Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des „Size-Effekts“ als Kapitalmarktanomalie. In diesem Zusammenhang berichtet Rolf Banz im Jahre 1981 erstmals von dem Phänomen, dass Aktien kleinkapitalisierter Unternehmen langfristig und systematisch risikoadjustierte Überrenditen im Vergleich zu Aktiengesellschaften hoher Marktkapitalisierung aufweisen. Banz nennt dies den „Size-Effekt“.
In Anlehnung an die zahlreichen Studien, welche das Auftreten des Phänomens in den vergangenen 25 Jahren an diversen internationalen Aktienmärkten immer wieder bestätigen konnten, erfolgt im Zuge dieser Studie eine Untersuchung des österreichischen Aktienmarktes hinsichtlich des Auftretens eines Size-Effekts. Dabei kann auf Basis des Sharpe-Lintner Capital Asset Pricing Models, welches als theoretische Grundlage der Untersuchung dient, aufgezeigt werden, dass im Untersuchungszeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2006 am österreichischen Kapitalmarkt kein Size-Effekt nachzuweisen ist. In nahezu allen Jahren erzielten dabei Aktien großer Gesellschaften höhere Renditen als jene kleiner Unternehmen. Die Studie kommt darüber hinaus zu dem Resultat, dass Aktien von Unternehmen mittelgroßer Börsenkapitalisierung im Untersuchungszeitraum die bei weitem höchsten Renditen erzielen konnten.
Des Weiteren liefert eine Untersuchung des Renditeverhaltens österreichischer Aktien in den einzelnen Kalendermonaten das Ergebnis, dass auch am heimischen Kapitalmarkt ein „Januar-Effekt“ in dem Sinne besteht, dass Aktien im Monat Januar im Schnitt signifikant höhere Renditen erzielen, als im zweitbesten Kalendermonat. Ein in der Literatur oftmals erwähnter Zusammenhang , des Januar- und des Size-Effekts kann jedoch nicht beobachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Executive Summary
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I: Theoretische Grundlagen
- Theorie effizienter Märkte
- Die Klassifikation der Markteffizienz
- Stand der Wissenschaft zum Thema informationseffizienter Märkte
- Nicht-effiziente Märkte
- Das Capital Asset Pricing Model (CAPM)
- Modelprämissen des Capital Asset Pricing Model
- Von der Portfolio-Theorie zum Capital Asset Pricing Model
- B-Faktor, systematische und unsystematische Risiken
- Herleitung und Aufbau des CAPM
- Die Effizienzkurve (Efficient frontier)
- Die Kapitalmarktlinie
- Die Beziehung zwischen dem Risiko eines individuellen Investments und der erwarteten Rendite
- Kritische Würdigung des Capital Asset Pricing Model
- Meriten des CAPM
- Schwächen des CAPM
- Probleme bei der Berechnung und Anwendung der Beta-Faktoren
- Probleme bei Spezifikation und Wahl des Marktportfolios
- Schwächen des CAPM basierend auf den im Modell implizierten Annahmen
- Teil II: CAPM-Anomalien
- Auszug wichtiger, empirisch diskutierter CAPM-Anomalien
- "Price-Earnings" Effekte
- "Book-to-Market" Effekte
- "Contrarian" Effekte
- Untersuchung des „Size-Effekts“ als Kapitalmarktanomalie
- Analyse des österreichischen Aktienmarktes auf das Auftreten eines Size-Effekts
- Anwendung des Sharpe-Lintner Capital Asset Pricing Model als theoretische Grundlage
- Vergleich des Renditeverhaltens von Aktien verschiedener Börsenkapitalisierungen
- Bewertung des „Januar-Effekts“ am österreichischen Aktienmarkt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht das Phänomen des „Size-Effekts“ als Kapitalmarktanomalie und analysiert dessen Auftreten am österreichischen Aktienmarkt. Sie zielt darauf ab, die Erkenntnisse aus internationalen Studien auf den österreichischen Kontext zu übertragen und die Gültigkeit des Size-Effekts im Zeitraum von 2000 bis 2006 zu überprüfen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Diplomarbeit vor und führt in die Thematik des „Size-Effekts“ ein. Der erste Teil der Arbeit behandelt die theoretischen Grundlagen des Kapitalmarktes, insbesondere die Theorie effizienter Märkte und das Capital Asset Pricing Model (CAPM). Die verschiedenen Modelle und Theorien werden ausführlich dargestellt und kritisch bewertet.
Im zweiten Teil der Arbeit werden wichtige empirisch diskutierte CAPM-Anomalien vorgestellt, darunter die „Price-Earnings“ Effekte, „Book-to-Market“ Effekte und „Contrarian“ Effekte.
Schlüsselwörter
Size-Effekt, Kapitalmarktanomalie, Capital Asset Pricing Model (CAPM), österreichischer Aktienmarkt, Sharpe-Lintner-Modell, Rendite, Börsenkapitalisierung, Januar-Effekt, Markteffizienz, Anomalie.
- Citar trabajo
- Johannes Bauernberger (Autor), 2007, Investmentstile: Test für den österreichischen Kapitalmarkt – Eine Untersuchung des Firm-Size-Effekts am österreichischen Aktienmarkt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86626