Nach den Landtagswahlen am 19. September 2004 in Sachsen zog die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) erstmals seit 1969 wieder in ein Landesparlament ein. In einigen Ortschaften Ostsachsens gab beinah jeder fünfte Wähler der NPD seine Stimme. Der Verfassungsschutz, der die NPD als eindeutig verfassungsfeindlich einstuft, konnte einen deutlichen Anstieg von Straftaten mit rechtsextremistischen Hintergrund im Vergleich mit dem Vorjahr verzeichen. Im Jahr 2003 wurden 10.792 Straftaten mit rechtsextremistischen Hintergrund registriert, im Jahre 2004 wurden 12.051 Straftaten registriert, was einen Anstieg von 11,7% innerhalb eines Jahres entspricht.
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Diese Arbeit beschäftigt sich den Aussagen diverser CDU/CSU Politikern zu den Themen Integration, Migration, Arbeitlosigkeit, Nationalismus, Leitkultur und innere Sicherheit und vergleicht diese mit den Aussagen von rechtsextremen Politikern und dem Inhalt rechtsextremer Publikationen sowie der rechtsextremen Musikszene. Im Anschluss werden die Motivationsgründe rechtsextremer Gewalttäter am Beispiel der Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen analysiert und mit den Zitaten diverser CDU/CSU Politiker in einem Zusammenhang gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition
- Die CDU/CSU und der Rechtsextremismus
- Nationalbewusstsein und Chauvinismus
- Ökonomisch und ethnisch motivierte Ausländerfeindlichkeit
- Fazit des Kapitels 3
- Rechtsextremistische Gewalttaten
- Fallbeispiel Rostock-Lichtenhagen
- Fazit des Kapitels 4
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern Aussagen von CDU/CSU Politikern den Rechtsextremismus indirekt unterstützen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Äußerungen von CDU/CSU Politikern mit denen rechtsextremer Akteure und der Analyse der Motivation rechtsextremer Gewalt. Die Arbeit vermeidet die Behauptung bewusster Unterstützung, sondern konzentriert sich auf die ungewollte, aber dennoch förderliche Wirkung solcher Aussagen.
- Analyse des latenten Rechtsextremismus in Äußerungen von CDU/CSU Politikern
- Vergleich dieser Äußerungen mit Aussagen rechtsextremer Parteien, Publikationen und Musik
- Untersuchung der Motivationsgründe rechtsextremer Gewalttaten
- Zusammenhang zwischen Aussagen von Politikern der "Mitte" und dem "rechten Rand"
- Definition und Anwendung des Begriffs "Rechtsextremismus"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit vor dem Hintergrund des Erstarken der NPD in Sachsen 2004 und des Anstiegs rechtsextremistischer Straftaten. Sie benennt die zentrale These: Aussagen von CDU/CSU Politikern unterstützen indirekt den Rechtsextremismus. Die Methodik umfasst den Vergleich von Zitaten von CDU/CSU Politikern mit Äußerungen rechtsextremer Akteure und die Analyse rechtsextremer Gewalttaten am Beispiel Rostock-Lichtenhagen. Die Arbeit betont die indirekte, ungewollte Natur der untersuchten Unterstützung.
Begriffsdefinition: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Rechtsextremismus" basierend auf der sechsdimensionalen Einstellungsmuster-Definition von Brähler und Decker (2004). Diese umfasst Rechtsautoritarismus, Chauvinismus, ökonomische und ethnische Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die Verharmlosung nationalsozialistischer Verbrechen. Die Arbeit unterscheidet zwischen einem vollständigen rechtsextremen Weltbild und latentem Rechtsextremismus, der durch das Auftreten nur einiger dieser Dimensionen gekennzeichnet ist. Die Definition legt den methodischen Rahmen für die Analyse der nachfolgenden Kapitel fest.
Die CDU/CSU und der Rechtsextremismus: Dieses Kapitel analysiert Äußerungen von CDU/CSU Politikern im Hinblick auf latenten Rechtsextremismus, der als Motivationsgrund für Wähler dienen kann, der CDU/CSU die Stimme zu geben. Es vergleicht diese Aussagen mit Äußerungen von NPD-Mitgliedern, um Parallelen und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen, die Rechtsextremisten zur Unterstützung ihrer Positionen nutzen können. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der sprachlichen Ähnlichkeiten und der Wirkung dieser Äußerungen auf die öffentliche Wahrnehmung und die Rechtsextremistische Szene.
