Im Rahmen des hochschulgelenkten, dreisemestrigen Praktikums der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) sammelte ich in den Jahren 2005 bis 2006 meine ersten praktischen sozialpädagogischen Erfahrungen in der Jugendstrafvollzugsanstalt Hahnöfersand.
Ich habe innerhalb von drei Semestern in der Praxis einen intensiven Einblick in eine totale Institution erhalten können.
Dabei konnte ich feststellen, dass erhebliche Differenzen bezüglich des Vollzugsziels und der tatsächlichen Umsetzung bestehen.
Hier kommt die Frage auf, inwiefern der inhaftierte Jugendliche, dessen Lebenslauf bisher größtenteils defizitär ist, ohne effektive Hilfe seitens des Fachpersonals, innerhalb einer Anstalt zu einer tatsächlichen Veränderung in der Zukunft bereit ist.
Ein straffreier Lebenswandel in der Zukunft des jugendlichen Straftäters kann sich nur dann erfolgreich entwickeln, wenn dafür das qualifizierte Personal tatsächlich zur Verfügung steht.
Ferner ist in der Praxis auffällig, dass man durch ein klar strukturiertes, methodisches Vorgehen in einem Bereich der durch Zeitnot und zukunftprägenden Entscheidungen vorgegeben ist, effektivere wie auch effizientere Ergebnisse präsentieren könnte.
Es besteht zweifelsfrei ein erhöhter Bedarf an effektiver Beratung für die jugendliche Klientel.
Aus diesem Grund möchte ich einen konzeptionellen Vorschlag beschreiben, der die von mir erkannten Defizite im Jugendstrafvollzug konstruktiv begegnen könnte.
Die von mir bezeichnete sozialpädagogische Kurzintervention stützt sich auf den Pfeiler der sogenannten „konfrontativen sozialen Beratung“ sowie der sportlichen Gruppen- und Einzelinteraktionen.
Der Beratungsrahmen ist aufgegliedert in den Methoden der konfrontativen Pädagogik, der konfrontativen sowie der provokativen Therapie. Diese wird ergänzt durch die lösungsorientierte Beratung.
sportlichen Interaktionen sollen den umfangreichen Betreuungsrahmen des Jugendlichen ergänzend unterstützen.
Diese Verbindung soll einen Weg der Effektivität und letztlich der Effizienz darlegen. Sie soll die Zeit in einer totalen Institution konstruktiv gestalten und auf die Zukunft hin eine realistische Resozialisierung für den jugendlichen Heranwachsenden schaffen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Sozialpädagogische Kurzinterventionen und konfrontative Beratung, Konzeptvorstellung
3. Theoretische Grundlagen der konfrontativen Pädagogik
3.1 Die konfrontative Therapie
3.2 Die provokative Therapie
4. Theoretische Grundlagen der sozialen Beratung
4.1 Die lösungsorientierte Beratung
5. Methoden, Techniken einer effektiven sozialen, konfrontativen Beratung
5.1 Methoden der sozialen Beratung
5.1.1 Die lösungsorientierte Kurztherapie
5.1.2 Die fünf Phasen der lösungsorientierten Beratung
6. Die praktische Anwendung bei den Klienten oder der Fall B. Müller
6.1 Der provokativ-lösungsorientierte Fall
7. Gruppendynamischer Effekt durch das methodische Anwenden sozialer Gruppenarbeit
8. Theoretische Grundlagen zum Sport in der Pädagogik
8.1 Kampfsport unter sozialpädagogischer Sichtweise
9. Zentrale Aspekte des Lernens am Modell
10. Die Theorie der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg
11. Vorstellung der institutionellen Rahmenbedingungen am Beispiel der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand
12. Judo als effektive sozialpädagogische Methode für das kontrollierte Agieren innerhalb einer Gruppe
12.1 Die asiatische Etikette
12.1.1 Die praktische Vorgehensweise
13. Die gruppenanalytische Sichtweise
14. Reaktionen der teilnehmenden Insassen im Rahmen des Sportprojektes
15. Resümee und Kritik
16. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Rahmen des hochschulgelenkten, dreisemestrigen Praktikums der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) sammelte ich in den Jahren 2005 bis 2006 meine ersten praktischen sozialpädagogischen Erfahrungen in der Jugendstrafvollzugsanstalt Hahnöfersand.
Nach einer gewissen Einarbeitungszeit bekam ich dort die Möglichkeit selbstständig eine eigene Station von 15 jugendlichen Insassen im Alter von 15-24 Jahren in der Funktion eines stellvertretenden Abteilungsleiters führen zu dürfen.
Meine Beweggründe, ein Praktikum in einer totalen Institution absolvieren zu wollen, waren von einem sehr vielseitigem Interesse geprägt. Primär wollte ich Erfahrungen sammeln hinsichtlich der Arbeit mit delinquenten Jugendlichen. Mein Interesse lag darin zu sehen, inwieweit die theoretischen Grundlagen, die an einer Hochschule gelehrt werden, effektiv in der Praxis umsetzbar sind.
Ich habe innerhalb von drei Semestern in der Praxis einen intensiven Einblick in eine totale Institution erhalten können. Dabei konnte ich feststellen, dass erhebliche Differenzen bezüglich des Vollzugsziels und der tatsächlichen Umsetzung bestehen.
Beispielsweise lässt sich das im Gesetz verankerte definierte Vollzugsziel im Jugendstrafvollzug (gem. §91 Jugendgerichtsgesetz) im tatsächlichen Vollzugsalltag nur schwer wieder erkennen. Heißt es doch dort explizit, dass die Aufgabe darin besteht, dass der Vollzug der Jugendstrafe zukünftig zu einem rechtschaffenden und verantwortungsbewussten Lebenswandel führen soll (vgl. Laubenthal, 1995:299). Hier kommt die Frage auf, inwiefern der inhaftierte Jugendliche, dessen Lebenslauf bisher größtenteils defizitärer ist, ohne effektive Hilfe seitens des Fachpersonals, innerhalb einer Anstalt zu einer tatsächlichen Veränderung in der Zukunft bereit ist.
Die laut Gesetze der JVA zur Verfügung stehenden Mittel sind sehr vielseitig und beinhalten einen vielversprechenden Klang einer gelingenden Resozialisierung. Gemäß §91 Abs. 2 JGG sieht das Gesetz vor, dass durch einen klar abgestimmten Ablauf, und einer Strukturbildung dem Jugendlichen eine realistische Legalprognose in Aussicht gestellt werden kann.
Durch die Praxis habe ich erkennen können, dass die vorgegebenen Richtlinien seitens der Justizbehörde im alltäglichen Stationsprozedere nur unzureichend erfüllt wurden. Das liegt zum Einen an der strukturellen Planung:
In einem Jugendstrafvollzug, in dem knapp 233 Insassen auf ihr zukünftiges straffreies Leben vorbereitet werden sollen, eignet sich die Maßnahme einer sozialtherapeutischen Einrichtung am besten. In dieser Institution ist aber nur im halbjährlichen Turnus ein Kontingent von gerade 12 Plätzen geplant. Dies zeigt die tatsächliche „ernsthafte“ Umsetzung des oben genannten Paragraphen in der Realität.
