Packungsbeilagen stellen in unserem Alltag eine Textsorte dar, mit der wir ständig konfrontiert werden, deren Verständnis uns aber zuweilen schwer fällt. Dies liegt zum einen daran, dass Packungsbeilagen in einer gewissen Fachsprache gestaltet sind. Auch fehlt es dem Patienten an dem nötigen Know-How, um zum Beispiel die Inhaltsstoffe richtig deuten zu können.
So ist zu fragen, wie sinnvoll Packungsbeilagen zum momentanen Zeitpunkt für den Patienten überhaupt sind und ob diese förderlich zur richtigen Anwendung eines Medikamentes sind. Gleichzeitig ergibt sich die Frage, ob die Zielgruppe „Patient“ in der sprachlichen Ausgestaltung der Packungsbeilagen berücksichtigt wird.
Charakteristisch für die Packungsbeilage ist ihre Struktur. Es ist ferner zu klären, welcher Spielraum bei der Gestaltung überhaupt bleibt und wie sich gewisse rechtliche Vorschriften auswirken.
Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, eine Analyse der Textsorte „Packungsbeilage“ durchzuführen, wobei dabei immer wieder linguistische mit inhaltlichen Aspekten verknüpft werden. Auch soll versucht werden, deutsche mit französischen Packungsbeilagen zu vergleichen. (an dieser Stelle soll erwähnt werden, dass nicht übersetzte Texte miteinander verglichen werden, sondern Beipackzettel von verschiedenen Medikamenten, deren Texte in der jeweiligen Sprache verfasst sind).
Grundlage bilden verschieden Beipackzettel von deutschen und französischen Medikamenten sowie das deutsche Arzneimittelgesetz, das dieser Arbeit als Anhang hinzugefügt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Grundlagen
- Begriffsklärung
- Funktion der Packungsbeilage
- Rechtliche Vorgaben
- Arzt-Patienten-Beziehung
- Die W-Kette
- Allgemeine Bestimmung und Charakterisierung des Texttyps „Anleitungstexte“
- Adressaten der Packungsbeilage
- Beschreibung der Kommunikationssituation
- Linguistische Analyse
- Makroebene
- Layout
- Gliederungsstrukturen
- Mikroebene
- Der Wortschatz der Textsorte
- Kohärenz
- Katapher
- Deixis
- Die Funktion des Passivs
- Leserorientierung/ Zielgruppenorientierung
- Vergleich Frankreich/ Deutschland
- Ausblick: Medikamente in Supermärkten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Textsorte „Packungsbeilage“ von Medikamenten, indem sie linguistische Aspekte mit inhaltlichen Aspekten verknüpft. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob Packungsbeilagen im heutigen Kontext den Patienten ausreichend informieren und ob sie die korrekte Anwendung von Medikamenten fördern. Die Analyse untersucht außerdem die Berücksichtigung der Zielgruppe „Patient“ in der sprachlichen Gestaltung der Packungsbeilage.
- Linguistische Analyse der Textsorte Packungsbeilage
- Funktion und Bedeutung von Packungsbeilagen in der Kommunikation zwischen Arzt, Apotheker und Patient
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorgaben für die Gestaltung von Packungsbeilagen
- Vergleich der Gestaltung von Packungsbeilagen in Deutschland und Frankreich
- Aktuelle Debatte über die Rolle von Packungsbeilagen und die zunehmende Selbstmedikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Problemstellung dar, die in der mangelnden Verständlichkeit von Packungsbeilagen für den Patienten liegt. Das Kapitel "Grundlagen" definiert den Begriff "Packungsbeilage" und beleuchtet die Funktion des Beipackzettels in der Kommunikation zwischen Arzt, Apotheker und Patient. Es werden auch die rechtlichen Vorgaben für die Gestaltung von Packungsbeilagen erläutert, wobei das deutsche Arzneimittelgesetz als zentrale Grundlage dient. Der Schwerpunkt des Kapitels "Linguistische Analyse" liegt auf der sprachlichen Struktur und Gestaltung von Packungsbeilagen. Die Analyse betrachtet sowohl die Makroebene (Layout, Gliederungsstrukturen) als auch die Mikroebene (Wortschatz, Kohärenz, Deixis, Passiv). Das Kapitel "Vergleich Frankreich/ Deutschland" analysiert Unterschiede in der Gestaltung von Packungsbeilagen in den beiden Ländern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Textsorte "Packungsbeilage" und untersucht die sprachliche Gestaltung sowie die Funktion dieses Texttyps im Kontext der Kommunikation zwischen Arzt, Apotheker und Patient. Im Mittelpunkt stehen die rechtlichen Vorgaben, die Gestaltungsmerkmale der Packungsbeilage und die Berücksichtigung der Zielgruppe "Patient" in der sprachlichen Gestaltung.
- Arbeit zitieren
- Christine Müller (Autor:in), 2006, Eine linguistische Analyse von medizinischen Beipackzetteln in Deutschland und Frankreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83801