Das Ziel dieser Arbeit ist es, mithilfe einer quantitativen Datenerhebung die Relevanz, der von Modeunternehmen genutzten, In-App Shopping Funktion vom sozialen Netzwerk Instagram für den Endverbraucher festzustellen. Daraus soll sich eine Handlungsempfehlung für Unternehmen aus dem Modebereich ableiten.
Im Wesentlichen gilt es also zu klären, ob die Installation bzw. die Nutzung der Instagram In-App Shopping Funktion für Modeunternehmen sinnvoll ist oder ob die Funktion für das Social Media Marketing über Instagram eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Im folgenden Kapitel werden alle notwendigen Begriffe für diese Arbeit umfassend erklärt. Anschließend werden die drei Hypothesen vorgestellt. Die empirische Analyse ist der nächste Teil. Darauf basierend ergibt sich die Handlungsempfehlung und schließlich das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Relevanz des Themas und Problemstellung
1.2 Vorgehensweise und Ziel der Arbeit
2. Definitorische Grundlagen
2.1 Das soziale Netzwerk Instagram
2.2 Die Instagram In-App Shopping Funktion
3. Theoretische Analyse zum Kaufverhalten auf Instagram
3.1 Impulskäufe
3.2 Unterschiede im Kaufverhalten aufgrund des Geschlechts
3.3 Instagram In-App Shopping Funktion - Einstellung und Nutzung
4. Empirische Analyse
4.1 Studiendesign
4.2 Ergebnisse
4.2.1 Hypothese 1
4.2.2 Hypothese 2
4.2.3 Hypothese 3
5. Handlungsempfehlung
6. Fazit
Anhang und Anlagen
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Darstellung der Instagram In-App Shopping Funktion am Beispiel eines Feed- Postings
Abbildung 2: Darstellung der Instagram In-App Shopping Funktion am Beispiel einer Instagram Story
Abbildung 3: Diagramm zur Untersuchung von Hypothes
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: T-Test relevante Da
Tabelle 2: T-Wer
Tabelle 3: Korrelation
1. Einleitung
Zu Beginn der Seminararbeit möchte ich die Relevanz des Themas und die Problemstellung aufzeigen. Zusätzlich erfolgt eine Beschreibung der Vorgehensweise und der Zielsetzung der Arbeit.
1.1 Relevanz des Themas und Problemstellung
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2019 nutzen 73% aller Unternehmen weltweit die Social Media Plattform Instagram.1 Diese Präsenz wird auch von den privaten Usern gut angenommen: Instagram selbst gibt an, dass ganze 80% der Nutzer aktiv Marken auf Instagram folgen.2 Diese Zahlen zeigen deutlich, wie wichtig die Plattform Instagram für Unternehmen sein kann.
Zusätzlich zur klassischen Unternehmenspräsentation über Feed- und Storyfunktion bietet Instagram seit Juni 20183 für den deutschen Markt noch eine weitere Möglichkeit an, die vor allem für produktbewerbende Unternehmen im Modesegment interessant erscheint: die Instagram In-App Shopping Funktion. Trotz der mittlerweile starken Präsenz dieser Funktion liegen keine aktuellen Zahlen vor, welche die Relevanz für den Endverbraucher beschreibt.
1.2 Vorgehensweise und Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es daher, mithilfe einer quantitativen Datenerhebung die Relevanz, der von Modeunternehmen genutzten, In-App Shopping Funktion vom sozialen Netzwerk Instagram für den Endverbraucher festzustellen. Daraus soll sich eine Handlungsempfehlung für Unternehmen aus dem Modebereich ableiten.
Im folgenden Kapitel werden alle notwendigen Begriffe für diese Arbeit umfassend erklärt. In Kapitel 3 werden die drei Hypothesen vorgestellt. Die empirische Analyse ist Teil des 4. Kapitels. Darauf basierend ergibt sich in Kapitel 5 die Handlungsempfehlung und schließlich das Fazit in Kapitel 6.