Zum Anderen kann ein straffreier Lebenswandel in der Zukunft des jugendlichen Straftäters nur dann erfolgreich entwickelt werden, wenn dafür das qualifizierte Personal tatsächlich zur Verfügung steht.
In der Praxis stellt die Profession des allgemeinen Vollzugsdienstes den größten Mitarbeiterteil in einer Anstalt dar. Der Vollzugsbeamte, der den meisten Kontakt mit den inhaftierten Jugendlichen hat, ist pädagogisch am wenigsten ausgebildet. Somit ist es nicht verwunderlich, dass der Umgang mit den Jugendlichen teilweise eine „Kasernenhofmentalität“ zeigt, welche sich wenig förderlich für ein Vertrauensverhältnis auf einen teilweise nicht so kurzen Zeitraum für den Inhaftierten eignet.
Der Sozialpädagoge, der in den meisten Fällen in der Position einer Abteilungsleitung amtiert, hat den Auftrag durch intensiven Kontakt mit den Jugendlichen einen realistischen Weg für die Zukunft vorzubereiten. In der Praxis zeigt sich dies in der Rechenschaftsablegung gegenüber der Behörde in Form von Führungsberichten, Vollzugsplänen, Berichte über besondere Vorkommnisse, etc. Die sozialpädagogische Arbeit ist in einer totalen Institution durch den verwaltungstechnischen Aufwand geprägt, bei dem die eigentliche soziale Arbeit beim jugendlichen Heranwachsenden erheblich in den Hintergrund gedrängt wird. Hinzu kommt, dass der sozialpädagogische Abteilungsleiter seinen jugendlichen Klienten auf seiner Station gleichmäßige Betreuung gewährleisten sollte. Bei einem Aufkommen von ca. 12-15 Jugendlichen ist das ein überschaubarer Rahmen, wenn man andere Institutionen wie beispielsweise die Bewährungshilfe, bei dem ein Klientenaufkommen auf nahezu 50 Klienten anwachsen kann, zum Vergleich nimmt. Es fällt dann allerdings schon bei 12 Klienten aus dem Rahmen des Möglichen, wenn eine realistische, effektive Sozialarbeit in einem begrenzten Zeitrahmen angestrebt werden soll. Folglich geraten einige Jugendliche bezüglich einer Beratung ins Hintertreffen.
Mir ist in der Praxis aufgefallen, dass man durch ein klar strukturiertes, methodisches Vorgehen in einem Bereich der durch Zeitnot und zukunftprägenden Entscheidungen vorgegeben ist, effektivere wie auch effizientere Ergebnisse präsentieren könnte.
Es besteht zweifelsfrei ein erhöhter Bedarf an effektiver Beratung für die jugendliche Klientel.
Effektivität bedeutet, dass das sozialpädagogische Repertoire bisher nur sehr einseitig ausgeschöpft worden ist. Die konfrontative Methode wird als „Königsweg“ im alltäglichen Vollzugsgeschehen gesehen. Ich stimme der Methode der konfrontativen Pädagogik, hinsichtlich der Behandlung von delinquenten Jugendlichen voll und ganz zu.
Meiner Meinung nach ist durch das vorrangige Einsetzen dieser Methode die sozialpädagogischen Möglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft worden. Der jugendliche Klient müsste hinsichtlich seiner Zukunft umfassender beraten werden. Die Zeit, die er in einer Vollzugsanstalt verbringt, muss so effektiv wie möglich genutzt werden, statt sie als „verlorene oder vertane“ Zeit abzuhaken.
Aus diesem Grund möchte ich einen konzeptionellen Vorschlag beschreiben, der die von mir erkannten Defizite im Jugendstrafvollzug konstruktiv begegnen könnte.
Die von mir bezeichnete sozialpädagogische Kurzintervention stützt sich auf den Pfeiler der sogenannten „konfrontativen sozialen Beratung“ sowie der sportlichen Gruppen- und Einzelinteraktionen.
Der Beratungsrahmen ist aufgegliedert in den Methoden der konfrontativen Pädagogik, der konfrontativen sowie der provokativen Therapie. Diese wird ergänzt durch die lösungsorientierte Beratung, bei der die Kurzzeittherapie nach Steve de Shazer überwiegend mit einfließen soll.
Die sportlichen Interaktionen sollen den umfangreichen Betreuungsrahmen des Jugendlichen ergänzend unterstützen. Ich empfinde Sport als eine sehr gute Maßnahme, um effektiv mit jugendlichen Inhaftierten arbeiten zu können. Folglich habe ich meine damalige Projektarbeit, Gruppen- und Einzelinteraktionen im Rahmen des Judosports dahingehend ausgerichtet.
Durch die Arbeit als stellvertretender Abteilungsleiter, sowie bei der Leitung des von mir angebotenen Sportprojektes, ist mir aufgefallen, dass sich die beiden Komponenten gut miteinander verbinden lassen könnten. Durch eine angestrebte realistische zielgerichtete Betreuung kann auf den Jugendlichen intensiver auf verschiedenen Ebenen eingegangen werden.
Diese Verbindung soll einen Weg der Effektivität und letztlich der Effizienz darlegen. Sie soll die Zeit in einer totalen Institution konstruktiv gestalten und auf die Zukunft hin eine realistische Resozialisierung für den jugendlichen Heranwachsenden schaffen.
Im Folgenden möchte ich die Begrifflichkeit einer sozial-pädagogischen Kurzintervention darstellen. Es folgen dann die theoretischen Grundbegriffe der konfrontativen Pädagogik, sowie der sozialen Beratung. Die daraus folgenden beschriebenen Methoden sollen einen realistischen Versuch, den Bezug zur Praxis herzustellen, darlegen.
Im weiteren erläutere ich die theoretischen Basisgrundlagen bezüglich der Methode Sport in der Pädagogik. In dieser Arbeit sollen die theoretischen Erkenntnisse in der Praxis anhand des von mir durchgeführten Sportprojektes angewandt werden. Diese bestehen aus der ausführlichen Beschreibung, den Zielen, den Methoden und Konzepten innerhalb einer festen Gruppe in Form der sozialen Gruppenarbeit des von mir durchgeführten Sportprojektes.
Die in der Vollzugspraxis teilweise durchgeführte „Verwahrmentalität“ des inhaftierten Jugendlichen stellt sich als kontraproduktive und gefährliche Kompensierung der tatsächlichen Problemlage dar. Es ist unrealistisch zu glauben, dass durch das Einsperren einer Person in einer für ihn unsicheren Umgebung wie Vollzug, ohne strukturierte Hilfe ein resozialisierender Effekt zu erwarten ist.
Es soll durch diesen konzeptionellen Vorschlag erkannt werden, dass eine aufwendige Arbeit mit den jugendlichen Heranwachsenden in einer Justizvollzugsanstalt notwendig und lohnenswert ist, um eine sichere Zukunft für den Jugendlichen in Form der Spezialprävention, als auch gegenüber der Gesellschaft im Rahmen der Generalprävention realisieren zu können.
