Die südliche Erweiterung Leningrads entlang dem heutigen Moskovskij prospekt galt vor der Perestrojka als ein Gebiet, in dem die Segnungen der „sozialistischen Stadt“ der Sowjetbevölkerung zugute kommen sollten. Dass die Vorstellungen der Stadtplaner einmal viel weiter gingen und hier im Süden der Stadt das neue Zentrum Leningrads entstehen sollte, war auch in den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion lange vergessen. Heute, im postsowjetischen Russland, finden die einstmals stolz vorgezeigten Neubaugebiete ebenfalls keine Beachtung mehr und im Rückblick erscheint das gesamte Projekt als unbedeutende Episode in der Stadtgeschichte. Es war jedoch nicht nur ein stadtplanerisches, sondern in seiner Symbolhaftigkeit auch ein in höchstem Maße politisches Vorhaben. Das Bild der Stadt St. Petersburg sollte auf immer verändert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung von Stadt und Stadtplanung in der Sowjetunion
- Architekturgeschichtliche Einordnung
- Der Generalplan von 1935
- Die Wirkungselemente des Generalplans
- Veränderung der städtischen Makrostruktur
- Die Form des neuen Zentrums
- Die Architektur des Dom sovetov
- Die Rolle Leningrads in der Sowjetunion
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Generalplan von 1935 und seiner Bedeutung für die Stadt Leningrad. Ziel ist es, die drei zentralen Elemente dieses Vorhabens - die neue Stadtstruktur, die Form des neuen Zentrums und die architektonische Gestaltung - zu analysieren und ihre Bedeutung im Kontext der sowjetischen Stadtplanung zu erläutern.
- Die Bedeutung von Stadt und Stadtplanung im Kontext der Sowjetunion
- Die Einordnung des Generalplans von 1935 in die Architekturgeschichte
- Die Auswirkungen des Generalplans auf die Stadt Leningrad
- Die symbolische Bedeutung des Generalplans als politisches Projekt
- Die Rolle Leningrads als Stadt im sowjetischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt anhand von Zitaten aus Reiseführern der Sowjetzeit die Bedeutung des Moskovskij prospekt für die Stadt Leningrad dar. Im zweiten Kapitel wird die Bedeutung von Stadt und Stadtplanung in der Sowjetunion im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutiert. Es wird gezeigt, wie die sowjetische Regierung Stadtplanung als Instrument zur Durchsetzung ihrer Ideologie und zur Gestaltung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung nutzte. Das dritte Kapitel setzt sich mit der architekturgeschichtlichen Einordnung des Generalplans von 1935 auseinander. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Generalplan selbst und seinen Zielen, während das fünfte Kapitel die Auswirkungen des Plans auf die Stadtstruktur, das neue Zentrum und die Architektur des Dom sovetov untersucht.
Schlüsselwörter
Generalplan, Leningrad, St. Petersburg, Stadtplanung, Sowjetunion, Architektur, Stadtstruktur, Zentrum, Dom sovetov, politisches Projekt, Symbol, Modernisierung, Industrialisierung, Proletariat, Lebensverhältnisse, Ideologie, Macht, Staat.
- Quote paper
- Stefan Daute (Author), 2005, Der Generalplan von 1935 und seine Bedeutung für die Stadt Leningrad, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86826