Die Länder der Sowjetischen Besatzungszone

Handlungsspielräume innerhalb der Besatzungsherrschaft?


Dossier / Travail de Séminaire, 2006

31 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Literatur und Quellen
1.3 Erweiterte Fragestellung unter Berücksichtigung des Terminus Eigenständigkeit

2 Grundlagen der Besatzungsherrschaft

3 Gründe, Motive und Verlauf der Ländergründungen durch die SMAD

4 Die Politik der Länder zwischen Abhängigkeit und Handlungsfreiheit
4.1 Ausprägungen des Abhängigkeitsverhältnisses von der Besatzungsmacht
4.2 Zugeständnis oder Errungenschaft - Handlungsspielräume der Länder
4.2.1 Wille zur Mitgestaltung
4.2.2 Deutsche Einflussnahme auf die Einsetzung der Landesverwaltungen
4.2.3 Abgrenzungsbestrebungen gegenüber den Zentralverwaltungen
4.2.4 Widerstände in der Gesetzgebung und Eigenregie in der Ausführung
4.2.5 Durchsetzungsfähige Persönlichkeiten an der Landesspitze

5 Die Dominanz des zentralistischen Prinzips

6 Zusammenfassung

7 Quellenverzeichnis

8 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Fragestellung

Da seit 1990 eine gewisse Identifikation der ehemaligen DDR-Bürger mit den neugegründeten Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen- Anhalt, Thüringen und Sachsen ausgemacht werden kann, konstatiert die historische Forschung, dass diese Identifikation mit dem Bestehen der ähnlich gegliederten und benannten Länder in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und frühen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und einem Eigenständigkeitsbewusstsein der damaligen Landespolitiker zusammenhängen könnte.1 Abgesehen davon, dass zwischen der Auflösung der Länder 1952 und ihrer Neugr ündung 1990 fast vierzig Jahre vergangen sind und eine Generation gänzlich ohne föderales Verständnis aufgewachsen ist, muss die Frage aufgeworfen werden, welchen Charakter, der diesen Zusammenhang rechtfertigen könnte, die Länder der SBZ tatsächlich hatten. Neben zentralen Aspekten der Besatzungsherrschaft und der unmittelbaren totalitären Vergangenheit spielen hier als Gradmesser folgende Punkte eine wichtige Rolle: Die Identifikation der deutschen Politiker, sowie der Bevölkerung mit den geschaffenen administrativen Einheiten, die unterschiedlichen strukturellen Voraussetzungen der Länder und Provinzen, die Herkunft der Landespolitiker, beruflich wie auch parteipolitisch, und deren Politikverständnis unter den Bedingungen der Besatzungsherrschaft. Hinsichtlich der möglicherweise vorhandenen Eigenständigkeit der Länder rückt das Verhältnis zu den Zentralverwaltungen in der SBZ und zur Besatzungsmacht, aber auch das Verhältnis der Landespolitiker zu den Parteizentralen in den Blickpunkt. Falls von einer Eigenständigkeit der Länder gesprochen werden kann, so ist einerseits nach ihrer Qualität zu fragen, andererseits auch nach ihrer Dauer - insbesondere da die Auflösung der Länder in der DDR 1952 als historische Tatsache feststeht.

Zunächst wird dazu der Stand der Forschung befragt. Darauf folgt die Untersuchung und präzise Definition des Terminus Eigenständigkeit. Auf dieser Grundlage erfolgt eine Vertiefung und Ausdifferenzierung der Fragestellung, die im Verlauf der Arbeit untersucht wird.