2. Definitorische Grundlagen
Nachfolgend werden die notwendigen Begriffe für diese Arbeit umfassend erklärt, um auch Personen, die sich bisher nicht intensiv mit der Plattform Instagram beschäftigt haben, einen Zugang zu dieser Seminararbeit und deren Ergebnisse zu ermöglichen.
2.1 Das soziale Netzwerk Instagram
Die Plattform Instagram ist eine Media-Sharing-Plattform und gehört neben Facebook zu den bekanntesten sozialen Communitys für Foto- und Video-Sharing.4 Auf Instagram können Bilder und Videos von Privatpersonen sowie von Unternehmen geteilt, kommentiert und bewertet (=“geliked“) werden. 5
Wer Instagram als Marketingtool nutzt, setzt somit auf Visual Storytelling. „Visual Storytelling“, zu deutsch „visuelles Erzählen“, ist das Erzählen, Ergänzen oder Transportieren von Informationen oder Geschichten durch Bilder. “6 Diese Vorgehensweise kann sich positiv auf das Markenimage, sowie die Markenbekanntheit eines Unternehmens auswirken. 7
Ralf T. Kreutzer trifft in seinem Buch „Social-Media-Marketing kompakt“ folgende Aussage über die Plattform Instagram im Marketingkontext:
„Unmittelbare Verkaufserfolge werden aber - durch eine fehlende Verlinkung zur Website oder zum Online-Shop - nicht erzielt. Damit stellt Instagram eher einen Branding-Kanal dar, der nicht auf verkaufsbezogene KPIs einzahlt.“8
Was einst berechtigte Kritik an der Plattform war, hat an Aktualität verloren: Durch die Einführung der In-App Shopping Funktion hat Instagram diese Schwachstelle geschlossen. Es besteht nun keine Lücke mehr zwischen „Sehen“ und „Kaufen“. 9
2.2 Die Instagram In-App Shopping Funktion
Bevor auf die Funktionsweise der Shopping Funktion eingegangen wird, soll noch ein Überblick über die Platzierungsmöglichkeiten gegeben werden. Die Instagram In-App Shopping Funktion kann nämlich an verschiedenen Stellen der Plattform miteingebunden werden: Die Nutzung ist für Unternehmensprofile im Feed, in den Stories, sowie in einer Shopping Sammlung und einem „Shop“ Reiter möglich.10 Auf einem Beitrag können bis zu 5 Produkte verknüpft werden, die als Preisschilder dargestellt werden.11 Besonders häufig begegnet die Instagram In-App Shopping Funktion den Usern in Feed und Story, weswegen sich diese Seminararbeit auf die zwei soeben genannten Platzierungen konzentriert.
Der Nutzungsprozess ist für Fotos im Instagramfeed und Stories gleich: Das Unternehmen markiert die gezeigten Produkte. Wenn einem Nutzer das Produkt gefällt, kann er durch einen Klick auf die Markierung zusätzliche Informationen zu dem Produkt erhalten. Durch einen weiteren Klick gelangt der potenzielle Kunde schließlich auf die mobile Website des Unternehmens und kann anschließend das Produkt in den Warenkorb legen.12
Tiefer findet sich eine Abbildung, welche die Instagram In-App Shopping Funktion am Beispiel eines Feed-Postings zeigt. Die roten Markierungen kennzeichnen hierbei den Bereich auf den getippt werden muss, um die nächste Ansicht zu erhalten.
Abbildung 1: Darstellung der Instagram In-App Shopping Funktion am Beispiel eines Feed- Postings
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung
Auf der nun folgenden Abbildung findet sich derselbe Prozess, jedoch am Beispiel einer Instagram Story.
