„Neue Technologien, eine zunehmende Globalisierung und härtere Wettbewerbsbedingungen auf den Märkten haben in den letzten Jahren zu drastischen Veränderungen bei den betrieblichen Arbeits- und Organisationsformen geführt.“
Diese Verschiebungen in der Berufswelt haben direkte Auswirkungen in die Berufsstruktur und damit mittelbaren Einfluss auf die Ausbildungsberufe und ihre Zielvorgaben. Denn die dadurch neu eingeführten Begriffe „Handlungskompetenz“ und „Schlüsselqualifikationen“ dominieren seither die Bildungspolitik im dualen System. Folglich ist die traditionelle Abschlussprüfung für Auszubildende, die nicht auf diese Begriffe abzielt, bei den Kammern in die Kritik geraten und reicht schlicht nicht mehr aus um den Anforderungen der Überprüfung des Gelernten in der Berufsausbildung, gerecht zu werden.
Jenes Spannungsfeld zwischen den neuen Lernzielen bzw. der neuen Lernstruktur in der Berufsausbildung und den traditionellen Abschlussprüfungen für die Auszubildenden, diente als Vorgabe für eine neue Denkweise und Reform des Prüfungssystems im dualen System. Denn „die in der Berufsausbildung erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten müssen sich in den Prüfungen widerspiegeln, wenn diese ihre Funktion als Berufseingangsprüfung und Prognoseinstrument für die Berufsqualifizierung erfüllen und ihrem Auftrag gerecht werden wollen.“
Es stellt sich die Frage, inwiefern die Einführung und Einwirkung der Begriffe Handlungskompetenz und Schlüsselqualifikationen sich auf das traditionelle Prüfungssystem auswirken, welche Probleme sie auslösen und wie sich dies in der Gestaltung der Prüfungen widerspiegelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Neue Anforderungen an die traditionellen Prüfungen und daraus resultierende neue Prüfungsmethoden
- Traditionelle Prüfungsstruktur
- Die praktische Prüfung
- Die schriftliche bzw. theoretische Prüfung
- Notwendigkeit der Umstrukturierung in der traditionellen Prüfungsstruktur
- Handlungsorientierte und praxisnahe Prüfungsmethoden
- Traditionelle Prüfungsstruktur
- Theoretische Grundlagen bezüglich beruflicher Handlungskompetenz
- Berufliche Handlungen
- Was wird unter beruflicher Handlungskompetenz verstanden?
- Der kompetenzanalytische Ansatz
- Der handlungsorientierter Ansatz
- Der Ansatz der Inhaltsaspekte
- Wie kann berufliche Handlungskompetenz in den Prüfungen erfasst werden?
- Welche Aufgabentypen eignen sich für die Abschlussprüfungen?
- Offene und gebundene Aufgaben
- Die Bewertung offener Aufgaben
- Das Vorgehen bei der Aufgabenkonstruktion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Herausforderungen, die sich aus der veränderten Arbeitswelt und den damit einhergehenden neuen Anforderungen an die Berufsausbildung für das traditionelle Prüfungssystem ergeben. Sie beleuchtet die Notwendigkeit einer Reform des Prüfungssystems, um die Anforderungen an berufliche Handlungskompetenz besser zu erfassen und zu bewerten.
- Analyse der traditionellen Prüfungsstruktur in der dualen Berufsausbildung
- Kritik an der traditionellen Prüfungsstruktur im Hinblick auf die Anforderungen an berufliche Handlungskompetenz
- Einführung des Konzepts der beruflichen Handlungskompetenz und seiner Bedeutung für die Prüfungsentwicklung
- Vorstellung handlungsorientierter und praxisnaher Prüfungsmethoden
- Diskussion der Eignung verschiedener Aufgabentypen für die Abschlussprüfungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Wandel im Prüfungswesen der dualen Berufsausbildung vor dem Hintergrund der neuen Anforderungen an berufliche Handlungskompetenz dar. Das zweite Kapitel untersucht die traditionelle Prüfungsstruktur und ihre Schwächen im Hinblick auf die Erfassung und Bewertung beruflicher Handlungskompetenz. Dabei werden sowohl die praktische als auch die schriftliche Prüfung beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der beruflichen Handlungskompetenz, wobei verschiedene Ansätze zur Erfassung und Entwicklung von Kompetenzen vorgestellt werden. Im vierten Kapitel wird die Frage aufgeworfen, wie berufliche Handlungskompetenz in Prüfungen erfasst werden kann. Das fünfte Kapitel diskutiert verschiedene Aufgabentypen, die sich für die Abschlussprüfungen eignen, und geht auf die Bewertung offener Aufgaben sowie die Konstruktion von Aufgaben ein.
Schlüsselwörter
Berufliche Handlungskompetenz, duale Berufsausbildung, Prüfungsentwicklung, Prüfungsmethoden, traditionelle Prüfungsstruktur, handlungsorientierter Ansatz, kompetenzanalytischer Ansatz, offene Aufgaben, Bewertung, Aufgabenstellung.
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- Jan Wischmann (Autor), 2008, Kompetenzorientierung bei der Gestaltung von Prüfungen in der dualen Ausbildung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91190