Die Wertfreiheit innerhalb der Wissenschaften ist heute selbstverständlich und untrennbar mit dem Namen Max Weber verbunden. Diese verteidigte er vehement gegen die Methodologie des universitären Lehrbetriebes des frühen 20. Jahrhunderts. Erstaunlich ist dies insofern, da Weber so als Nationalökonom den Grundstein für die Eigenständigkeit der Sozialwissenschaften gelegt und sie aus dem Leib einer nomothetisch orientierten Wirklichkeitserfassung gelöst hat. Ziel dieser Hausarbeit ist es, folgender Frage nachzugehen: Wie kann in einer an ökonomischen Prozessen geleiteten Wissenschaft die Wurzel und die Begründung einer Forschung entspringen, die am sozialen Handeln der Menschen ausgerichtet ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Entdeckung des Menschen aus dem Licht der Ökonomie
- 1. Max Weber und die historische Schule der Nationalökonomie
- 1.1. Der Nationalstaat und die Volkswirtschaft
- 1.2. Die anthropozentrische Wende
- 1.2.1. Webers Reflexion über Georg Friedrich Wilhelm Roscher
- 1.2.2. Webers Reflexion über Karl Gustav Adolf Knies
- 1.3. Zwischenfazit
- 2. Objektivität als Zentrum wissenschaftlicher Erkenntnis
- 2.1. Rickert und Weber – Die Nationalökonomie im Zeichen der Philosophie
- 2.2. Weber - Eine Frage der Objektivität?
- III. Die Hinwendung an den Menschen. Begleiterscheinung Weberscher methodologischer Kritik? (Schlussbetrachtung)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert Max Webers wissenschaftstheoretische Ansätze im Kontext der Nationalökonomie und untersucht, wie die Erforschung des sozialen Handelns aus einer durch ökonomische Prozesse geprägten Wissenschaft entstehen kann. Im Fokus steht die Frage, wie sich die „Entdeckung des Menschen“ aus dem „Licht der Ökonomie“ vollziehen kann, obwohl die Nationalökonomie primär auf nomothetische Wirklichkeitsmodelle ausgerichtet ist.
- Webers Auseinandersetzung mit der historischen Schule der Nationalökonomie
- Die Rolle der Objektivität in Webers wissenschaftlicher Erkenntnis
- Webers anthropozentrische Wende und ihre methodologischen Implikationen
- Der Einfluss von Heinrich Rickert auf Webers Denken
- Webers Werturteilsstreit und die Frage nach der „Wertfreiheit“ der Wissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Max Webers Wertfreiheitsargumenten im frühen 20. Jahrhundert und stellt die zentrale Frage nach der Entstehung einer sozialwissenschaftlichen Forschung im Rahmen einer ökonomisch geprägten Wissenschaft. Das erste Kapitel zeichnet Webers Denken im Kontext der historischen Schule der Nationalökonomie nach. Dabei werden seine Voraussetzungen und Ansprüche an die Nationalökonomie, die anthropozentrische Wende und die methodologische Kritik Webers beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den philosophischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen von Webers Denken, wobei die Arbeiten von Heinrich Rickert und die zeitgeschichtlichen Theorieansätze der Nationalökonomie im Mittelpunkt stehen. Das letzte Kapitel widmet sich dem Werturteilsstreit, der Weber zur Veröffentlichung seines Aufsatzes „Der Sinn der, Wertfreiheit der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften“ führte.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Max Weber, Nationalökonomie, Wertfreiheit, Objektivität, Anthropozentrische Wende, Historische Schule der Nationalökonomie, Heinrich Rickert, Werturteilsstreit, Soziales Handeln, Wissenschaftstheorie, Methodologie.
- Quote paper
- Alexander Brehm (Author), 2006, Max Weber - Die Entdeckung des Menschen aus dem Licht der Ökonomie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80288