Abbildung 2: Darstellung der Instagram In-App Shopping Funktion am Beispiel einer Instagram Story.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung
Die In-App Shopping Funktion unterstützt also die Traffic-Generierung auf der Unternehmenswebsite. Für Nutzer sinkt die Kaufbarriere dank dieser Funktion.13 Diese Veränderung ist auf die entstandene Erleichterung des Einkaufsprozesses zurückzuführen: befindet sich der Nutzer auf Instagram, muss er dank der Instagram InApp Shopping Funktion nicht wie bisher die App erst schließen, den Onlineshop aufrufen und nach dem entsprechenden Produkt suchen.14
3. Theoretische Analyse zum Kaufverhalten auf Instagram
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der theoretischen Analyse zum Kaufverhalten auf Instagram. Aufbauend auf dieser Analyse werden die zu untersuchenden Hypothesen abgeleitet.
3.1 Impulskäufe
Ein „Impulskauf (Spontankauf, Reizkauf) ist eine spontane Kaufentscheidung, die aufgrund eines Reizes an der Einkaufsstätte ausgelöst wird (Impuls = Anstoß, Anregung).“ 15
Aktuell stammen 40% aller Einnahmen im Online-Handel aus getätigten Impulskäufen der Verbraucher. 16 Unternehmen möchten deswegen die richtigen Reize an den richtigen Stellen setzen, um Impulskäufe zu fördern.
Im Jahr 2015 wurde beispielsweise untersucht, welche Auslöser Kunden für ihren spontanen Kauf in einem Online-Shop verantwortlich machen. In dieser Umfrage geben 66,5% der Teilnehmer an, dass sie den gekauften Artikel im Online-Shop entdeckt haben.17 Die Teilnehmer haben also ein Foto des Artikels, beispielsweise auf der Startseite der Website, gesehen und aufgrund dieses Reizes ihren Kauf getätigt.
Aus vorstehenden Ausführungen leitet sich die erste Hypothese dieser Arbeit ab.
H1: Die In-App Shopping Funktion fördert Impulskäufe.
3.2 Unterschiede im Kaufverhalten aufgrund des Geschlechts
Für das Marketing spielt die geschlechterspezifische Betrachtung eine große Rolle. Trotz der weitestgehenden Gleichberechtigung der beiden Geschlechter lässt sich nicht verleugnen, dass Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen, wie etwa in dem Bereich Einkaufs- und Konsumgewohnheiten. 18
Studien haben ergeben, dass Frauen durchschnittlich 4,4 Stunden pro Woche mit OnlineShopping verbringen - Männer hingegen etwa nur 3,5 Stunden.19 Von den Onlineshoppern sind ganze 90% auch auf sozialen Netzwerken, wie Instagram, aktiv.20
Das Shoppen in sozialen Netzwerken wird nicht als Online-Shopping bezeichnet, hier wird der Begriff Instant-Shopping verwendet. „Beim Instant Shopping wird ein Onlinekauf z. B. mittels Produktplatzierungen durch Bilder, Videos oder Banner in einer (Content-)Umgebung (z. B. Social Media wie Instagram, Facebook, Blogs, YouTube, Onlinemagazine) außerhalb von Onlineshops initiiert (d. h. es findet keine konkrete Produktsuche statt). Der Onlineshopper wird unmittelbar aus der Content-Umgebung zur Produktdetailseite eines Onlineshops geleitet, um anschließend das Produkt direkt zu kaufen.“21
Aus den eben genannten Ausführungen leitet sich die zweite Hypothese dieser Arbeit ab.
H2: Frauen tätigen mehr Käufe via Instagram als Männer.
3.3 Instagram In-App Shopping Funktion - Einstellung und Nutzung
Betrachtet man alle Nutzer des sozialen Netzwerkes Instagram, haben erst 33% von ihnen die In-App Shopping-Funktion, kurz nach deren Einführung, bemerkt. Nur 11% haben die Instagram In-App Shopping Funktion tatsächlich angeklickt22 und somit in gewisser Weise genutzt, ob zur Informationsbeschaffung oder zum Kauf ist hierbei nicht relevant.
Im Jahr 2018 gab es bereits eine Studie zur Relevanz des Instant Shoppings. Diese Erhebung erfolgte kurz nach Einführung der Funktion und gab an, dass 23% der Instagramnutzer der Funktion einen relevanten Mehrwert zusprechen. Jeder dritte Nutzer war noch unentschlossen.23 Aktualisierte Zahlen liegen derzeit nicht vor.
