Das Augenmerk sollte sich verstärkt auf den interkomprensionsbasierten Unterricht richten, um die Kommunikation zwischen den Kulturen zu verbessern. Im aktuellen Zusammenhang mit der Öffnung Europas gewinnt die Rolle der Mehrsprachigkeit noch mehr an Bedeutung. Es ist mein Anliegen, den SuS der 8. Klasse am Gymnasium aufzuzeigen, welche Funktion der Multilingualismus in der heutigen Zeit annimmt.
Die Entscheidung, das Thema der Mehrsprachigkeit im Anfängerunterricht zu wählen, traf ich aus mehreren Gründen. Zum einen handelt es sich um die dritte Fremdsprache, d.h. die SuS bringen bereits Vorkenntnisse aus dem Englischen und Französischen mit – ein Mehrsprachigkeitsprofil kann erst durch den Erwerb einer dritten Sprache entstehen: man spricht von einem Mehrsprachigkeitscharakter, wenn man mit der Grundlage der Kenntnis seiner Muttersprache limitierte Kenntnisse in mindestens zwei weiteren Fremdsprachen aufweisen kann.
Die von mir ausgewählte Unterrichtseinheit zielt darauf ab, den SuS das Erlernen der neuen Fremdsprache zu erleichtern – demnach ist meine Absicht, den SuS bewusst zu machen, dass sie sowohl lexikalische als auch morphosyntaktische Strukturen aus ihnen bereits bekannten Sprachen ableiten können. Zum anderen soll den SuS die "Angst vor dem Neuen" genommen werden – sie werden sich zu Beginn bereits dessen bewusst, dass ihnen der Erwerb der dritten Fremdsprache deutlich leichter fallen wird als bspw. Englisch, da sie ihre Vorkenntnisse einbringen können.
Darüber hinaus wird den SuS beim Erschließen von ihnen unbekannten Texten bewusst, dass es sich beim Spanischen um keine "Fremd"sprache im eigentlichen Sinne handelt. Vielmehr handelt es sich um ein Konstrukt, das den SuS bereits wohlbekannt ist – sowohl das Vokabular als auch die grammatikalischen Strukturen erscheinen ihnen vertraut. Dadurch wird ihnen die Sprache problemlos zugänglich gemacht.
Mein Ziel wird es sein, den SuS dabei Hilfestellung zu leisten, diese anzuwenden – sie werden ein Sprachbewusstsein entwickeln, das ihnen in den weiteren Jahren helfen wird, Verknüpfungen zwischen den unterschiedlichen Sprachen einfacher herzustellen. Der Anfängerunterricht eignet sich meiner Meinung am besten für diese Bewusstmachung – schließlich soll bereits ganz am Anfang die Motivation für das Erlernen der Sprache geweckt werden. Die SuS werden sofort aktiviert, wenn sie feststellen, dass sie von Beginn bereits vieles ohne Spanischvorkenntnisse rezeptiv verstehen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Begründung der Themenwahl
- 2. Fachwissenschaftliche Analyse
- 2.1 Der Terminus Mehrsprachigkeit
- 2.2 Bedeutung der Mehrsprachigkeit im schulischen Zusammenhang
- 2.3 Grundsätze des interkomprehensivbasierten Unterrichts
- 2.4 Verortung im Bildungsplan
- 3. Methodisch-didaktische Vorüberlegungen und Analyse des Lerngegenstandes
- 3.1 Lerngruppe und Lernvoraussetzungen
- 3.2 Ziele und Vorgehensweise der Unterrichtseinheit
- 3.2.1 Sachanalyse
- 3.2.2 Methodisch-didaktische Analyse
- 4. Unterrichtspraktische Durchführung
- 4.1 Konzeption der Unterrichtseinheit
- 4.2 Darstellung der einzelnen Stunden
- 4.2.1 Die Einstiegsstunde
- 4.2.2 Die zweite Stunde
- 4.2.3 Dritte und vierte Stunde
- 4.2.4 Die fünfte Stunde
- 4.2.5 Die sechste Stunde
- 5. Abschließende Reflexion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtseinheit im Fach Spanisch zielt darauf ab, den Schülern die Vorteile des interkomprehensivbasierten Unterrichts aufzuzeigen und sie für Sprachen zu sensibilisieren. Die Einheit soll den Schülern helfen, ihre Vorkenntnisse aus dem Englischen und Französischen zu nutzen, um den Erwerb des Spanischen zu vereinfachen.
- Der Begriff Mehrsprachigkeit und seine Bedeutung im schulischen Kontext
- Die Anwendung von Interkomprehension im Fremdsprachenunterricht
- Die Sensibilisierung für sprachliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sprachen
- Die Förderung von Sprachbewusstsein und Sprachlernkompetenz
- Die Motivation und Aktivierung der Schüler durch den Einsatz von interkomprehensiven Strategien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Begründung der Themenwahl
Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Mehrsprachigkeit in der heutigen Zeit und argumentiert für die Notwendigkeit, interkomprehensivbasierte Unterrichtsansätze im Fremdsprachenunterricht zu fördern. Sie verdeutlicht die Vorteile, die der Erwerb einer dritten Sprache, wie Spanisch, für Schüler mit Vorkenntnissen in Englisch und Französisch bietet.
Kapitel 2: Fachwissenschaftliche Analyse
Dieses Kapitel definiert den Begriff Mehrsprachigkeit und beleuchtet seine Bedeutung im schulischen Kontext. Es geht auf die Grundsätze des interkomprehensivbasierten Unterrichts ein und zeigt seine Verortung im Bildungsplan auf.
Kapitel 3: Methodisch-didaktische Vorüberlegungen und Analyse des Lerngegenstandes
Hier werden die Lerngruppe und ihre Lernvoraussetzungen vorgestellt. Die Ziele und Vorgehensweise der Unterrichtseinheit werden erläutert, und es wird eine Sachanalyse sowie eine methodisch-didaktische Analyse des Lerngegenstandes vorgenommen.
Kapitel 4: Unterrichtspraktische Durchführung
Dieses Kapitel beschreibt die Konzeption der Unterrichtseinheit und erläutert die einzelnen Stunden im Detail. Es werden die Einstiegsstunde, die zweite Stunde, die dritte und vierte Stunde, die fünfte Stunde sowie die sechste Stunde vorgestellt.
Schlüsselwörter
Mehrsprachigkeit, Interkomprehension, Fremdsprachenunterricht, Sprachbewusstsein, Sprachlernkompetenz, Anfängerunterricht, Spanisch, Englisch, Französisch, Bildungsplan, Unterrichtskonzeption, Sprachsensibilisierung
- Citar trabajo
- Daria Götte (Autor), 2016, Interkomprehensionsbasierter Anfängerunterricht im Fach Spanisch. Eine Sensibilisierung für Sprachen entwickeln, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900231