Unternehmen werden  in der heutigen Zeit nicht mehr nur durch die wirtschaftlichen  und  rechtlichen  Rahmenbedingungen  zur  ständigen  Veränderung 
gezwungen.  Die  ansteigende  Komplexität,  das  zunehmende  Tempo  und  der immerwährende  Wandel  prägen  die Gesellschaft  des  21.  Jahrhunderts, 
wodurch  die  Entwicklung  von  der  Industrie- hin  zur  Informations- und Dienstleistungsgesellschaft  weiter  vorangetrieben  wird Unternehmen  sehen 
sich einem erheblichen Kosten-, Zeit- und Qualitätsdruck ausgesetzt, was vor allem die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern verstärkt, die helfen, diesem Druck Stand  zu  halten. 
Aber  gerade  bei  qualifizierten Mitarbeitern  gibt  es  in spezifischen  Berufsgruppen  aktuell  einen  akuten  Mangel  an  Fachkräften, womit  branchenspezifische  Unternehmen  am  meisten  zu  kämpfen  haben. Trefflich  erwähnt  Olesch (2002),  dass  dem  deutschen Markt  momentan  die qualifizierten  Nachwuchskräfte  ausgehen. Dafür  stehen  mehrere  Gründe  im  Vordergrund,  die  ausschlaggebend  sein  können:
Zu  den  angebotsseitigen Ursachen zählen die demographische Entwicklung  (stagnierende Geburtenziffern,  Überalterung  der  Bevölkerung),  die  Qualifikation  (lange  Studienzeiten,  mangelnde  Praxisorientierung)  und  das  Ausbildungs- bzw.  Arbeitsplatzsuchverhalten  (geringes  Interesse  an  Berufsfeldern,  geringe Mobilität/Flexibilität,  Schwankungen  der  Absolventenzahlen  im  Zeitverlauf). 
Dagegen  zählen  die wirtschaftliche Entwicklung (konjunktureller Aufschwung, neue Technologien), unattraktive Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten, niedrige Löhne) und eine nicht  angepasste Personalpolitik  (traditionelles Personalbeschaffungsverhalten,  ineffizienter Personaleinsatz) zu den Gründen auf der Nachfrageseite. 
Dieser Fachkräftemangel trifft  in den verschiedensten Disziplinen zu - sowohl im  Bereich  der  Berufserfahrenen als  auch  der  Hochschulabsolventen,  im Maschinenbau, der Chemie- oder Elektroindustrie. Nach dem Engpassfaktor im IT-Bereich um die Jahrtausendwende herum stellt sich aktuell heraus, dass vor allem  Ingenieure  jeglicher  Fachrichtungen  in Unternehmen  ’Mangelware’ sind. Eine Studie  von König  et  al. (2006) kommt  daneben  zu  dem Ergebnis, dass der Anteil der Arbeitgeber, die hohe bis sehr hohe Anstrengungen  im Bereich der Rekrutierung von Ingenieurwissenschaftlern bis 2010 vollziehen werden, auf bis zu 64 Prozent steigen wird (vgl. Abbildung 1).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
 - 1.1 Problemstellung
 - 1.2 Gang der Untersuchung
 - 2. Human Resource Management und Personalbeschaffung
 - 2.1 Allgemeine Darstellung und Bedeutung des HRM
 - 2.1.1 Der historische Hintergrund des HRM
 - 2.1.2 Ausgewählte Kernaufgaben im HRM
 - 2.2 Personalbeschaffung als unterstützende Funktion im HRM
 - 2.2.1 Generierung von Bewerbungen über das Personalmarketing
 - 2.2.2 Selektion von Bewerbungen im Rahmen der Personalauswahl
 - 3. Elektronische Prozessunterstützung im HRM
 - 3.1 Von Informationssystemen zum Electronic Business im HRM
 - 3.1.1 Prozessunterstützung durch Human Resource Information Systeme
 - 3.1.2 Der Einfluss des Electronic-Business im HRM
 - 3.2 Die IT-Unterstützung der Personalbeschaffung