In diesem Rahmen möchte ich mich bei meinem damaligen Anleiter Herrn Reh für die konstruktive Unterstützung während meines Praktikums danken. Durch seine kritische Reflektion mir und der Institution gegenüber, motivierte er mich, in einer normgerechten Gesellschaft nicht wegzudenkenden Institution wie dem eines Strafvollzuges, dennoch nach effektiven sozialpädagogische Alternativen zu suchen.
2. Sozialpädagogische Kurzintervention und konfrontative soziale Beratung: Konzeptvorstellung
Die Methode der Kurzinterventionen ist nicht neu. Sie hat sich beispielsweise im Bereich der suchtmedizinischen Behandlung schon lange bewährt. Die Methode der Kurzintervention (auch brief interventions genannt), hat sich in der 80er Jahren in Arztpraxen sowie in verschiedenen Allgemeinkrankenhäusern etabliert (Rist, 2000: 183f). Kurzinterventionen sind effektive Maßnahmen, die auf Behandlungsziele hinarbeiten, die mit anderen Methoden durchaus längere Zeitintervalle in Anspruch nehmen würden. Dies ist durch Studien belegt worden, aus denen hervorgeht, dass Kurzinterventionen, verglichen mit anderen Methoden als eine der potentesten Interventionsformen auf der Ebene der Effektivität sowie der Effizienz angesehen werden (vgl. Rist, 2000: 184).
Kurzinterventionen haben folgende Zielsetzungen:
- Veränderungsmotivation ermitteln
- Stärkung der Motivation beim Klienten
- Vereinbarung von Veränderungsschritten
Das Konzept baut auf fünf grundlegenden Säulen auf:
1. Der Empathie
2. Der Diskrepanzentwicklung
3. Der Vermeidung von Beweisführungen
4. Der Aufnahme des Widerstandes vom Klienten sowie
5. Die Förderung der Selbstwirksamkeit.
Die Kurzintervention kann auch auf andere Bereiche, in denen es primär um zwischenmenschliche Beziehungen mit Klienten geht, angewandt werden.
Kurzinterventionen im sozialpädagogischen Bereich sollen nicht die Methoden aus der Medizin 1:1 kopieren, sondern haben zum Ziel, sich die Basiselemente für den eigenen Bereich zunutze zu machen. Diese sollen für den eigenen individuellen Wirkungskreis ergänzt werden.
Die Zielsetzung hinsichtlich des hier vorgestellten potentiellen Konzepte soll eine effektive sowie effiziente Methode realistisch beschreiben. Sie ist auf den Säulen der Einzelinteraktion, in Form der sozialen Beratung, sowie der Gruppeninteraktion in Form von sportliche Auseinandersetzungen aufgebaut.
Das Konzept beinhaltet die Ziele:
- individuelle, realistische Zielermittlung
- Subsumtion der gesetzten Ziele auf den Vollzugsalltag
- Erlernen von Verhalten pro sozialen Charakters (Einzel- und Gruppen-situation)
- Praktische Anwendung im Stationsalltag
- Internalisierung des Erlernten für eine zukünftig sichere Anwendung außerhalb der Vollzugsanstalt (in der eigenen Lebenswelt)
Die Grundprinzipien aus der medizinischen Kurzintervention können teilweise übernommen werden. Ergänzend kommen die Methoden der konfrontativen Pädagogik sowie der provokativen Therapie hinzu. Der Grund hierfür ist, dass bei den jugendlichen Heranwachsenden in Vollzugsanstalten meistens keine realistische Einschätzung der eigenen Lebenssituation einhergeht. Dies kann mit der ernsthaft geglaubten Unschuld beginnen (Neutralisierung gegenüber der eigens begangenen Straftat), und kann bis in die Ziellosigkeit aufgrund einer subjektiv empfundenen Perspektivlosigkeit in der eigenen Lebenswelt gehen.
Durch den konfrontativen, provokativen Ansatz kann die äußere „harte“ Schale „aufgebrochen“ werden, um dann an dem eigentlichen Kern zu arbeiten. Erst durch eine ernsthafte Reflexion seitens des jugendlichen Klienten, kann eine realistische Veränderung einhergehen, die vom Jugendlichen selbst getragen wird. Diese sollte dann durch Methoden wie der Kurzzeittherapie, der personenzentrierten, sowie der lösungsorientierten pädagogischen Beratung sinnvoll ergänzt werden.
Das Ziel der Gruppeninteraktion, stellt eine Förderung der eigenen Persönlichkeit im Rahmen der Einzelinteraktion in den Vordergrund. Durch das Medium Sport sollen auf spielerische Weise grundlegende Basiselemente, wie Fairness, Teamgeist und Erweiterungen der eigenen Frustrationstoleranz vermittelt werden. Die erlernten Kompetenzen können zukünftig auf das Alltagsgeschehen umgesetzt werden.
Durch ein planmäßigeres Vorgehen und Verbinden der beiden Bereiche, ist vorstellbar, dass die begrenzten Betreuungszeiten durch den zuständigen Sozialpädagogen im Vollzugsalltag effektiver genutzt werden können. Kurzinterventionen sind in diesem Bereich realistisch aufgrund des Zeitfaktors im Stationsalltag sowie der relativ niedrigen Halbwertszeit im Rahmen des Interesses an strukturierten Sportangeboten. Ineffiziente Entscheidungen, beispielsweise in der Form von häufig abgebrochenen Therapien der Jugendlichen, ausgelöst durch falsche Beratungen könnten so in der Zukunft erheblich gemindert werden.
3. Theoretische Grundlagen der konfrontativen Pädagogik
Konfrontative Pädagogik stellt eine effektive autoritative Erziehungsform dar (vgl. Weidner, 2006:15). Sie ist eine professionelle, praxisbezogene ergänzende Anwendung (vgl. Weidner, 2006:12). Ergänzend deshalb, weil sie nicht als alleinige Handlungsmethode angewendet werden sollte, sondern ihre Effektivität durch die Partizipation einer „akzeptierenden-begleitenden Pädagogik und einem lebensweltorientierten Verständnis“ (Weidner, 2006:12) zum Ausdruck bringt. Das heißt, der hier angestrebte pädagogische Handlungsstil soll die kontextuellen Verhältnisse einer Demokratiefähigkeit, sowie eine Förderung von Selbstverantwortlichkeit seitens des Klienten realistisch herstellen können (vgl. Kilb, 2006:280).
Lebensweltorientierung nach Thiersch bedeutet, dass gerade die alltäglichen Lebensverhältnisse des Klienten fokussiert werden, um dort effektiv bei Problemen intervenieren zu können (vgl. Thiersch, 2005; 5). Die lebensweltorientierte Jugendhilfe soll den Heranwachsenden dahingehend Unterstützung bezüglich einer Orientierung im Alltag bieten können und zwar dort beginnend wo der Klient steht (vgl. Thiersch, 2005:23).
„Konfrontative Pädagogik orientiert sich an dem normativen Korridor“ (Kilb, 2006:280) dessen Maßstab die Grund und Menschenrechte sowie die institutionellen oder demokratisch abgestimmte Interaktionsregeln beinhaltet (vgl. Kilb, 2006:280).
