1 Einleitung und Fragestellung
Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland sind zeitlich und anlässlich verschieden einzuordnen. „Eine soziale Bewegung ist ein mobilisierender kollektiver Akteur, der mit einer gewissen Kontinuität auf der Grundlage hoher symbolischer Integration und geringer Rollenspezifikation mittels variabler Organisations- und Aktionsformen das Ziel verfolgt, grundlegenden sozialen Wandel herbeizuführen, zu verhindern oder rückgängig zu machen“ (Raschke, Joachim S.21).
Seit den siebziger Jahren spricht man nicht mehr von sozialen Bewegungen, sondern von neuen sozialen Bewegungen. Beispiele für neue soziale Bewegungen sind Bürgerinitiativbewegungen.
Bürgerinitiativen sind nach Brockhaus ein von politischen Parteien und anderen Verbänden unabhängiger Zusammenschluss gleich gesinnter Bürger mit dem Ziel, bestimmte Probleme (z. B. auf den Gebieten Umweltschutz, Stadtplanung, Verkehr), die die Gemeinde oder der Staat nicht im Sinne der Bürger löst, durch Aktionen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und durch Druck auf die behördlichen Stellen Entscheidungen zu beeinflussen.
Gegenspieler bzw. durch Druck von neuen sozialen Bewegungen zu beeinflussender Faktor ist die Politik der Gemeinde oder des Staates. Die tägliche Politik wird von den regierenden politischen Parteien gestaltet. „Partei meint im allgemeinsten Begriffsverständnis eine Gruppe gleichgesinnter Bürger, die sich die Durchsetzung gemeinsamer politischer Vorstellungen zum Ziel gesetzt haben“(Kleines Lexikon der Politik). Nach Brockhaus sind politische Parteien ein permanent organisierter Zusammenschluss von Bürgern mit gemeinsamen sozialen Interessen und politischen Vorstellungen über die Gestaltung der staatlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung mit dem Ziel der Übernahme, der Behauptung bzw. der Kontrolle der Herrschaft im Staat.
Anhand der Definitionen von sozialer Bewegung, Bürgerinitiative und politischer Partei lassen sich Unterschiede in Institutionalisierungsgrad und Möglichkeiten der Mobilisierung erkennen. In dieser Hausarbeit sollen nun die Vorteile und die Nachteile einer institutionalisierten neuen sozialen Bewegung betrachtet werden unter der Fragestellung, welchen Einfluss soziale bzw. neue soziale Bewegungen auf den politischen Alltag und die politische Gestaltung in Gemeinden und im Staat haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Umwelt - soziale Bewegungen / politische Parteien
- Bewegung - Institution
- Struktur der Bewegungen
- Die Gesellschaft, das Umfeld der Bewegung
- Institutionelle Einflüsse auf neue soziale Bewegungen
- Institutionalisierung von Bewegungen am Beispiel Bündnis 90/Die Grünen
- Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss neuer sozialer Bewegungen, insbesondere im Bereich des Umweltschutzes, auf politische Prozesse. Sie analysiert die Vor- und Nachteile der Institutionalisierung solcher Bewegungen und deren Auswirkungen auf den politischen Alltag. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen der dynamischen Natur sozialer Bewegungen und der stabileren Struktur politischer Parteien.
- Der Unterschied zwischen sozialen Bewegungen und politischen Parteien
- Die Vor- und Nachteile der Institutionalisierung neuer sozialer Bewegungen
- Der Einfluss neuer sozialer Bewegungen auf politische Entscheidungen
- Die Rolle von Bürgerinitiativen im politischen Prozess
- Das Beispiel Bündnis 90/Die Grünen als institutionalisierte neue soziale Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Fragestellung: Die Einleitung definiert soziale Bewegungen und neue soziale Bewegungen, unterscheidet sie von politischen Parteien und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss neuer sozialer Bewegungen auf den politischen Alltag. Der Text etabliert den Kontext, indem er verschiedene Definitionen von sozialen Bewegungen und politischen Parteien gegenüberstellt und die Notwendigkeit der Untersuchung der Institutionalisierung solcher Bewegungen hervorhebt.
