Der strukturelle Wandel der ostdeutschen Industrie nach der Wiedervereinigung


Dossier / Travail, 2008

45 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Aktualität des Themas und Hypothese
1.2 Räumliche und begriffliche Einordnung
1.3 Der Begriff Strukturwandel
1.4 Der Begriff Industrie

2 Die Deutsche Demokratische Republik – ein stark industrialisierter Staat
2.1 Die 1. Phase 1945 bis 1950 – Wiederherstellung der Industrie
2.1.1 Erste Enteignungen
2.1.2 Demontage und Reparationen
2.2 Die 2. Phase 1951 bis 1975 – Räumliche Dekonzentration der Industrie
2.2.1 Existentes Süd-Nord-Gefälle
2.2.2 Nordindustrialisierung - räumliche Dekonzentration der Industrie
2.2.3 Verstaatlichung
2.3 Die 3. Phase 1976-1989 – Rationalisierung und Intensivierung
2.3.1 Kombinate – riesige und träge Industriestrukturen
2.3.2 Wachstum im Süden der DDR
2.3.3 Betriebsgrößen und resultierende Disparitäten
2.4 Fazit

3 Die Industrie der Neuen Bundesländer
3.1 Die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung (1990 bis 1995)
3.1.1 Politische Ausgangssituation
3.1.1.1 Währungsunion und der daraus resultierende
Wegfall der Ostmärkte
3.1.1.2 Von Sozialismus und Planwirtschaft zur Marktwirtschaft
3.1.2 Die Situation der Industrie zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung
3.1.2.1 Produktivitätsrückstand
3.1.2.2 Weniger Export
3.1.2.3 Qualitativ schlechtere Produkte
und steigende Nachfrage nach Westprodukten
3.1.2.4 Geringeres Produktionsvolumen
3.1.3 Veränderte Bedingungen für die Bevölkerung
3.1.3.1 Beschäftigtenzahlen – Die industrielle
Vollbeschäftigung hat ein Ende
3.1.3.2 Lohnanhebungen und
Abwanderung des Humankapitals
3.1.4 Entwicklungsprozesse der Industrie
3.1.4.1 Deindustrialisierung
3.1.4.2 Entindustrialisierung
3.2 Angestrebte Veränderungen
3.3 Maßnahmen zur Veränderung der Industriestruktur
3.3.1 Politik des Erhalts industrieller Kerne
3.3.2 Privatisierung durch die Treuhandanstalt
3.3.3 Investitionen
3.4 Auswirkungen auf die ostdeutsche Industrie und ihre Struktur
3.4.1 Zeitweiliger Bauboom in Ostdeutschland
3.4.2 Suburbanisierung
3.4.3 Das West-Ost- und das weiterhin bestehende Süd-Nord-Gefälle
3.4.4 Unterschiedliche regionale Voraussetzungen und Betriebstypen
3.4.5 Verlängerte Werkbänke
3.4.6 Entwicklung hin zu Klein- und Mittelbetrieben
3.4.7 Veränderte Gewichtung der Wirtschaftssektoren
3.4.8 Beschäftigung
3.4.9 Industriebesatz
3.4.10 Lohnstückkosten
3.4.11 Steigendes Produktionsvolumen
3.4.12 Exporte und Inlandsnachfrage
3.4.13 Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten

4 Zwei Betriebe als Fallbeispiele
4.1 EKO-Stahl
4.1.1 Eko-Stahl in der DDR
4.1.2 Strukturelle Veränderungen nach der Wiedervereinigung
4.1.3 EKO-Stahl in der jüngeren Vergangenheit
4.2 Der Volkseigene Betrieb (VEB) Stern-Radio Berlin

5 Schlussbetrachtung

Anhang

1 Einleitung

1.1 Aktualität des Themas und Hypothese

Der Verfasser hat sich für dieses Thema entschieden, weil es immer noch aktuell ist, aber trotzdem einen interessanten historischen Hintergrund hat. Es ist aktuell, da in den Medien regelmäßig von Problemen in Ostdeutschland berichtet wird und der Aufbau-Ost demnach immer noch nicht vollendet ist. Der in Berlin lebende Verfasser bekommt hier besonders gut die Probleme des Angleichungsprozesses mit. Berlin scheint trotz der hier stattfindenden Deindustrialisierung wie eine Insel mit Magnetwirkung inmitten eines eher chancenlosen Umlands. Mit Zweitwohnsitz in Brandenburg gemeldet, bekommt der Verfasser auch hautnah die Sorgen der ehemaligen DDR-Bürger mit, wodurch ihm bewusst wurde, dass es hier hinsichtlich der Lebensumstände noch einiges zu verbessern gilt.