Diese spezielle Interventionsform ist geeignet für das jugendliche Klientel, welches durch die eigene Sozialisationserfahrung den autoritären Erziehungsstil gelernt, internalisiert und kommuniziert hat (vgl. Kilb, 2006:280).
Die konfrontative Pädagogik beruht auf einem 4:1 Verhältnis von non direktiver, einfühlsamer und verständnisvoller professioneller Persönlichkeit sowie unmissverständlicher (konfrontativer) konsequenter Ansprache und Intervention bezüglich des Klienten (vgl. Weidner, 2001:9). Das heißt, die Sicht des Beraters trennt den jugendlichen Heranwachsenden in zwei unterschiedlichen Sichtweisen, ein positives Menschenbild bei gleichzeitiger Grenzziehung hinsichtlich seines straffälligen Verhaltens (vgl. Weidner, 2006:15), oder „abweichendes Verhalten verstehen, aber nicht einverstanden sein“ (Weidner, 2006:19).
Eine klare Grenzziehung ist bei der Arbeit mit Mehrfachauffälligen eine Schlussfolgerung, die konsequent durchgeführt werden muss, um die potentiellen Opfer wie auch den Jugendlichen selbst vor weiteren Gefahren zu bewahren (vgl. Weidner, 2006: 15).
Grenzziehung muss dann erfolgen, wenn ersichtlich ist, dass das Kind eindeutig gefährdet zu sein scheint (vgl. Flitner, 1998:105). Es herrscht hier ein schmaler Grat vor, wenn auf der einen Seite davon ausgegangen wird, dass Kinder durch Selbstexploration Gefahren erkennen sollen, um daraus zu lernen, auf der anderen Seite Kinder jedoch nicht unbedingt durch „Trial & Error“ Erfahrungen ständig der potentiell eintretenden Gefahr ausgesetzt sein sollen. Ein Verbot sollte hier allein als sachlich begründete Grenze ausreichend genug sein (vgl. Flitner, 1985:105).
Grenzziehung ist weiterhin notwendig, wenn klar erkennbar ist, dass die Grenzen der anderen Menschen durch das Verhalten des Kindes klar verletzt werden (vgl. Flitner, 1989:105). Hier darf man sich nicht darauf verlassen, dass sich diese Situationen selbst regulieren kann, sondern der zuständige Pädagoge hat in diesem Fall eine erhöhte Verpflichtung zur Intervention. Durch seine weitaus größeren Erfahrungswerte und Einbeziehung seiner kognitiven Leistung, ist der Erwachsene den Kindern gegenüber klar im Vorteil was eine rationale Lösung anbetrifft (vgl. Flitner, 1989:106).
Ein Nichthandeln hätte zur Folge, dass die betroffenen Personen sich selbst überlassen werden, was eventuell zu einer Verschärfung der Gefahr aufgrund der grenzenlosen unkontrollierten Phantasien losgelöst werden könnte (vgl. Flitner, 1989:106).
Ein Eingreifen mittels Grenzziehung ist auch dann notwendig, wenn erkennbar ist, dass Kinder sich untereinander in Gefahr bringen (vgl. Flitner, 1989:107). Grenzen lenken ein bestimmtes, erwünschtes Verhalten im alltäglichen Leben innerhalb einer funktionierenden Gesellschaft.
Der Gesamtrahmen dieser konfrontativen Pädagogikform beruht auf 12 Eckpfeilern (vgl. Weidner, 2006:9), die folgendes aussagen:
Konfrontation ist letztlich das Ergebnis einer Abfolge von bisher anderen Handlungsformen, die bislang nicht zum erwünschten Ziel geführt haben. Sie steht in einem Handlungszusammenhang von einem pädagogischen Kontext, der durch zunehmende Steigerung von Interventionsschritten geprägt ist (vgl. Kilb, 2006:280).
Die konfrontative Pädagogik gilt somit als „letztes Mittel“ zur Wahl, d.h. sie kommt letztlich zur Anwendung, wenn die bisherigen Methoden auf der Basis einer akzeptierenden Pädagogik nicht effektiv eine Veränderung erreichen (vgl. Weidner, 2006:9).
Die direkte und konsequente Interaktionsform soll einen Veränderungsprozess bei dem Jugendlichen hervorrufen (vgl. Weidner, 2006:9). Konfrontative Pädagogik findet Anwendung bei jugendlichen Heranwachsenden, wenn die bisherigen, empathisch-pädagogischen Interventionen missgedeutet worden sind. Das bedeutet in diesem Fall, dass eine Zusammenarbeit auf freundlicher, verständnisvoller Basis eher verlacht worden ist, bzw. als Schwäche degradiert wird (vgl. Weidner, 2006:9).
Es handelt sich um einen Interaktionsstil, der die normativen Grenzen des Klienten auf konfrontative Art direkt und unmissverständlich anzeigt (vgl. Weidner, 2006:9). In diesem grenzaufzeigenden Prozess sollen dem Jugendlichen seine klaren Grenzen sowie seine realistische Lebenswelt aufgezeigt werden (vgl. Weidner, 2006:9). Das bedeutet, dass bei Verstehen und Internalisierung des Prozesses eine Übertragung auf andere ähnliche Fälle im Alltag des Jugendlichen möglich ist (Normenübertragung).
Die konfrontative Pädagogik geht grundsätzlich von einem positiven, optimistischen Menschenbild aus (vgl. Weidner, 2006:9), oder nach dem Gründer der Glen Mills School Ferrainola „There are no bad boys! They have done bad things, but they are not bad people.“ (Weidner, 2001:144).
Das Konzept beruht auf einer Basis primärer Eigenmotivation des Klienten sowie sekundärer Motivation, die von extern (Konfrontation durch den Sozialpädagogen) erfolgt (vgl. Weidner, 2006:9).
Die konfrontative Pädagogik ist sowohl in der Exekutive (Polizei), wie auch der Judikative (Justiz) bekannt, weshalb sie auch als alternative Methode zu anderen Sanktionsmaßnahmen (wie Arrest, rechtskräftige Verurteilung, Jugendstrafvollzug) anerkannt wird (z.B: AAT Training als Diversionsmaßnahme) (vgl. Weidner, 2006:9).
Konfrontative Pädagogik sieht sich gesellschaftskritisch in Bezug auf eine gerechte Verteilung von Gewinnern und Verlierern in unserer Gesellschaft. „¾ winner-looser Gesellschaft“ (Weidner, 2004:5, Weidner, 2006:9) besagt, dass eine erhebliche Diskrepanz bezüglich der verschiedenen Gesellschaftsschichten erkennbar ist. Aus soziologischer Sicht ist dies durch eine zunehmende Ziel-Mitteldiskrepanz bei den Jugendlichen in den spezifischen Gesellschaftsschichten, deren Reaktion eine Regel und Normlosigkeit zur Folge hat, zu erklären. Anomie bedeutet, dass die vorgegebenen Ziele nicht mit den tatsächlich vorhandenen Mitteln erreicht werden können (vgl. Lamnek , 1979:108f).
