Die vorliegende Hausarbeit thematisiert die literarische Auseinandersetzung schreibender Zeitgenossen mit Alexander dem Großen. Vornehmlich sollen solche Überlieferungsgegenstände untersucht werden, die der Geschichtsschreibung nahestehen. Am Rande finden auch andere Quellen Beachtung. Nicht in die Arbeit einfließen werden solche Zeugnisse der literarischen Überlieferung, deren Urheber nicht faßbar oder nennbar sind. Der zeitliche Rahmen dieser Arbeit erstreckt sich auf den Zeitraum, in dem die schriftlichen Äußerungen der Zeitgenossen Alexanders liegen. Eine exakte zeitliche Fixierung kann nicht vorgenommen werden, da die Quellenalage unsicher ist, wobei sich diese Zeitspanne wohl auf das vierte und das dritte vorchristliche Jahrhundert eingrenzen läßt. Besondere Probleme ergeben sich aus der katastrophalen Quellenlage. Da kaum Zeitzeugnisse über Alexander den Großen erhalten sind, können die zeitgenössischen Werke über Alexander nur anhand der späteren, erhaltenen Darstellungen zur Geschichte Alexanders, die aus den Werken zur Alexandergeschichte entlehnen, rekonstruiert werden.
In diesem Zusammenhang bleibt zu hinterfragen, welche Stellung die Primärautoren gegenüber Alexander eingenommen haben. Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit lautet somit: Welches Alexanderbild liegt den Primärquellen zu Alexander dem Großen zugrunde?
Im ersten Teil der Arbeit werde ich die Träger der antiken literarischen Überlieferung kurz vorstellen, wobei ich die Rolle, welche die Autoren unter Alexander einnahmen, überprüfen werde. Im zweiten Abschnitt folgt ein allgemeiner Überblick über die Quellen, wobei ich auf deren Datierung eingehen werde, um anschließend zu klären, in welcher Form sie der Nachwelt zugänglich sind, das heißt in welchen späteren Geschichtswerken sie auftauchen. Im dritten Teil der Arbeit werde ich die Schriften der Zeitzeugen untersuchen und direkt Bezug zur gewählten Fragestellung dieser
Arbeit nehmen. Erste Hinweise über das Alexanderbild der jeweiligen Schriftsteller
geben die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen und die stilistischen Gepflogenheiten
derselbigen. Letztlich werde ich jedoch, wo dies möglich ist, die Aussagen der
Zeitzeugen zu Alexander heranziehen, um deren Alexanderbild zu rekonstruieren,
wobei alle Aussagen der Primärautoren zu Alexander nur Rückgriffe späterer
Historiker auf die Primärautoren sind. Fehlen solche Aussagen über Alexander, so
werde ich die Beurteilungen der Alexanderforschung heranziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Autoren
- Die Biographien
- Die Überlieferung der Alexanderquellen
- Die Datierung der Primärquellen
- Die Erhaltung der Zeitzeugnisse
- Die Zeitzeugnisse
- Der Inhalt & Stil der Schriften und die literarische Bewertung Alexanders
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der literarischen Auseinandersetzung von Zeitgenossen mit Alexander dem Großen, insbesondere mit Überlieferungen, die der Geschichtsschreibung nahe stehen. Die Arbeit beschränkt sich auf den Zeitraum der schriftlichen Äußerungen von Alexanders Zeitgenossen und untersucht die Rolle der Primärautoren gegenüber Alexander. Die zentrale Fragestellung lautet: Welches Alexanderbild liegt den Primärquellen zu Alexander dem Großen zugrunde?
- Die literarische Auseinandersetzung mit Alexander dem Großen durch Zeitgenossen
- Die Rolle der Primärautoren gegenüber Alexander
- Die Analyse des Alexanderbildes in den Primärquellen
- Die Datierung und Erhaltung der Alexanderquellen
- Die stilistischen Gepflogenheiten und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen der Schriften
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert das Thema der Arbeit und die zentrale Fragestellung: Welches Alexanderbild liegt den Primärquellen zu Alexander dem Großen zugrunde? Sie gibt einen Überblick über die Quellenlage und die zeitliche Einordnung der Arbeit.
- Die Autoren: Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Primärautoren, die über Alexander den Großen schrieben, vor und untersucht ihre Rolle unter Alexander.
- Die Überlieferung der Alexanderquellen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Datierung und Erhaltung der Primärquellen und analysiert die verschiedenen Formen, in denen sie der Nachwelt zugänglich sind.
- Die Zeitzeugnisse: Dieses Kapitel untersucht die Schriften der Zeitzeugen und analysiert ihre inhaltlichen Schwerpunktsetzungen und stilistischen Gepflogenheiten. Es versucht, aus den Aussagen der Zeitzeugen ein Alexanderbild zu rekonstruieren, wobei die Schwierigkeit besteht, dass die Aussagen nur aus Rückgriffen späterer Historiker auf die Primärautoren bekannt sind.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Alexander der Große, antike Geschichtsschreibung, Primärquellen, Alexanderbild, Zeitzeugen, Biographien, Kallisthenes, Onesikritos, Chares, Nearchos, Kleitarchos, Ptolemaios, Datierung, Quellenlage, literarische Überlieferung, inhaltliche Schwerpunktsetzung, stilistische Gepflogenheiten.
- Citar trabajo
- Carsten Becker (Autor), 1997, Das Alexanderbild im Lichte der antiken Geschichtsschreibung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80814