Sowohl in der psychologischen (Tversky 2004:621) als auch in der politikwissenschaftlichen Literatur (Hinich/Munger 1997:128) besteht Einigkeit darüber, dass die Annahme rationaler, nutzenmaximierender Akteure eine zentrale Rolle in
der Politikwissenschaft spielt. Auch neuere räumliche Wahlmodelle folgen der Logik
der Rational-Choice.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Annahmen der RC- Theorie der empirisch-psychologischen Kritik gegenüberzustellen, um über die Vorstellung von psychologischen Wahlmodellen zu einer Relevanzabschätzung für die politikwissenschaftliche Wahlforschung zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Psychologische Kritik | – Kritik an RC- Annahmen
- 2.1 Identifizierung aller Alternativen
- 2.2 Bildung einer transitiven Präferenzstruktur
- 2.3 Bestimmung aller relevanten zukünftigen Zustände der Welt / Bestimmung des Ergebnisses jeder Kombination von Alternative und Zustand
- 2.4 Bewertung der einzelnen Ergebnisse/ Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeiten für die Zustände
- 2.5 Wahl der Alternative mit dem maximalen erwarteten Nutzen
- 3. Psychologische Kritik II – Zentrale Aspekte
- 3.1 Emotionen
- 3.2 Kultur/Normen
- 3.3 Persönlichkeitsmerkmale
- 3.4 Zeit
- 3.5 Risiko/Unsicherheit
- 4. Psychologische Wahlmodelle
- 4.1 Ökologische Rationalität
- 4.2 Prospect Theory
- 5. Schlussfolgerungen für die politikwissenschaftliche Modellierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit der Rational-Choice-Theorie (RC) im Kontext von Wahlentscheidungen. Ziel ist es, die Annahmen des RC-Modells einer empirisch-psychologischen Überprüfung zu unterziehen und die Relevanz psychologischer Wahlmodelle für die politikwissenschaftliche Wahlforschung zu beurteilen.
- Kritik an den zentralen Annahmen der RC-Theorie aus psychologischer Sicht
- Analyse relevanter psychologischer Einflussfaktoren auf Wahlentscheidungen, die im RC-Modell nicht berücksichtigt werden
- Präsentation und Diskussion von psychologischen Wahlmodellen als Alternativen zum RC-Modell
- Bewertung der Implikationen der psychologischen Kritik für die politikwissenschaftliche Modellierung des Wahlverhaltens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel, die sich mit verschiedenen Aspekten der psychologischen Kritik an der RC-Theorie befassen.
- Das erste Kapitel stellt die grundlegenden Annahmen der RC-Theorie vor und erläutert die zugrundeliegende Vorstellung von einem rationalen Entscheider.
- Das zweite Kapitel beleuchtet verschiedene psychologische Kritikpunkte, die sich gegen die Annahme rationaler, nutzenmaximierender Akteure richten.
- Im dritten Kapitel werden weitere zentrale Aspekte behandelt, die in der RC-Theorie unberücksichtigt bleiben, wie Emotionen, Kultur, Persönlichkeitsmerkmale, Zeit und Risiko/Unsicherheit.
- Das vierte Kapitel präsentiert zwei einflussreiche psychologische Wahlmodelle, die diese Kritikpunkte in ihre Theorie integrieren: die Ökologische Rationalität und die Prospect Theory.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Wahlentscheidungen, Rational-Choice-Theorie, psychologische Kritik, Wahlmodelle, Ökologische Rationalität, Prospect Theory, methodologischer Individualismus, politische Modellierung.
- Citar trabajo
- Dipl. Verw. Wiss. Ralph Wenzl (Autor), 2006, Wie entscheiden sich Wähler? Psychologische Kritik an Rational-Choice-Modellierung der Wahlentscheidung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85268