Die Arbeit befasst sich mit der im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 eingeführten Zinsschrankenregelung (§ 4h EStG).
Durch die in dem neuen § 4h EStG und einem vollständig ersetzten § 8a KStG verankerte Zinsschranke soll der Zinsabzug ab dem Veranlagungszeitraum 2008 bei Unternehmen völlig neu geregelt werden. Der steuerliche Zinsabzug wird nicht nur (wie bisher) in Fällen der Gesellschafterfremdfinanzierung bei Kapitalgesellschaften, sondern – bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen - rechtsformunabhängig eingeschränkt. Jedoch ist ein unbegrenzter Vortrag dieser Zinsen möglich. Die Neuregelung ist äußerst komplex, verknüpft mehrere Bedingungen und Gegenausnahmen miteinander und führt – zumindest teilweise – zu unangemessenen und willkürlichen steuerlichen Folgen. Außerdem bestehen erhebliche verfassungsrechtliche und europarechtliche Bedenken. Ferner gibt es zahlreiche Kritikpunkte an der Ausgestaltung der Zinsschrankenregelung.
In dieser Arbeit wird sowohl die Funktionsweise der Zinsschranke aufgezeigt sowie insbesondere auf die beratungsintensiven und komplexen Ausnahmeregelungen und Problemfelder eingegangen. Abschließend werden noch verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Zinsschranke im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008
- Zielsetzung der Zinsschranke
- Konzept der Zinsschrankenregelung
- Grundprinzip der neuen Zinsschranke: Beschränkter Zinsabzug
- Maßgebender Gewinn
- Zinsvortrag
- Anwendungsbereich
- Personeller und sachlicher Anwendungsbereich
- Ausnahmetatbestände
- Freigrenze
- Konzernfreie Betriebe („Stand-alone-Klausel“)
- Bedeutung der Konzernzugehörigkeit
- Konzernzugehörigkeit im Sinne des § 4h EStG
- Regelung bei Körperschaften
- Eigenkapitalquotenvergleich („Escape-Klausel“)
- Grundsatz sowie Wichtigkeit der IFRS
- Besonderheiten und Details
- Kritik an der Neuregelung
- Verfassungsrechtliche Bedenken (insbesondere Verletzung des objektiven Nettoprinzips)
- Europarechtliche Bedenken
- Kritik an der Ausgestaltung der Zinsschranke
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Gestaltungsansatz Freigrenze
- Gestaltungsansatz steuerliches EBITDA
- Gestaltungsansatz Konzernzugehörigkeit
- Gestaltungsansatz Eigenkapitalquotenvergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit untersucht die neue Zinsschrankenregelung des § 4h EStG, die im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 eingeführt wurde. Ziel der Arbeit ist es, die Funktionsweise der Zinsschranke zu erläutern, ihre Kritikpunkte aufzuzeigen und Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen aufzuzeigen.
- Einschränkungen des Zinsabzugs für Unternehmen
- Ausnahmetatbestände und deren Bedeutung
- Verfassungsrechtliche und europarechtliche Bedenken
- Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Zinsschranke
- Bewertung der Zinsschranke im Kontext der Unternehmensteuerreform
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Unternehmensteuerreform 2008 und die Einführung der Zinsschranke als Gegenfinanzierungsmaßnahme vor.
- Kapitel 2: Die Zinsschranke im Rahmen des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008: Dieses Kapitel erläutert das Konzept der Zinsschranke, ihre Zielsetzung, den Anwendungsbereich und die Ausnahmetatbestände.
- Kapitel 2.1: Zielsetzung der Zinsschranke: Es werden die Ziele der Zinsschranke erläutert, wie z.B. die Vermeidung von Steueroptimierungsmaßnahmen und die Verhinderung von Gewinnverlagerungen ins Ausland.
- Kapitel 2.2: Konzept der Zinsschrankenregelung: Dieses Kapitel beschreibt das Grundprinzip der Zinsschranke, die Berechnung des maßgebenden Gewinns (steuerliches EBITDA) und die Möglichkeit des Zinsvortrags.
- Kapitel 2.3: Anwendungsbereich: Hier werden der personelle und sachliche Anwendungsbereich der Zinsschranke dargestellt. Zudem werden die Ausnahmetatbestände wie die Freigrenze, die Stand-alone-Klausel und die Escape-Klausel im Detail erläutert.
- Kapitel 2.4: Kritik an der Neuregelung: Dieses Kapitel präsentiert die verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Bedenken sowie die Kritik an der Ausgestaltung der Zinsschrankenregelung.
- Kapitel 2.5: Gestaltungsmöglichkeiten: Dieses Kapitel zeigt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten auf, die Unternehmen nutzen können, um die negativen Auswirkungen der Zinsschranke zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der vorliegenden Studienarbeit sind: Unternehmensteuerreform 2008, Zinsschranke, § 4h EStG, § 8a KStG, Zinsabzugsbeschränkung, Steuerliches EBITDA, Freigrenze, Konzernzugehörigkeit, Eigenkapitalquotenvergleich, Gestaltungsmöglichkeiten, verfassungsrechtliche Bedenken, europarechtliche Bedenken.
- Citar trabajo
- Tobias Sick (Autor), 2007, Die neue Zinsschrankenregelung des § 4h EStG, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84169