Nach einigen Recherchen wurde deutlich, dass im Allgemeinen die Industrie der Schlüssel zum Wohlstand und deswegen maßgeblich am Aufbau-Ost beteiligt ist. Nur wenn die ostdeutsche Industrie funktioniert, kann Ostdeutschland das westdeutsche Niveau erreichen. Deswegen schien es, auch unter geographischen Gesichtspunkten, am interessantesten den Strukturwandel der ostdeutschen Industrie nach der Wiedervereinigung zu analysieren. Aufgrund persönlicher Eindrücke gelangt der Verfasser vor der Erarbeitung zu folgender Hypothese:

Der Strukturwandel der ostdeutschen Industrie ist noch nicht abgeschlossen.

So soll auf den folgenden Seiten der oben genannte Strukturwandel und die Richtigkeit der Hypothese untersucht werden, wozu eine Betrachtung der DDR-Industriestrukturen notwendig ist.

Aufgrund des vorgegebenen Umfangs dieser Arbeit kann bei der Erarbeitung des Themas nur auf bestimmte Aspekte eingegangen werden, während andere außen vor gelassen werden müssen. Es wurde eine Auswahl getroffen, die den Strukturwandel bestmöglich widerspiegelt.

Die Gliederung wurde dabei so übersichtlich wie möglich gestaltet, jedoch hängen viele Aspekte miteinander zusammen, weshalb Überschneidungen nicht auszuschließen sind.

Mit Hilfe zweier Fallbeispiele, welche die unterschiedliche Entwicklung von Industrieunternehmen nach der Wende zeigen, wird der Strukturwandel der ostdeutschen Industrie komprimiert und exemplifiziert dargestellt.

1.2 Räumliche und begriffliche Einordnung

Die ostdeutsche Industrie ist die Industrie Ostdeutschlands bzw. der Neuen Bundesländern (NBL). Die NBL beinhalten die Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Ebenfalls zu Ostdeutschland zählt Ost-Berlin, das ja Teil der DDR war. In dieser Arbeit werden Ost- und West-Berlin teilweise in die Betrachtung mit einbezogen oder, je nach Kennzeichnung, außen vor gelassen. Westdeutschland ist gleichbedeutend mit den Alten Bundesländern (ABL) Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein.

1.3 Der Begriff Strukturwandel

Als Strukturwandel bezeichnet man „Veränderungen in der Zusammensetzung der Produktion eines Landes“[1]. Dabei kann man zwischen Wirtschaftszweigen (sektorale Struktur) und Wirtschaftsräumen (regionale Struktur) unterscheiden.

Veränderungen in besagten Strukturen werden nur dann als Strukturwandel bezeichnet, wenn sie nicht aufgrund von saisonalen oder konjunkturellen Schwankungen zustande gekommen sind.[2] Diese Arbeit befasst sich sowohl mit dem sektoralen als auch mit dem regionalen Strukturwandel, wobei der Schwerpunkt auf letzterem liegt.

Strukturwandel kann auch die Veränderung der Beschäftigungsstruktur in einer Region bezeichnen[3], worauf im Folgenden ebenso eingegangen wird.

1.4 Der Begriff Industrie

Es gibt verschiedene Arten von Industrie: Schwerindustrie (Montanindustrie), Metallindustrie (z.B. Eisen- und Stahlindustrie), Chemische Industrie, Abfallindustrie und Konsumgüterindustrie (z.B. Textilindustrie).[4]

Industrie schließt die Gewinnung, Bearbeitung und Verarbeitung von Rohstoffen mit ein, sowie Reparaturarbeiten und die Montage von Endprodukten. Wichtige Merkmale industrieller Fertigung sind hochgradige Spezialisierung, Arbeitsteilung und Automatisierung.[5]

Industriefertigung findet vornehmlich in Fabriken statt und ist im Entwicklungsprozess einer Volkswirtschaft Nachfolger der handwerklichen Fertigung von Produkten.[6] Der Begriff Verarbeitendes Gewerbe ist gleichbedeutend mit dem Begriff Industrie. Im Folgenden werden beide synonym verwendet.

2 Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) – ein stark industrialisierter Staat

Die DDR, als ein äußerst stark industrialisierter Staat, hatte das erklärte Ziel, die Volkswirtschaft auf die Industrie auszurichten. Die DDR-Führung versuchte die Industrieentwicklung durch gezielte Maßnahmen zu steuern und so die höchstmögliche Leistungsfähigkeit zu erreichen. In diesem Abschnitt werden die Industrieentwicklung und der Wandel der Industriestruktur in drei zeitliche Abschnitte gegliedert, um so einen geschichtlichen Überblick über die bestehenden Industriestrukturen der DDR zu erhalten.