Umwelt - soziale Bewegungen / politische Parteien: Dieses Kapitel analysiert die komplexe Beziehung zwischen Umwelt- sozialen Bewegungen und politischen Parteien. Es beleuchtet den Unterschied zwischen der fluiden Natur von Bewegungen und der festen Struktur von Institutionen. Die unterschiedlichen Strukturen und die Herausforderungen der Institutionalisierung werden detailliert untersucht, wobei der Schwerpunkt auf dem Spannungsfeld zwischen spontanen Aktionen und strategischem, institutionalisiertem Handeln liegt. Es wird die Frage erörtert, wie die oft informellen Strukturen sozialer Bewegungen ihren politischen Einfluss geltend machen können und welche Folgen eine Institutionalisierung mit sich bringt. Die Kapitel betrachten verschiedene Aspekte, von der internen Struktur der Bewegungen bis hin zum Einfluss des gesellschaftlichen Umfelds und dem Verhältnis zu politischen Parteien.
Schlüsselwörter
Soziale Bewegungen, neue soziale Bewegungen, politische Parteien, Institutionalisierung, Bürgerinitiativen, Umweltschutz, politischer Einfluss, Bündnis 90/Die Grünen, Bürgerengagement, Mobilisierung, Struktur, politische Partizipation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Einfluss Neuer Sozialer Bewegungen auf Politische Prozesse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss neuer sozialer Bewegungen, insbesondere im Umweltbereich, auf politische Prozesse. Sie analysiert die Vor- und Nachteile der Institutionalisierung solcher Bewegungen und deren Auswirkungen auf den politischen Alltag. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich zwischen der Dynamik sozialer Bewegungen und der stabilen Struktur politischer Parteien.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt den Unterschied zwischen sozialen Bewegungen und politischen Parteien, die Vor- und Nachteile der Institutionalisierung neuer sozialer Bewegungen, deren Einfluss auf politische Entscheidungen, die Rolle von Bürgerinitiativen und das Beispiel Bündnis 90/Die Grünen als institutionalisierte neue soziale Bewegung. Es werden Aspekte wie die Struktur von Bewegungen, der Einfluss des gesellschaftlichen Umfelds und das Verhältnis zu politischen Parteien beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung mit der Fragestellung, ein Hauptkapitel über Umwelt-soziale Bewegungen und politische Parteien und eine Zusammenfassung/Schlussfolgerung. Das Hauptkapitel analysiert die Beziehung zwischen Umweltbewegungen und Parteien, den Unterschied zwischen fluider Bewegung und fester Institution und die Herausforderungen der Institutionalisierung.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welchen Einfluss haben neue soziale Bewegungen auf den politischen Alltag?
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind soziale Bewegungen, neue soziale Bewegungen, politische Parteien, Institutionalisierung, Bürgerinitiativen, Umweltschutz, politischer Einfluss, Bündnis 90/Die Grünen, Bürgerengagement, Mobilisierung, Struktur und politische Partizipation.
Wie wird der Unterschied zwischen sozialen Bewegungen und politischen Parteien dargestellt?
Der Text hebt den Unterschied zwischen der dynamischen, oft informellen Natur sozialer Bewegungen und der stabilen, institutionalisierten Struktur politischer Parteien hervor. Er analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Institutionalisierung sozialer Bewegungen ergeben.
Welche Rolle spielt das Beispiel Bündnis 90/Die Grünen?
Bündnis 90/Die Grünen dient als Beispiel für eine institutionalisierte neue soziale Bewegung. Der Text analysiert, wie diese Partei aus einer sozialen Bewegung entstanden ist und welche Auswirkungen die Institutionalisierung auf ihre Aktivitäten und ihren politischen Einfluss hatte.
Was wird in der Einleitung und Schlussfolgerung behandelt?
Die Einleitung definiert soziale und neue soziale Bewegungen, unterscheidet sie von politischen Parteien und stellt die Forschungsfrage. Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Der Text ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Bereich der politischen Soziologie.
- Quote paper
- Martin Oppermann (Author), 2002, Umwelt - soziale Bewegungen / politische Parteien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82933