Die Entwicklung der Musikindustrie ist seit jeher geprägt von Krisen und Wandlungen. Sowohl bei der Einführung des Radios als auch der CD als neues Speichermedium verkannte die Plattenindustrie den neuen Markt und die aus ihm resultierenden Chancen. Heute steckt die Musikbranche in einer tiefen Absatzkrise, da von 1999 bis 2002 der globale Musikmarkt enorm eingebrochen ist. Gründe dafür sind technologische Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und ein verändertes Nutzerverhalten. Letzteres betrifft vorrangig die Nutzung von (illegalen) Musiktauschbörsen, von Brennern zur privaten Vervielfältigung von Musik- CDs sowie die Nutzung von anderen Unterhaltungsmedien, wie Videospielkonsolen.
Beispielsweise ging der Tonträgerumsatz in Deutschland im Jahr 2002 um 20% zurück .
Viele Akteure haben dieses Problem inzwischen erkannt. So auch der international agierende Musikmogul Simon Fuller, der sagte: „Die Plattenindustrie ist doch tot, da verdient keiner mehr Geld.“
Um auf die veränderten Bedingungen und Strukturen des Marktes zu reagieren, ist die Musik-branche gezwungen, kreative und innovative Strategien zu entwickeln. Lösungen sucht sie u.a. in der Verknüpfung gezielter Markenbildung mit verschiedenen medialen Unterhaltungs- und Vertriebsformen, wie Fernsehen, Printmedien, Radio, (Marken-) Werbung, Multimedia und Telekommunikation.
Am Beispiel des Castingformats ‚Deutschland sucht den Superstar’ soll dies nachfolgend veranschaulicht werden. Diese Analyse beinhaltet im ersten Teil die Definition der Begriffe Markenmanagement und Picking und im zweiten Teil die Darstellung des Fallbeispiels. Dazu werden Akteure, Ressourcen, Strategien und Ziele sowie Regeln dieses Formates beleuchtet.
Bevor konkret auf das Markenmanagement bzw. das Artist & Repertoire Management anhand der Fallstudie ‚Deutschland sucht den Superstar’ eingegangen wird, bedarf es zunächst einiger begrifflicher Erklärungen. Für die Definition des Begriffs Marke gibt es diverse Ansätze. Einige beruhen nur auf ihrer bloßen Kennzeichnungsfunktion, andere wiederum versuchen auch Vorstellungen mit einzubeziehen, die der Konsument direkt mit Marken verknüpft. Der Begriff der Marke scheint je nach Perspektive variabel definierbar zu sein, was seine Komplexität und Mehrdimensionalität zum Ausdruck bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Markenmanagement und Picking
- Markenmanagement
- Picking
- Akteure
- Ressourcen
- Die Bertelsmann AG
- Die Bertelsmann Music Group
- RTL Television
- Das Joint Venture
- Die Vermarktung einer Idee
- Mit der Strategie zum Ziel
- Relevante Regeln des Castingformats DSDS
- Ablaufregeln von DSDS
- Interne Regeln des Castingformats
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Strategien des A&R-Managements am Beispiel des Castingformats „Deutschland sucht den Superstar“. Die Studie analysiert, wie die Musikindustrie auf die Herausforderungen der digitalen Revolution reagiert und neue, kreative Wege zur Markenbildung und Künstlerentwicklung sucht.
- Markenmanagement in der Musikindustrie
- Artist & Repertoire Management (A&R)
- Castingformate als Instrument der Talentfindung und Markenbildung
- Strategien des A&R-Managements im Kontext des Formats „Deutschland sucht den Superstar“
- Analyse der Akteure, Ressourcen und Regeln des Castingformats
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Krise der Musikindustrie im Kontext der Digitalisierung und die Notwendigkeit innovativer Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Das Castingformat „Deutschland sucht den Superstar“ wird als Beispiel für eine neue Form der Markenbildung und Künstlerentwicklung vorgestellt.
- Markenmanagement und Picking: Dieses Kapitel erläutert die Definition von „Marke“ und „Markenmanagement“. Es werden verschiedene Ansätze und Kriterien zur Markenbildung vorgestellt und die Bedeutung des „Picking“ für den Erfolg von Künstlern in der Musikindustrie beleuchtet.
- Akteure: Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Akteure im Zusammenhang mit „Deutschland sucht den Superstar“ vor, darunter die Bertelsmann AG, die Bertelsmann Music Group, RTL Television und das Joint Venture, das für die Produktion des Formats verantwortlich ist.
- Ressourcen: Dieses Kapitel untersucht die Ressourcen, die für die Umsetzung des Formats „Deutschland sucht den Superstar“ eingesetzt werden. Es werden die finanziellen, technischen und personellen Ressourcen der beteiligten Unternehmen sowie die Vermarktungsstrategien des Formats beleuchtet.
- Mit der Strategie zum Ziel: Dieses Kapitel analysiert die Strategien, die im Rahmen von „Deutschland sucht den Superstar“ zur Talentfindung, Markenbildung und Künstlerentwicklung eingesetzt werden.
- Relevante Regeln des Castingformats DSDS: Dieses Kapitel untersucht die Ablauf- und internen Regeln des Castingformats, die die Auswahl und Entwicklung der Teilnehmer sowie die Gestaltung des Formats beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Markenmanagement, Artist & Repertoire Management (A&R), Castingformate, Musikindustrie, Digitalisierung, Markenbildung, Künstlerentwicklung und das Castingformat „Deutschland sucht den Superstar“.
- Citation du texte
- Helen Liebmann (Auteur), Katja Hampe (Auteur), 2005, Strategien des A&R-Management am Beispiel des Castingformats „Deutschland sucht den Superstar“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87693