Unter Gender Mainstreaming versteht man den Versuch die Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen durchzusetzen. Zwar gibt es schon seit mehreren Jahrzehnten die Emanzipationsbewegungen, aber diese orientieren sich vor allem an einer höheren Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft. Dies wurde in den letzten Jahren mehr oder weniger erfolgreich umgesetzt, doch ist dabei ein anderes Problem nicht beachtet worden. Noch immer gibt es in der heutigen Gesellschaft Berufe, die größtenteils nur von Männern oder Frauen ausgeübt werden. Dort ist es dem anderen Geschlecht nur unter erschwerten Bedingungen möglich diesen Beruf zu ergreifen. Genau mit solchen Problemen beschäftigt sich Gender Mainstreaming. Doch wie kann man Gender Mainstreaming umsetzen? Es liegt die Vermutung nahe, dass Prozesse, die die Berufswahl von Frauen und Männern beeinflussen, bereits deutlich vor der tatsächlichen Entscheidung für einen Beruf einsetzen. Der Erfolg der Gender Mainstreaming-Strategie ist daher im hohen Maße davon abhängig, dass bereits Kinder davor bewahrt werden, solche Geschlechterstereotypen aufzubauen, die ihre Entscheidung für bestimmte Berufe negativ beeinflussen. An diesem Punkt setzt das im Folgenden vorgestellte Projekt an. Hier wurde versucht, Gender Mainstreaming in verschiedenen Lebensbereichen frühzeitig umzusetzen, indem jeweils die Ist-Situation analysiert, Handlungsbedarf erkannt und passende Maßnahmen ergriffen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Analyse
- Maßnahmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Verhalten von Jungen und Mädchen im Informatikunterricht und untersucht Maßnahmen zur Förderung des Interesses von Mädchen an diesem Fach. Sie beleuchtet die Ursachen für den bestehenden Leistungsvorsprung von Jungen und präsentiert einen Maßnahmenkatalog, der durch weitere Vorschläge ergänzt und kritisch bewertet wird.
- Geschlechterunterschiede in der Leistung im Informatikunterricht
- Einfluss von gesellschaftlichen Stereotypen auf das Interesse und Selbstvertrauen von Mädchen
- Analyse von Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung im Informatikunterricht
- Bedeutung von geschlechtergerechter Didaktik und Unterrichtsgestaltung
- Rolle von Lehrkräften bei der Förderung des Interesses von Mädchen
Zusammenfassung der Kapitel
Analyse: Dieses Kapitel analysiert die bestehenden Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Informatikunterricht. Es stützt sich auf internationale Vergleichsstudien wie TIMSS, die Geschlechterdifferenzen in sprachlichen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereichen aufzeigen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Mediatoranalyse, die die Relevanz des geschlechtsindividuellen Interesses hervorhebt. Sozialisationstheoretische Ansätze werden diskutiert, die darauf hinweisen, dass die gesellschaftliche Stereotypisierung von Fächern als männlich oder weiblich zu unterschiedlichen Sozialisationsbedingungen und Selbstbewertungen bei Mädchen und Jungen führt. Die Studie von Ryter und Schafroth über reflektierte Koedukation im Physikunterricht wird als Beispiel für mädchengerechten Unterricht herangezogen, wobei Kriterien wie Vorerfahrungen, Sprache, Kontextbezug, Lernstil, Kommunikation und Attribuierung beleuchtet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Berücksichtigung dieser Kriterien das Interesse und die Leistungen von Mädchen verbessert. Die besondere Rolle von Lehrerinnen und Lehrern bei der Umsetzung geschlechtergerechter Didaktik wird hervorgehoben.
Maßnahmen: Dieses Kapitel präsentiert Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Mädchen im Informatikunterricht, basierend auf den Ergebnissen des Programms „Mathe 2000“ und Vorschlägen verschiedener Abteilungen und Bildungsdirektionen. Ein wichtiger Aspekt ist der bewusste Umgang mit Heterogenität und die Gegenstrategie zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Unterschiede. Konkrete Maßnahmen umfassen die Namensgebung von Projekten im Lehrplan, um Mädchen stärker anzusprechen und die „Enttechnisierung“ der Thematik. Die gezielte Weiterentwicklung von Animation gegenüber der Technikausrichtung wird ebenfalls als sinnvolle Maßnahme genannt, um Mädchen für das Fach zu begeistern und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Die Bedeutung geschulter Pädagogen und Pädagogen für die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen wird betont.
Schlüsselwörter
Geschlechterunterschiede, Informatikunterricht, Mädchenförderung, Stereotypen, Didaktik, Koedukation, Selbstvertrauen, Leistungsfähigkeit, Gleichstellung, Maßnahmenkatalog.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Geschlechterunterschieden im Informatikunterricht
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Informatikunterricht und untersucht Maßnahmen zur Förderung des Interesses von Mädchen an diesem Fach. Sie beleuchtet die Ursachen für den bestehenden Leistungsvorsprung von Jungen und präsentiert einen Maßnahmenkatalog mit kritischer Bewertung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Geschlechterunterschiede in der Leistung im Informatikunterricht, den Einfluss gesellschaftlicher Stereotypen auf das Interesse und Selbstvertrauen von Mädchen, die Analyse von Fördermaßnahmen, geschlechtergerechte Didaktik, die Rolle der Lehrkräfte und die Bedeutung von Sozialisationstheorien.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf internationale Vergleichsstudien wie TIMSS und verwendet Mediatoranalysen, um die Relevanz des geschlechtsindividuellen Interesses zu untersuchen. Sozialisationstheoretische Ansätze werden diskutiert, und die Studie von Ryter und Schafroth über reflektierte Koedukation im Physikunterricht dient als Beispiel für mädchengerechten Unterricht.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Analyse zeigt bestehende Leistungsunterschiede auf und hebt die Bedeutung von Faktoren wie Vorerfahrungen, Sprache, Kontextbezug, Lernstil, Kommunikation und Attribuierung für das Interesse und die Leistungen von Mädchen hervor. Die Berücksichtigung dieser Kriterien verbessert das Interesse und die Leistungen von Mädchen. Die Rolle von Lehrerinnen und Lehrern bei der Umsetzung geschlechtergerechter Didaktik wird als entscheidend angesehen.
Welche Maßnahmen zur Förderung von Mädchen werden vorgeschlagen?
Das Kapitel „Maßnahmen“ präsentiert Vorschläge basierend auf dem Programm „Mathe 2000“ und weiteren Quellen. Wichtige Aspekte sind der bewusste Umgang mit Heterogenität, Gegenstrategien zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Unterschiede, die Namensgebung von Projekten, die „Enttechnisierung“ der Thematik, die Förderung von Animation und die Bedeutung geschulter Pädagogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Geschlechterunterschiede, Informatikunterricht, Mädchenförderung, Stereotypen, Didaktik, Koedukation, Selbstvertrauen, Leistungsfähigkeit, Gleichstellung und Maßnahmenkatalog.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel "Analyse" und "Maßnahmen". Das Kapitel "Analyse" untersucht die bestehenden Leistungsunterschiede, während das Kapitel "Maßnahmen" konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Mädchen im Informatikunterricht präsentiert.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrerinnen und Lehrer, Pädagog*innen, Bildungsforscher*innen, und alle, die sich mit der Förderung von Mädchen im MINT-Bereich beschäftigen.
- Quote paper
- Raoul Giebenhain (Author), 2006, Analyse und Maßnahmen zum Verhalten von Jungen und Mädchen im Fach Informatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92427