1.2 Literatur und Quellen

Die Geschichte der Länder der SBZ/DDR ist in der DDR-Forschung eher rudimentär und entsprechend politischer Vorgaben behandelt worden.2 In der BRD war diese Thematik zunächst von wenig Interesse und zudem auf Grund des restriktiven Quellenzugangs in der DDR und der UdSSR erschwert.3 Einen Überblick zu den Ländern lieferte schließlich das 1990 erschienene und nach wie vor für den ersten Zugriff brauchbare SBZ-Handbuch.4 Seit der politischen Wende 1989/90 ist das Interesse an der Erforschung und Darstellung der Geschichte der Länder der SBZ/DDR stärker in den Fokus der Forschung gerückt. Diese Aufmerksamkeit lag zunächst offenbar im Interesse der Herstellung einer gewissen Tradition hinsichtlich der Neugründung der fünf Länder als Bundesländer der BRD.5 Die Länder und Provinzen als maßgeblicher Aktionsrahmen für den Aufbau der Sowjetischen Besatzungszone fanden Beachtung auch in der Frage nach selbstverantwortlicher deutscher Länderpolitik.6 Bezug nehmend darauf galt das Forschungsinteresse der Qualität des Föderalismus beziehungsweise dem Verhältnis von Föderalismus und Zentralismus in der SBZ/DDR.7 Neuere Untersuchungen heben auf verschiedene Teilaspekte der Geschichte der SBZ ab, die auf Ebene der Länder untersucht werden. Arbeiten zur Verwaltungs- und Politikgeschichte der Länder liegen mittlerweile ebenso vor, wie Darstellungen zu einzelnen Landespolitikern.8 Diese Ausweitung der Forschungslandschaft zu den Ländern der SBZ/DDR hat denkbar unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Beurteilung des Charakters des Föderalismus in der SBZ an sich und in der Bewertung der Handlungsspielräume einzelner Landespolitiker hervorgebracht.9 Damit besteht eine Analogie zur gesamten SBZ-Forschung, die sich zwar darüber einig ist, dass die Entwicklungen in der SBZ eine diktatorische Herrschaft zur Folge hatten, sich aber in den Auffassungen, wie es dazu gekommen ist und wann entscheidende Schritte zur Etablierung dieser Herrschaft anzusetzen sind, unterscheiden.10

Der Zugang zu Quellen aus DDR-Archiven ist die Grundlage der Publikationsvielfalt. Sollen Vorgänge in den Ländern der SBZ untersucht werden, so ist es je nach Fragestellung unerlässlich auch sowjetische Quellen heranzuziehen. Problematisch ist jedoch nach wie vor der Zugang zu sowjetischen Archiven.11 Für diese Arbeit werden in Editionen veröffentlichte Quellen zu Rate gezogen.12

Pierangelo/Siegrist, Hannes (Hg.): Zentralismus und Föderalismus im 19. und 20. Jahrhundert. Deutschland und Italien im Vergleich, Berlin 2000, S. 263-273.

1.3 Erweiterte Fragestellung unter Berücksichtigung des Terminus Eigenständigkeit

Die Frage nach Handlungsspielräumen ostdeutscher Landespolitik zwischen 1945 und 1949 verbunden mit der Einschätzung des Verhältnisses von Föderalismus und Zentralismus in der SBZ (auch im Vergleich zur westzonalen Entwicklung) ist mittlerweile von zahlreichen ForscherInnen aufgegriffen und kontrovers diskutiert worden. Dabei verwenden die AutorInnen den Begriff Eigenständigkeit, ohne explizit zu erörtern, was damit gemeint ist und analog zu anderen Termini, wie Handlungsspielräume, Eigenverantwortlichkeit, Selbstständigkeit et cetera. Ähnlich unterschiedlich fallen dann auch die Bewertungen über die Länder und Landespolitiker in der SBZ aus. Barbara Fait schreibt den Ländern der SBZ/DDR einen „erstaunliche[n] Grad landesspezifischer Eigenständigkeit“13 zu. Kleßmann konstatiert in vergleichender Perspektive: „Auf vielen Gebieten besaßen die Länder nicht nur in den westlichen Zonen, sondern auch in der SBZ relativ große Spielräume.“14 Dagegen stellt Braun im Vergleich zwischen West und Ost fest, dass anders als in den Westzonen der reale Handlungsspielraum „für eine selbstverantwortete länderspezifische Politik“15 in der SBZ gering blieb. Auch die Periodisierung vorhandener oder nicht vorhandener Eigenständigkeit fällt unterschiedlich aus. Van Melis stellt eine erhebliche Eigenständigkeit der Länder und Provinzen zu Beginn der Besatzungszeit fest.16 Für Sachsen hat Thüsing festgehalten, dass „niemals [...] in der Zeit der SBZ oder gar der frühen DDR eine Chance für Sachsen und die sächsischen Politiker [bestand], wirklichen Einfluss auf sächsische Angelegenheiten zu gewinnen.“17 Mielke spricht hinsichtlich der Parlamente in den Ländern sowohl von ihrer Unabhängigkeit, als auch vom Treffen eigenständiger Entscheidungen durch diese zumindest bis ins Jahr 1948 hinein.18

