„Die Tatsache, dass die Gesellschaft stetig älter wird, ist ein wesentliches Merkmal der demographischen Entwicklung in Deutschland und Europa“1. Mit diesem Satz beschrieb J. Schwier in einem 1998 veröffentlichten Beitrag ein Problem, das nicht nur die Träger der Rentenkassen seit Jahren beschäftigt, sondern auch viele Mediziner. Fest steht, dass die Lebenserwartung beständig steigt. Betrug sie in Rom vor 2000 Jahren noch 22 Jahre und in den USA um 1900 noch 49 Jahre, so lag sie 1990 in Deutschland schon bei 74 Jahren. 2 Fakt ist auch, dass der Anstieg der Lebenserwartung einher geht mit der Steigerung gesundheitlicher Probleme und körperlicher Leistungseinschränkungen. Die Ursachen dafür sind nicht ausschließlich dem Älterwerden zuzuschreiben, sondern meist eine „indirekte Folge eines von Bewegungsarmut geprägten Lebensstils.“3 Inaktivität verstärkt und beschleunigt den Altersvorgang.
Sportliche Bewegung hingegen kann den Alterungsprozess zwar nicht
aufheben, aber verzögern. 4 Gesund alt werden und die Lebensqualität durch sportliche Bewegung erhöhen: das muss die Devise für heutige Senioren sein.
Nur ein geringer Teil der älteren Menschen jedoch hat dies bislang richtig wahrgenommen.
Die vorliegende Arbeit soll die letztgenannte These stützen und mit den bereits angedeuteten Trends bestätigen, dass der Seniorensport in Zukunft enorm an Bedeutung gewinnen wird. In erster Linie wird es auf den folgenden Seiten darum gehen, einen Überblick über die aktuellen sportdemographischen
Gegebenheiten und Entwicklungen in den Landessportbünden Deutschlands zu geben sowie eine Bestandsaufnahme des Seniorensports in der Hansestadt Greifswald vorzunehmen.
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1 Schwier, J.: Zur Lebenssituation älterer Menschen. In: Kirchner/Rohm/Wittemann: Seniorensport. Aachen 1998, S. 14.
2 Vgl. hierzu: Hübscher, J.: Biologische Aspekte des Sports mit Älteren. In: Kirchner/Rohm/Wittemann: Seniorensport. Aachen 1998, S. 38.
3 Vgl. hierzu: Hübscher, J.: Biologische Aspekte des Sports mit Älteren. In: Kirchner/Rohm/Wittemann: Seniorensport. Aachen 1998, S. 49.
4 Vgl. hierzu: Hübscher, J.: Biologische Aspekte des Sports mit Älteren. In: Kirchner/Rohm/Wittemann: Seniorensport. Aachen 1998, S. 48/49.
Inhaltsverzeichnis
- Die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland
- Der Seniorensport auf dem Vormarsch
- Landessportbund Baden-Nord
- Landessportbund Baden-Süd
- Landessportbund Württemberg
- Landessportbund Bayern
- Landessportbund Berlin
- Landessportbund Brandenburg
- Landessportbund Bremen
- Landessportbund Hamburg
- Landessportbund Hessen
- Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern
- Landessportbund Niedersachsen
- Landessportbund Nordrhein-Westfalen
- Landessportbund Rheinland-Pfalz
- Landessportbund Saarland
- Landessportbund Sachsen
- Landessportbund Sachsen-Anhalt
- Landessportbund Schleswig-Holstein
- Landessportbund Thüringen
- Kurze sportdemographische Gesamtanalyse des deutschen Seniorensports
- Mitgliederentwicklung in deutschen Sportvereinen hinsichtlich ihres Seniorenanteils
- Die beliebtesten Sportarten der deutschen Senioren
- Das Verhältnis der Geschlechter im Seniorensport Deutschlands
- Der organisierte Seniorensport in Greifswald
- Organisierter Sport innerhalb des Stadtsportbundes
- Bevorzugte Sportarten Greifswalder Senioren
- Senioren in Greifswalder Vereinen
- Verhältnis der Geschlechter im organisierten Sport Greifswalds
- Organisierter Sport außerhalb des Stadtsportbundes
- Probleme bei der Organisation von Seniorensport in Greifswald
- Filmprojekt „Wer rastet, der rostet“
- Organisierter Sport innerhalb des Stadtsportbundes
- Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Sportvereine bei der Etablierung des Seniorensports
- Vorgedanken und erste Schritte zur Gewinnung von Senioren
- Öffentlichkeitsarbeit als Werbemittel
- Die soziale Komponente des Seniorensports
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die sportdemographischen Entwicklungen im Bereich des Seniorensports in Deutschland. Sie analysiert die aktuelle Situation in den Landessportbünden und der Hansestadt Greifswald, um den Vormarsch des Seniorensports in den Sportvereinen zu beleuchten. Zudem werden Strategien entwickelt, wie Vereine auf diese Entwicklung reagieren und den Seniorensport effektiv etablieren können.
- Sportdemographische Entwicklungen im Seniorensport Deutschlands
- Analyse der Situation in den Landessportbünden
- Bestandsaufnahme des Seniorensports in Greifswald
- Strategien zur Etablierung des Seniorensports in Vereinen
- Möglichkeiten und Grenzen des Seniorensports
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2 beleuchtet die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland und thematisiert den wachsenden Bedarf an gesundheitsfördernden Aktivitäten im Alter.
- Kapitel 3 analysiert den Vormarsch des Seniorensports in den Landessportbünden Deutschlands. Es werden die jeweiligen sportdemographischen Gegebenheiten und Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern vorgestellt.
- Kapitel 4 bietet eine umfassende sportdemographische Gesamtanalyse des deutschen Seniorensports. Hier werden die Mitgliederentwicklung, die beliebtesten Sportarten sowie das Geschlechterverhältnis im Seniorensport beleuchtet.
- Kapitel 5 widmet sich dem organisierten Seniorensport in Greifswald. Es werden die verschiedenen Angebote, die Anzahl der Senioren in Vereinen sowie die Schwierigkeiten bei der Organisation des Seniorensports in der Hansestadt dargestellt.
- Kapitel 6 beleuchtet die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Sportvereine bei der Etablierung des Seniorensports. Es werden verschiedene Strategien zur Gewinnung von Senioren, die Rolle der Öffentlichkeitsarbeit und die soziale Komponente des Seniorensports diskutiert.
Schlüsselwörter
Seniorensport, Sportdemographie, Landessportbünde, Sportvereine, Greifswald, Mitgliederentwicklung, Sportarten, Geschlechterverhältnis, Etablierung, Möglichkeiten, Chancen, Grenzen.
- Citation du texte
- Thomas Pult (Auteur), 2001, Der Vormarsch des Seniorensports in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8378