Ziel dieser Arbeit ist es, der Frage nachzugehen, ob das Erdloch des Koeppenschen Titels nur in einem engeren, physischen Sinn zu verstehen ist, oder ob ihm eine erweiterte metaphysische Bedeutung zugeschrieben werden kann. Das Erdloch im engeren Sinne spielt zweifelsohne als Handlungsort im Text eine wichtige Rolle. Von den 188 Aufzeichnungen spielt sich ungefähr ein Drittel im Unterirdischen ab. Des Weiteren enthält fast jede Seite Unter-Welten im weiteren Sinne, Verstecke, Verließe und andere geschlossene Räume. Schon diese Erweiterung des Begriffs wirft die Frage nach anderen möglichen Bedeutungen und ihrer Rolle im Text auf.
Inhaltsverzeichnis
- Hintergrund
- Einleitung - Das Erdloch
- Philosophische Vordenker
- Platon
- Pascal
- Das Erdloch im intertextuellen Kontext
- Joseph Conrads Herz der Finsternis
- Louis Ferdinand Célines Reise ans Ende der Nacht
- Schlussbetrachtung: Das Erdloch als Chiffre für die conditio humana
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Erdloch in Wolfgang Koeppens Bearbeitung von Jakob Littners „Aufzeichnungen aus einem Erdloch“ und ergründet seine Bedeutung im Kontext der Erzählung. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob das Erdloch lediglich im physischen Sinn, als Ort der Zuflucht, zu verstehen ist, oder ob es eine erweiterte metaphysische Bedeutung trägt.
- Die Rolle des Erdlochs als Handlungsort und Symbol
- Die literarische Bearbeitung des Textes durch Koeppen
- Das Erdloch als Ort der Passivität und Ohnmacht
- Die Verbindung des Erdlochs mit der conditio humana
- Die intertextuellen Bezüge und Einflüsse
Zusammenfassung der Kapitel
- Hintergrund: Die Entstehung und Rezeption von Koeppens Bearbeitung von Littners Aufzeichnungen wird erläutert, wobei die historische Bedeutung des Textes im Kontext des Nationalsozialismus hervorgehoben wird.
- Einleitung - Das Erdloch: Der Titel wird als Ausgangspunkt für die Analyse des Erdlochs als Symbol genommen. Die enge Verbindung zwischen dem Erdloch und dem Text, der sich im Unterirdischen abspielt, wird beleuchtet.
- Philosophische Vordenker: Platon und Pascal werden als wichtige Bezugspunkte für die Interpretation des Erdlochs als metaphysisches Symbol herangezogen. Ihre Gedanken über die Unterwelt und den Menschen liefern einen theoretischen Rahmen für die Analyse.
- Das Erdloch im intertextuellen Kontext: Die Werke von Joseph Conrad und Louis Ferdinand Céline werden als wichtige Vergleichspunkte für die Erforschung des Erdlochs im intertextuellen Zusammenhang betrachtet.
Schlüsselwörter
Erdloch, Symbol, Unterwelt, Passivität, Ohnmacht, conditio humana, literarische Bearbeitung, Intertextualität, Koeppen, Littner, Nationalsozialismus, Holocaust, Metaphysik, Philosophische Vordenker, Conrad, Céline.
- Citar trabajo
- Brendan Bleheen (Autor), 2002, Wolfgang Koeppens "Aufzeichnungen aus einem Erdloch" , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82796