Unabhängig davon, auf welche Akteure der Begriff Eigenständigkeit angewandt wird, ist er in Teilen der SBZ/DDR-Forschung als Abgrenzung zum Terminus Sowjetisierung zu verstehen. In einem Forschungsprojekt des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam werden beide Begriffe verwendet, um das Spannungsverhältnis zwischen dem Einwirken der UdSSR und spezifischen Interessen der SED bei der Übertragung beziehungsweise der Übernahme des sowjetischen Modells auf die SBZ/DDR zu untersuchen.19 Dieses Erkenntnisinteresse lässt sich auf weitere Akteure und speziellere Fragestellungen ausweiten. Der von Lemke verwendete Begriff der Eigenständigkeit beinhaltet einige Parameter, welche die Frage nach der Eigenständigkeit der Länder der SBZ ausdifferenzieren und ihre präzise Bewertung ermöglichen. Eine Definition von Eigenständigkeit in Bezug auf die Länder der SBZ/DDR ist zudem umso mehr wünschenswert, da der Begriff unter anderem von den oben angeführten AutorInnen zwar kontrovers diskutiert wird, nirgendwo allerdings explizit erklärt wird.20

Lemke beschreibt Eigenständigkeit als dynamische Kategorie, die nicht mit Unabhängigkeit identisch sei. Zur Beschreibung eines politischen Subjekts sei Eigenständigkeit nur sinnvoll, wenn in Bezug auf dieses Subjekt sowohl Abhängigkeitsverhältnisse als auch Handlungsspielräume vorausgesetzt werden. Eigenständigkeit bedeute die Existenz spezifischer Interessen und Ziele und den Willen , diese durchzusetzen. Voraussetzung hierfür sei das Vorhandensein struktureller und institutioneller Grundlagen. Eigenständigkeit setze die Möglichkeit voraus, eine an spezifischen Zielen orientierte Politik zu betreiben, deren Teilbereiche weitgehend selbstständig zu gestalten und besondere Vorstellungen und Aufgaben gegenüber sowjetischen Interessen und Zielen zu artikulieren. Innerhalb des Abhängigkeitsverhältnisses umschreibe Eigenständigkeit ein Handeln aus spezifischen Interessen und selbst gewonnenen Überzeugungen heraus und damit auch relative Freiwilligkeit der Unterordnung. Aus Eigenständigkeit ergebe sich auch Eigenverantwortung der Träger politischer Entscheidungen.21