Ein Verzicht auf das Anwenden von Interventionen konfrontativer Art würde eine pädagogische Arbeit mit dem Jugendlichen nicht effektiv ausnutzen. Im Gegenteil dazu würde der jugendliche Heranwachsende die eingeschränkte Handlungsfähigkeit des Pädagogen erkennen, was wiederum die Motivation das Verhalten in derselben Richtung beizubehalten, beim Jugendlichen deutlich erhöhen würde (vgl. Kilb, 2006:280).
Die konfrontative Intervention kann nur funktionieren, wenn der zu Konfrontierende dies zulässt, sprich sein Einverständnis zur Interventionserlaubnis gegeben hat. Diese Zustimmung des Betroffenen basiert auf einem Vertrauen, welches sich mit der Zeit der Interaktion in einem abgegrenzten Schonraum kontinuierlich entwickelt (vgl. Weidner, 2006:12). Teilweise werden die Erlaubnisse zu einer Intervention seitens des Pädagogen auch schriftlich fixiert, wie beispielsweise beim AAT Training (vgl. Schanzenbächer, 2003:292).
Ausschlaggebend für eine effektive gelingende konfrontative Pädagogik ist eine feste pädagogische Beziehungsarbeit (vgl. Weidner, 2006:9). Zwischen dem Klienten und dem pädagogischen Berater muss neben der konfrontierenden und klar normaufzeigenden Methodik auch ein wertschätzendes, empathisches Verhältnis bestehen. Nur so ist eine Zielerreichung bezüglich einer ernsthaften Verhaltensveränderung des Klienten sowie eine realistische Einstellung von pro- sozialen Verhaltensweisen realiter.
Auffallend ist bei der jugendlichen Zielgruppe, dass ausgeprägte Handlungskompetenzen, die funktionieren und pro- soziale Ausrichtung haben sollen, mehr als entwicklungsbedürftig sind (vgl. Weidner, 2006:14). Hier sind mangelnde Fähigkeiten auf der Ebene der Empathie, der Frustrationstoleranz, der Ambiguitätstoleranz sowie der Rollendistanz zu erkennen.
Einfühlungsvermögen hat zum Ziel, durch einen inneren Nachvollzug eine andere Person zu verstehen und sein zukünftiges Handeln richtig einschätzen zu können (vgl. Stimmer, 2000:161).
Die Fähigkeit, subjektive Wünsche und Ziele, die nicht erreicht werden können und aus deren sich ein Frustrationspotential (psychische Spannungen) bilden kann, zu ertragen (vgl. Stimmer, 2000: 251), unterscheidet eine erwachsene Person von einem Kind.
In der heutigen Gesellschaft ist eine komplexe Auffassungsgabe des Einzelnen (über)lebenswichtig. Das heißt, zur Erlangung für ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein ist eine klare Erkennung von Mehrdeutigkeit des normativen gesellschaftlichen Systems und des daraus resultierenden angepassten Verhaltens Voraussetzung (vgl. Stimmer, 2000:29).
Durch diese realistische Reflexion wird die Identität der Person gestärkt.
Die Aufgabe der Rollendistanz ist die Wahrnehmung und Verinnerlichung von Rollen und Normen innerhalb einer Gesellschaft. Durch eine eigenständige konstruktive Reflexion sollen die eigene Rolle, Identität sowie die gesellschaftliche Anforderung in Einklang gebracht werden (vgl. Weidner, 2006: 14).
Durch die bewusste Förderung der Handlungskompetenzen soll das derzeitige defizitäre moralische Bewusstsein so verändert werden, dass der Klient freiwillig aus eigener Sichtweise erkennt, dass ein pro- soziales Verhalten in der Gesellschaft ein lohenswertes Ziel ist (vgl. Weidner, 2006:14).
3.1 Die konfrontative Therapie
Die konfrontative Pädagogik hat Anteile der konfrontativen Therapie nach Raymond Corsini sowie der provokativen Therapie nach Frank Farrelly in das Handlungskonzept übernommen (vgl. Weidner, 2006:21). „Die konfrontative Therapie, im Amerikanischen die „Immediate Therapy“, beruht auf Heiders (1958) Theorie über zwischenmenschliche Beziehungen, Festingers (1957)Theorie der kognitiven Dissonanz sowie Zeigarniks Theorie der unerledigten Handlungen“ (Corsini, 1983:555). Ziel der konfrontativen Therapie ist ein völlig entgegengesetztes eigenständiges Handeln zum Positiven (vgl. Corsini, 1983:555). Die besondere Form dieser Psychotherapie kann bei Annahme des Klienten mittels Konversion sehr direkt wirken. Die hauptsächlich angewandten Methoden bestehen aus dem Psychodrama nach J.L. Moreno, dem heißen Stuhl nach F. Perls sowie der „Hinter dem Rücken Technik“. (vgl. Corsini, 1983:555).
Die theoretischen Hintergründe der konfrontativen Therapie basieren auf dem selbstständigen Streben nach seiner Vollkommenheit jeder einzelnen Person (vgl. Corsini, 1983:558). Das heißt, dass der Klient das Bestreben nach Veränderung von vorn herein in sich trägt, jedoch einer externen Hilfe bedarf, um dieses Ziel umsetzen zu können (vgl. Corsini, 1983:558). Durch den Therapeuten ist es nun möglich, seine schon vorhandenen Ressourcen zu aktivieren. Der Klient hat die Lösung, der Berater bereitet ihm seinen Weg. Dieser Weg soll relativ schnell beschritten werden, weshalb in der konfrontativen Therapie der Verlauf im Gegensatz zur Psychoanalyse eher im „Zeitraffer“ vollzogen wird (vgl. Corsini, 1983:558). Konfrontative Therapie geht davon aus, dass der Klient ein bestimmtes Depot an eigenen Handlungsvorgängen, die eine Zielerreichung fokussieren, innehat. Nach Adler werden diese Ressourcen auch „private Logik und private Intelligenz“ (Corsini, 1983:560) genannt. Da jedoch nicht alle vorgestellten Handlungen zum Erfolg führen, entsteht eine Konfrontation „zwischen den Vorstellungen einer Person und der Wirklichkeit“ (Corsini, 1983:560). Diese Unstimmigkeit auf kognitiver Ebene (kognitive Dissonanz nach Festinger) löst eine nicht erträgliche Spannung aus. Der Klient versucht diesen misslichen Zustand mit aller Kraft abzuwenden, indem er seine Denkstruktur völlig überarbeitet (vgl. Corsini, 1983:560).
3.2 Die provokative Therapie
Die von Frank Farrelly entwickelte provokative Therapie während seiner Arbeit in einer psychiatrischen Klinik in Madison/ Wisconsin, USA hat sich über viele Jahre nicht nur im klinischen Rahmen praktisch bewährt, sondern ist auch auf andere Beratungssituationen effektiv übertragbar. (vgl. Farrellely, Brandsma,1974:12).
Farrelly entwarf eine Methode, deren Ziel es ist, Gegenübertragungsgefühle durch den Berater so zu platzieren, dass sie mit den Gedanken der Klienten übereinstimmen (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974:12). Diese Gegenübertragungsreaktionen verlaufen auf einer sehr direkten, persönlich emotionalen Ebene ab, die Farrelly als Vorteil nutzt da es effektiver ist, Reaktionen dem Klienten unvermittelt anzuzeigen, als zu unterdrücken (Corsini, 1983:958). Die provokative Therapie befähigt den Menschen, aufgrund der paradox interventionistischen Methodik dieses auszudrücken, gerade wenn es sich
um tabuisierte Gefühle handelt. Durch die Konfrontation und die emotionale Aufrichtigkeit seitens des Beraters ist ein Vertrauensverhältnis schnell möglich
(vgl. Corsini, 1983:958).
