1991 war die Modemarke Diesel noch unbekannt und undefiniert. Mit dem Einstieg von
Joakim Jonason, dem Erfinder und Macher der viel beachteten Diesel-Werbung, bei Renzo Rosso, dem Besitzer der Marke, begann der Wandel:1 Heute gehört Diesel zu den bedeutendsten europäischen Jeansmarken. Auf internationalen Modemessen wird Diesel heute sogar zwischen Luxuslabeln wie Chanel und Burberry präsentiert.2
Sicherlich lässt sich der Erfolg der Marke Diesel nicht allein auf die Werbekampagnen von Jonasons zurückführen. Schenkt man Werbeanalysten und Kommunikationsforschern aber Glauben, so ist die Werbung heute zu einem festen Bestandteil eines Produktes geworden, der sich assoziativ und emotional in unseren Köpfen festsetzt.3 Eines der wichtigsten Merkmale einer Marke ist das spezifische Image, „das über symbolische Produkteigenschaften geschaffen [und] Teil des Lebensstils der Konsumenten [wird]“4. „Wir verkaufen kein Produkt, wir verkaufen einen Lebensstil [...] Das Diesel-Konzept ist alles“5 erklärt Rosso den Erfolg der Marke.
Mit der Kampagne „How to..“, aus der auch der vorliegende Werbespot „How to... be first on the draw“ aus dem Jahr 1997 stammt, startete der Imagewandel der Modemarke. Voraus ging die Einführung des Slogans „For Successful Living“6. Auf diesem aufbauend wurden Diesel-Werbespots zu einem meist brisanten Thema entwickelt und ironisch ad absurdum geführt.7 In dem vorliegenden Werbespot weist sogar erst der eingeblendete Slogan auf die Ironie hin, auf die der Betrachter anhand der Narrativik und Kameraführung, des auditiven Kanals und der Point of View-Shots sowie der ausgeprägten Ästhetik vorbereitet wird. Unterstützt wird die Aussage des Spots durch eine intertextuelle Referenz zum Genre des Westernfilms und einemsich daraus entwickelnden ästhetischen Mehrwert, so dass der Spot nicht einmal mehr der gesprochenen Sprache bedarf. Wie in den meisten Spots der Dieselkampagnen wird sie gänzlich ausgespart.
Der nachfolgenden Analyse liegen theoretische Konzeptionen der wissenschaftlichen
Literatur- und Filmanalyse sowie Interviews und Pressetexte über die Dieselwerbung
zugrunde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Wie die Marke Diesel sich anhand eines Slogans und kontroverser Ironie zu einem Lebensstil entwickelte
- Analyse des Diesel-Werbespots “How to... be first on the draw” (1997)
- Narrativik
- Histoire
- Discours
- Bild und Kamera
- Montage
- Einstellungsgrößen
- Kameraperspektive und -bewegung
- Mise en Scène
- Auditiver Kanal
- Sprache
- Geräusche
- Musik
- Relation zwischen auditivem und visuellen Kanal
- Point of View
- Quantitativer Point of View
- Qualitativer Point of View
- Ästhetik
- Ästhetische Verfahren
- Werberhetorik
- Ästhetischer Mehrwert
- Fazit und Ausblick: Werbespotanalyse Diesel (1997)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Diesel-Werbespot "How to... be first on the draw" aus dem Jahr 1997. Ziel ist es, die ironische Botschaft des Spots zu untersuchen und aufzuzeigen, wie diese durch filmsprachliche Mittel unterstützt wird. Die Analyse konzentriert sich auf die verschiedenen Ebenen der filmischen Gestaltung, um den Erfolg der Werbekampagne zu verstehen.
- Analyse der narrativen Struktur des Werbespots
- Untersuchung der Bildgestaltung und Kameraführung
- Bedeutung des auditiven Kanals (Sprache, Musik, Geräusche)
- Rollen des Point of View und dessen Einfluss auf die Rezeption
- Die Rolle der Ästhetik und ihrer Verfahren in der Werberhetorik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Wie die Marke Diesel sich anhand eines Slogans und kontroverser Ironie zu einem Lebensstil entwickelte: Die Einleitung beschreibt den Wandel der Marke Diesel von einem unbekannten Label zu einer international bedeutenden Jeansmarke. Ein wichtiger Faktor dieses Erfolgs ist die innovative und kontroverse Werbekampagne, die einen Lebensstil verkauft anstatt nur ein Produkt. Der Slogan "For Successful Living" und die ironische Inszenierung bilden die Grundlage der Kampagne und werden am Beispiel des Werbespots "How to... be first on the draw" analysiert.