Hieraus leitet sich die dritte Hypothese dieser Arbeit ab.
H3: Es besteht kein Zusammenhang zwischen positiver Einstellung und der tatsächlichen Nutzung der In-App Shopping-Funktion.
4. Empirische Analyse
Das 4. Kapitel beschäftigt sich mit der empirischen Hypothesenanalyse. Das Studiendesign der Umfrage wird vorgestellt, ebenso die Rahmendaten der Teilnehmer. Anschließend werden die 3 Hypothesen getrennt voneinander aufgeführt und näher erläutert.
4.1 Studiendesign
Zur empirischen Untersuchung der Hypothesen wurde eine Online-Umfrage mit Google Formular erstellt. Hierfür wurde mit einem Fragebogen gearbeitet. Ein Fragebogen stellt innerhalb der empirischen Forschung eine wichtige Methode dar.24 Vorteile eines Fragebogens sind die Erfassung unterschiedlicher Sachverhalte und die Möglichkeit zur Befragung vieler Personen in vergleichsweise kurzer Zeit.25 Für die durchgeführte Befragung waren nur Teilnehmer relevant, die Nutzer des sozialen Netzwerkes Instagram sind. Durch Item26 2 fand die Selektion in User und Nicht-User statt.
Um möglichst viele Teilnehmer zu generieren, wurde der Link zur Umfrage von mehreren Personen in den sozialen Netzwerken LinkedIn, Xing, Facebook und Instagram geteilt. Zusätzlich fand auch eine Verteilung über den Messengerdienst WhatsApp statt.
Für den Fragebogen wurden endpunktbenannte, auch als „nummerische“ bezeichnete, Skalen verwendet.27 Innerhalb der fünffach gestuften Antwortskala wurde 1 mit „stimme stark zu“ und 5 mit „lehne stark ab“ vorgegeben. Die Items 2, 5 und 7 konnten nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Bei Item 1 wurde das Geschlecht abgefragt, dementsprechend waren die zwei Antwortmöglichkeiten „männlich“ und „weiblich“ vorgegeben.
Der Fragebogen beinhaltet insgesamt 16 Items. Die Operationalisierung ergab 3 Items für das Konstrukt Kaufverhalten (Items 4, 5, 12), 5 Items für das Konstrukt Nutzung (Items 5, 7, 8, 11, 15), 4 Items für das Konstrukt Einstellung (Items 6, 9, 10, 11) und ebenso 4 Items für das Konstrukt Impulskauf/Impulse Buying (Items 12, 13, 14, 15). Ein Großteil der Items sind somit eine Anlehnung an bereits verwendete Fragen aus anderen Umfragen. Der Fragebogen umfasst lediglich 3 selbsterstellte Items (1, 15, 16).
Um sicher zu stellen, dass alle Fragen sinnvoll formuliert wurden, galt es den Fragebogen mit einem Pretest zu überprüfen.28 Dieser Pretest erfolgte vor der Verteilung des Umfragelinks mit 5 Testpersonen, unterschiedlichen Geschlechts und Bildungsstandes. Der Pretest ergab, dass die Bearbeitungszeit des Fragebogens bei durchschnittlich 4 Minuten liegt. Bei der Beantwortung der Fragen konnten die Testpersonen keine Problematiken feststellen.
Aufgrund des erfolgreichen Pretests wurde die Umfrage am 18.12.2019 online gestellt, eine Beantwortung war bis zum 27.12.2019 möglich. Die erreichte Teilnehmerzahl liegt bei 128. Da 7 der 128 Teilnehmer das soziale Netzwerk Instagram nicht nutzen, standen zur Auswertung die Daten von 121 Personen zur Verfügung. Von diesen 121 Teilnehmern gaben 79 Personen als Geschlecht „weiblich“ und 42 Personen als Geschlecht „männlich“ an.
4.2 Ergebnisse
In den folgenden Unterkapiteln werden die Ergebnisse der Umfrage dargestellt. Für die Ermittlung der Ergebnisse wurde die Excelversion 16.16.16 für Mac genutzt.