Ausgehend von dieser Definition des Terminus Eigenständigkeit treten die Kontroversen innerhalb der Forschungsdiskussion deutlicher hervor. Zugleich kann in Anlehnung an die Begriffsklärung ein Fragenkatalog entworfen werden, den es ausgehend vom Forschungsstand und unter Berücksichtigung der getroffenen Definition von Eigenständigkeit zu bearbeiten gilt. Innerhalb der referierten und zitierten Aussagen aus der Forschungsliteratur lassen sich verschiedene Bereiche abgrenzen, die bei der Untersuchung der Eigenständigkeit der Länder zu berücksichtigen sind. Wie in der Definition Lemkes angedeutet, wird Eigenständigkeit unter anderem in der Artikulation spezifischer Interessen gegenüber der Besatzungsmacht verstanden. Fait spricht zudem von landesspezifischer Eigenständigkeit, sodass in der Ausdehnung des Terminus im Sinne Lemkes zugleich auch nach der Abgrenzung der einzelnen Länder voneinander gefragt werden muss. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls von Interesse, inwieweit die Länder gemeinsam deutsche Anliegen beziehungsweise ein föderales Verständnis gegenüber der Besatzungsmacht artikuliert haben. Die Publikation van Melis’ hat ihren Untersuchungsgegenstand im Bereich der Entnazifizierung und bezieht die oben genannte Feststellung auf diesen Bereich. Dieser Einzelaspekt führt zu der Frage, ob es spezielle Politikbereiche gab, in denen Eigenständigkeit besonders hervortreten und welchen Wert sie innerhalb des Gefüges der Besatzungsherrschaft annehmen konnte. Ein weiterer Aspekt in der Behandlung der Kategorie Eigenständigkeit ist ihre Periodisierung. Wenn sie auszumachen ist, so muss gefragt werden, wann sie eingesetzt hat, wann sie womöglich einen Höhepunkt hatte, wann sie gänzlich verschwand und welche Faktoren der Besatzungsherrschaft darauf Einfluss nahmen. In engem Zusammenhang mit einer Periodisierung steht die Frage nach der Qualität der Eigenständigkeit, die sich womöglich in der Bedeutung verschiedener Politikbereiche, wie oben angedeutet, aber auch im Gesamtzusammenhang der Besatzungsherrschaft - und zwar sowohl in der SBZ als auch in den Westzonen - ausmachen lässt. Thüsing spricht von sächsischen Politikern22 - es wäre also zudem zu überprüfen, was Eigenständigkeit der Länder, womöglich auch die formale Existenz einer föderalen Gliederung der SBZ für die Politiker einzelner Parteien, auch der SED bedeutet hat.

Die Vielzahl der Forschungsmeinungen mag an der Unterschiedlichkeit der Forschungsansätze ebenso liegen, wie am Zeitpunkt der Untersuchung und der damit verbundenen Möglichkeit, relevante Archive zu besuchen. Problematisch erscheint allerdings grundsätzlich, den Begriff der Eigenständigkeit im Angesicht einer Besatzungsherrschaft, die formal und real die oberste Regierungsgewalt ausgeübt hat, überhaupt zu gebrauchen. Impliziert diese Besatzungsherrschaft nicht automatisch ein so weitreichendes Abhängigkeitsverhältnis, dass Eigenständigkeit - in der Forschung meist verstanden als selbstständiges und unabhängiges Handeln - als Begrifflichkeit entfallen muss? Oder entspricht die Definition von Eigenständigkeit im Sinne Lemkes eher der Beschreibung der politischen Verhältnisse zwischen Besatzern und Besetzten in der SBZ?

2 Grundlagen der Besatzungsherrschaft

Mit der so genannten Berliner Erklärung der Alliierten deklarierten diese die oberste Regierungsgewalt über Deutschland für sich.23 Die Befehlsgewalt für die einzelnen Besatzungszonen lag bei den jeweiligen alliierten Befehlshabern.24 Bevor die Verwaltung der Sowjetischen Besatzungszone in Angriff genommen werden konnte, hatte die Sowjetunion eigene Besatzungsstrukturen aufzubauen.25 Obwohl dieser Aufbau keineswegs reibungslos verlief, wurden erste Maßnahmen ergriffen, um das politische Leben in der Ostzone wieder zu aktivieren.

