Am 01. Mai 2004 traten mit Polen, Tschechien, Slowenien, Ungarn, der Slowakei, Litauen, Lettland, Estland, Malta und Zypern zehn neue Staaten der Europäischen Union bei. Dies stellt in der Tat einen historischen Akt dar. Nach dem Ende von vierzig Jahren sozialistisch-kommunistischer Herrschaft wurde alles auf den Prüfstand gestellt, vieles hinterfragt und noch mehr wurde erneuert. Eine Neuausrichtung der zwischenstaatlichen Partnerschaften erfolgte dabei in Hinblick auf die Aufnahme in die NATO und die EU. Wie der lange und steinige Weg zum Beitritt in die Europäische Union verlief, welche Hürden dabei überwunden und welche Voraussetzungen erfüllt werden mußten, soll anhand dieser Arbeit genauer erläutert werden. Außerdem sollen auch diverse Rückschläge, die es immer wieder gegeben hat, nicht unerwähnt bleiben.
Es ist nach wie vor erstaunlich, in welcher Geschwindigkeit die mittelosteuropäischen Staaten es geschafft haben, ihre Ökonomien auf eine funktionierende Marktwirtschaft und ihr politisches System auf eine stabile Demokratie umzustellen; schließlich sind seit der friedlichen Revolution von 1989 gerademal fünfzehn Jahre vergangen. Dieser Transformationsprozeß ist jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen. Noch immer existieren Übergangsreglungen, welche eine allmähliche Übernahme des acquis communautaire erleichtern helfen. Und noch immer sind nicht alle ehemaligen Ostblockstaaten Mitglieder der EU, da bei ihnen dieser Prozeß der Um- und Neugestaltung noch nicht soweit fortgeschritten ist, daß sie für eine Aufnahme in Frage kämen.
Inhalt dieser Hausarbeit wird es sein, den Beitrittsmodus dahingehend zu untersuchen, welche konkreten Anstrengungen von Seiten der zehn mittelosteuropäischen Staaten unternommen werden mußten, um die Kriterien zur Aufnahme zu erfüllen. Dazu sollen diese Kriterien im einzelnen dargelegt werden. Dabei wird zwischen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen unterschieden. Miteinzubeziehen sind hierbei auch die vielen Übergangsregeln, welche eine zeitlich gestaffelte Übernahme der EU-Richtlinien vorsehen. Außerdem soll noch auf den zeitlichen Ablauf des Beitrittsakts in wenigen Worten eingegangen werden. Anhand von statistischem Material kann verglichen werden, inwieweit die einzelnen Länder diese Richtlinien umgesetzt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Aufbau
- 2. Kurze Chronologie des Beitritts
- 3. Die Beitrittskriterien: Wirtschaft
- 3.1 Assoziierungsabkommen und Weißbuch
- 3.2 Funktionierende Marktwirtschaft
- 3.3 Konvergenzkriterien
- 3.4 Weitere wirtschaftliche Kriterien
- 4. Die Beitrittskriterien: Politik
- 5. Übergangsregelungen
- 6. Schluß
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Beitrittsmodus der zehn mittel- und osteuropäischen Staaten zur Europäischen Union im Jahr 2004. Dabei werden die konkreten Anstrengungen dieser Staaten analysiert, um die Aufnahmebedingungen zu erfüllen. Die Arbeit beleuchtet die wirtschaftlichen und politischen Kriterien, die die Staaten erfüllen mussten, und analysiert den zeitlichen Ablauf des Beitrittsprozesses.
- Die wirtschaftlichen und politischen Kriterien für den EU-Beitritt
- Die Umsetzung der Kriterien durch die Beitrittsstaaten
- Die Rolle des Assoziierungsabkommens und des Weißbuchs
- Die Bedeutung von Übergangsregelungen
- Der zeitliche Ablauf des Beitrittsprozesses
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Kurze Chronologie des Beitritts
- Kapitel 3: Die Beitrittskriterien: Wirtschaft
- Kapitel 4: Die Beitrittskriterien: Politik
- Kapitel 5: Übergangsregelungen
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Hausarbeit vor und erläutert den Aufbau der Arbeit. Sie beschreibt den historischen Kontext der EU-Osterweiterung und die Bedeutung des Beitritts von zehn Staaten im Jahr 2004.
Dieses Kapitel skizziert die wichtigsten Meilensteine des Beitrittsprozesses, beginnend mit den Assoziierungsabkommen in den 1990er Jahren, der Kopenhagener Konferenz und dem Weißbuch von 1995, bis hin zum Abschluss der Beitrittsverhandlungen und dem Beitritt selbst.
Dieses Kapitel behandelt die wirtschaftlichen Kriterien, die die Beitrittsstaaten erfüllen mussten. Es analysiert die Rolle von Assoziierungsabkommen und Weißbuch, die Anforderungen an eine funktionierende Marktwirtschaft und die Konvergenzkriterien. Außerdem werden weitere wirtschaftliche Kriterien, die für den Beitritt relevant waren, betrachtet.
Dieses Kapitel widmet sich den politischen Kriterien, die die Beitrittsstaaten erfüllen mussten. Es beleuchtet die Bedeutung von stabilen demokratischen Institutionen, der Wahrung von Menschenrechten und dem Schutz von Minderheiten.
Dieses Kapitel beschreibt die Rolle von Übergangsregelungen, die es den Beitrittsstaaten ermöglichten, die EU-Richtlinien schrittweise zu übernehmen.
Schlüsselwörter
EU-Osterweiterung, Beitrittsmodus, Beitrittskriterien, Wirtschaft, Politik, Assoziierungsabkommen, Weißbuch, Konvergenzkriterien, Übergangsregelungen, Transformationsprozess, Mittelosteuropa, Marktwirtschaft, Demokratie, Menschenrechte, Minderheiten, Acquis communautaire.
- Arbeit zitieren
- Daniel Müller (Autor:in), 2006, Der Beitrittsmodus der EU-Osterweiterung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91560