In der vorliegenden Arbeit soll neben den historischen Hintergründen, welche den Ereignissen des Frühjahrs 1945 vorausgingen, vor allem die Beschäftigung mit dem Thema „Flucht und Vertreibung“ in der polnischen und deutschen Wissenschaft, aber auch in der Öffentlichkeit beleuchtet werden. Im Besonderen soll dabei die sich über die Jahre verändernde Kontroverse zwischen Deutschen und Polen ins Visier genommen werden, welche bis heute, auch durch die Diskussion über ein „Zentrum gegen Vertreibungen“, zu keinem absehbaren Ende gefunden hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die nationalsozialistische Volkstumspolitik als eine Ursache der Zwangsmigrationen nach 1945
- 1.1 Die Vertreibung von Deutschen aus den Ostgebieten ab Oktober 1944
- 1.2 Die „Germanisierung“ in den annektierten polnischen Gebieten
- 1.3 Die Pläne des „Generalplans Ost“
- 2. Die Kontroverse über Flucht und Vertreibung in Deutschland und Polen
- 2.1 Die Entwicklung der polnischen Auseinandersetzung mit der Problematik
- 2.2 Die polnische Geschichtswissenschaft nach 1989
- 2.3 Die deutsche Perspektive auf die Vertreibung
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Kontroverse über Zwangsmigrationen nach 1945 im deutsch-polnischen Gedächtnis. Sie analysiert die nationalsozialistische Volkstumspolitik als eine Ursache der Vertreibung von Deutschen aus den Ostgebieten, untersucht die sich über die Jahre verändernde Kontroverse zwischen Deutschen und Polen und beleuchtet die Beschäftigung mit dem Thema „Flucht und Vertreibung“ in der polnischen und deutschen Wissenschaft sowie in der Öffentlichkeit.
- Nationalsozialistische Volkstumspolitik und ihre Auswirkungen auf die Vertreibung von Deutschen aus den Ostgebieten
- Die Kontroverse über Flucht und Vertreibung in der deutschen und polnischen Geschichte
- Die Rolle der Wissenschaft und der öffentlichen Meinung in der Auseinandersetzung mit dem Thema
- Die Herausforderungen für die Zeitgeschichte und die Bedeutung des Dialogs zwischen Deutschland und Polen
- Die Perspektiven der deutschen und polnischen Historiker auf die Vertreibung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema "Flucht und Vertreibung" im deutsch-polnischen Gedächtnis ein und stellt die Relevanz der Thematik im Kontext der Diskussion um ein "Zentrum gegen Vertreibungen" dar. Das erste Kapitel analysiert die nationalsozialistische Volkstumspolitik als eine Ursache der Zwangsmigrationen nach 1945. Es beleuchtet die ideologische Grundlage der NS-Politik, die zur Vertreibung von Millionen Menschen aus ihren Heimatgebieten führte, und zeigt die Rolle der SS bei der Durchführung dieser Pläne. Das zweite Kapitel behandelt die Kontroverse über Flucht und Vertreibung in Deutschland und Polen. Es untersucht die Entwicklung der polnischen Auseinandersetzung mit der Problematik, die Rolle der polnischen Geschichtswissenschaft nach 1989 und die unterschiedlichen Haltungen deutscher Historiker zur Thematik.
Schlüsselwörter
Zwangsmigration, Flucht, Vertreibung, nationalsozialistische Volkstumspolitik, "Generalplan Ost", deutsch-polnische Geschichte, Erinnerungskultur, Geschichtswissenschaft, Kontroverse, „Zentrum gegen Vertreibungen“.
- Quote paper
- Patricia Romanowsky (Author), 2007, "Flucht und Vertreibung" im Diskurs der Erinnerungen. Die Kontroverse über Zwangsmigrationen nach 1945 im deutsch-polnischen Gedächtnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84262