Hierzu gehörten sowohl die Entsendung der von Moskau instruierten sogenannten Initiativgruppen Ulbricht, Ackermann und Sobottka, als auch die frühe Zulassung von Parteien.26 Die Entscheidung, ab wann und in welcher Weise Deutsche an der Wiedereinrichtung des administrativen und politischen Geschehens eingebunden werden sollten, lag ebenso in Händen der Besatzungsmacht. Dass diese Mitarbeit erwünscht und notwendig war, belegt die frühe Einsetzung kommunaler Verwaltungen in deutscher Hand, die von den oben genannten Initiativgruppen begleitet wurde, „um zahlreiche große und kleine Aufgaben lösen zu können, von der Seuchenbekämpfung über die Verteilung von Nahrungsmitteln bis zur Wiederherstellung der überregionalen Infrastruktur im Kommunikations- und Verkehrswesen“27.

3 Gründe, Motive und Verlauf der Ländergründungen durch die SMAD

Erst der Gebietstausch mit angelsächsischen Verbänden ermöglichte die Besetzung der gesamten SBZ mit sowjetischen Truppen und den Ausbau der administrativen Gliederung.28 Dem Aufbau der sowjetischen Militärverwaltung auf zonaler Ebene folgte die Einrichtung von Militäradministrationen auf Länderebene und damit der Länder Sachsen, Thüringen und Mecklenburg und der Provinzen Brandenburg und Sachsen als Verwaltungseinheiten. Die deutschen Landesverwaltungen wurden im Zuge dessen ebenfalls eingesetzt.29 Sie trugen aufgrund der obersten Kompetenz der Besatzungsmacht auf Zonen- wie auf Länderebene den Charakter von Auftragsverwaltungen.30

[...]


1 Vgl. Först, Walter: Zwischen Reichsreformdiskussion und Wiedervereinigung. Die mitteldeutschen Länder von 1945 bis 1990, in: Bracher, Karl Dietrich (Hg.): Staat und Parteien. Festschrift für Rudolf Morsey zum 65. Geburtstag, Berlin 1992, S. 934. Vgl. Thüsing, Andreas: Landesverwaltung und Landesregierung in Sachsen 1945-1952, Frankfurt/Main 2000, S. 21. Diese Auffassung ist allerdings in der Forschung nicht unumstritten.

2 Zur Entwicklung der SBZ-Forschung in West und Ost vgl. Braun, Günter: Die Geschichte der Sowjetischen Besatzungszone im Spiegel der Forschung. Eine Bestandsaufnahme der neueren Literatur, in: JHK (1995), S. 277-278.

3 Vgl. dazu u. a. Braun, Günter: Was wollten die Russen eigentlich? Neue Forschungen zur sowjetischen Besatzungspolitik in Deutschland, in: JHK (1999), S. 341-345.

4 Vgl. Broszat, Martin/Weber, Hermann (Hg.): SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945-1949, München 1990. Dennoch unterliegt auch dieser Band dem Problem des beschränkten Archivzugangs. Eine überarbeitete Auflage ist daher wünschenswert, zumal bis heute kein ähnlich kompaktes Handbuch vorliegt.

5 Vgl. dazu Anm. 1.

6 Vgl. Braun, Günter: Landesverwaltung in Stellen-Not. Zur sowjetischen Besatzungspraxis und zum Machtanspruch der deutschen Kommunisten in Sachsen 1946, in: Geschichte im Westen. Halbjahresschrift für Landes- und Zeitgeschichte, 7 (1992) Nr. 1, S. 87.

7 Vgl. Fait, Barbara: Real praktizierter Föderalismus in der SBZ/DDR. Über Entstehung und Auflösung der fünf Länder 1945-1952, in: Geschichte im Westen. Halbjahresschrift für Landes- und Zeitgeschichte, 6 (1991) Nr. 1, S. 7-18. und Mielke, Henning: Die Auflösung der Länder in der SBZ/DDR 1945-1952. Von der deutschen Selbstverwaltung zum sozialistisch-zentralistischen Einheitsstaat nach sowjetischem Modell 1945-1952, Stuttgart 1995. Vgl. Kleßmann, Christoph: Thesen zur Rolle von Zentralismus und Föderalismus in BRD und DDR, in: Janz, Oliver/Schiera,Pierangelo/Siegrist, Hannes (Hg.): Zentralismus und Föderalismus im 19. und 20. Jahrhundert. Deutschland und Italien im Vergleich, Berlin 2000, S. 263-273.