Dies ist notwenig, um den Strukturwandel der ostdeutschen Industrie nach 1990 darstellen zu können, denn Wandel kann sich nur aus bereits vorhandenen Strukturen heraus vollziehen.

2.1 Die 1. Phase 1945 bis 1950 – Wiederherstellung der Industrie

In der ersten Phase der Entwicklung der Raumstruktur zwischen 1945 und 1950 wollte die sowjetische Besatzungsmacht bzw. die DDR-Regierung die Produktion nach dem verheerenden Weltkrieg wieder in Gang bringen, was auch gelang. Die DDR wurde zwar erst am 7. Oktober 1949 gegründet, doch schon davor steigerte die sowjetische Besatzungsmacht die Industrieproduktion.

Tabelle 1 : Die wachsende Industrieproduktion der SBZ[7]bzw. DDR zwischen 1945 und 1950

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigener Entwurf; Daten aus Kehrer, Gerhard; (2000); S. 56

1946 gab es 24.871 produzierende Betriebe und 1948 bereits 39.919. Ziel war es, bisher genutzte Standorte weiter zu betreiben, wobei branchenstrukturelle (à[8] ) Veränderungen langsam vonstatten gingen. Beispielsweise wurde in der Region Rostock-Warnemünde, ehemaliger Standort des Flugzeugbaus, nun Schiffbau betrieben.[9]

2.1.1 Erste Enteignungen

In dieser Phase fanden bereits die ersten Massenenteignungen statt, wovon auch mittelständische Betriebe betroffen waren. 1948 entstammten bereits 40% der industriellen Bruttoproduktion aus enteigneten Industriebetrieben.[10] „Schon im Frühjahr 1948 waren 9.200 Firmen entschädigungslos enteignet.“[11]

Von den Sowjets enteignete Großbetriebe, die sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG, meist ehemalige Rüstungsbetriebe), erbrachten bereits 1948 20% der industriellen Bruttoproduktion (à).[12]

2.1.2 Demontage und Reparationen (à)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Wiederherstellung der industriellen Produktion war in der SBZ jedoch schwieriger als in den anderen Sektoren, denn die Sowjetunion forderte – als Alliierter mit den meisten Kriegsopfern – besonders hohe Reparationen, welche sich auch in Demontageauflagen äußerten. Hier wurden zwischen 30 und 50% der Industrieanlagen demontiert, im Gegensatz zu 5% in den Westzonen.[13]

Allerdings war die Industriestruktur in der SBZ deutlich weniger zerstört als im Westen Deutschlands. Trotz hoher Demontageauflagen gelang es recht schnell, die Produktion anzukurbeln (siehe Tabelle 1).

2.2 Die 2. Phase 1951 bis 1975 – Räumliche Dekonzentration der Industrie

Im Zeitraum von 1951 bis 1975 wollte die DDR-Regierung räumliche Unterschiede verkleinern und eine „extensive (à) Wirtschaftsentwicklung“[14] fördern. Im ersten Fünfjahresplan (1951 bis 1955) waren industrielles Wachstum, Veränderungen hin zu einer vielfältigeren Branchenstruktur und damit auch raumstrukturelle Veränderungen in der Industrie die vorrangigen Ziele. Man wollte neue Standorte in weniger industrialisierten Regionen gründen und vorhandene Standorte vergrößern. Ressourcen (z.B. Kohle) sollten verstärkt genutzt und eine stärkere Verflechtung der nationalen Industrie erreicht werden. Diese Maßnahmen hatten zunehmende Umweltprobleme zur Folge und förderten Verstädterungsprozesse in vielen Regionen (z.B. im mitteldeutschen Revier).[15]

2.2.1 Existentes Süd-Nord-Gefälle

Es bestanden starke regionale Disparitäten, welche sich in einem Süd-Nord-Gefälle äußerten. Der Süden hatte mit 45% der Fläche einen Anteil von 78% an der Industrieproduktion. Der Norden war industriell als eher rückständig zu bewerten.[16]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

So sah man die Notwendigkeit eine Entlastung des Südens bzw. eine Entzerrung der Industriestruktur vorzunehmen. Dieser Prozess kann als angestrebte „Deglomeration“[17] (à) bezeichnet werden.