4.2.1 Hypothese 1
Für die Untersuchung von H1 wurden die Antworten zu Item 12, 13 und 14 als Diagramm ausgewertet. Um ein aussagekräftiges Diagramm zu erhalten, wurden die Skalenwerte 1 bis 5 nicht einzeln aufgeführt, sondern zusammengefasst: 1 und 2 entsprechen im Diagramm der Zustimmung, die Skalenangabe 3 wird als neutrale Haltung bezeichnet, 4 und 5 werden als Ablehnung gewertet.
Abbildung 3: Diagramm zur Untersuchung von Hypoth
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
Die Aussage „Seit ich Instagram nutze, kaufe ich spontan Produkte.“ (= Item 12) wurde von 78 Teilnehmern der Umfrage, also rund 64% abgelehnt. Eine Zustimmung erfolgt nur bei 19 Teilnehmern, was rund 16% der Teilnehmer ausmacht.
Bei Item 13 (= „Wenn ich auf den ersten Blick alle Produktdetails sehen kann, nutze ich den Moment und kaufe das Produkt, wenn es mir gefällt.“) liegt die Ablehnung in einem niedrigeren Bereich, 55 Teilnehmer, also rund 45%, lehnen die Aussage ab. Es haben rund 28%, also 34 Personen, dieser Aussage zugestimmt.
Auch Item 15 (= „Wenn ein Produkt direkt auf dem Foto verlinkt ist, neige ich eher dazu es sofort zu kaufen) wird abgelehnt. Die Ablehnung erfolgte von 58 Umfrageteilnehmern, was rund 48% der Teilnehmer ausmacht. Zugestimmt haben rund 31%, also 38 Personen.
Im Rahmen dieser Umfrage konnte also nicht bewiesen werden, dass die Instagram In- App Shopping Funktion Impulskäufe fördert. Hypothese 1 ist somit abgeleimt.
4.2.2 Hypothese 2
Für die Untersuchung von H2 erfolgte im ersten Schlitt eine Trennung zwischen den Umfragedaten von Männern und Frauen. Aus den jeweils getätigten Antworten zu Item 4 (= „Ich nutze Instagram als Inspirationsquelle für meine Käufe im Bereich Bekleidung“) und den vorliegenden Antworten zu Item 12 (=“Seit ich Instagram nutze kaufe ich oft spontan Produkte.“) wurden Mittelwerte gebildet. Der Mittelwert beschreibt den statistischen Durchschnittswert und wird errechnet, indem alle Werte eines Datensatzes addiert werden und durch die Summe der Anzahl der Werte geteilt werden. 29
Mit den nun vorhandenen Datensätzen wurde ein unabhängiger T-Test durchgefuhrt. Liegen unabhängige Stichproben vor, ist dieses Verfahren dazu geeignet, die Gültigkeit von Unterschiedshypothesen zu überprüfen.30 Innerhalb des T-Testes wurde h0 als „es besteht kein Unterschied“ und hl als „es besteht ein Unterschied“ festgelegt.
Tabelle 1: T-Test relevante Daten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Berechnung ergab folgenden T-Wert:
Tabelle 2: T-Wert
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zur Interpretation des Ergebnisses winden die Weite einer t Table31 unter dem Confidence Level 95% hinzugezogen. Daraus ergibt sich, dass h(0) abgelehnt wird.
Dieses Ergebnis fuhrt zu der Annahme von Hypothese 2. Frauen tätigen also mehr Einkäufe via Instagram als Männer.
4.2.3 Hypothese 3
Für die Untersuchung von H3 wurde aus den 3, der Einstellung zugeordneten Items (Item 6, 9 und 10) Mittelwerte gebildet. Das Item 11 winde bei der Berechnung ausgeklammert, da wählend der schon laufenden Umfrage, das Feedback ergeben hat, dass es sich hierbei um eine für manche Teilnehmer missverständliche Fragestellung handelt.
