Die Forderung nach Öffnung der Schule, welche in den 1960ziger und 1970ziger Jahren im Rahmen der Diskussion um alternative Schul- und Unterrichtsformen entwickelte wurde, ist im Zuge neuester Schulreformbestrebungen zu einem zentralen Kernanliegen der nachhaltigen Schulentwicklung und zu einem wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Bildungs- und Erziehungsarbeit geworden. Der vorliegende Aufsatz will zeigen, dass Projektarbeit eine im Vergleich dazu ältere, aber dennoch ideale Methode ist, um den gegenwärtigen Ansprüchen an eine Öffnung von Schule gerecht zu werden. Dafür wird im Folgenden zunächst der Begriff der Öffnung der Schule erläutert, um im Anschluss aufzuzeigen, wie Projektarbeit diesem Ziel in vielfältiger Weise dienen kann
Aus Gründen der Vereinfachung und besseren Lesbarkeit wird im Text die Abkürzung „SuS“ für „Schülerinnen und Schüler“ verwendet. Wenn gemeinhin von Öffnung von Schule gesprochen wird, so meint der Begriff eigentlich eine doppelte Neuausrichtung von Bildungseinrichtungen. Eine Öffnung nach innen betrifft den schulischen Unterricht und fordert eine größere Ausrichtung an die Lebenswelt der SuS, während die Öffnung nach außen eine verstärkte Einbeziehung des schulischen Umfeldes und eine Hinwendung zur Gesellschaft schlechthin postuliert. Eine differenziertere Betrachtung erhält man, wenn man Öffnung von Schule nach D. Brenner in drei Dimensionen einteilt, in eine institutionelle, eine methodische und eine thematische.
In institutioneller Hinsicht soll Schule außerschulische Lernorte nutzen, die den SuS die Möglichkeit geben „vor Ort zu entdecken und zu erkennen“. Weiterhin sollen auch schulexterne Personen und Gruppen, wie Eltern, Experten oder Zeitzeugen, mit in den Unterricht einbezogen werden, um den SuS Wissen und Erfahrungen „aus erster Hand“ zu vermitteln. Als drittes Element der institutionellen Dimension sollen auch außerschulische Themen aufgegriffen und „ungeschminkt“ als Lehranlässe genutzt werden. Die methodische Dimension sieht vor, dass Schule den Unterricht verstärkt auf ein selbstbestimmtes Lernen der SuS ausrichtet, und sich bei Unterrichtsgestaltung und Schulleben intensiver mit den außerschulischen Bereichen jugendlicher Lebenswelten auseinandersetzt. In allen Lehr-Lern-Interaktionen soll die personale Ebene stärker gepflegt, Formen des offenen Unterrichtsgespräches stärker genutzt, und individuelle Lernwege gefördert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Öffnung von Schule
- 3. Projektarbeit
- 3.1. Historische Entwicklung des Projektmethode
- 3.2. Merkmale der Projektarbeit und ihre Möglichkeiten für Öffnung von Schule
- 3.2.1. Situations- und Gesellschaftsbezug durch Problemorientierung
- 3.2.2. Teilnehmerorientierung
- 3.2.3. Gemeinsame Organisation von Lernprozessen
- 3.2.4. Interdisziplinarität und Erfahrungsorientierung
- 3.2.5. Produkt- und Handlungsorientierung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit untersucht die Eignung der Projektarbeit als Methode zur Öffnung von Schulen. Sie beleuchtet den Begriff der Schulöffnung in seinen verschiedenen Dimensionen (institutionell, methodisch, thematisch) und zeigt auf, wie Projektarbeit diesen Anforderungen gerecht werden kann.
- Der Begriff der Schulöffnung und seine verschiedenen Dimensionen
- Die historische Entwicklung der Projektmethode
- Die Merkmale der Projektarbeit und ihre Vorteile für die Schulöffnung
- Die Anwendung der Projektmethode in der Praxis
- Die Bedeutung der Projektarbeit für eine nachhaltige Schulentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Schulöffnung ein und stellt die Projektarbeit als eine geeignete Methode zur Erreichung dieses Ziels vor. Sie begründet die Relevanz der Schulöffnung im Kontext aktueller Schulreformbestrebungen und kündigt die Struktur der Arbeit an, indem sie erläutert, dass zunächst der Begriff der Schulöffnung erläutert und anschließend die Anwendung der Projektarbeit im Detail untersucht wird. Die Verwendung der Abkürzung "SuS" für Schülerinnen und Schüler wird aus Gründen der Lesbarkeit begründet.