2.2.2 Nordindustrialisierung - räumliche Dekonzentration der Industrie

1959 begann die DDR den Norden aufgrund des bestehenden Süd-Nord-Gefälles zu industrialisieren, um eine ausgewogenere Industriestruktur zu erreichen und ein Gegengewicht zum industriell so wichtigen Süden zu schaffen. Ziel war, mit einer größeren und leistungsfähigeren Industrie den Lebensstandard zu steigern.[18] Dieses Ziel wurde im Norden auch größtenteils erreicht. Zur Nordindustrialisierung gehörten unter anderem die Gründung des Metallurgiestandorts Eisenhüttenstadt (siehe Abschnitt 4.1), der Aufbau von Maschinenbaustandorten in Schwerin und die Eröffnung des Hafens in Rostock.[19] Die erwarteten Ziele hinsichtlich Industriebesatz (à) und Industriedichte (à) wurden sogar übertroffen.[20] Jedoch entwickelte sich auch der Süden weiter (siehe 2.3.2) und es kam nicht wirklich zur Entstehung eines industriellen Gegengewichts.

2.2.3 Verstaatlichung

Schwerpunkt der zweiten Phase war neben der Neuverteilung der Industrie die weitere Verstaatlichung privater Betriebe.

1971 existierten kurz vor der letzten Verstaatlichungswelle der DDR noch 3000 industrielle Privatbetriebe, in denen 67.000 Menschen beschäftigt waren. Sie erbrachten 11% der Industrieproduktion. Bald wurde auch die Mehrzahl dieser 3000 Betriebe verstaatlicht.[21] Die vollzogene Verstaatlichung – die auch in der dritten Phase weitergeführt wurde - wird am Vergleich der Zahlen der Selbstständigen deutlich: 1948 existierten noch 2,3 Mio. Selbstständige gegenüber 185.000 im Jahr 1989.[22] Diese waren vornehmlich im Handwerk und im Dienstleistungssektor tätig.[23]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Insgesamt sollten in der 2. Phase die Städte entlastet werden, indem man Industrien in Randregionen auslagerte.

Allerdings entstanden im Süden mehr Industriearbeitsplätze als im Norden. So war der Süden immer noch, trotz der teilweise gelungenen Nordindustrialisierung, das industrielle Zentrum.[24] Eine Rationalisierung (à) der Industrie, d.h. eine Effizienzsteigerung, fand nicht statt.[25]

2.3 Die 3. Phase 1976-1989 – Rationalisierung und Intensivierung

In diesem Zeitabschnitt wurde das Ziel der Nordindustrialisierung aufgehoben. Die Zielsetzung wurde verändert und die Intensivierung (gesteigerte Produktion durch bessere Technik[26] ) rückte nun in den Vordergrund. Die Zentren des Südens sollten effizienter werden und zu einer verbesserten wirtschaftlichen Situation beitragen.[27]

Die Industrieplaner hatten erkannt, dass bisher geleistete Anstrengungen bezüglich der Entzerrung der Industrie nicht zu gewünschten Ergebnissen bzw. Produktivitätsgewinnen führten und konzentrierten sich nun auf die Intensivierung.[28]

Die Branchenstruktur stellte sich 1978 wie folgt dar:

Tabelle 2: Branchenstruktur 1978

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigener Entwurf; Daten von http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Industrie; 18.11.07

Die Regierung wollte die Produktion der führenden Branchen (siehe Tabelle 2) weiter steigern, um so insgesamt eine größere Produktion zu erlangen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3.1 Kombinate – riesige und träge Industriestrukturen

Kombinate waren Zusammenschlüsse von Volkseigenen Betrieben. Sie waren zentral geleitet[29] und ihre Gründung erfolgte vornehmlich nach dem „Erzeugnisprinzip bei Ausschluss räumlicher Aspekte“[30]. Das heißt, dass die Industrien nach Branchen zusammengeschlossen wurden und es dabei unwichtig war, wo in der DDR sich die bestimmten Produktionsstandorte befanden.[31] Aufgrund dieser räumlichen Trennung, welche die Kommunikation zwischen den einzelnen Kombinatsteilen erschwerte und verlangsamte, war ihre Verwaltung und Leitung kompliziert. Zielsetzung war die Steigerung der Produktion.