Die Mittelwerte der einstellungsbezogenen Items winden dann den Werten des nutzungsbezogenen Items (Item 15) gegenübergestellt. Mithilfe der Konelation winde die Stärke der statistischen Beziehung der zwei Variablen gemessen. 32
Tabelle 3: Korrelation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Wert des Pearman's rho von 0,42 gibt hierbei an, wie stark der Effekt der Einstellungen auf die Nutzung ist. Für jeden erhöhten Skalenschritt in der Einstellung steigt die Nutzung also um 0,42 Skalenpunkte.
Der Determinationskoeffizient gibt an wie sehr die Nutzung auf die positive oder negative Einstellung zurückzuführen ist. Hier um 20,86% (auf zwei Stellen gerundet).
Die Berechnung zeigt also, dass ein Zusammenhang zwischen Einstellung und Nutzung besteht, somit wurde H3 abgelehnt.
Zusammenfassend wurden zwei der drei aufgestellten Hypothesen abgelehnt. Hypothese 1 und Hypothese 3 können nicht beibehalten werden. Hypothese 2 wurde im Rahmen dieser Umfrage angenommen.
5. Handlungsempfehlung
Auch wenn im Rahmen dieser Arbeit nicht bewiesen werden konnte, dass die In-App Shopping Funktion Impulskäufe fördert, so geben doch 50,8% der Teilnehmer an, dass sie schon einmal ein Kleidungsstück gekauft haben, welches sie auf Instagram gesehen haben. Der Kaufwille unter den Nutzern scheint auf der Plattform also gegeben zu sein, die Käufe werden nur möglicherweise bewusster getätigt als in H1 angenommen. Bei Verwendung der Instagram In-App Shopping Funktion als Unternehmen sollte also darauf geachtet werden, die richtigen Kaufanreize zu setzen, um auch bewusste Einkäufer zu überzeugen.
Durch die Bestätigung von H2 liegt erstmal nahe, den Fokus im Instagram Marketing auf das Erreichen von Frauen zu setzen. Diese shoppen laut den Umfrageergebnissen der vorliegenden Arbeit häufiger auf Instagram als Männer. Was im Rahmen der Umfrage jedoch nicht abgefragt wurde, ist ob Frauen auch im Bereich Warenwert mehr auf Instagram einkaufen als Männer. Im Bereich des Onlineshoppens liegen die Männer mit 1.156 Euro pro Jahr deutlich vor den Frauen (816 Euro).33 Eine Aussage darüber, welche Zielgruppe für ein Unternehmen wichtiger ist sollte also nach wie vor produktabhängig getroffen werden. Im Zweifel gilt es, den Fokus gleichermaßen auf Männer wie auf Frauen zu legen.
Die Auswertung der Umfragedaten hat ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen der positiven Einstellung und der Nutzung der Instagram In-App Shopping Funktion besteht. Als Handlungsempfehlung für Unternehmen leitet sich also ab, seinen Kunden die Vorteile der Funktion, wie das deutlich einfachere und schnellere Erreichen von Produktinformationen, aufzuzeigen. Durch Informationen wie diese kann sich eine Einstellungsveränderung beim User ergeben, was dann zur tatsächlichen Nutzung der Funktion führen kann.
Abschließend ist zu sagen, dass die Nutzung von Instagram als reinen Branding Kanal, verschwendetes Potential für ein Unternehmen darstellt. Die Einbindung der Instagram In-App Shopping Funktion ist kostenfrei. Zudem ist sie in nur wenigen Schritten umsetzbar.34 Für Produktanbieter - insbesondere im Modebereich, welcher besonders gut von Usern angenommen wird - ist die Nutzung der Instagram In-App Shopping Funktion also in jedem Fall zu empfehlen. Bekannte Modehändler wie Adidas, Zara, Michael Kors oder Burberry nutzen die Funktion bereits.35
6. Fazit
Die für diese Arbeit durchgeführte empirische Untersuchung hat die Relevanz, der von Modeunternehmen genutzten, Instagram In-App Shopping Funktion für den Endverbraucher näher betrachtet. Im Folgenden sollen die Ergebnisse nochmals zusammengefasst werden und auch Ansätze für weitergehende Forschung aufgezeigt werden.
