Das Hauptaugenmerk der Untersuchungen in dieser Arbeit ruht auf dem Vergleich der politischen Grundstrukturen beider Systeme unter besonderer Berücksichtigung der Parteiensysteme der beiden Staaten.Es wird der Frage nachgegangen,inwiefern und warum sich die Parteiensysteme Schwedens und Norwegens seit Beginn der Siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts maßgeblich verändert haben. Spezielle Aufmerksamkeit soll dabei auf die jeweilige Stellung der sozialdemokratischen Parteien gelenkt werden. Die konkrete Untersuchung der sozialdemokratischen Parteien und ihrer sich ändernden Positionen im Machtgefüge der beiden Staaten zeugt von großer Relevanz, weil sich meiner Auffassung nach hier einer der Schlüsselfaktoren für den politischen und wirtschaftlichen Erfolg Norwegens und Schwedens erkennen lässt. Denn wie nirgendwo anders in Europa ist die skandinavische Politik – und dabei im besonderen die Schwedens und Norwegens – gekennzeichnet von einem Vorherrschen sozialdemokratischen Ideenguts , was bisweilen sogar als „ Hegemonie“ bezeichnet wird. Beide Länder waren Jahrzehnte lang fast ununterbrochen in sozialdemokratischer Hand, und auch ohne Regierungsmandat waren ihre Ideen vorherrschend und Inhalts bestimmend .
Zu Beginn dieser Arbeit soll eine überblicksartige vergleichende Beschreibung der Grundstrukturen beider politischer Systeme dem Leser als Einführung in das Thema behilflich sein. Es wird zu erkennen sein, dass sich beide Staaten in vielen Aspekten ihrer politischen Systeme ähneln und ihr politischer Erfolg kann anhand der Betrachtungen ein wenig entmystifiziert werden. Darauf folgend wende ich mich der Entstehung beider Parteiensysteme zu und werde versuchen, anhand des analytischen Konzeptes der so genannten „cleavages“ von Rokkan und Lipset deren Konstellation zu hinterleuchten. Im darauf folgenden Abschnitt wird untersucht werden, welche Veränderungen die sogenannten „Earthquake Elections“ mit sich brachten und worin die Ursachen für diese scheinbar plötzlichen Veränderungen liegen. Auch hier werden ausgewählte analytische Vergleichskategorien bei der Analyse behilflich sein. Als sehr dienlich erweisen sich für mich zu diesem Problem Stein Rokkan‘s Neubetrachtung seiner cleavage Analyse.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Hauptteil
- II.1. Die politischen Systeme Schwedens und Norwegens – ein einführender Vergleich
- II.2 Die Entwicklung der Parteiensysteme Schwedens und Norwegens und die Stellung der Sozialdemokratischen Parteien
- II.3 Die Siebziger Jahre: Veränderungen und Ursachen des Wandels
- III. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die politischen Systeme Norwegens und Schwedens vergleichend zu analysieren, mit besonderem Fokus auf die Entwicklung ihrer Parteiensysteme und die Rolle der sozialdemokratischen Parteien seit den 1970er Jahren. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der Faktoren, die zum Erfolg dieser Wohlfahrtsstaaten beigetragen haben und den Veränderungen, die in den 1970er Jahren auftraten.
- Vergleich der politischen Grundstrukturen Norwegens und Schwedens
- Entwicklung der Parteiensysteme in beiden Ländern
- Die Bedeutung der sozialdemokratischen Parteien
- Analyse der Veränderungen in den 1970er Jahren
- Ursachen des Wandels in den Parteiensystemen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einführung: Die Einleitung stellt einen Kontrast zwischen dem stereotypen Bild Skandinaviens und der Realität der hochentwickelten Wohlfahrtsstaaten Norwegen und Schweden dar. Sie hebt den wirtschaftlichen Erfolg und den hohen Lebensstandard beider Länder hervor und stellt die Forschungsfrage nach den Erfolgsfaktoren. Die Arbeit konzentriert sich auf einen Vergleich der Grundstrukturen der politischen Systeme, insbesondere der Parteiensysteme und der Rolle der Sozialdemokratie, speziell im Kontext der Veränderungen der 1970er Jahre.
II.1. Die politischen Systeme Schwedens und Norwegens – ein einführender Vergleich: Dieses Kapitel bietet einen vergleichenden Überblick über die konstitutionellen Rahmenbedingungen Norwegens und Schwedens als parlamentarische Monarchien. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf die Verfassung und deren Auslegung hervorgehoben. Der scheinbare Gegensatz zwischen der alten norwegischen Verfassung und der modernen Realität wird diskutiert, und es wird argumentiert, dass die Anpassung des Verfassungstextes an die veränderte Wirklichkeit in Norwegen nicht als Notwendigkeit empfunden wird.
Schlüsselwörter
Norwegen, Schweden, politische Systeme, Parteiensysteme, Sozialdemokratie, Wohlfahrtsstaat, Vergleichende Analyse, Konstitutionalismus, 1970er Jahre, Cleavages, Rokkan, Lipset.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur vergleichenden Analyse der politischen Systeme Schwedens und Norwegens
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert vergleichend die politischen Systeme Norwegens und Schwedens, mit besonderem Fokus auf die Entwicklung ihrer Parteiensysteme und die Rolle der sozialdemokratischen Parteien seit den 1970er Jahren. Ein Schwerpunkt liegt auf den Erfolgsfaktoren dieser Wohlfahrtsstaaten und den Veränderungen in den 1970er Jahren.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Vergleich der politischen Grundstrukturen beider Länder, die Entwicklung ihrer Parteiensysteme, die Bedeutung der sozialdemokratischen Parteien, die Analyse der Veränderungen in den 1970er Jahren und die Ursachen dieses Wandels. Es wird ein Vergleich der konstitutionellen Rahmenbedingungen als parlamentarische Monarchien durchgeführt, inklusive Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Verfassungsauslegung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung (I. Einführung), einen Hauptteil (II. Hauptteil mit den Unterkapiteln II.1, II.2 und II.3) und eine Schlussfolgerung (III. Schlussfolgerung). Kapitel II.1 bietet einen einführenden Vergleich der politischen Systeme, Kapitel II.2 befasst sich mit der Entwicklung der Parteiensysteme und der Rolle der Sozialdemokratie, und Kapitel II.3 analysiert die Veränderungen der 1970er Jahre.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Faktoren zu verstehen, die zum Erfolg der skandinavischen Wohlfahrtsstaaten beigetragen haben, und die Veränderungen, die in den 1970er Jahren auftraten, zu erklären. Sie stellt einen Kontrast zwischen dem stereotypen Bild Skandinaviens und der Realität dar und konzentriert sich auf die Analyse der politischen Systeme, insbesondere der Parteiensysteme und der Rolle der Sozialdemokratie.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Norwegen, Schweden, politische Systeme, Parteiensysteme, Sozialdemokratie, Wohlfahrtsstaat, Vergleichende Analyse, Konstitutionalismus, 1970er Jahre, Cleavages, Rokkan, Lipset.
Welche Zusammenfassung der einzelnen Kapitel wird gegeben?
Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und den Fokus der Arbeit. Kapitel II.1 vergleicht die politischen Systeme Norwegens und Schwedens. Die Arbeit argumentiert, dass die Anpassung des Verfassungstextes an die veränderte Wirklichkeit in Norwegen nicht als Notwendigkeit empfunden wird. Die Zusammenfassung der restlichen Kapitel wird in der bereitgestellten Vorschau nicht detailliert beschrieben.
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- Alexander Kasten (Autor), 2005, Die politischen Systeme Norwegens und Schwedens in vergleichender Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91878