8 Vgl. Brunner, Detlev/Müller, Werner/Röpke, Andreas (Hg.): Land-Zentrale-Besatzungsmacht. Landesverwaltung und Landesregierung in der sowjetischen Besatzungszone, Frankfurt/Main 2003. Vgl. Creuzberger, Stefan: Die sowjetische Militäradministration und das politische System der SBZ, Weimar/Köln/Wien 1996. Vgl. John, Jürgen: Vorgeschichte und Hintergründe der Thüringischen Landesverfassung von 1946, in: Gockel, Michael/Wahl, Volker (Hg.): Thüringische Forschungen. Festschrift für Hans Eberhardt, Weimar/Köln/Wien 1993, S. 563-591. Vgl. Thüsing, Andreas: Landesverwaltung und Landesregierung in Sachsen 1945-1952, Frankfurt/Main 2000.

9 Vgl. dazu auch Kapitel 1.3

10 Vgl. Behring, Rainer/Schmeitzner, Mike: Einleitung, in: Behring, Rainer/Schmeitzner, Mike (Hg.): Diktaturdurchsetzung in Sachsen. Studien zur Genese der kommunistischen Herrschaft 1945-1952, Köln 2003, S. 12.

11 Vgl. Anm. 3.

12 Vgl. Ursachen und Folgen. Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart. Eine Urkunden- und Dokumentensammlung zur Zeitgeschichte. Hrsg. u. bearb. v. Michaelis, Herbert/Schraepler, Ernst. Bd. 24. Deutschland unter dem Besatzungsregime, Berlin 1977. Vgl. Berichte der Landes- und Provinzialverwaltungen zur antifaschistisch-demokratischen Umwälzung 1945/46. Quellenedition. Hrsg. v. der staatlichen Archivverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR, Berlin (Ost) 1989. Vgl. Quellen zur staatlichen Neuordnung Deutschlands 1945-1949, hrsg. V. Hans-Dieter Kreikamp, Darmstadt 1994 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit, Bd. 35). Neuere Editionen sind von den jeweiligen Landesarchiven herausgegeben worden oder werden noch bearbeitet. Fehlende Editionen beispielsweise zu Parlamentsquellen basieren nicht etwa auf mangelndem Interesse der Zunft, sondern sind mit ihrem geringen Quellenwert zu begründen (so das Ergebnis der Seminardiskussion im Sommersemester 2005).

13 Fait: Föderalismus, S. 8

14 Kleßmann: Thesen, S. 263-273.

15 Braun: Stellen-Not, S. 87.

16 Vgl. Melis, Damian van: Entnazifizierung in Mecklenburg-Vorpommern Herrschaft und Verwaltung 1945-1948, München 1999, S. 328.

17 Thüsing, Andreas: Der staatliche Neuanfang in Sachsen 1945-1952, in: Behring/Schmeitzner (Hg.): Diktaturdurchsetzung, S. 198.

18 Vgl. Mielke: Auflösung, S. 35.

19 Vgl. Lemke, Michael: Die SBZ/DDR zwischen Sowjetisierung und Eigenständigkeit. Handlungsspielräume und Entscheidungsprozesse 1945-1963. Ergebnisse, Forschungsfragen und Ausblick eines Projekts am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, in: http://www.ahf- muenchen.de/Forschungsberichte/Jahrbuch2002/Lemke.pdf, Zugriff 11.09.2005. Vgl. auch: Lemke, Michael: Einleitung, in: ders. (Hg.): Sowjetisierung und Eigenständigkeit in der SBZ/DDR (1945 1953), Köln/Weimar/Wien 1999, S. 11-30. Zu verweisen ist in diesem Zusammenhang auf weitere Begriffe die für die Systemtransformation in der SBZ/DDR verwendet werden. Vgl. dazu Behring, Rainer/Schmeitzner, Mike: Einleitung, in: Behring/Schmeitzner (Hg.): Diktaturdurchsetzung, S. 7 24. Die Herausgeber des Bandes stehen der Entwicklung von „Eigen-Sinn“ in der SBZ/DDR eher skeptisch gegenüber.

