1 Vorbemerkung
Das Thema der vorliegenden Arbeit entstand aus einem eher persönlich gehaltenen Gespräch mit der Seminarleitung zum Problem der Kindertaufe im Hinblick auf die baldige Geburt meines eigenen Kindes. Gerade dieser einschneidende Schritt - die Entscheidung für ein Kind zu sorgen und es auf einem richtigem Weg zu begleiten – veranlasste mich bereits im Vorfeld, die Feier der christlichen Taufe tiefgehender zu hinterfragen. In verschiedener Literatur und zahlreichen Gesprächen suchte ich nach Antworten auf die Fragen und Zweifel, die sich relativ schnell auftaten: Was unterscheidet das getaufte Kind von dem der guten Freunde, die noch nie einen Fuß in die Kirche gesetzt haben? Ist es richtig, diese Entscheidung zu treffen, solange das Kind sie nicht bejahen kann? Warum also nicht noch warten? Was soll da warum vor anderen Menschen öffentlich bekundet werden? Welche Rolle spielt eigentlich der Pastor und wer eignet sich überhaupt für das Amt des Paten? Wenn die Taufe als das höchste Sakrament angesehen wird – warum wird im Neuen Testament scheinbar nicht ein einziges Kind getauft? Und was macht das Ganze heute letztendlich überhaupt noch für einen Sinn?
Diese Arbeit soll also Antworten finden und helfen, die Übersicht zu bewahren bzw. zu erlangen. Gerade das Übersichtshafte ist es, das die Arbeit dem Charakter einen einführenden Seminars gerecht werden lassen soll – eine allzu detaillierte und tiefgründige Betrachtung ist im Rahmen desselben nicht möglich. Trotz allem soll und muss jedoch der Spagat zwischen persönlicher und fachwissenschaftlicher Betrachtung erreicht werden, um der Aufgabenstellung gerecht zu werden. Zu diesem Zweck werden die persönlichen Aspekte in die Vorbemerkung und das zusammenfassende Schlusswort verlagert, der Hauptteil der Arbeit wird objektiv-wissenschaftlich gehalten sein.
Entsprechend der obigen Fragestellungen ist die Arbeit in erster Linie nach persönlicher Interessenlage gegliedert und beginnt mit der ganz allgemeinen Beschäftigung mit dem Begriff der Taufe.
Darauf folgt die geschichtliche Entwicklung der Feier derselben, wobei ich besonderen Wert auf die textnahe Arbeit am Neuen Testament legen werde. Zahlreiche Textstellen sollen dies belegen.
Im 4. Kapitel sollen etwas detailliertere Ausführungen zur Bedeutung der Taufe folgen, die verschiedene Aspekte aufgreifen werden, um so die gesuchten Antworten auf die gestellten Fragen (siehe oben) zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Begriffliche Klärungen
- Definition
- Die gottesdienstliche Handlung
- Rechtlicher Status
- Geschichtliche Entwicklung
- Biblische Grundlagen
- Die alttestamentarische Zeit
- Das Neue Testament
- Johannes der Täufer
- Jesus
- Die Jünger
- Die Taufe in der Urgemeinde
- Die Apostolische Tradition Hippolyts
- Geschichtliche Meilensteine
- Evangelische Taufpraxis heute
- Biblische Grundlagen
- Zur Bedeutung der Taufe_
- Die Taufe als Gabe Gottes
- Die Taufe als einmalige Handlung
- Die Nachfolge Christi
- Zur Symbolik der Taufe
- Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier [...]
- Taufe und Familie
- Was hat die Taufe mit der Familie zu tun?
- Rituale
- Kindertaufe vs. Erwachsenentaufe
- Für die Glaubenstaufe
- Für die Kindertaufe
- Schlussfolgerung - Synthese
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Taufe als Grunddatum christlichen Glaubens, indem sie ihre biblischen, geschichtlichen und persönlichen Aspekte beleuchtet. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Taufe zu vermitteln und die verschiedenen Blickwinkel auf diese zentrale christliche Praxis zu erörtern.
- Die Taufe als Ritus der Aufnahme in die christliche Gemeinde
- Die historische Entwicklung der Taufe von den alttestamentarischen Wurzeln bis zur heutigen evangelischen Taufpraxis
- Die theologische Bedeutung der Taufe im Kontext der christlichen Tradition
- Die Bedeutung der Taufe für die Familie und die Frage nach der Kindertaufe vs. Erwachsenentaufe
- Die Rolle des Pastors und des Paten im Taufritual
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition der Taufe als christlicher Aufnahme-Ritus und beleuchtet die gottesdienstliche Handlung und den rechtlichen Status der Taufe. Im Anschluss wird die geschichtliche Entwicklung der Taufe von der alttestamentarischen Zeit über das Neue Testament bis zur heutigen evangelischen Taufpraxis analysiert.
Das vierte Kapitel widmet sich der Bedeutung der Taufe, betrachtet sie als Gabe Gottes, als einmalige Handlung und als Ausdruck der Nachfolge Christi. Darüber hinaus werden die Symbolik der Taufe und ihre Rolle im Kontext der Familie erörtert, wobei die Debatte zwischen Kindertaufe und Erwachsenentaufe im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Taufe, Christentum, Gemeinde, Sakrament, Kirche, Geschichte, Liturgie, Theologie, Familie, Kindertaufe, Erwachsenentaufe, Johannes der Täufer, Jesus Christus, Neues Testament, Altes Testament, Symbolhandlung, Ritus, Glaubensbekenntnis, Taufformel.
- Citar trabajo
- Antje Köpnick (Autor), 2005, Die Taufe als Grunddatum christlichen Glaubens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87895