2. Öffnung von Schule: Dieses Kapitel beleuchtet den vielschichtigen Begriff der Schulöffnung. Es beschreibt die Öffnung nach innen (Ausrichtung an der Lebenswelt der SuS) und die Öffnung nach außen (Einbeziehung des schulischen Umfelds und der Gesellschaft). Die Arbeit differenziert die Schulöffnung nach Brenner in drei Dimensionen: institutionell (Nutzung außerschulischer Lernorte, Einbeziehung externer Personen), methodisch (selbstbestimmtes Lernen, Fokus auf außerschulische Lebenswelten) und thematisch (fächerübergreifende Ansätze). Es wird argumentiert, dass die Schulöffnung die ganzheitlichen Lebensvorgänge der SuS berücksichtigen und deren Bedürfnisse nach Selbsttätigkeit und Mitbestimmung erfüllen soll. Gleichzeitig strebt sie eine "Entschulung" an, um die Schule offener für das Leben außerhalb des institutionellen Rahmens zu gestalten.
3. Projektarbeit: Dieses Kapitel befasst sich mit der Projektarbeit, beginnend mit einer Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung des Begriffs "Projekt". Es wird der Ursprung in den französischen Architekturakademien des 18. Jahrhunderts beschrieben, wobei Aspekte wie kreative Planung, kooperatives Arbeiten, Orientierung an realen Problemen und Produktorientierung hervorgehoben werden. Der Abschnitt beschreibt die Entstehung der modernen Projektmethode im frühen 20. Jahrhundert, verbunden mit Namen wie John Dewey, der die Projektmethode als "Methode der denkenden Erfahrung" bezeichnete und ihre Bedeutung für planvolles Handeln und den Zusammenhang zwischen Denken, Handeln und Wissen betonte.
Schlüsselwörter
Schulöffnung, Projektarbeit, Methoden, Lebensweltorientierung, Schülerorientierung, partizipative Lernformen, institutionelle, methodische und thematische Dimensionen der Schulöffnung, nachhaltige Schulentwicklung, Qualitätsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zu "Projektarbeit und Schulöffnung"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Eignung der Projektarbeit als Methode zur Öffnung von Schulen. Sie beleuchtet den Begriff der Schulöffnung in seinen verschiedenen Dimensionen (institutionell, methodisch, thematisch) und zeigt auf, wie Projektarbeit diesen Anforderungen gerecht werden kann.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: den Begriff der Schulöffnung und seine verschiedenen Dimensionen, die historische Entwicklung der Projektmethode, die Merkmale der Projektarbeit und ihre Vorteile für die Schulöffnung, die Anwendung der Projektmethode in der Praxis und die Bedeutung der Projektarbeit für eine nachhaltige Schulentwicklung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Schulöffnung, ein Kapitel zur Projektarbeit und ein Fazit. Das Kapitel zur Schulöffnung differenziert die Schulöffnung nach Brenner in institutionelle, methodische und thematische Dimensionen. Das Kapitel zur Projektarbeit beleuchtet die historische Entwicklung der Methode und deren Merkmale.
Was versteht die Arbeit unter "Schulöffnung"?
Die Arbeit beschreibt die Schulöffnung als einen vielschichtigen Begriff, der sowohl die Öffnung nach innen (Ausrichtung an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler) als auch die Öffnung nach außen (Einbeziehung des schulischen Umfelds und der Gesellschaft) umfasst. Es werden institutionelle, methodische und thematische Dimensionen der Schulöffnung unterschieden.
Welche Vorteile bietet die Projektarbeit für die Schulöffnung?
Die Arbeit argumentiert, dass die Projektarbeit durch Merkmale wie Problemorientierung, Teilnehmerorientierung, gemeinsame Organisation von Lernprozessen, Interdisziplinarität, Erfahrungsorientierung und Produktorientierung besonders gut zur Schulöffnung beiträgt. Sie fördert selbstbestimmtes Lernen und die Einbeziehung außerschulischer Lebenswelten.
Wie wird die historische Entwicklung der Projektmethode dargestellt?
Die Arbeit verfolgt die historische Entwicklung der Projektmethode von ihren Ursprüngen in den französischen Architekturakademien des 18. Jahrhunderts bis zur modernen Projektmethode des frühen 20. Jahrhunderts. Dabei wird die Bedeutung von Persönlichkeiten wie John Dewey hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schulöffnung, Projektarbeit, Methoden, Lebensweltorientierung, Schülerorientierung, partizipative Lernformen, institutionelle, methodische und thematische Dimensionen der Schulöffnung, nachhaltige Schulentwicklung, Qualitätsentwicklung.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das Fazit ist im bereitgestellten Text nicht explizit zusammengefasst, es wird lediglich angekündigt.) Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Projektarbeit eine geeignete Methode zur Öffnung von Schulen darstellt.
- Citar trabajo
- Dipl.Jurist Marco Sievers (Autor), 2007, Projektarbeit - Eine bewährte Methode zur Öffnung der Schule mit ungeahnten Möglichkeiten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92490