Die Zulassung und Einführung des privaten Rundfunks in der Bundesrepublik Deutschland, und damit die Dualisierung des Rundfunksystems, wurde von vielen Politikern und Medienvertretern als Urknall, als Meilenstein in der bundesdeutschen Mediengeschichte gesehen. Eine Vielzahl von privaten Fernsehsendern und Rundfunksendern ist seit dem Start des Privatrundfunks 1984 entstanden. Im Gegensatz zu den schon existierenden öffentlich-rechtlichen Programmen, welche sich ausschließlich aus den Rundfunkgebühren finanzieren, hängen die privaten Programmveranstalter von den Einnahmen aus der Werbung ab. Die privaten Programmveranstalter wurden als Wirtschaftsunternehmen gegründet deren Ziel in erster Linie der wirtschaftliche Erfolg ist. Programmaufträge existieren hier ebenso nicht wie ein internes Kontrollgremium, wie es beispielsweise die öffentlich-rechtlichen Anstalten in Form der Rundfunkräte besitzen. Dennoch befand der Gesetzgeber, dass auch die privaten Programmveranstalter sich der Kontrolle eines externen, vom Staate unabhängigen, unter dem Einfluss der maßgeblichen gesellschaftlichen Kräfte und Richtungen stehenden Organs unterziehen müssen. Zur externen Kontrolle errichteten die Bundesländer 15 Landesmedienanstalten. Sie sollten eine gesellschaftlich-demokratische Kontrolle der privaten Programme gewährleisten. Um die Medienkontrolle der Landesmedienanstalten soll es sich in dieser Hausarbeit handeln. Die Kontrolle der Landesmedienanstalten soll hier explizit am Beispiel des privaten Fernsehens dargelegt werden. Im Kapitel, welches dieser Einleitung folgt, soll es um die Anfänge des privaten Rundfunks gehen, ferner sollen daraufhin kurz die Landesmediengesetze sowie der Rundfunkstaatsvertrag skizziert werden. Im dritten Kapitel folgt dann die Arbeitsweise und die Struktur der Landesmedienanstalten: Es sollen die Aufgaben dargelegt werden, die Strukturen und die Zusammenarbeit der einzelnen Landesmedienanstalten erläutert werden. Im vierten Kapitel sollen die Instrumente der Medienkontrolle erläutert werden, im folgenden fünften Kapitel sollen einige Beispiele der Kontrolle dargelegt werden. Im sechsten Kapitel sollen dann die Probleme der Medienkontrolle geschildert werden, die Schlussbetrachtung in Kapitel sieben beschäftigt sich mit dem Erfolg oder Misserfolg der Medienkontrolle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anfänge des privaten Rundfunks
- Die Landesmediengesetze (Beispiel NRW)
- Der Rundfunkstaatsvertrag
- Arbeitsweise und Struktur der Landesmedienanstalten
- Die Aufgaben der Landesmedienanstalten
- Die Struktur der Landesmedienanstalten
- Die Zusammenarbeit der Landesmedienanstalten
- Die Aufgaben der ALM
- Die Medienkontrolle
- Die Medienkontrolle der Landesmedienanstalten
- Die Programmbeschwerde
- Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)
- Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration (KEK)
- Beispiele für die Medienkontrolle
- Probleme in der Medienkontrolle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Medienkontrolle der Landesmedienanstalten am Beispiel des privaten Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland. Im Fokus stehen die Aufgaben, Strukturen und Arbeitsweisen der Landesmedienanstalten sowie die Instrumente der Medienkontrolle.
- Die Anfänge des privaten Rundfunks und die Einführung des dualen Rundfunksystems in Deutschland
- Die Aufgaben, Strukturen und Arbeitsweisen der Landesmedienanstalten
- Die Instrumente der Medienkontrolle, insbesondere die Programmbeschwerde und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)
- Beispiele für die Medienkontrolle in der Praxis
- Probleme und Herausforderungen in der Medienkontrolle des privaten Fernsehens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Medienkontrolle der Landesmedienanstalten für das duale Rundfunksystem in Deutschland heraus. Kapitel 2 befasst sich mit den Anfängen des privaten Rundfunks, den Landesmediengesetzen und dem Rundfunkstaatsvertrag. Kapitel 3 erläutert die Aufgaben, Strukturen und die Zusammenarbeit der Landesmedienanstalten. Kapitel 4 widmet sich den Instrumenten der Medienkontrolle, wie der Programmbeschwerde und der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF). Kapitel 5 beleuchtet Beispiele für die Medienkontrolle in der Praxis. Kapitel 6 analysiert Probleme und Herausforderungen in der Medienkontrolle des privaten Fernsehens.
Schlüsselwörter
Medienkontrolle, Landesmedienanstalten, privater Rundfunk, duales Rundfunksystem, Programmbeschwerde, Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), Meinungsvielfalt, Jugendschutz, Marktbeherrschung, Konzentration, Landesmediengesetze, Rundfunkstaatsvertrag.
- Quote paper
- Andreas Kaul (Author), 2003, Die Medienkontrolle der Landesmedienanstalten am Beispiel des privaten Fernsehens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79684