Die wichtigsten Eckpfeiler der provokativen Therapie beinhalten:
1. Die Annahmen und Hypothesen
2. Die Rolle des provokativen Therapeuten
3. Der Humor in der provokativen Therapie
4. Die vier Sprachen des Therapeuten
5. Die Stadien des Prozesses in der provokativen Therapie.
Das Ziel dieses Ansatzes ist es, den Klienten zu befähigen, das Ruder wieder in die eigene Hand zu nehmen. Ferner ist es von wichtiger Bedeutung, zum Klienten durchzudringen, auf sein Wahrnehmungsfeld zu stoßen, um einen Zwang auszulösen, der ihn in die Lage zwingt nicht ausweichen zu können, sondern stattdessen mitzuarbeiten.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die Herausforderung, mit der konfrontiert und provoziert wird und mit der sie fertig werden müssen, nicht überfordernd wirkt. In der logischen Folgerung würde eine Provokation durch Ärger auf sich selbst, zu einer Entscheidung, sich selbst verändern zu wollen, führen. Ab diesem Zeitpunkt kann der pädagogische Prozess beginnen (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974:47f)).
Der freie Wille seitens des Klienten ist entscheidend, um Verantwortung für die eigene Existenz zu übernehmen. Es ist feststellbar, dass das Verhalten durch einen Akt des eigenen Willens seitens des Klienten jederzeit veränderbar ist.
Ein wichtiges Ziel im Rahmen der provokativen Therapie ist, Personen vor eine Herausforderung zu stellen, die sie nicht umgehen können. Der daraus wachsende konstruktive Ärger über sich selbst, stellt einen umfangreichen Antrieb für Veränderungen dar. (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974:48).
Die Aufgabe des provokativen Therapeuten wäre in diesem Fall, den Klienten herauszufordern und ihn zu provozieren. Es wird vermutet, dass in den meisten Situationen Kampfreaktionen den Fluchtreaktionen vorzuziehen sind, um daraus neue Erkenntnisse gewinnen zu können. (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974:45)
Ein weiterer wichtiger Zug seitens des Therapeuten ist, die Situationsvermeidung des Klienten von Anfang an nicht zu dulden. Es wird versucht, einen bestimmten Typ von Ärgernis zu provozieren. Dieser resultiert in einer intensiven und umfassenden Einstellung, die in Worte gefasst auszudrücken wären wie „Ich habe mich gründlich satt. Ich muss mich ändern“ (Farrelly, Brandsma, 1974:47).
Es muss dem Klienten ferner klar gemacht werden, dass er in den meisten Fällen einer Entscheidungsfällung häufig zuerst an seine eigenen Bedürfnisse denkt, bevor er die Verpflichtungen gegenüber anderen erfasst.
Daraus ergibt sich, dass dem Klienten ein Bewusstsein eröffnet werden soll, dass ihn befähigt, für sein Tun selbstständig die Verantwortung zu übernehmen. Das Ziel ist, die larmoyante Verhaltensweise, wie beispielsweise sich als armes Opfer zu fühlen, oder sich in schizophrener Manier von seiner schlechten Seite abzugrenzen, klar abzulegen.
Das typische Muster: „ich funktioniere nicht, weil ich es nicht kann oder weil ich es nicht will“, ist so zu bearbeiten, dass der Klient durch die provokative Art des Beraters vor die Wahl gestellt wird, um seine Entscheidungen letztlich zu behaupten (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974: 52). Diese kann er sich letztendlich nur selbst erarbeiten. Die provokative Therapie versucht einen sozialen Mikrokosmos zu erschaffen, in dem der Klient mit der Bewertung häufig durch Andere (in diesem Fall der Therapeut) in Kontakt gebracht wird, durch soziale Rollenspiele die negative Konsequenzen aus seinen Verhaltensweisen und Auftreten seiner selbst heraus reflektieren kann (vgl. Farrelly, Brandsma,1974:67f).
Es sind zwei Hypothesen zu benennen, die das Vorgehen der provokativen Therapie unterstreichen (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974:68).
Die Einstellung des Klienten sich selbst gegenüber. Sein Selbstkonzept wird vom Berater provoziert, der dahin tendiert sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen, d.h. genau entgegengesetzt der Definition, die der Berater dem Klienten gegeben hat (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974: 68).
Der Klient wird durch sein Verhalten von der unterstützenden Person provokativ gedrängt, um seine daraus resultierende Selbstverteidigung und Aufgabe seines eingeschränktes Verhaltens fortzusetzen. Dies hat zur Folge, dass der Klient dazu neigt, sich auf seine eigenen erweiternden und förderlichen Verhaltenweisen einzulassen. Das führt direkter an die gesellschaftlichen Normen heran. Es wird ein provokativer Reiz ausgelöst, um dem Klienten mehr Verantwortung zu übertragen (vgl. Farrelly, Brandsma, 1974:69).
4. Theoretische Grundlagen der sozialen Beratung
Beratung hat das primäre Ziel, Menschen zu helfen, sich zu ändern oder individuelle Sachverhalte im täglichen Leben zu verändern. Beratung wird als „Hilfeprozess für Individuen gesehen, um Widerstände gegen ihr eigenes persönliches Wachstum zu überwinden, um die optimale Entwicklung ihrer eigenen Ressourcen einzuleiten“ (Murgatroyd, 1994: 19). Beratung stellt somit eine zentrale Aufgabe in allen Tätigkeitsbereichen der sozialen Arbeit dar.
Eine Beratung durch eine außenstehende Person ist dann notwenig, wenn eine klare Problemfeststellung erörtert wird. Ein Sachverhalt wird erst dann zu einer nicht erträglichen Situation, wenn sie als entsprechend subjektiv wahrgenommen und benannt werden kann (vgl. Bamberger, 2005: 22). Anhand der Problemkonstruktion des Klienten wird festgestellt, dass subjektiv ein Zustand entstanden ist, der von dem eigentlich angestrebten Ziel erheblich abweicht. Dies löst eine Unzufriedenheit aus, da der eigentliche Zustand der Zufriedenheit immer noch anvisiert bleibt. Der Berater kommt dann ins Spiel, wenn erkannt worden ist, dass man nicht mehr aus eigenen Kräften die selbst gesetzten Ziele erreichen kann. Ein Beratungsprozess soll durch verschiedene Techniken heraus kristallisieren, was in der bisherigen Lebenswelt des Klienten nicht richtig verlaufen ist, bzw. welcher Weg eingeschlagen werden muss, um eine subjektive Zufriedenheit wiederzuerlangen werden kann.