 - 3.2.1 Personalmarketing über verschiedenen Online-Kanälen
 - 3.2.2 Die IT-gestützte Personalauswahl mit Hilfe von E-Assessment
 - 3.2.3 Neue Formen der IT-Unterstützung: Bewerbermanagementsysteme
 - 3.3 Der erzielte Nutzen des E-Recruiting aus Unternehmens- und Kandidatensicht
 - 4. Die Akzeptanz des E-Recruiting
 - 4.1 Bewährte Modelle im Rahmen der IT-Akzeptanzforschung
 - 4.1.1 Das Technology Acceptance Model nach Davis
 - 4.1.2 Die Erweiterung zum Technology Acceptance Model 2
 - 4.2 Das E-Recruiting Akzeptanzmodell
 - 4.2.1 Wahrgenommener Nutzen
 - 4.2.2 Wahrgenommene Leichtigkeit der Nutzung
 - 4.2.3 Subjektive Norm und Freiwilligkeit
 - 4.2.4 Erfahrung
 - 4.2.5 Komplexität und Support
 - 5. Empirische Untersuchung
 - 5.1 Präsentation des Unternehmens und der Branche
 - 5.1.1 Die Branche und ihre aktuelle Situation
 - 5.1.2 Historie und Situation der RWE (Power) AG
 - 5.2 Beschreibung der Zielgruppe und Maßnahmen zur Ansprache
 - 5.2.1 Bedeutung und Knappheit der Zielgruppe
 - 5.2.2 Maßnahmen der RWE Power AG zur Personalrekrutierung
 - 5.2.3 Einführung eines Bewerbermanagementsystems im RWE-Konzern
 - 5.3 Charakteristika der Forschungsmethode
 - 5.3.1 Vorgehen der Untersuchung
 - 5.3.2 Durchführung der Untersuchung
 - 5.4 Ergebnisse der Untersuchung
 - 6. Abschließende Beurteilung
 - 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
 - 6.2 Schlussfolgerungen und Ausblick
 
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung des E-Recruitings im Personalmanagement. Das Ziel ist es, die Möglichkeiten und die Akzeptanz des E-Recruitings zu untersuchen.
- Die Entwicklung und Bedeutung des Human Resource Management (HRM)
 - Die Rolle der Personalbeschaffung im HRM
 - Die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien im HRM
 - Die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten des E-Recruitings
 - Die Akzeptanz des E-Recruitings aus Unternehmenssicht und aus Sicht der Bewerber
 
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Problemstellung der Arbeit dar. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen des Human Resource Management und der Personalbeschaffung. Es werden die historischen Hintergründe des HRM sowie die wichtigsten Aufgabenbereiche beleuchtet. Kapitel 3 befasst sich mit der elektronischen Prozessunterstützung im HRM. Hier werden die Entwicklung der Informationssysteme im HRM und der Einfluss des E-Business auf diese Systeme erläutert. Kapitel 4 untersucht die Akzeptanz des E-Recruitings. Es werden bewährte Modelle der IT-Akzeptanzforschung vorgestellt und ein eigenes Akzeptanzmodell für das E-Recruiting entwickelt. Kapitel 5 präsentiert die empirische Untersuchung, die an der RWE Power AG durchgeführt wurde. Es werden die Zielgruppe, die Forschungsmethode sowie die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt. Das sechste und letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
E-Recruiting, Human Resource Management, Personalbeschaffung, IT-Akzeptanz, Bewerbermanagement, Online-Kanäle, E-Assessment, empirische Untersuchung, RWE Power AG.
- Citation du texte
 - Diplom-Kaufmann André Kemper (Auteur), 2008, E-Business im Personalmanagement - eine Untersuchung der Anwendungsmöglichkeiten und Akzeptanz des E-Recruitings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91144