Trotz der großen Reformen in der Heimerziehung zeigt sich in der Öffentlichkeit teilweise noch immer das Bild des Heimes als Ort von Repression und Traumata. Haben die großen Veränderungen nach 1969 wirklich auch große Verbesserungen gebracht? Leben Kinder und Jugendliche in Wohngruppen heute an einem sicheren und demokratischen Ort?
Möglicherweise haben sich Veränderungen auch nur oberflächlich vollzogen und im inneren der Heime herrschen auch heute noch für die Bewohner schädliche Machtverhältnisse. Diese Arbeit soll der Frage nachgehen, ob Strukturen von Foucaults Theorie des Panoptismus auch in modernen Wohngruppen erkennbar sind und inwiefern diese Strukturen notwendig sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Foucaults Machtbegriff
- Machttypen nach Foucault
- Das Panopticon
- Die Organisation der stationären Hilfen zur Erziehung
- rechtliche Grundlagen
- Der Weg in die stationäre Hilfe
- Die Struktur der Wohngruppen und ihre Mitarbeiter
- Leben in der Wohngruppe
- Machtprozesse im Alltag der Wohngruppen
- Diskrepanzen und Herausforderungen
- Die Wohngruppe als Panopticon
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob Strukturen von Foucaults Theorie des Panoptismus in modernen Wohngruppen erkennbar sind und inwiefern diese Strukturen notwendig sind. Sie beleuchtet die Frage, ob die großen Reformen in der Heimerziehung nach 1969 zu tatsächlichen Verbesserungen geführt haben und ob Kinder und Jugendliche in Wohngruppen heute an einem sicheren und demokratischen Ort leben.
- Foucaults Machtbegriff und die Disziplinarmacht
- Das Panopticon als Modell für moderne Überwachungsgesellschaften
- Machtprozesse in Wohngruppen und deren Auswirkungen auf junge Menschen
- Die Rolle von Strukturen und Organisationen in der Heimerziehung
- Die Frage nach der Notwendigkeit panoptischer Strukturen in der modernen Wohngruppe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Heimerziehung dar und beleuchtet die Entwicklung von autoritären Methoden zu heutigen Wohngruppen. Sie führt Foucaults Werk „Überwachen und Strafen“ ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor.
- Foucaults Machtbegriff: Dieses Kapitel beschreibt Foucaults Machtbegriff, insbesondere die Unterscheidung zwischen Souveränitätsmacht und Disziplinarmacht. Es beleuchtet die Bedeutung von Wissen und Macht und zeigt, wie die Disziplinarmacht den Menschen in seiner Gesamtheit vereinnahmt und überwacht.
- Die Organisation der stationären Hilfen zur Erziehung: Dieser Abschnitt beleuchtet die rechtlichen Grundlagen der stationären Jugendhilfe und die Strukturen von Wohngruppen sowie deren Mitarbeiter.
- Leben in der Wohngruppe: Dieses Kapitel widmet sich den Machtprozessen im Alltag der Wohngruppen und den Herausforderungen, die sich für junge Menschen ergeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Heimerziehung, Wohngruppen, Michel Foucault, Panoptismus, Disziplinarmacht, Machtverhältnisse, Überwachung, Kontrolle, Jugendhilfe, und Strukturanalyse.
- Citation du texte
- Anjana Naumann (Auteur), 2017, Foucault in der Wohngruppe. Über das Vorhandensein und die Notwendigkeit panoptistischer Strukturen in der modernen Heimerziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/912884