Die Arbeit widmet sich der Frage, ob Theater in seiner bestehenden oder einer zukünftigen Form in Opposition zur gesellschaftlichen Produktions- und Lebensordnung, die es umgibt und prägt, treten kann.
Können durch Kunst Perspektiven auf eine andere Gesellschaft eröffnet oder eine grundlegende Kritik an der bestehenden Gesellschaft übermittelt werden? Wie sehen potentielle systemkritische Tendenzen innerhalb einer bürgerlichen Kunst aus und wodurch können sie vermittelt werden?
Betrachtet wird Kunst sowohl im Prozess der Produktion, als auch in ihrer Rezeption. Zentrale Anknüpfungspunkte für die Außeinandersetzung sind vor allem Texte von Karl Marx und der Situationistischen Internationale.
Inhaltsverzeichnis
- I. GRUNDLAGEN EINER MATERIALISTISCHEN BETRACHTUNG
- VON SYSTEMIMMANENZ UND SYSTEMKRITIK IN DER
- KUNST NACH KARL MARX
- 1. Begriffsklärung, Fragestellung und Methodik
- 2.Kunst als gesellschaftlicher Prozess.
- 3. Der Warencharakter von Kunst..
- 4. Gebrauchswert, Tauschwert und Fetischcharakter..
- 5. Die doppelte Erzeugung von Gebrauchs- und Tauschwert in der Kunst.
- 6. Staatliche Eingriffe in den Warenwert von Kunst..
- 7. Der Tauschwert des Theaters ......
- 8. Der Gebrauchswert des Theaters...
- 8.2 Der Inhalt ...........
- 9. Momente der Systemkritik in der Dialektik von Gebrauchswert und Tauschwert im Theater.
- VON SYSTEMIMMANENZ UND SYSTEMKRITIK IN DER
- II. UTOPISCHE KUNSTFORMEN, IHRE SYSTEMKRITISCHE
- WIRKUNG UND DIE VERBINDUNG ZUR BESTEHENDEN
- GESELLSCHAFT.
- 1. Eine kurze historisch-philosophische Einordnung der Situationistischen Internationale.
- 2. Zur Eingrenzung der Positionen........
- 3.Die Trennungen in der Welt und ihr Ausdruck im Spektakel
- 4. Die Zerstörung des Spektakels durch die Befreiung des wirklichen Subjektes...
- 5. Die Grundlagen einer revolutionären Funktion von Kunst und Kultur…...
- 5.1 Bedürfnisse und Begierden als Zugang zum revolutionären Subjekt...
- 5.2 Aufhebung der getrennten Kommunikation und der Trennung zwischen Kunst und Leben durch die revolutionäre Poesie..
- 5.3 Spiel als Handlungsmodus..
- 6. Künstlerisch-revolutionäre Praxisformen in der S.I..
- 7. Gedanken über subversive Momente von Kunst.
- 7.1 Generelle Grenzen subversiver Kunst.
- 7.2 Zur Trennung von bürgerlicher Kunst und revolutionärer Kunst......
- 8. Freie, erzeugende Tätigkeit.
- WIRKUNG UND DIE VERBINDUNG ZUR BESTEHENDEN
- III. VERSUCHE ÜBER SYSTEMKRITISCHE WIRKUNG IN DER
- REZEPTION VON BÜRGERLICHEM THEATER UND
- VERÄNDERUNGEN IN DER WAHRNEHMUNG DES
- MÖGLICHKEITSRAUMES.
- VERÄNDERUNGEN IN DER WAHRNEHMUNG DES
- 1. Stochern im Möglichkeitsraum
- 2. Beispielhafte Annäherung an systemkritisch wirksames Theater ..
- 2.1 Die direkte Einbindung des Zuschauers in das Bühnengeschehen......
- 2.2 Dokumentarische Theaterformen.
- 3. Ansätze zur Systemkritik im derzeitigen, bürgerlichen Theater
- REZEPTION VON BÜRGERLICHEM THEATER UND
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob Theater, in seiner bestehenden oder einer zukünftigen Form, in Opposition zur gesellschaftlichen Produktions- und Lebensordnung treten kann. Das Hauptziel ist es, zu analysieren, wie Kunst Perspektiven auf eine andere Gesellschaft eröffnen und grundlegende Kritik an der bestehenden Gesellschaft vermitteln kann. Die Arbeit beleuchtet auch die potentiellen systemkritischen Tendenzen innerhalb bürgerlicher Kunst und deren Vermittlungsweisen.
- Systemimmanenz und Systemkritik in der Kunst
- Kunst als Ware und ihre besondere Rolle im Warencharakter
- Die Dialektik von Gebrauchswert und Tauschwert in der Kunst
- Utopische Kunstformen und ihre revolutionäre Funktion
- Systemkritische Wirkung von Theater in der Rezeption
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I legt theoretische Grundlagen für die Untersuchung der systemkritischen Wirkung von Kunst, basierend auf der marxschen Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie. Dabei wird Kunst als Ware betrachtet und in ihren Beziehungen zu Produktion und Konsumtion eingeordnet. Die Besonderheiten von Kunst in ihrem doppelt erzeugten Gebrauchs- und Tauschwert und ihre staatliche Beeinflussung werden beleuchtet. Der Widerstreit zwischen Kunst als Produkt eines Gesellschaftssystems und ihrem Versuch, Wirksamkeit zu entfalten, wird anhand der Dialektik zwischen Gebrauchswert und Tauschwert untersucht.
Kapitel II beschäftigt sich mit der Theorie der Situationistischen Internationale (S.I.) und deren relevanten Bereichen für die Untersuchung von Kunstwirkung. Die Trennung in „spektakuläre“ Kunstproduktion und utopische, revolutionäre Kultur- und Kunstformen wird analysiert. Der Fokus liegt auf der Trennung zwischen kontemplativem Konsum und aktivem Prozess von Kunst und deren Einfluss auf zukünftig mögliche Tendenzen systemkritischer Kunst.
Kapitel III untersucht anhand von Beispielen die systemkritische Wirkung von Theater auf Individuen. Es wird angenommen, dass der Kunstprozess wichtiger ist als das Kunstwerk und dass Kunstwirkung durch den raum-zeitlichen Kontext und die betroffenen Individuen beeinflusst wird. Die systemkritische Wirkung von Theater wird als Zusammenspiel zwischen emotionalen und rationalen Elementen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Schlüsselwörter wie Systemimmanenz, Systemkritik, Kunst, Ware, Gebrauchswert, Tauschwert, Fetischcharakter, Situationistische Internationale, Spektakel, revolutionäre Kunst, subversive Kunst, Theater und Rezeption. Die Arbeit erforscht die Beziehungen zwischen diesen Konzepten und ihre Bedeutung für die Analyse der systemkritischen Wirkung von Kunst, insbesondere Theater.
- Quote paper
- M.A. Inken Kautter (Author), 2005, Systemimmanenz von systemkritischem Theater - Prolegomena zur politischen Wirkung von Theater, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88295