Meist handelte es sich bei Kombinaten um Zusammenschlüsse der Grundstoffindustrien (à), der chemischen und der elektrotechnischen Industrie.[32]

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Elektroapparate produzierende „Kombinat Friedrich Ebert“ (siehe Abb. 5), welches mit ca. 30.000 Beschäftigten und mit 20 Betrieben in neun Bezirken und 40 Kreisen enorme Ausmaße erreichte.[33]

Insgesamt gab es 126 zentral geleitete Kombinate mit jeweils mehr als 20.000 Beschäftigten in 15 bis 20 Betrieben. Diese im jeweiligen Kombinat zusammen-gefassten Betriebe wiederum sind als „Betriebe im Großbetrieb“ zu sehen. Außerdem existierten 95 bezirksgeleitete Kombinate mit ca. 2000 Mitarbeitern.[34]

Aufgrund der Erdölkrisen in den 1970er Jahren beschloss die DDR-Führung von Erdöl auf Braunkohle als Primärenergieträger umzustellen. Nun wurde die Nutzung heimischer Ressourcen propagiert. Aufgrund der Umstellung wurden Erdöl verarbeitende Betriebe unwichtiger, sie wurden jedoch trotzdem erhalten. Als Beispiel hierfür kann das Erdölkombinat Schwedt dienen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3.2 Wachstum im Süden der DDR

Die Industriebranchen und Industriebetriebe im Süden wuchsen weiter und überforderten zunehmend die regionalen Bedingungen (z.B. Infrastruktur) und die vorhandenen Ressourcen (z.B. Fläche, Arbeitskräfte). Hier gab es 30 Zentren, wo Wachstum zu verzeichnen war. Im Norden hingegen existierten nur sechs.[35]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Thüringen vollzog sich ein „Mikroelektronikboom“[36] ; es entstanden Chipfabriken in Mühlhausen, Ruhla und Neuhaus.[37]

Automobile wurden verstärkt in den traditionellen Regionen der Automobilindustrie produziert, das waren die Bezirke Karl-Marx-Stadt und Eisenach. Auch wurde der im Ausland recht beliebte Lastkraftwagen L60 weiterproduziert (siehe Abbildung 8).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] siehe Zwahr, Dr. Annette; (2003); Band 22, S. 7267

[2] vgl. Zwahr, Dr. Annette; (2003); Band 22, S. 7267

[3] vgl. Zwahr, Dr. Annette, (2003); Band 22, S. 7267

[4] vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Industrie; 10.09.07

[5] vgl. Zwahr, Dr. Annette; (2003); Band 10, S. 3262

[6] vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Industrie; 10.09.07

[7] SBZ = sowjetische Besatzungszone

[8] mit à gekennzeichnete Begriffe werden im Glossar im Anhang erläutert

[9] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 56

[10] vgl. Ensser, Susanne; (1998); S. 24

[11] siehe http://www.bpb.de/themen/D8T9R9,0,0,Nachkriegssituation_in_der_SBZDDR.html; 20.11.07

[12] vgl. Ensser, Susanne; (1998); S. 24

[13] vgl. http://www.bpb.de/themen/D8T9R9,0,0,Nachkriegssituation_in_der_SBZDDR.html; 20.11.07

[14] siehe Kehrer, Gerhard; (2000); S. 57

[15] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 57

[16] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 57

[17] siehe http://www.staff.uni-mainz.de/ratter/exkursion-Dateien/17.%20Lux,%20Katharina;%20Raumentwicklung%20DDR.pdf; 20.11.07

[18] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 58

[19] vgl. http://www.staff.uni-mainz.de/ratter/exkursion-Dateien/17.%20Lux,%20Katharina;%20Raumentwicklung%20DDR.pdf; 20.11.07

[20] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 59

[21] vgl. Ensser, Susanne; (1998); S. 26

[22] vgl. Ensser, Susanne; (1998); S. 25

[23] vgl. Ensser, Susanne; (1998); S. 26

[24] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 63

[25] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 64

[26] vgl. http://www.computerwoche.de/heftarchiv/

1977/42/1199949/; 26.11.2007

[27] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 64

[28] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 67

[29] vgl. http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Kombinat;

20.11.07

[30] siehe Kehrer, Gerhard; (2000); S. 75

[31] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 75

[32] vgl. http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Kombinat; 20.11.07

[33] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 75

[34] vgl. Ensser, Susanne; (1998); S. 26

[35] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 68

[36] vgl. Kehrer, Gerhard; (2000); S. 69

[37] siehe Kehrer, Gerhard; (2000); S. 69

Fin de l'extrait de 45 pages

Résumé des informations

Titre
Der strukturelle Wandel der ostdeutschen Industrie nach der Wiedervereinigung
Auteur
Année
2008
Pages
45
N° de catalogue
V91536
ISBN (ebook)
9783638049177
Taille d'un fichier
3811 KB
Langue
allemand
Mots clés
Wandel, Industrie, Wiedervereinigung
Citation du texte
Jonas Burtz (Auteur), 2008, Der strukturelle Wandel der ostdeutschen Industrie nach der Wiedervereinigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91536

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