Die Zielsetzung dieser Arbeit war es die Relevanz, der von Modeunternehmen genutzten, In-App Shopping Funktion vom sozialen Netzwerk Instagram für den Endverbraucher festzustellen. Daraus sollte sich eine Handlungsempfehlung für Unternehmen aus dem Modebereich ableiten.
Um eine umfassende Handlungsempfehlung geben zu können wurde zum einen untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Einstellung gegenüber und der tatsächlichen Nutzung der Instagram In-App Shopping Funktion gibt. Zusätzlich wurde geprüft ob eines der Geschlechter häufiger Käufe über die App Instagram tätigt und ob Im Rahmen dieser Arbeit konnte nicht belegt werden, dass die Instagram In-App Shopping Funktion Impulskäufe fördert. Dies ist möglicherweise auf die Art der Erhebung der Daten zurückzuführen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige der Teilnehmer nicht ehrlich geantwortet haben, um gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen. Bei weitergehender Forschung sollte ein Weg gefunden werden, die Impulskäufe anderweitig zu messen - etwa durch ein Experiment oder durch Beobachtung.
Die Hypothese zur Kaufhäufigkeit auf Instagram nach Geschlecht wurde im Rahmen dieser Untersuchung angenommen. Jedoch ist hier noch Forschungsbedarf gegeben um beispielsweise die Frage nach dem Warenwert zu klären. Auch wenn Frauen mehr über Instagram einkaufen als Männer, ist es möglich, dass sich die Betrachtung der Geschlechter durch Miteinbezug des Warenwertes verändert.
Das die positive Einstellung gegenüber der Instagram In-App Shopping Funktion keinen Zusammenhang mit der tatsächlichen Nutzung aufweist wurde mithilfe der erhobenen Daten widerlegt. Sinnvoll wäre an dieser Stelle weitere Forschung im Bereich der Einstellung zu betreiben. Lässt sich ein Stimmungsbild abbilden können Maßnahmen zur Einstellungsänderung entwickelt werden. Wessen Erfolg dann zu einem späteren Zeitpunkt gemessen werden könnte. Ist es möglich das Stimmungsbild nachhaltig positiv zu verändern, sollte sich auch die Nutzungszahlen der Funktion deutlich erhöhen.
Abschließend kann festgestellt werden, dass das Kaufverhalten der Instagram Nutzer schwieriger zu beeinflussen ist wie ursprünglich angenommen. Die reine Einführung einer Funktion, wie der Instagram In-App Shopping Funktion, führt nicht automatisch zu unüberlegtem Kaufverhalten.
Es zeigt sich, dass die Untersuchung der Relevanz der Funktion weitaus umfassender und tiefgreifender sein muss, als es im Rahmen dieser Seminararbeit möglich war. Wie zuvor beschrieben, besteht hier noch, in verschiedene Richtungen ausgelegter, Forschungsbedarf.
[...]
1 Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71251/umfrage/einsatz-von-social-media-durch- unternehmen/ [Zugriff 2020-01-11]
2 Vgl. https://www.wuv.de/tech/erste_kampagnefuerinstagramshopping [Zugriff 2020-01-11]
3 Vgl. https://allfacebook.de/instagram/instagram-in-app-shopping-funktion [Zugriff 2020-01-11] Im Wesentlichen gilt es also zu klären, ob die Installation bzw. die Nutzung der Instagram In-App Shopping Funktion für Modeunternehmen sinnvoll ist oder ob die Funktion für das Social Media Marketing über Instagram eher eine untergeordnete Rolle spielt.
4 Vgl. Kreutzer, R. T., Social Media Marketing Kompakt, 2018, S. 110.
5 ebd., S. 110.
