W. Phillips Davidson eröffnet 1968 seinen Artikel über öffentliche Meinung folgendermaßen: „Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition für öffentliche Meinung.“
Der Gebrauch des Begriffs nimmt dennoch immer mehr zu und man kann daraus schließen, dass der Begriff eine Wirklichkeit trifft, die wissenschaftlich schwer präzise zu fassen ist. Wer beruft sich nicht gerne bei der Untermauerung seiner eigenen Meinung, Forderung oder Anträge auf die Öffentliche Meinung? Sie wird bei den unpassendsten Gelegenheiten zitiert, da man dadurch den Anschein erwecken kann, das Volk oder die Gesellschaft auf seiner Seite zu haben. Aber das Volk verfügt keinesfalls über eine Einheitsmeinung, wie der Begriff dies impliziert. Was die so genannte öffentliche Meinung ist und wie diese wirkt und entsteht, soll in dieser Arbeit erörtert werden. Dabei ist es unerlässlich, den Begriff „Öffentliche Meinung“ zu erklären und das Phänomen im Zusammenhang mit der Systemtheorie von Luhmann zu begreifen.
Inhaltsverzeichnis
- Historische Entwicklung
- Das Respektieren der öffentlichen Meinung
- Öffentlichkeit und Massenmedien
- Formen der Formgebung
- Begrifflichkeit
- Die Begriffe Thema und Meinung
- Entstehen von öffentlicher Meinung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff und das Phänomen der „Öffentlichen Meinung“. Ziel ist es, den Begriff zu erklären und das Phänomen im Kontext der Systemtheorie Luhmanns zu verstehen. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs und analysiert dessen Einfluss auf Gesellschaft und Politik.
- Historische Entwicklung des Begriffs „Öffentliche Meinung“
- Der Einfluss der öffentlichen Meinung auf Politik und Gesellschaft
- Die Bedeutung der öffentlichen Meinung für soziale Kontrolle und Integration
- Der Begriff „Öffentliche Meinung“ im Kontext der Systemtheorie Luhmanns
- Die Entstehung und Wirkungsweise öffentlicher Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Historische Entwicklung: Der Text verfolgt die historische Entwicklung des Begriffs "öffentliche Meinung", beginnend mit Beispielen aus der Bibel und antiken Sagen, über Ciceros "publicam opinionem" bis hin zur ersten deutschen Verwendung des Begriffs im 18. Jahrhundert. Er betont den pankulturellen Charakter des Phänomens und die unbewusste Suche nach gemeinschaftlichem Urteil als Grundlage öffentlicher Meinung, veranschaulicht am Beispiel ritueller Zeremonien in Stammesgesellschaften. Der Text beleuchtet die Unterscheidung zwischen "sicherem Wissen" und "Meinungswissen" in der Antike und die Rolle der öffentlichen Meinung als moralische und rechtliche Instanz in Abwesenheit formaler Gesetze. Die Entwicklung wird mit Beispielen aus der griechischen und römischen Antike und Zitaten von Sokrates und Adeimantos illustriert, die den schleichenden, aber mächtigen Einfluss der öffentlichen Meinung auf Sitten, Gesetze und staatliche Einrichtungen verdeutlichen. Der Einfluss auf die Politik wird bis in die Neuzeit verfolgt, mit einem Zitat von Sir William Temple, welches die Zustimmung des Volkes als Quelle der Regierungsmacht betont.
Das Respektieren der öffentlichen Meinung: Dieses Kapitel behandelt die Notwendigkeit, die öffentliche Meinung sowohl von Seiten der Regierung als auch des Einzelnen zu respektieren. Die Nichtbeachtung der öffentlichen Meinung durch die Regierung kann zum Machtverlust führen, während der Einzelne durch Nichtrespektierung mit Isolation und Ausgrenzung aus der Gesellschaft bedroht ist. Der Respekt vor der öffentlichen Meinung wird als essentiell für Integration, Handlungsfähigkeit und den Zusammenhalt der Gesellschaft dargestellt.
Schlüsselwörter
Öffentliche Meinung, Systemtheorie Luhmann, Historische Entwicklung, Soziale Kontrolle, Integration, Politik, Gesellschaft, Moral, Recht, Meinungswissen, Konsens, Einfluss, Macht.
Häufig gestellte Fragen zu: Öffentliche Meinung - Eine Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Begriff und das Phänomen der „Öffentlichen Meinung“. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs und analysiert dessen Einfluss auf Gesellschaft und Politik im Kontext der Systemtheorie Luhmanns.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Begriffs „Öffentliche Meinung“, den Einfluss der öffentlichen Meinung auf Politik und Gesellschaft, die Bedeutung für soziale Kontrolle und Integration, den Begriff im Kontext der Systemtheorie Luhmanns sowie die Entstehung und Wirkungsweise öffentlicher Meinung. Es werden der Respekt vor der öffentlichen Meinung und die Begriffe Thema und Meinung untersucht.
Wie wird die historische Entwicklung der öffentlichen Meinung dargestellt?
Die historische Entwicklung wird von Beispielen aus der Bibel und antiken Sagen über Ciceros "publicam opinionem" bis zur ersten deutschen Verwendung im 18. Jahrhundert verfolgt. Der Text betont den pankulturellen Charakter und die unbewusste Suche nach gemeinschaftlichem Urteil, illustriert an rituellen Zeremonien in Stammesgesellschaften. Die Unterscheidung zwischen „sicherem Wissen“ und „Meinungswissen“ in der Antike und die Rolle der öffentlichen Meinung als moralische und rechtliche Instanz werden beleuchtet. Beispiele aus der griechischen und römischen Antike mit Zitaten von Sokrates und Adeimantos verdeutlichen den Einfluss auf Sitten, Gesetze und staatliche Einrichtungen bis in die Neuzeit.
Welche Bedeutung hat der Respekt vor der öffentlichen Meinung?
Das Nichtbeachten der öffentlichen Meinung durch die Regierung kann zum Machtverlust führen, während der Einzelne durch Nichtrespektierung mit Isolation und Ausgrenzung bedroht ist. Respekt vor der öffentlichen Meinung ist essentiell für Integration, Handlungsfähigkeit und den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Welche Rolle spielt die Systemtheorie Luhmanns?
Die Arbeit betrachtet den Begriff „Öffentliche Meinung“ im Kontext der Systemtheorie Luhmanns, um das Phänomen umfassender zu verstehen. Die genaue Anwendung der Systemtheorie im Kontext der Arbeit wird im Detail im Haupttext erläutert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Öffentliche Meinung, Systemtheorie Luhmann, Historische Entwicklung, Soziale Kontrolle, Integration, Politik, Gesellschaft, Moral, Recht, Meinungswissen, Konsens, Einfluss, Macht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu: Historischer Entwicklung, Respektieren der öffentlichen Meinung, Öffentlichkeit und Massenmedien, Formen der Formgebung, Begrifflichkeit, den Begriffen Thema und Meinung, Entstehen von öffentlicher Meinung und einer Schlussbemerkung.
- Citation du texte
- Friederike Wittmaack (Auteur), 2005, Die öffentliche Meinung - Definitionen, Formen und der Umgang mit öffentlicher Meinung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80005