4.1 Die lösungsorientierte Beratung
Die lösungsorientierte Beratung hat ihren Ursprung aus der systemischen Denkweise. Systemische, lösungsorientierte Beratung begründet ihre Effektivität aus den multifaktoriellen Interaktionen, die in einem komplexen Netzwerk der jeweiligen Person eingespeist sind (vgl. Bamberger,2005:8). Aus der Sicht der systemischen Beratung wird davon ausgegangen, dass eine interdependente Beziehung zwischen der Reaktion auf einen Kontext und deren Auswirkung vorherrscht. Das heißt jede Person reagiert, bzw. agiert in ihren vielfältigen Netzwerken. Die lösungsorientierte Beratung betrachtet den problematischen Sachverhalt des Klienten nicht auf der Basis von Ursache (evtl. Krankheitsbilder) und Folgen des Individuums, sondern versucht die Situation durch die Gesamtbetrachtung der Lebenswelt dem Klienten erklärbar zu machen.
Die komplexere Sichtweise durch die Einbeziehung von weitreichenden Zusammenhängen und reaktiven Prozessen des einen Klienten macht die systemisch, lösungsorientierte Beratung so effektiv (vgl. Bamberger, 2005:8).
Die systemische Beratung geht aus den Konzepten der Kybernetik, der Zirkularität sowie dem Konstruktivismus hervor (vgl. Bamberger, 2005: 8).
Die Kybernetik (gr.: Steuermannskunst) hat das Ziel, einen Zustand, der sich fortlaufend verändert in ein konstantes Gleichgewicht (Homöostase) zu bringen. Das angestrebte Ziel ist, ein bisher nicht funktionierendes System, oder nicht funktionierenden Zustand zu einem selbstständig gut laufenden System zu machen. Die Funktion des Beraters ist es hierbei, effektiv als außenstehende Person in dem System des Klienten effektiv zu intervenieren. Aus technischer Sichtweise hat er die Funktion eines Reglers, der die Abweichungen im System analysiert und dementsprechend eingreift. Dieser Zustand wird auch als Kybernetik erster Ordnung bezeichnet (vgl. Bamberger, 2005:9).
Die erweiterte Form des Zustands der Entwicklung einer Homöostase geht davon aus, dass der Berater im Beratungsprozess in das System des Klienten integriert wird. Er stellt nicht mehr nur eine außenstehende Person dar, die lediglich extern reagiert, interveniert, sondern er lenkt mit dem Klienten den Prozess direkt mit. Durch den Interaktionsprozess zwischen Klient und Berater entstehen wiederum neue Interaktionsmuster. Es handelt sich hier um Kybernetik zweiter Ordnung (vgl. Bamberger, 2005:10).
Diese Situation hat den Effekt, dass dem Berater die objektive Sicht zum Klienten fehlt, da er völlig im Interaktionsgeschehen mit dem Klienten integriert ist. Er ist somit eingeschränkt, was die externen (objektiven) Sichtweisen anbetreffen. Auf der anderen Seite ermöglicht dieser Zustand einen größeren Kreativitätsradius für den Beratungsprozess, da der Berater durch seine Position in der Interaktion mit dem Klienten freier handeln kann, als wenn er die Situation von außen betrachten würde. Dennoch steht der Berater in der Verantwortung, eine Balance zwischen der Unabhängigkeit des Klienten und dem konstruktiven Interventionen seinerseits gewährleisten zu können(vgl. Bamberger, 2005:10).
Jedes Handeln eines Einzelnen hat Auswirkung auf seine Vernetzung. Das heißt, dass eine Aktion des Klienten immer eine weitere Handlung zur Folge hat. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch durch eine Handlung im Netzwerk eine Wirkung beim Klienten auslösen kann. Dieser beschriebene Zustand wird als Zirkularität bezeichnet (vgl. Bamberger, 2005:10). Für den Berater bedeutet dies, dass er in der Lage sein muss, die verschiedenen Aktionen und Reaktionen auf den verschiedenen Ebenen zu erkennen und diese logisch in Verbindung zu bringen,
um auf einem Gesamtbild die Situation dem Klienten verständlich machen kann. Denn jede Aktion, Reaktion und Ursache in den jeweiligen Ebenen des Netzwerkes, hat letztlich eine Bedeutung und Auswirkung für den Klienten.
Der Konstruktivismus beschreibt Probleme, die im alltäglichen Leben von den Menschen konstruiert werden. Die schwierigen Sachverhalte die der Klient nicht in der Lage selbstständig zu lösen, werden in das Leben des Klienten mit integriert, sie werden fester Bestandteil der zu beratenden Person. Durch dieses methodische Vorgehen werden letztlich erkenntnistheoretische Schlüsse durch die jeweilige Person gezogen. Um dem Problemkreislauf zu entgehen, müssen wiederum Gegenmaßnahmen ergriffen werden, die einen Ausweg aus der negativ bezeichneten Situation aufzeigen. Das heißt, Konstruktionen können auch wiederum revidiert und erneuert werden (vgl. Bamberger, 2005:44). Die Aufgabe eines Beraters ist es in diesem Fall, dieselbe Situation für den Klienten aus einer anderen Perspektive darstellbar zu machen. Daraus können sich dann wiederum Lösungswege ergeben.
5. Methoden, Techniken einer effektiven sozialen, konfrontativen Beratung
In der Interaktion mit delinquenten Jugendlichen handelt es sich um ein Klientel, dass nicht direkt auf empathische Beziehung positiv reagiert. Hier soll ein Mittelweg gefunden werden, der beide Komponenten, die konfrontative Pädagogik sowie die lösungsorientierte Beratung, effektiv ausnutzt. Es sollen die jeweiligen Stärken der beiden Ansätze auf die Situation in einem Beratungsprozess mit devianten, delinquenten Jugendlichen herausgefiltert und angewendet werden. Im folgenden soll systematisch auf das zur Verfügung stehende Handwerkszeug für effektive Beratungen in diesem Metier eingegangen werden.
Die Methode der konfrontative Pädagogik wirkt effektiv in der zwischenmenschlichen Beziehung mit devianten, delinquenten Jugendlichen. Sie sollte dann einsetzen, wenn eine Störung im sozialkommunikativen Gruppenbezug, wie beispielsweise die Verletzung individueller Freiheitsrechte oder die Gefährdung der Versehrtheit einer Person erkennbar geworden ist (vgl. Kilb, 2006:280).Durch die Konfrontation wird bezweckt, dass eine Reflexion des Klienten in Gang gesetzt wird. Es soll durch diesen Prozess eine Erkenntnis in Gang gesetzt werden, die beim Klienten selbst einen Unterschied zwischen dem realen Selbst und dem idealen Selbst erkennen lassen soll. Durch die autoritative Art soll die erhebliche Diskrepanz zwischen der vermeintlich geglaubten Welt des Klienten und der realen Welt erkannt werden. Wichtig ist, dass in diesem konfrontativen Prozess die pädagogische Beziehung aufrecht erhalten wird. Das heißt, dass trotz der starken Meinungsdiskrepanz die Persönlichkeit des Klienten respektiert wird (vgl. Kilb, 2006:280).
Sie ist eine klare Paradigmenverschiebung, indem sie auf kleine Sachen direkt und aufsehenserregend reagiert, um damit weitaus größere Schäden, die durch Nichtbeachtung entstehen können, zu vermeiden (vgl. Weidner, 2004:15).