20 Zugleich werden neben dem Begriff der Eigenständigkeit auch Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Eigenverantwortlichkeit etc. gestellt, ohne dass genaue Bewertungsgrundlagen für eine Charakterisierung der Länderpolitik zugrunde gelegt werden.

21 Vgl. Lemke: Einleitung, S. 12.

22 Vgl. Anm. 17.

23 Vgl. Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands und der Übernahme der obersten Regierungsgewalt hinsichtlich Deutschlands durch die Regierungen des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten von Amerika und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und durch die Provisorische Regierung der Französischen Republik, in: Dokumente zu Deutschland 1944-1994, bearb. v. Peter März, München 22002, S. 76.

24 Vgl. „Potsdamer Abkommen“ - Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin, in: Dokumente zu Deutschland, S. 81-82.

25 Vgl. ausführlich dazu Foitzik, Jan: Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1945- 1949. Struktur und Funktionen, Berlin 1999.

26 Vgl. Kleßmann, Christoph: Die doppelte Staatsgründung. Deutsche Geschichte 1945-1955, Bonn 51991, S. 72-74.

27 Melis, Damian van: Der Aufbau der Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern, in: Melis, Damian van (Hg.): Sozialismus auf dem platten Land. Tradition und Transformation in Mecklenburg-Vorpommern von 1945-1952, Schwerin 1999, S. 69. Gleiches gilt für die zunächst noch von angelsächsischen Truppen besetzten Gebiete in der SBZ. Hier wurden zum Teil sogar schon Verwaltungsstrukturen auf Länderebene errichtet.

28 Vgl. Melis: Aufbau, S. 83-84.

29 Die Verwaltungen Mecklenburg-Vorpommerns Sachsens und Brandenburgs wurden von der SMAD am 4. Juli 1945 bestätigt, die Thüringens und Sachsen-Anhalts am 16. Juli 1945. Vgl. Merker, Wolfgang: Landes- und Zentralverwaltungen - Konstituierung der SBZ-Verwaltungsspitze durch die SMAD, in: Mehringer, Hartmut/Schwartz, Michael/Wentker, Hermann (Hg.): Erobert oder befreit Deutschland im internationalen Kräftefeld und die Sowjetische Besatzungszone (1945/46), München 1999, S.94-96.

30 Grundlage hierfür bildet die in Kapitel 2 beschriebene oberste Regierungsgewalt der Alliierten in Deutschland bzw. jeweils auf zonaler Ebene. Die Hierarchiekette innerhalb der SBZ reicht von der

Fin de l'extrait de 31 pages

Résumé des informations

Titre
Die Länder der Sowjetischen Besatzungszone
Sous-titre
Handlungsspielräume innerhalb der Besatzungsherrschaft?
Université
Dresden Technical University
Cours
Deutschland unter alliierter Besatzung
Note
1,0
Auteur
Année
2006
Pages
31
N° de catalogue
V91521
ISBN (ebook)
9783638071246
Taille d'un fichier
437 KB
Langue
allemand
Annotations
Kommentar des Dozenten: "Eine sehr gute Arbeit, die in Darstellung und Reflektion überzeugt."
Mots clés
Länder, Sowjetischen, Besatzungszone, Deutschland, Besatzung, Nachkriegszeit, Föderalismus
Citation du texte
Ramona Bechler (Auteur), 2006, Die Länder der Sowjetischen Besatzungszone, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91521

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