Validität
- Konstruktvalidität
- Externe Validität
- Ausblick
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Anhang 1 Einverständniserklärung Studienteilnahme
- Anhang 2 Blutdrucktagebuch
- Anhang 3 Katamneseinterview
- Anhang 4 Körperentspannung
- Anhang 5 Phantasiereise
- Anhang 6 "Die Rolltreppe"
- Die Rolle der Herzratenvariabilität und der Baroreflexsensitivität bei der Regulation des Blutdrucks
- Die Auswirkungen von HRV-Biofeedback auf die Herzratenvariabilität und die Baroreflexsensitivität
- Die Beziehung zwischen der Herzratenvariabilität, der Baroreflexsensitivität und dem Blutdruck
- Der Vergleich der Effekte von HRV-Biofeedback und EEG-Biofeedback bei Patienten mit milder Hypertonie
- Die langfristigen Effekte der beiden Biofeedbackverfahren auf die Blutdruckwerte, die Herzratenvariabilität und die Baroreflexsensitivität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Lizentiatsarbeit befasst sich mit der Untersuchung der mittelfristigen Effekte eines Herzratenvariabilitätsbiofeedbacktrainings bei Patienten mit milder Hypertonie. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, ob dieses Verfahren die Herzratenvariabilität und die Baroreflexsensitivität nachhaltig verbessern kann, und ob diese Verbesserungen mit einer Blutdrucksenkung in Verbindung stehen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der arteriellen Hypertonie, ihrer Definition, Klassifikation und Epidemiologie. Des Weiteren werden die relevanten Risikofaktoren für die Entstehung der Erkrankung beleuchtet und die verschiedenen Therapieansätze, sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse, erläutert. Besonderes Augenmerk wird auf die Rolle des autonomen Nervensystems bei der Blutdruckregulation gelegt, wobei die Funktionsweise von Sympathikus und Parasympathikus sowie das Barorezeptorensystem im Detail beschrieben werden. Anschließend wird die Herzratenvariabilität als ein wichtiger Funktionsparameter autonomer kardiovaskulärer Regulation vorgestellt und die Bedeutung der Steigerung der Herzratenvariabilität für die Modifikation der Baroreflexsensitivität hervorgehoben.
Die Fragestellung der Arbeit wird im fünften Kapitel formuliert und die Forschungshypothesen werden präzisiert. Im sechsten Kapitel werden die Methode und der Ablauf der Untersuchung detailliert dargestellt. Dabei werden die Stichprobe, die Versuchsdurchführung, die Erfassung der physiologischen und psychologischen Parameter sowie die statistische Datenanalyse beschrieben. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im siebten Kapitel präsentiert, wobei die einzelnen Forschungshypothesen mithilfe von Tabellen und Grafiken illustriert werden.
Die Ergebnisse der Untersuchung werden in der achten Kapitel diskutiert und kritisch reflektiert. Dabei werden sowohl die Stärken als auch die Grenzen der Studie aufgezeigt. Schließlich werden die Ergebnisse der Arbeit in einen größeren Kontext eingebettet und der Ausblick auf zukünftige Forschungsprojekte gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Themen: Arterielle Hypertonie, Herzratenvariabilität (HRV), Baroreflexsensitivität (BRS), Biofeedback, Atemtraining, Entspannung, autonome Regulation, Blutdruck, psychosomatische Erkrankungen.
- Citar trabajo
- Sebastian Domann (Autor), 2007, Mittelfristige Effekte eines Herzratenvariabilitätsbiofeedbacktrainings bei Patienten mit milder Hypertonie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79157