Die Voraussetzung für eine gelingende Konfrontation ist eine gute Vorarbeit im Beziehungsaufbau mit dem Klienten. Es muss eine Interventionserlaubnis des Klienten für diese Art der Interaktion vorliegen (vgl. Weidner, 2006:9). Es ist kontraproduktiv, wenn der Klient von vorn herein auf die Missgeschicke seines Lebens auf konfrontative oder provokative Art hingewiesen wird. Statt eines erwünschten Beratungserfolges würde die Reaktion des Klienten ein klarer Rückzug aus der Beratung sein (vgl. Murgatroyd, 1994:52).
Um das Ziel der konfrontative Pädagogik, eine grundlegende Veränderung des derzeitigen Verhaltens des jugendlichen Klienten zu erreichen, kommen bewährte Methoden zur Anwendung. Durch die normative Grenzziehung seitens des Beraters und des ständigen Aufzeigens von Grenzüberschreitungen, kommt ein Kommunikationsfluss zwischen Pädagoge und Klient zustande.
Der hier auftretende autorative Erziehungsstil soll nicht mit einer einfachen autoritären militärischen Drillmethode verglichen werden (vgl. Weidner, 2001:10). Auch sollte die Methode der Konfrontation die permissiven pädagogischen Elemente nicht überwiegen. Es muss hier ein Kontext von einer klaren normativen Linie, verbunden mit einer empathischen wertschätzenden Haltung, einhergehen (vgl. Weidner, 2001:11).
Der jugendliche Heranwachsende soll befähigt werden, Kompetenzen im moralischen Bewusstsein und den daraus entstehenden Handlungen entwickeln zu können (vgl. Weidner, 2006:10).
Um dies in einem Kommunikationsprozess mit dem jugendlichen Heranwachsenden zu erreichen, kommen die Elemente der provokativen sowie der konfrontativen Therapie unterstützend hinzu (vgl. Weidner, 2001:11). Durch direkte verbale Konfrontation, in der das Geschehen des Jugendlichen konstruktiv in Frage gestellt wird, vermag beim Jugendlichen ein Denkprozess einsetzen, der eine kritische Reflexion seiner Selbst zur Folge haben kann. Durch die Methode Farrellys wird der Sachverhalt übertrieben anders dargestellt. Durch bewusste Anwendung von Humor, Spott, Sarkasmus, Verzerrung oder Ironie wird gegen die konventionelle Denkweise verstoßen (vgl. Weidner, 2001:11). Der Berater nimmt hier die Rolle des „advocatus diaboli“ ein, um durch die Provokation beim Klienten eine Veränderung hervorzurufen (vgl. Weidner, 2001:11).
In dieser Interaktion mit dem jugendlichen Heranwachsenden wird bewusst der Fokus auf die Defizite gelegt. Die Konfrontation wirkt wie das „Salz in der Wunde“. Der Klient soll sich mit seiner Situation auseinandersetzen, die nicht in das Werteschema einer normativen Gesellschaft passt (vgl. Weidner, 2001:12). Durch diesen Prozess soll erreicht werden, dass sich der Jugendliche sich seiner eigentlichen wahren Stärken bewusst wird und diese positiv anwenden kann (vgl. Weidner, 2001:12).
Mittels der konfrontativen Therapie in Form der „Hinter-dem-Rücken-Technik“ wird dem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, innerhalb einer Gruppe sein abweichendes Verhalten zu erklären, bzw. zu rechtfertigen (vgl. Weidner, 2001:12). Durch das anschließend erfolgende schonungslose Feedback der Gruppe bezüglich seines Verhaltens, erfährt der Klient direkt, wie sein Verhalten in der Gruppe und in der Gesellschaft angesehen wird. Auf den symbolischen Rauswurf aus der Gruppe erfolgt eine Einladung zur gemeinsamen Reflektion in dem besagten Schonraum (vgl. Weidner, 2001:129.)
Die Basis der konfrontativen Therapie ist ein Prozess, der über drei Schritte erfolgt: 1. Der Warm up Phase
2. Der Konfrontation
3. Dem Herausstoßen aus dem Prozess (meistens aus der Gruppe)
(vgl. Corsini, 1983:560)
Durch die Warm- up Phase soll das Vertrauen des Klienten gewonnen werden. Es ist die Basis einer ernsthaften und produktiven Konfrontation. In der eigentlichen Hauptphase, der Konfrontation, wird eine für den Klienten unangenehme Situation infrage gestellt. Durch das schonungslose Aufgreifen, einer nicht erwünschten Verhaltensweise des Jugendlichen, soll der Klient in einen Zustand gebracht werden, der ihn nahezu emotional „entgleisen“ lässt. Bei Erreichen dieses Erregungszustandes wird die Konfrontation unterbrochen und der Klient wird aufgefordert die Gruppe zu verlassen. Durch das Hinausstoßen soll dem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, über die Situation und sein Verhalten nachzudenken (vgl. Corsini, 1983:561). Durch diesen Prozess kann der anfängliche Widerstand durch einen Aufbau von Spannung des Klienten gebrochen, bzw. letztlich beseitigt werden (vgl. Corsini, 1983:562). Durch die klare, offensichtlich dargestellte Situation durch die Gruppe ist es möglich dass der Klient erkennt, dass seine bisherigen Vorstellungen in einem starken Widerspruch zur Realität stehen. Der Therapieerfolg drückt sich darin aus, dass der Klient durch die Aufforderung des konfrontierenden Beraters selbstständig die eigentlichen Beweggründe seines bisherigen Handelns erkennt und diese auch eigenverantwortlich verändern kann (vgl. Corsini, 1983:564).
Konfrontative Pädagogik soll die herkömmlichen anzuwendenden Methoden bei diesem speziellen Klientel ergänzen. Diese Interventionsform soll effektiv die lebensweltorientierten Ziele sowie die Wertschätzungen seitens des Sozialpädagogen ergänzen (vgl. Weidner, 2006: 16), oder nach Kilb „ im Kontext einer gelingenden Konfrontation gilt es aber, diesen anfänglichen autoritären Rahmen durch eine demokratisch-partizipativ orientierte Pädagogik zu ersetzen“ (Kilb, 2006:280).
Anzustreben ist ein ernsthaftes Verständnis bei dem jugendlichen Klientel zu internalisieren, das sich in Empathie bezüglich anderer Mitmenschen sowie dem Aufbau eines realistischen Selbstbildnis ausdrückt. Ist diese Phase der Selbsterkenntnis und Horizonterweiterung beschritten worden, so ist der Fokus wieder verstärkt auf die Ziele und Möglichkeiten des Klienten in seiner Lebenswelt zu richten.
5.1 Methoden der sozialen Beratung
Um eine professionelle Beratung durchzuführen, bedarf es einer guten zwischenmenschlichen Grundlage zwischen dem Berater und dem Klienten. Die gegenseitige Akzeptanz entscheidet, wie effektiv sich ein Beratungsprozess entwickelt. Da jeder Mensch anders auf Situationen reagiert, benötigt der Berater diverse Methoden, um sich der jeweiligen Situation anpassen zu können.
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