Rechtsextremistische Gewalttaten: Dieses Kapitel analysiert die Motive rechtsextremer Gewalttäter am Beispiel der Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen. Es stellt einen Zusammenhang zwischen den im vorherigen Kapitel analysierten Aussagen von CDU/CSU Politikern und den Handlungen der Gewalttäter her, indem es zeigt, wie Äußerungen von etablierten Politikern die Stimmung im Land beeinflussen und rechtsextreme Einstellungen bestärken können. Dies geschieht durch die Darstellung des Kontexts der Ereignisse und die Analyse der zugrundeliegenden ideologischen und sozialen Faktoren. Der Fokus liegt auf dem Nachweis indirekter Unterstützung durch die Sprache und die daraus resultierenden Folgen.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, CDU/CSU, NPD, Ausländerfeindlichkeit, Nationalbewusstsein, Chauvinismus, Gewalttaten, Rostock-Lichtenhagen, latenter Rechtsextremismus, politische Sprache, Integrationsdebatte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse: CDU/CSU und Rechtsextremismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, inwieweit Äußerungen von CDU/CSU-Politikern den Rechtsextremismus indirekt unterstützen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Äußerungen von CDU/CSU-Politikern mit denen rechtsextremer Akteure und der Analyse der Motivation rechtsextremer Gewalt. Es wird nicht behauptet, dass eine bewusste Unterstützung besteht, sondern der Fokus liegt auf der ungewollten, aber dennoch förderlichen Wirkung solcher Aussagen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit analysiert den latenten Rechtsextremismus in Äußerungen von CDU/CSU-Politikern, vergleicht diese mit Aussagen rechtsextremer Parteien und untersucht die Motivationsgründe rechtsextremer Gewalttaten. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Zusammenhang zwischen Aussagen von Politikern der „Mitte“ und dem „rechten Rand“, sowie die Definition und Anwendung des Begriffs „Rechtsextremismus“.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Methodik umfasst den Vergleich von Zitaten von CDU/CSU-Politikern mit Äußerungen rechtsextremer Akteure und die Analyse rechtsextremer Gewalttaten am Beispiel Rostock-Lichtenhagen. Der Begriff „Rechtsextremismus“ wird basierend auf der sechsdimensionalen Einstellungsmuster-Definition von Brähler und Decker (2004) definiert. Die Arbeit betont die indirekte, ungewollte Natur der untersuchten Unterstützung.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsdefinition, ein Kapitel über die CDU/CSU und den Rechtsextremismus, ein Kapitel über rechtsextremistische Gewalttaten und ein Fazit. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.
Wie wird der Begriff „Rechtsextremismus“ definiert?
Der Begriff „Rechtsextremismus“ wird basierend auf der sechsdimensionalen Einstellungsmuster-Definition von Brähler und Decker (2004) definiert. Diese umfasst Rechtsautoritarismus, Chauvinismus, ökonomische und ethnische Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die Verharmlosung nationalsozialistischer Verbrechen. Es wird zwischen einem vollständigen rechtsextremen Weltbild und latentem Rechtsextremismus unterschieden.
Welche Rolle spielt das Beispiel Rostock-Lichtenhagen?
Das Beispiel Rostock-Lichtenhagen dient der Analyse der Motive rechtsextremer Gewalttäter und der Herstellung eines Zusammenhangs zwischen den Aussagen von CDU/CSU-Politikern und den Handlungen der Gewalttäter. Es wird gezeigt, wie Äußerungen etablierter Politiker die Stimmung beeinflussen und rechtsextreme Einstellungen bestärken können.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Äußerungen von CDU/CSU-Politikern, auch wenn ungewollt, indirekt den Rechtsextremismus unterstützen können. Die sprachliche Nähe zu rechtsextremen Positionen und die damit verbundene Wirkung auf die öffentliche Wahrnehmung und die rechtsextreme Szene werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rechtsextremismus, CDU/CSU, NPD, Ausländerfeindlichkeit, Nationalbewusstsein, Chauvinismus, Gewalttaten, Rostock-Lichtenhagen, latenter Rechtsextremismus, politische Sprache, Integrationsdebatte.
- Citar trabajo
- Frederic Hauptmann (Autor), 2006, Das Spiel mit dem Feuer - CDU/CSU Politiker unterstützen mit ihren Aussagen den Rechtsextremismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91534