Ziele und Realisationsmöglichkeiten des Islamischen Religionsunterrichts in Deutschland:
Während im evangelischen, katholischen, jüdischen sowie teilweise auch im orthodoxen Religionsunterricht in Deutschland Staat und Religionsgemeinschaften kooperieren, ist es im Falle des Islams bisher nicht zu einer gleichwertigen Zusammenarbeit gekommen, obwohl dies seit vielen Jahren von den verschiedensten Seiten gefordert wird und zahlreiche Bemühungen in diese Richtung hin stattgefunden haben.
Diese Situation wird teilweise als Ausdruck staatlicher Diskriminierung, teils als Folge mangelnder Organisiertheit der Muslime und teilweise als Konsequenz einer generellen Unvereinbarkeit der islamischen Religion mit dem säkularen Staat wahrgenommen.
Um Realisationsmöglichkeiten für einen islamischen Religionsunterricht zu ermitteln, ist es folgerichtig notwendig, zunächst oben genannte organisatorischen und inhaltlichen Aspekte zu untersuchen.
Die Arbeit umfasst insofern sowohl einen Blick auf die vorhandenen muslimischen Vereinigungen in Deutschland als auch die Auseinandersetzung mit relevanten theologischen Inhalten des Islams. Dem werden die organisatorischen und inhaltlichen Voraussetzungen des schulischen Religionsunterrichts im Allgemeinen gegenübergestellt. Da die Beurteilung verschiedener Realisationsmöglichkeiten wesentlich von den Zielen abhängt, die mit der Einführung eines solchen Angebots verknüpft sind, werden auch diese explizit in den Blick genommen. Abschließend werden konkrete Varianten der Verwirklichung eines islamischen Religionsunterrichts diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Muslime in Deutschland
- 1.1 Ethnische und nationale Hintergründe
- 1.2 Zahlen
- 1.3 Muslimische Vereinigungen
- 1.3.1 Tabellarischer Überblick
- 1.3.2 Mitgliederzahlen - Repräsentativität
- 1.3.3 Ausrichtung
- 1.3.4 Vernetzung - Strukturen
- 2. Der säkulare Rechtsstaat aus juristischer und theologischer Perspektive
- 2.1 Der säkulare Rechtsstaat
- 2.2 Das Verhältnis von Christentum und Islam zum säkularen Rechtsstaat
- 2.2.1 Christentum
- 2.2.2 Islam
- 2.2.2.1 Relevante Koraninhalte
- 2.2.2.2 Islamismus
- 2.2.2.3 Traditionalisten
- 2.2.2.4 Reformer
- 2.2.2.5 Säkularisten
- 2.2.2.6 Muslime in der Diaspora
- 3. Die Zusammenarbeit von Staat und Religion in der Schule -Anforderungen und Status Quo bezüglich des Islams
- 3.1 Rechtliche Hintergründe und Voraussetzungen der Zusammenarbeit
- 3.2 Stand der Erfüllung der rechtlichen Kriterien zur Einführung eines Islamischen Religionsunterrichts
- 3.2.1 Vorliegen einer Religionsgemeinschaft
- 3.2.2 Erfüllung der praktischen Voraussetzungen
- 3.2.3 Erfüllung der inhaltlichen Voraussetzungen
- 3.2.4 Fazit: Erfüllung der Voraussetzungen
- 4. Ziele und Realisationsmöglichkeiten eines religiösen Angebots für Muslime
- 4.1 Ziele
- 4.1.1 Primäre Ziele
- 4.1.2 Sekundäre Ziele
- 4.2 Realisationsmöglichkeiten
- 4.2.1 Modelltypen
- 4.2.2 Bewertung der Modelle
- 4.2.2.1 Die bisherigen Dachorganisationen als Ansprechpartner
- 4.2.2.2 Zusammenschluss der Dachverbände als Ansprechpartner
- 4.2.2.3 Übergangsmodell: Zusammenarbeit am „Runden Tisch“
- 4.2.2.4 Islamkunde in deutscher Sprache
- 4.2.2.5 Religionsunterricht für alle
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Zielen und Realisationsmöglichkeiten eines islamischen Religionsunterrichts in Deutschland. Die Autorin untersucht die aktuelle Situation von Muslimen in Deutschland, analysiert die Beziehung des säkularen Rechtsstaates zum Islam und beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit von Staat und Religion in der Schule. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie ein islamischer Religionsunterricht in der Praxis umgesetzt werden kann und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.
- Die Situation von Muslimen in Deutschland
- Die Beziehung zwischen dem säkularen Rechtsstaat und dem Islam
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen islamischen Religionsunterricht
- Die Ziele und Realisationsmöglichkeiten eines islamischen Religionsunterrichts
- Die verschiedenen Modelle für einen islamischen Religionsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Situation von Muslimen in Deutschland. Es werden die ethnischen und nationalen Hintergründe der muslimischen Bevölkerung sowie die Mitgliederzahlen und die Struktur muslimischer Vereinigungen untersucht. Das zweite Kapitel analysiert die Beziehung des säkularen Rechtsstaates zum Islam aus juristischer und theologischer Perspektive. Es werden sowohl christliche als auch islamische Perspektiven auf das Verhältnis von Religion und Staat beleuchtet. Im dritten Kapitel werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit von Staat und Religion in der Schule untersucht. Dabei werden die Voraussetzungen für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in Deutschland betrachtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Zielen und Realisationsmöglichkeiten eines islamischen Religionsunterrichts. Es werden verschiedene Modelle für einen solchen Unterricht vorgestellt und deren Vor- und Nachteile diskutiert. Das fünfte Kapitel gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des islamischen Religionsunterrichts in Deutschland.
Schlüsselwörter
Islamischer Religionsunterricht, Muslime in Deutschland, Säkularer Rechtsstaat, Staat und Religion, Zusammenarbeit in der Schule, Rechtliche Rahmenbedingungen, Ziele, Realisationsmöglichkeiten, Modelle, Islamkunde.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Psychologin; Magister in Europastudien Katrin Isabell Zardo (Autor:in), 2007, Islamischer Religionsunterricht. Ziele und Realisationsmöglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89836