6 Vgl. https://story-baukasten.de/visual-storytelling/ [Zugriff 2020-01-11]
7 Kreutzer, R. T., Social Media Marketing Kompakt, 2018, S. 110.
8 Kreutzer, R. T., Social Media Marketing Kompakt, 2018, S. 110.
9 Vgl. https://allfacebook.de/instagram/instagram-in-app-shopping-funktion [Zugriff 2020-01-11]
10 Vgl. https://www.futurebiz.de/artikel/instagram-shopping/ [Zugriff 2020-01-11]
11 Vgl. https://www.sendcloud.de/instagram-onlineshops-ecommerce/ [Zugriff 2020-01-11]
12 Vgl. https://onlinemarketing.de/news/instagram-shopping-jetzt-deutschland-verfuegbar [Zugriff 2020 01-11]
13 Vgl. https://onlinemarketing.de/news/instagram-shopping-jetzt-deutschland-verfuegbar [Zugriff 2020 01-11]
14 Vgl. https://einzelhandel.de/index.php?option=com_attachments&task=download&id=9658 [Zugriff 2020-01-11]
15 Vgl. http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/impulskauf/impulskauf.htm [Zugriff 2020-01-11]
16 Vgl. https://ready2order.com/de/post/impulskauf/#gref [Zugriff 2020-01-11]
17 Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/467424/umfrage/ausloeser-fuer-spontankaeufe-beim- online-shopping-in-deutschland/ [Zugriff 2020-01-11]
18 Vgl. Kreienkamp E., Gendermarketing, 2007, S.15.
19 Vgl. https://www.focus.de/finanzen/meine-freiheit/maenner-vs-frauen-der-grosse-online-shopping- vergleich_id_6360279.html [Zugriff 2020-01-11]
20 Vgl. https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wie-influencer-und-soziale-medien-das-einkaufen- beeinflussen-a-1235392.html [Zugriff 2020-01-11]
21 Vgl. https://einzelhandel.de/index.php?option=com_attachments&task=download&id=9658 [Zugriff 2020-01-11]
22 ebd.
23 Vgl. https://einzelhandel.de/index.php?option=com_attachments&task=download&id=9658 [Zugriff 2020-01-11]
24 Vgl. Reinders H., Ditton H., Gräsel C., Gniewosz B., Empirische Bidlungsforschung Strukturen und Methoden, 2015 , S. 57.
25 ebd.
26 Ein Item ist eine Aussage, die ein vorher definiertes Konstrukt gültig misst. Sie können positiv oder negativ formuliert sein. (Vgl. Hartmann, T., Reinecke, L., inMöhring, W., Schlütz, D. (Hrsg.), Skalenkonstruktion, 2013 S. 45f.).
27 Vgl. Porst R., Fragebogen, 2014, S.80.
28 Vgl. Porst R., Fragebogen, 2014, S. 118.
29 Vgl. https://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/91/mittelwert_und_arithmetisches_mittel/ [Zugriff 2020-01-11]
30 Vgl. Tachtsoglou S, König J, Statistik für Erziehungswissenschaftleriimen und Erziehungswissenschaftler. 2017, S.329.
31 Vgl. https://ymr\v.sjsu.edu/facidty/gerstman/StatPrimer/t-table.pdf[Z\xg.n[i'20'2.0-Q\-\2]
32 Vgl. https://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/77/koirelation/ [Zugriff 2020-01-12]
33 Vgl. https://www.focus.de/finanzen/meine-freiheit/maenner-vs-frauen-der-grosse-online-shopping- vergleich_id_6360279.html [Zugriff 2020-01-11]
34 Vgl. https://www.giga.de/downloads/instagram/specials/instagram-shopping-funktion-aktivieren-und- nutzen/ [Zugriff 2020-01-11]
35 Vgl. https://www.vogue.de/mode/artikel/instagram-shopping-funktion-checkout [Zugriff 2020-01-11] es sich dabei um Impulskäufe handelt, welche durch die In-App Shopping Funktion ausgelöst wurden.
- Arbeit zitieren
- Antonia Heinrich (Autor:in), 2020, Die In-App Shopping Funktion bei Instagram. Relevanz für den Endverbraucher und Modeunternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923753
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