Analyse des Diesel-Werbespots "How to... be first on the draw" (1997): Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert den Werbespot in seinen verschiedenen Facetten. Es werden die narrativen Elemente (Histoire und Discours), die Bildgestaltung (Montage, Einstellungsgrößen, Kameraperspektive), der auditive Kanal (Sprache, Musik, Geräusche), der Point of View sowie die Ästhetik und Werberhetorik untersucht. Durch die detaillierte Analyse wird gezeigt, wie die einzelnen filmischen Mittel zusammenwirken, um die ironische Botschaft des Spots zu vermitteln und den gewünschten Eindruck beim Zuschauer zu erzeugen. Der Bezug zum Western-Genre und der Verzicht auf explizite Sprache werden ebenfalls betrachtet. Die Analyse beleuchtet, wie der Spot auf subtile Weise den Lebensstil der Marke Diesel kommuniziert.
Schlüsselwörter
Diesel, Werbung, Werbespotanalyse, Ironie, Filmsprache, Narrativik, Bildgestaltung, Auditiver Kanal, Point of View, Ästhetik, Werberhetorik, Lebensstil, Markenimage, "How to... be first on the draw", Western-Genre.
Häufig gestellte Fragen zur Diesel-Werbespotanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Diesel-Werbespot "How to... be first on the draw" von 1997. Sie untersucht die ironische Botschaft des Spots und wie diese durch filmsprachliche Mittel vermittelt wird.
Welche Aspekte des Werbespots werden analysiert?
Die Analyse umfasst die narrativen Elemente (Histoire und Discours), die Bildgestaltung (Montage, Einstellungsgrößen, Kameraperspektive und -bewegung, Mise en Scène), den auditiven Kanal (Sprache, Musik, Geräusche und deren Relation zum visuellen Kanal), den Point of View (quantitativ und qualitativ), die Ästhetik (Verfahren, Werberhetorik und ästhetischer Mehrwert) und den Bezug zum Western-Genre.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Erfolg der Diesel-Werbekampagne zu verstehen, indem sie die filmsprachlichen Mittel untersucht, die zur Vermittlung der ironischen Botschaft beitragen. Es wird analysiert, wie der Spot subtil den Lebensstil der Marke Diesel kommuniziert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die den Werdegang der Marke Diesel und ihrer Werbestrategie beschreibt, eine detaillierte Analyse des Werbespots "How to... be first on the draw" und ein Fazit mit Ausblick. Die Einleitung erläutert, wie Diesel durch Slogans und kontroverse Ironie einen Lebensstil etablierte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Diesel, Werbung, Werbespotanalyse, Ironie, Filmsprache, Narrativik, Bildgestaltung, Auditiver Kanal, Point of View, Ästhetik, Werberhetorik, Lebensstil, Markenimage, "How to... be first on the draw", Western-Genre.
Wie wird die Ironie im Werbespot vermittelt?
Die Arbeit untersucht, wie die Ironie durch die Kombination verschiedener filmsprachlicher Mittel, wie Narrativik, Bildgestaltung, auditive Elemente und die Ästhetik, erzeugt und beim Zuschauer wirkt. Der Bezug zum Western-Genre und der Verzicht auf explizite Sprache werden ebenfalls in diesem Kontext betrachtet.
Welche Rolle spielt der Point of View in der Analyse?
Die Analyse betrachtet sowohl den quantitativen als auch den qualitativen Point of View und untersucht deren Einfluss auf die Rezeption des Werbespots und die Wirkung der Botschaft.
Wie wird die Bedeutung des auditiven Kanals untersucht?
Die Analyse berücksichtigt die Sprache, die Musik und die Geräusche im Werbespot und deren Interaktion mit dem visuellen Kanal, um die Gesamtkommunikation und die Wirkung auf den Zuschauer zu verstehen.
- Citar trabajo
- Elisabeth Felice Nehls (Autor), 2007, Analyse des Werbespots "How to... be first on the draw" (Diesel 1997), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81959